Was passiert mit Atheisten nach deren Tod?
Wenn man heute als Christ stirbt, so findet in den meisten Fällen eine Beerdigung statt. Alternativ kann man den Verstorbenen aber auch verbrennen lassen und in ein Urnengrab stellen. Aber wie ist das eigentlich bei Atheisten und Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind, sprich keinen Glauben mehr haben? Können sie auch beerdigt werden? Wenn ja, wo beerdigt man Atheisten? In jedem Ort gibt es ja einen Friedhof. In größeren Städten wird soweit ich weiß sogar zwischen evangelischen und katholischen Friedhöfen unterschieden. Wo bewahrt man also Nichtgläubige nach dem Tod eigentlich auf? Gibt es dazu spezielle Friedhöfe?
Was soll denn sonst mit denen geschehen? Meinst du die werden auf den Biomüll geschmissen? Die Beerdigungen unterscheiden sich nicht mal großartig von kirchlichen Veranstaltungen, sondern auch da kommt jemand - Bestatterfirmen machen das oder haben Kontakte - und sagt auch ein paar Sprüchlein zum Verblichenen auf. Viele Bestatter bieten sogar Räumlichkeiten für derartige Zeremonien an. Außerdem sind Friedhöfe ja nicht zwangsläufig kirchlich. Am besten lässt man sich als Atheist natürlich gleich verbrennen, dann ist man schon aufs Höllenfeuer vorbereitet.
Es gibt Friedhöfe, die keine nicht gläubigen Menschen beerdigen. Aber in der Regel gibt es auch genügend Friedhöfe, die auch die nicht gläubigen Menschen unter die Erde bringen. Deswegen muss man sich da keine Gedanken machen, dass man ewig auf einem Stuhl sitzen muss oder im Bett liegen muss, weil es keine Friedhöfe gibt, wenn man nicht getauft ist. Irgendwo wird man schon beerdigt.
Die Zeremonie wird dann eben vom Bestattungsunternehmen gemacht, wenn die Angehörigen es wollen und es fehlt eben der Priester, Prediger oder Pfarrer. Aber alle kommen irgendwie unter die Erde. Sei es mit Urne oder mit Sarg.
Neben den kirchlichen Friedhöfen gibt es auch die städtischen. Hier wird alles begraben, was mal ein Mensch war, egal welchen Glauben er hatte oder nicht hatte. Der einzige Unterschied ist, dass kein Priester bei einem Atheisten eine Andacht hält und die Beerdigung begleitet. Dafür gibt es extra Prediger, die meist durch das Beerdigungsinstitut vermittelt werden. Selbstverständlich ruht ein Atheist auch da, wo andere Gläubige auch sind, in der Leichenhalle, im Krematorium bis zur Verbrennung oder im Beerdigungsinstitut. Anschließend wird er ebenfalls dort beigesetzt, wo Gläubige der verschiedenen Religionen oder Sekten auch liegen. Eine direkte Verbindung zur Hölle gibt es noch nicht.
In Deutschland besteht sogar eine Bestattungspflicht. Also einfach im Wald verscharren oder in einen Schaukelstuhl setzen und dann so belassen kann man einen Toten hier nicht, auch einen Atheisten nicht, denn die Bestattungspflicht gilt für alle Menschen, unabhängig von ihrer Religion, im gleichen Ausmaß.
Neben den städtischen, komplett unreligiösen Friedhöfen, gibt es übrigens auch religiöse, die dennoch Menschen anderer Konfessionen oder auch Atheisten aufnehmen. Wenn man in einer sehr ländlichen Umgebung ist, dann gibt es oft eben nur einen Friedhof, der irgendeiner Kirche gehört, wo aber alle Menschen aus dem Dorf später zusammen landen werden. Es gibt da keine Alternativen beim Bestattungsort, und weil der Mensch eben unter die Erde muss, gesetzlich gesehen, kommt er dann eben auf den einzelnen Friedhof, der zur Auswahl da ist.
Außerdem gibt es heutzutage immer mehr alternative Bestattungsmethoden, beispielsweise Friedwälder, wobei man das nicht einfach als normale Bestattung in irgendeinem Wald betrachten darf. Es sind spezielle, abgezäunte, Areale, die aber bloß bewaldet sind und wo man anonym und ohne Grabstein bestattet wird, eben irgendwo in diesem Waldgebiet, das extra als Friedwald ausgezeichnet ist. Ebenso kann man sich natürlich auch auf See bestatten lassen, das sogar schon sehr lange, und in einigen Ländern ist es auch möglich, seine Asche über irgendeine Wiese streuen zu lassen, falls man kremiert wurde.
Früher wurden Heiden nicht auf den normalen Friedhöfen bestattet. Bei uns im Dorf wurden vor fünfzig Jahren auch die Protestanten nicht auf dem normalen Friedhof bestattet. Ich glaube, die hatten ein Eck bei den Atheisten oder die Atheisten ein Eck bei den Protestanten.
Atheisten werden wie jeder andere auch beerdigt. Warum sollte es anders sein? Eine Beerdigung ist doch kein Privileg von Christen. Es hält natürlich kein Pfarrer eine Rede und es gibt auch keine Messe. Aber eine Verabschiedung mit einer Rede findet natürlich auch statt. Die Bestattungsinstitute kennen nicht nur Pfarrer, sondern auch andere Redner, die man engagieren kann. Vielleicht hält auch ein Verwandter eine Rede.
Jeder Mensch muss bestattet werden, dafür gibt es auch Gesetze. Wer nicht auf einem konfessionellen Friedhof bestattet werden möchte, kann seine Asche auch ins Meer streuen lassen. Aber einen Toten irgendwo zu verscharren wäre entschieden illegal. Es gibt auch konfessionslose Friedhöfe.
Übrigens können auch Atheisten großen Wert darauf legen, auf einem Friedhof bestattet zu werden. Dabei geht es dann nicht um die Durchführung eines religiösen Rituals, sondern einfach darum, den trauernden Angehörigen einen Ort zum Gedenken zu geben.
Mal völlig abgesehen davon, dass nicht jeder, der kein Mitglied irgendeiner Kirche ist, automatisch keinen Glauben hätte. Es gibt zutiefst gläubige Menschen, die aber ihren Glauben als eine persönliche Sache zwischen sich und Gott ansehen und organisierte Kirchen ablehnen. Diese konfessionslosen Menschen können dann trotzdem Wert auf ein religiöses Begräbnis legen!
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