Agility ohne Voruntersuchung mit jungem Hund?!

vom 04.01.2012, 10:40 Uhr

Da ich mich gerade aufrege - meiner Ansicht nach zurecht - muss ich das hier jetzt mal loswerden und mal eure Meinung hören. Lange Zeit war meine Mutter Ausbilderin auf dem Hundeplatz, lief regelmäßig Agility Turniere mit unserem Hund, hat also ne Menge Erfahrung. Ich erlebte das von klein auf mit, lief zum Schluss sogar selbst das ein oder andere Turnier, kann von mir also auch behaupten das ich nicht ganz ahnungslos bin.

Eine Bekannte von mir hat nun einen 7 Monate alten Hund und ist auf einem Hundeplatz der den Hund jetzt schon Agility mitmachen lässt. Für diejenigen die nicht wissen was das ist: Agility ist eine Hundesportart bei der der Hund schnellstmöglich über Hürden, durch Tunnel, Stege etc. Hüpfen, laufen, klettern muss. Grundsätzlich ist Agility eine gute Sportart für gesunde Tiere, beanspruchend aber solange man nicht übertreibt der Gesundheit durchaus zuträglich. Ein 7 Monate alter Hund gehört meiner Ansicht nach jedoch noch nicht auf den Agility Platz. Seine Knochen und vorallem seine Hüfte sind noch im Wachstum und ich habe damals gelernt, das Agility das Wachstum negativ beeinträchtigen kann, da es vorallem bei den Hürden sehr auf die Knochen geht.

Nach einigen Diskussionen mit dieser Bekannten sagte ich ihr, das sie mit ihrem Tierarzt sprechen solle. Mein Tierarzt sagte damals, ein Hund dürfe nicht eher Agility machen, bis geklärt wäre ob die Hüfte gesund gewachsen ist und der Hund ausgewachsen ist, frühestens also mit 12-16 Monaten. Einer unser "späteren Hunde" war schon von Geburt an so hüftkrank das wir keinen Sport mit ihm machen durften und wollten da wir sonst sein Leiden verschlimmert hätten. Der Tierarzt meiner Bekannten behauptete jedoch der Hund könnte jetzt schon ohne Probleme springen (kleine Höhen) und ab 1 Jahr ohne Einschränkung. Ein Röntgen der Hüfte oder sonstige Voruntersuchung wäre nicht nötig.

Das macht mich persönlich sehr zornig und ehrlich gesagt verstehe ich es auch nicht. Es ist doch klar verständlich das man mit einem Junghund der noch weiter wächst keine Aktivitäten durchführt, die das Knochenwachstum nachhaltig schädigen könnten oder? Diverse Sportgeräte, wie die "A-Wand" belasten beispielsweise die Schultern und die Vorderbeine des Hundes sehr stark, die Wippe geht auf die "Knie". Das kann man vielleicht einem gesunden Hund zumuten aber keinem kranken bzw. noch wachsenden Hund! Im übrigen: Unser Hund der regelmäßig Agility Turniere mitgemacht hat starb im Alter von 7 Jahren an Krebs und mit gesunden knochen und Gelenken.

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es kommt darauf an, wie man mit diesem Hund dieses Agility macht. Wenn er nur ein wenig durch einen Tunnel läuft oder mit Frauchen Slalom läuft und es kein Leistungssport für denn Hund wird, sondern eben Spiel und er nicht zu viel macht, dann kann man es auch durchgehen lassen. Nur darf man es nicht übertreiben und so viel trainieren wie mit einem älteren Hund.

Natürlich sollte man die Hüfte auf jeden Fall untersuchen lassen. Aber das wird mehr oder weniger bei den Agilitiy-Veranstaltungen auch gefordert. Wer es nicht wettkampftechnisch machen will, muss diese Untersuchung auch nicht unbedingt machen. Es ist also keine Pflicht, dass eine Hundeschule eine Bescheinigung verlangt, wenn man mit diesem Sport anfängt.

Zum Wohle des Tieres sollte man immer an die Gesundheit denken und auch alles untersuchen lassen. Aber ich denke, dass man das auch ohne Agiltiy machen lassen sollte. Denn wenn man mit einem Hund tobt und mit ihm rennt sind seine Gelenke genauso beansprucht wie beim Agilitiy.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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