Glaubt ihr, dass es mehrere Götter gibt?
Nachdem ich den Thread Gibt es ein Leben nach dem Tod? gelesen habe, frage ich mich, ob es vielleicht nicht sogar möglich wäre, dass es nach dem Tod im Himmel sogar mehrere Götter gibt. Es muss doch nicht zwangsläufig der Fall sein, dass es nur unseren Gott gibt, der eben im Judentum Jahwe und im Islam Allah genannt wird, es können doch durchaus auch drei verschiedene Götter sein. Es gibt auch polytheistische Religionen wie den Hinduismus oder Buddhismus. Und selbst die alten Griechen hatten schon mehrere Götter, so standen bei ihnen Zeus, Poseidon und Hades an oberster Stelle.
Wäre es nicht auch möglich, dass es eben zig verschiedene Götter gibt, die sich den Himmel teilen, sozusagen jeder Glaube bekommt ein Stück davon? Haltet ihr so etwas für möglich? Wissen wird es ja eh keiner können, aber Vermutungen und Spekulationen könnten wir ja aufstellen.
Streng genommen ist das Christentum keine monotheistische Religion. Gott teilt sich schließlich in Jesus, Heiliger Geist und eben Gott auf. Sie werden jedoch als Einheit betrachtet, sodass man wieder bei einem Gott ist. In der Antike wurde hingegen an Vielzahl an Göttern geglaubt. Der markante Punkte an einem polytheistischen Glauben ist vermutlich, dass den Göttern Menschlichkeit zugesprochen wird (was aus Neurobiologischer Sicht unabdingbar ist. Handelt es sich bei den Göttern nicht um eine Einheit, so kommt es zu Konflikten zwischen den Göttern bzw. Uneinigkeiten. Warum sollte es sonst mehrere Götter geben, wenn diese vollkommen unabhängig voneinander existieren - wer von ihnen war denn der Schöpfer etc. Solche Konflikte machen es jedoch schwer absolute religiöse Regeln zu lehren, da nicht von der Allwissenheit eines Gottes ausgegangen werden kann. Eine solche Führerschwäche ist schlicht ineffizient, wenn eine Religion versucht Menschen unter die eigene Kontrolle (die Kontrolle Gottes) zu stellen.
Wenn hingegen der Gott einer Religion darauf abzielt Glaubenslehrsätze zu legitimieren, um diese als "gottgegeben" abzustempeln, so ist dies gewiss leichter bei einem Gott, als bei einer Vielzahl.
Angenommen, dass Götter dadurch entstehen, dass Menschen an sie glauben und der Himmel ebenfalls nur ein Gedankenkonstrukt ist, so wäre es töricht zu behaupten, dass nur der eigene Glaube der wahre sei und somit nur der eigene Himmel existiert. Anderseits spricht ja nichts gegen eine Existenz der Himmel nebeneinander derart getrennt, dass Gläubige nur den eigenen wahrnehmen.
ABER: Du ziehst in Betracht, dass es mehrere Götter gibt, statt nur den einen, an den du vermutlich glaubst, da dies gewiss ein Weltbild ist, welches besser mit der Vielzahl der existierenden Religionen übereinstimmt. Hast du bereits überlegt wie leicht die Sache wird, wenn man davon ausgeht, dass schlicht gar kein Gott existiert?
Möglich wäre es theoretisch schon, dass es mehrere Götter gibt. Die alten Griechen haben ja auch an mehrere Götter geglaubt. Da war praktisch jeder Gott für einen bestimmten Bereich zuständig. Auf der anderen Seite muss man sich auch fragen, was wäre, wenn sich zwei oder mehrere Götter streiten. Dann könnten sie ja so die gesamte Menschheit zerstören. Das ist bisher noch nicht passiert.
Ich persönlich glaube, dass es nur einen einzigen Gott gibt. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass ich Christ bin. Dieser Gott entscheidet vermutlich auch ganz alleine, über das, was in der Welt passiert. Er kann sich also wahrscheinlich nicht mit anderen Göttern streiten.
Ich bin der Meinung, dass es jedem selbst überlassen bleibt, an einen oder mehrere Götter im Himmel zu glauben. Jemand der behauptet, dass es nur einen einzigen (seinen eigenen) Gott gibt, kann nicht im Gegenzug behaupten, dass all diejenigen, die eine andere Meinung vertreten, falsch liegen. Götterbilder entstehen durch den Glauben der Menschen an die Existenz dieser Wesen. Wenn ein Mensch an einen Gott glaubt, gibt es für ihn einen Gott. Ein anderer Mensch glaub vielleicht an fünf Götter, somit existieren für diese Person eben fünf Götter. Letztendlich glauben beide an dasselbe, nur die konkrete Anzahl unterscheidet sich.
Ich glaube weder an einen Gott noch an mehrere Götter. Ich glaube an das, was man wissenschaftlich beweisen kann. Daher glaube ich auch daran, dass mich nach meinem Tod nichts mehr erwartet. Mein Körper wird nach einiger Zeit zerfallen, alles andere geht bereits während des Sterbeprozesses verloren. Das war es dann auch schon, da wird kein übermächtiges Wesen erscheinen und mich in den Himmel holen. Daher muss ich mir auch keine Gedanken darum machen, ob ich im Himmel auf einen oder mehrere, vielleicht sogar konkurrierende, Götter stoßen werde.
