Pflegetiere aus Tierschutzorganisationen

vom 09.01.2012, 19:15 Uhr

Gibt es bei euch die Möglichkeit sich im Tierheim oder einer Tierschutzorganisation aktiv einem Pflegetier zu widmen? In meiner alten Heimat konnte man ins Tierheim oder einer Tierschutzorganisation gehen und sich aktiv um ein einziges Tier kümmern. Beispielsweise für einen Hund als Spielpartner da zu sein oder mit ihm spazierengehen und ihm Spielsachen mitbringen, ihn zu bürsten und zu baden usw. oder für eine Gruppe Meerschweinchen da sein, sie pflegen, und hegen. Oder sich einer Katze besonders zuwenden, sie bürsten, mit ihr spielen usw.

Man musste nichts spenden, aber konnte, wenn man wollte. Aber man sollte schon, wenn man einmal die Verantwortung übernommen hat, auch für das Tier da sein. Kennt ihr sowas und würdet ihr sowas machen? Warum würdet ihr sowas niemals machen oder warum würdet ihr es machen? Denkt ihr, dass es für das Tier stressig ist, wenn dann diese Bezugsperson wieder geht?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Offiziell geht das bei uns im Tierheim nicht. Aus dem einfachen Grund, dass man so Gefahr läuft, dass irgendwelche Leute kommen, sich um ein -natürlich besonders süßes- Tier kümmern wollen und dann doch das Interesse verlieren, nicht zuverlässig sind oder ähnliches. Das heißt, man kann durchaus im Tierheim helfen, mit Hunden Gassigehen, bei den Kleintieren oder auch bei den Katzen helfen, wird dann aber so eingesetzt, wie man gebraucht wird. Wenn man explizit Gassigänger ist, hat man in der Regel heute Hund A und beim nächsten Mal eben Hund B. Patenschaften, die dann auch eine Zahlung von 15 Euro im Monat beinhalten, gibt es bei den Katzen beispielsweise nur generell, also nicht für ein bestimmtes Tier, oder für spezielle Hunde dann nur, wenn es welche sind, die schon ewig lange dort sind.

Inoffiziell ist es aber schon so, dass man, wenn man dort aushilft, irgendwann auch seine Lieblingstiere hat. Darauf wird von den Pflegern auch Rücksicht genommen, so dass man dann eben immer im gleichen Katzenzimmer aushilft oder immer den gleichen Hund fürs Spazierengehen bekommt. Gerade für die schwierigen oder sehr ängstlichen Tiere wird dann auch darauf geachtet, dass sie bestimmte Bezugspersonen haben, die sich immer um sie kümmern und dann auch neue Ehrenamtliche einweisen und dem Tier vorstellen oder sogar möglichen Interessenten dieses angetraute Tier vorstellen.

Das liegt einfach daran, dass die festen und bezahlten Pfleger diese Arbeit gar nicht alleine leisten können, insofern wird da gerne auf Ehrenamtliche zurückgegriffen, wenn diese Interesse daran haben, zu einem bestimmten Tier eine Beziehung aufzubauen. Das ist aber eben inoffiziell für die Ehrenamtlichen, die sich als zuverlässig und engagiert erweisen und auch wirklich regelmäßig kommen. Keiner würde den Tieren dort zumuten, sich erst an jemanden gewöhnen zu müssen, der dann nach drei Wochen doch keine Lust mehr auf diese Aufgabe hat.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei uns kann man sich nicht nur um ein Tier kümmern und ich würde es auch ziemlich unfair finden. Zum einen hat ein vermeintlich hübsches Tier dann eben Vorteile, weil es durch viele Menschen umsorgt wird und außerdem muss es die Bezugsperson dann immer wieder gehen lassen und wird eigentlich auch immer wieder enttäuscht. Ich denke, dass es besser ist, wenn man sich um viele Tiere kümmert.

Sicherlich bekommt man da auch irgendwann einen Liebling, aber das Tier wird dann auch durch andere versorgt und man hat es eben nicht alleine, was ich gut finde. Wenn man sich so intensiv nur um ein Tier kümmert, könnte man es dann ja auch mitnehmen. Immerhin geht der tägliche Besuch sicherlich auch ins Geld. Ansonsten finde ich es generell betrachtet aber sehr schön, wenn man das überhaupt macht.

Ich habe mich in der Vergangenheit auch um Tierheimtiere gekümmert, aber nur Sachspenden gespendet. Ich habe das getan, weil ich einfach den Bedarf gesehen habe. Man hat Helfer benötigt und ich liebe Tiere, also warum sollte ich nicht helfen? Sicherlich hatte ich auch so meine Lieblinge, aber ich habe versucht nicht übermäßig nur für ein Tier da zu sein. Immerhin konnte ich es ja auch nicht mitnehmen und ich wollte keinen falschen Eindruck vermitteln und mir das Herz auch nicht noch schwerer machen. Ich denke, dass man allein mit der Arbeitsleistung schon sehr viel hilft und eben auch Sachspenden machen kann. Geld finde ich zwar auch in Ordnung, aber davon sieht man ja nicht gleich etwas.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



In dem Tierheim in meiner Stadt kann man schon mithelfen und sich z.B. einem Hund widmen, indem man regelmäßig mit ihm spazieren geht, aber bei anderen Tieren ist das nach meinem Wissen nicht möglich. Auch bei den Hunden beschränkt es sich wohl auf den Spaziergang und die anderen Aufgaben werden von Mitarbeitern des Tierheims übernommen. Das finde ich eigentlich auch ganz gut, damit sich das Tier nicht zu sehr an einen Menschen bindet, bevor es eben vermittelt wird.

Außerdem kann man im Tierheim auch einfach so mithelfen, aber dann werden eben auch schon mal Aufgaben verteilt, wie putzen oder so, die mit den Tieren recht wenig zu tun haben. Ich selber habe noch nicht im Tierheim mitgeholfen, weil das Tierheim einfach zu weit von mir entfernt liegt und die Anfahrt sich nicht lohnen würde. Aber eine ehemalige Freundin hat dort mitgeholfen und fand es schön. Ich finde es auch gut, dass es die Möglichkeit gibt, die Tiere dort zu unterstützen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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