In wie weit akzeptiert ihr Kritik an eurer Person?
Ob in der Schule oder privat. Mir fällt immer wieder auf, dass es sehr viele Menschen gibt, die keine Kritik vertragen können. Besonders Negativkritik ist etwas, was einige Menschen zum heulen bringt. Bei Positivkritik ist es auch oft so, dass manche Menschen damit nicht umgehen können. Aber alles, was negativ ist, ist irgendwie tabu und wenn man sich negativ äußert, kann man manchmal wirklich schauen, dass man ganz schnell weg kommt.
Meine Cousine ist da ganz schlimm. Wenn man sie kritisiert, weil sie Make Up nicht gut aufgetragen hat und Flecken hat oder wenn man sie kritisiert, weil sie etwas nicht richtig gemacht hat, dann muss man wirklich schauen, dass man sich schnell verkriecht, weil sie dann sehr barsch werden kann.
Bei mir muss ich sagen, dass es mir auch manchmal schwer fällt Kritik anzunehmen, ich aber versuche es mit Fassung zu nehmen. Dann gehe ich schon in mir und nehme diese Kritik auch an. Aber erst muss ich auch manchmal schlucken. Es kommt auch immer drauf an, von wem ich die Kritik bekomme. Wie sieht es bei euch aus? Könnt ihr gut mit Kritik umgehen? In wie weit akzeptiert ihr Kritik an eurer Person?
Also bei mir ist es ja so, dass ich versuche jede Kritik zu verarbeiten auch wenn sie mir mal etwas Negativ zugute kommt. Doch diejenige Person die mir diesen Kritikpunkt erzählt hat, hat es ja selber mitgekriegt und der Person kann ich ja dann auch glauben wenn ich weiß das sie mich mag. Aber wenn dann mein schlimmster 'Erzfeind' ankommt dann weiß ich sofort, dass das sowieso gelogen ist was der- oder diejenige gesagt hat dann blocke ich es einfach ab und gut ist.
Ich bin auch so ein Mensch, der negative Kritik nicht besonders gut aufnehmen kann. Ist die negative Kritik gerechtfertigt, habe ich damit kein Problem. Empfinde ich die negative Kritik allerdings als nicht gerechtfertigt und merke das auch ein Widerspruch kein Sinn hat, fällt es mir schwer die Tränen zurück zu halten.
Meistens verziehe ich mich dann irgendwo hin, wo ich erst mal ruhe habe bis ich mich halt wieder beruhigt habe. Mit positiver Kritik kann ich wiederum sehr gut umgehen, denn diese nehme ich zur Kenntnis und versuche diese Kritik dann in die Tat um zu setzen und den Punkt zu verbessern.
Ich kann es durchaus auch mal vertragen, wenn mir jemand etwas Negatives zu meiner Person sagt. Das mag zwar im ersten Moment machmal etwas kränkend sein. Aber zum einen kann ich das Kritisierte nicht ändern, wenn ich es nicht gesagt bekomme. Zum anderen ist es mir zehnmal lieber, ich höre die Meinung meines Gegenübers direkt von ihm bzw. ihr, als dass hinter meinem Rücken über mich gelästert wird.
Allerdings denke ich, dass jede Kritik konstruktiv sein und einem angebrachten Ton vorgebracht werden muss, damit sie ihren Zweck erfüllen kann. Wenn ich den Eindruck habe, ich werde wegen einer Nichtigkeit kritisiert, nur weil der Kritikübende gerade schlechte Laune hat, dann hinterfrage ich das auch ganz offen. Zudem erwarte ich, dass mein Gegenüber auch einen Verbesserungsvorschlag parat hat. Nehmen wir mal deine Cousine als Beispiel: Sagst du zu ihr: "Du siehst nicht gut aus, dein Make-Up ist total fleckig", ist es nachvollziehbar, dass sie zurück blafft. Gibst du ihr dagegen einen freundlichen Hinweis und machst vielleicht den Vorschlag, dass du ihr beim Nachbessern helfen würdest, hat sie keinen Grund, barsch zu werden.
Es kommt darauf an, wie du Kritik anbringst. Wenn deine Cousine sehr empfindlich ist und du ihr einfach so sagst, das irgendetwas nicht gut aussieht und falsch ist, wird sie ganz klar zickig. Das geht jedem so. Kritik kann man ertragen, wenn sie vernünftig vorgebracht wird und berechtigt ist. Versuche es mal etwas verbindlicher anzubringen.
Ich muss gestehen, dass ich an sich kein Problem mit Kritik habe, besonders wenn sie ordentlich vorgebracht wurde. Wenn jemand mich anpatzt und dann an mir herumnörgelt, dann kann ich auch sehr schnell zickig werden oder ich verkrieche mich oder ich werde gegebenenfalls laut, was jedoch selten vorkommt. Auch bei Kritik heißt es bei mir, dass der Ton die Musik macht.