Ich glaube daran, dass es einen Gott gibt und nicht daneben noch andere oder vielleicht sogar wie bei den alten Römern einen Gott für den Wein, einen für den Krieg und so weiter. Ich glaube auch daran, dass viele verschiedene Monotheistische Religionen an denselben Gott glauben, auch wenn sie ihren Göttern verschiedene Namen geben oder ihnen auch verschiedene Attribute zuschreiben. Dass der Himmel, sofern es denn einen Himmel in diesem Sinne geben sollte, in verschiedene Bereiche je nach Religion oder besser gesagt je nach der jeweiligen Gottheit aufgeteilt ist kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Das hört sich ziemlich seltsam an, dann hätte vielleicht doch schon eher jede Gottheit einen eigenen Himmel für seine oder ihre Anhänger.
Und was willst du uns jetzt mit dem Thema sagen? Wenn man religiös ist glaubt man an den von der Religion vorgeschriebenen Gott und dann glaubt man auch daran, dass das der einzige Gott ist. Solche Menschen erkennen andere Götter entweder nicht an oder sie sagen, dass andere Religionen nur einen anderen Namen für den selben Gott haben. Es sei denn natürlich, die Religion der Wahl stellt mehrere Götter zur Verfügung, dann glaubt man eben an die.
Aber von irgendwelchen Religionen und ihren Dogmen ganz abgesehen - natürlich gibt es jede Menge Götter. Die Tatsache, dass du mehrere nennen kannst ist doch Beweis genug. Allerdings existieren diese natürlich nicht im Himmel sondern alleine in der menschlichen Vorstellungskraft.
Es liegt auf der Hand, dass im Himmel die wenigsten Götter sein können, denn, wenn der christliche Gott überall ist, kann logischerweise nur ein Teil von ihm im Himmel sein und zwar das Teil, wie Cloud trefflich bemerkte, das in der Imagination christlicher Menschen existiert, vorausgesetzt, sie kommen in den Himmel.
Da sich aber unter Christen einige Sünder befinden, gläubige Sünder wohlgemerkt, wäre der christliche Gott auch im Purgatorium und in der Hölle zu finden und nicht im Himmel. Die römisch-katholische Kirche hat über Jahrhunderte Andersdenkende und Andersgläubige zu Sündern erklärt. Auch sie tragen ihren göttlichen Anteil in die Hölle, weil es ja Sünder sind und Gott aber überall ist. Kirchliche Entscheidungsträger, Henker und Folterknechte, die in Namen Gottes gegen eigene Gebote verstoßen haben, kämen demnach auch nicht den Himmel.
Soweit, so gut.
Die Götter mehrerer noch heute aktiven Naturreligionen (die allermeisten sind polytheistisch) werden von ihren Anhängern in Faune, Flora und Naturphänomenen projiziert, Außerdem fungieren diese irdischen Wesen und Elementen lediglich als Medium zwischen Gottheiten und den Menschen. Auch diese Götter sind nicht im Himmel. Die Götterschar christlich missionierte Naturvölker bleibt ebenfalls auf Erden. Der christliche Anteil kommt woanders hin, nur nicht in den Himmel, denn Synkretismus ist ja Sünde. Selbst der Olymp der alten Griechen ist ein Berg und nicht der Himmel.
Die demografische Situation im Himmel ist demnach desolat. Aber spätestens nach Juri Gagarin war es jedem klar!
Der christliche Gott in der heutigen Form ist ein Mix aus vielen Göttern. Die ganze Geschichte rund um Jesus und seiner Wiederauferstehung ist von vielen alten Sagen und älteren Geschichten kopiert. Die Menschen glauben an das, was ihnen gerade passt und an das was ihnen beigebracht wurde zu glauben.
Die Götter sind entstanden, als die Menschen keine Ahnung von Wettererscheinungen und Naturkatastrophen hatte. Durch der Glaube an "etwas" sind Priester, Schamanen und Geistliche entstanden, die in ihrem Volk verehrt wurden, weil sie Kontakt zum Übernatürlichen hatten. Dies haben sie natürlich genutzt um das Volk zu manipulieren und zu lenken.
Wenn Ihr also fragt wieviel Götter es tatsächlich gibt. Sage ich: 0. Ein Gott wäre mir zu langweilig. Am Besten sind immernoch die altgriechischen und germanischen Gottheiten, die menschliches Verhalten zeigen, in Form von Neid, Hass, Liebe und Mitleid.
Es kommt ganz darauf an, welcher Religion der Einzelne angehört. Jede Nation und jede Menschengruppe hat einen oder mehrere Götter, die verehrt werden. Wovon viele Menschen den gleichen Gott haben, der nur unter einem anderen Namen existiert. Es gibt verzeihende, liebende, zornige, gütige, böse, rächende, todbringende, Leben bringende und hinterlistige Götter. An welchen du glaubst, weiß ich nicht. Aber vorstellen kann ich mir nicht, dass alle Götter sich einen Himmel teilen, dazu sind sie zu verschieden und bei der Einteilung des Himmels würde es nur Kriege geben unter den Göttern. Also müssten sie – vorausgesetzt sie existieren, anderweitig zu finden sein. Vielleicht in unserer Vorstellung?
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