Wahl des US Präsidenten - Vorwahl der Republikaner

vom 04.01.2012, 05:54 Uhr

Das Jahr 2012 hat gerade begonnen und besonders in den USA hat dieses eine wichtige politische Rolle, da für November die Wahl eines neuen Präsidenten vorgesehen ist. Am 3. Januar fand die erste Vorwahl der Republikanischen Partei in Iowa statt.

Für die User, die sich nicht genau mit dem Wahlsystem der USA auskennen, eine kurze Erklärung. Bei der Präsidentschaftswahl am Ende des Jahres werden sich zwei Kontrahenten gegenüberstehen, einer aus dem republikanischen und einer aus dem demokratischen Lager. Für das demokratische Lager wird der amtierende Präsident Barack Obama antreten, wohingegen der Kandidat der Republikanischen Partei in den sogenannten Vorwahlen bestimmt wird. Dabei geben alle 50 Staaten ihre Stimmen ab, wobei das absolute Mehrheitswahlrecht gilt. Das bedeutet, dass derjenige Kandidat mit den meisten Stimmen alle sogenannten Wahlmänner bekommt. Jeder Staat wählt dabei in Abhängigkeit seiner Bevölkerungszahl zwischen 3 und 55 Wahlmänner. Gegen Ende bestimmen eben diese auf einem großen Parteitag den Gegenkandidaten. Die Wahl des Präsidenten durchläuft danach die selbe Prozedur wie bei der Vorwahl auch.

Die ersten Hochrechnungen aus Iowa ergeben ein Kopf an Kopf rennen von 3 Kandidaten: Mitt Romney, Rick Santorum und Ron Paul. Jeder der Anwärter erhielt zwischen 20 und 25 Prozent der Stimmen. Die Wahl in Iowa gibt noch keine Anzeichen für einen möglichen Favoriten. Die ersten Entscheidungen könnten am sogenannten Super Tuesday, dem 6. März, fallen. An diesem Tag werden in 10 Staaten gleichzeitig Abstimmungen stattfinden. Was denkt ihr über die Präsidentschaftswahl? Welcher der republikanischen Kandidaten wird sich am Ende durchsetzen und hat er eine Chance im November gegen den wieder erstarkten Obama zu bestehen?

» Larsson_92 » Beiträge: 30 » Talkpoints: 0,68 »



Larsson_92 hat geschrieben:Was denkt ihr über die Präsidentschaftswahl?

Ich finde die anstehende Präsidentschaftswahl doch ein wenig bedenklich wegen der wirtschaftlich schwierigen Situation der letzten Jahre. Barack Obama musste in seiner ersten Amtszeit durch eine Wirtschaftskrise gehen und konnte sich davon eine lange Zeit nicht erholen. Erst seit dem Vorwahlkampf für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten steigt seine Beliebtheit wieder leicht an. Man muss also einen ernsthaften Blick auf die republikanischen Kandidaten werfen und wenn ich da so manch religiöse oder ultrakonservative Aussage höre, sträuben sich mir dabei die Haare.

Obwohl Obama nicht das halten konnte, was er in seinem Wahlkampf versprochen hat, so ist er wohl nicht nur für mich sondern auch für große Teile Europas das kleinere Übel.

Larsson_92 hat geschrieben:Welcher der republikanischen Kandidaten wird sich am Ende durchsetzen [...]

Mein letzter Erkenntnisstand ist, dass in der Iowa Vorwahl Mitt Romney mit dem sehr konservativen Rick Santorum gleichauf liegt bei jeweils fast 25 Prozent der Stimmen. Ron Paul liegt - für mich ein wenig überraschend - mit einigen Prozent dahinter auf dem dritten Platz, während Newt Gingrich nur abgeschlagener Vierter ist.

Hinter dem amerkanischen System, welches den Herausforderer für Präsidentschaftswahlkampf entscheidet, steckt aber mehr als nur die von dir schon beschriebene Wahlmänner-Situation. Man könnte also denken, dass die nur 28 republikanischen Wahlmänner von Iowa keine allzu große Rolle spielen werden, weil die Zahl der insgesamt verfügbaren Abgeordnetenstimmen 2.286 beträgt. Dem ist aber nicht so, denn die Vorwahlen wurden so gewählt, dass sie sich über ein halbes Jahr erstrecken.

Die aussichtsreichsten Kandidaten werden in den nächsten sechs Monaten zweifelsohne einen massiven Vorteil innehaben, alleine schon weil sie im Mittelpunkt der Öffentlichkeit stehen und dadurch auch einen Großteil der Wahlkampfspenden abbekommen werden.

Nach dieser langen Rede, mein kurzer Sinn: Santorum ist für die breite Öffentlichkeit nicht wählbar. Ron Paul sieht in den Umfragewerten der anderen Staaten ziemlich schlecht aus, er hat sich sehr stark auf Iowa konzentriert und dafür auch schon (zu) viel Geld ausgegeben. Das schlechte Abschneiden von Newt Gingrich in den Iowa Vorwahlen hat mich ein wenig überrascht und wenn er nächste Woche in New Hampshire nicht siegt, rechne ich ihm keine großen Chancen mehr zu. Wer da noch übrig bleibt ist Mitt Romney, den ich jetzt schon als Obama's Herausforderer sehe.

Aber vielleicht irre ich mich ja auch? ;)

Larsson_92 hat geschrieben:[...] und hat er eine Chance im November gegen den wieder erstarkten Obama zu bestehen?

Ich würde mal sagen, dass dies von mehreren Faktoren abhängt. Je länger die Republikaner eine Schlammschlacht unter sich austragen, desto besser wird sich das auf Obamas Chancen auswirken, wiedergewählt zu werden. Ausserdem benötigen die Republikaner auch einen Kandidaten, der in einer direkten Konfrontation mit Obama auch eine reelle Chance hat - und da fallen meiner Meinung nach bereits einige Namen weg. Michele Bachmann, Ron Paul und Rick Santorum rechne ich überhaupt keine Chance ein, gegen Obama gewinnen zu können. Den früheren Gouverneur von Utah Jon Huntsman kenne ich nicht. Den beiden übrig gebliebenen, Newt Gingrich und Mitt Romney rechne ich durchaus Chancen zu, wenn es für die Republikaner in den nächsten Monaten gut läuft.

Sollte sich die wirtschaftliche Lage in den USA aber bis zum Wahltermin im November bessern, sollte Obama eine Lösung der Iran-Frage finden, dann können wir uns auf eine zweite demokratische Amtszeit einstellen.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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