Wie schon ausgesprochen wurde, kommt es auf den Ton an, in dem die Kritik ausgesprochen wird. Dem würde ich zustimmen. Auch kommt es auf die Person an, da ich meine, dass einige Dinge einfach nicht jeden etwas angehen, weswegen es mir lästig wäre, wenn irgendwelche Personen meinten, dass sie sich in meine Privatangelegenheiten einzumischen hätten, obwohl sie da eigentlich nichts dazu zu sagen hätten. Ebenso bringt mir rein negative Kritik nicht viel, konstruktiv sollten die Äußerungen schon sein. Einfach nur "das ist blöd" empfinde ich irgendwie als unangemessen, denn einfach nur den Mund aufreißen und jammern, das kann jeder.
Was bei mir allerdings auch eine große Rolle spielt, ist, wofür man mich kritisiert. Es gibt ja Leute, die meinen, sie müssten über meine Hobbies, meine Kleidung, meine Interessen, oder sonstige Dinge jammern, wo ich mir nur denke, dass sie das doch gar nichts angeht. Das empfinde ich dann nicht als berechtigte oder hilfreiche, konstruktive Kritik, sondern als bloße Intoleranz und Einmischungswut meiner Person gegenüber. So etwas kennt man ja beispielsweise leider oft von Eltern oder Schwiegereltern, selbst im Erwachsenenalter noch. Jedenfalls hatte ich dieses Pech, und da war ich dann irgendwann auch sehr ungehalten, weil mich diese andauernden Versuche, sich einzumischen, die die Leute selbst für hilfreiche Kritik mir gegenüber gehalten hatten, absolut genervt hatten. Man kennt ja den Spruch, der gerade von Eltern oft kommt, leider sehr gut: "Ich will doch nur das Beste für dich."
Ich kann negative Kritik eigentlich sehr gut aufnehmen, zumindest wenn sie wirklich begründet ist und sachlich vorgetragen wird. Ich bin für Kritik meistens dankbar, denn wenn mir niemand sagt, was ich besser oder anders machen könnte, woher soll ich es dann wissen? Ich bedanke mich dann auch meistens gleich für die Kritik und die Leute in meinem Umfeld wissen eigentlich auch alle, dass ich Kritik recht gut vertrage.
Wenn ich manchmal aber Kritik gerade gar nicht gebrauchen kann, weil ich ohnehin einen schlechten Tag habe oder weil mir die Situation einfach peinlich ist, lasse ich mir das meistens nicht anmerken, sondern lache dann auch über mich selbst. Um mal bei dem Beispiel mit dem schlecht aufgetragenen Make Up zu bleiben: Wenn mich jemand darauf aufmerksam macht und womöglich noch einige Leute dabei sind, nehme ich das eher locker und würde etwas sagen wie: "Ja das ist jetzt total modern, ich wollte mir auch erst noch den Lippenstift auf die Stirn schmieren, aber das fand ich dann doch etwas übertrieben", lache und suche mir einen Spiegel, um das Missgeschick zu korrigieren. Macht mich jemand darauf aufmerksam, wenn sonst niemand anwesend sind, bedanke ich mich einfach nur ernst gemeint und suche mir ebenfalls einen Spiegel.
Ehrlich gesagt kommt es darauf an, wie man mir die Kritik rüberbringt und um was es dabei geht. Normalerweise kann ich ganz gut mit Kritik umgehen, denn wenn mich jemand kritisiert, überlege ich schon, was ich vielleicht falsch gemacht habe oder was an meinem Verhalten nicht gut war. Aber dazu muss die Kritik auch so geäußert werden, dass sie nicht persönlich wird. Ich finde nämlich, dass man jemanden nicht beleidigen muss oder aber persönlich werden muss, man kann eine Kritik einfach Wertneutral äußern. Solange das so ist, nehme ich mir das auch nicht ganz so zu Herzen, sondern überlege was dran sein könnte und ggf. verändere ich dann mein Verhalten oder spreche mit der Person darüber, was ich anders machen könnte.
Es kommt ganz darauf an, in welchen Bereichen ich Kritik bekomme und von wem. Wenn ich im Fußball von meinen Trainern oder meinem Vater Kritik bekomme, dann höre ich mir diese an und will damit arbeiten. Wenn ich aber von jemand Kritik erhalte, der keine Ahnung hat und diese Kritik gar nicht stimmt, dann interessiert es mich auch nicht und ich ignoriere es.
Bei der Schule ist das allerdings was anderes. Ich kriege häufig Kritik, dass ich etwas besser machen könne oder noch mehr lernen soll. Diese Kritiken nehme ich gerne an und probiere sie so schnell wie möglich umzusetzen. Auch Kritik von Mitschülern.
Wenn ich Kritik zu meiner Person bekomme, dann bin ich schon eitel Wenn es positive Kritik ist, dann freue ich mich darüber. Bei negativer Kritik diskutiere ich länger und hole mir noch andere Meinungen. Wenn andere das dann auch so sehen, überlege ich mir, woran das liegen könnte und probiere es zu ändern.
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