Mann kauft Backshop leer - Ich muss am Ende wegwerfen!

In meinem Nebenjob an der Tankstelle sind schon die verschiedensten Situationen passiert, die man so nicht hätte erwarten können. Von vergessenen Kredit- und Debitkarten, im Regal verlorenen Geldbörsen, liegengebliebenen Fahrzeugen und betrunkenen Jugendlichen war in den letzten Monaten so einiges dabei was einen zum Wundern und auch zum Schmunzeln bringt. Das was letztens passiert ist, hat mir allerdings schon sehr stark verwundert. Schließlich hat man nicht alle Tage einen Kunden der einem für 75 Euro den kompletten Backshop leer kauft, ein paar Getränke dazu nimmt und sich dann mit dem ganzen Menü an den Tisch setzt.

An ruhigen Tagen hat man den ein oder anderen Kunden der sich genüsslich eine Bockwurst oder auch ein Schnitzel in unserer Tankstelle an der kleinen Sitzecke isst, aber größere Einkäufe auch aus dem Backshop werden von den allermeisten Kunden direkt mit nach Hause genommen. Es sind so typische Einkäufe wenn man vergessen hat Brötchen zu kaufen oder einen Snack für zwischendurch bei der Autofahrt benötigt. Gelegentlich mal ein oder zwei Kunden, die drei vier belegte Brötchen im Shop bestellen. Aber keine Großeinkäufe. Umso mehr habe ich mich gewundert, dass der Kunde alles auf Porzellantellern serviert auf dem kleinen Beistelltisch stehen haben wollte. Das ist auch keine einfache Aufgabe für mich gewesen. Bei mir müssen die Waren aus dem Backshop immer perfekt aussehen. Das heißt ich lege die Waren auf die Teller, dekoriere noch ein wenig, lege eine Servierte dazu und manchmal auch Senf oder Ketschup und serviere dem Kunden dann seine bestellten Waren direkt an den Tisch. Hier musste ich allerdings direkt zwanzig verschiedene Teller belegen und dazu auch noch Teller mit der Hand waschen um die bestellten Muffins darauf abzustellen. Ich habe mir richtig Mühe dabei gegeben. Zwischendurch musste ich andere Kunden kassieren. Schließlich haben nicht alle Kunden so viel Zeit und möchten nach dem Tanken einfach nur nach Hause.

Nachdem alles meinem Kunden bereitgestellt wurde hat er auch ohne Probleme seine Rechnung in bar bezahlt. Ich habe ihn noch nicht einmal darauf aufmerksam machen müssen denn der kleine, schlank wirkende Mann ging direkt ohne Umwege zu meiner Kasse und bedankte sich auch noch höflich, dass ich mir so viel Mühe gemacht habe. Nach dem Zahlen ging der um die dreißig Jahre alt wirkende Mann zu seinem Essen. Mittlerweile waren auch noch zwei Männer ins einem Alter zu ihm gestoßen und ich konnte verstehen, dass es etwas mehr an Waren sein müssten. Doch so viel Essen auf einem Tisch war mir dann doch etwas unheimlich. Wer sollte das alles essen? Selbst für drei Mann war das Essen viel zu viel.

Nach ein paar Bissen der drei Männer und einem fünf Minuten andauerndem Gespräch machten sich die drei auf und ließen gut zwei Drittel der bezahlten Waren zurück. Wie ich mitbekommen habe, muss es sich an diesem Abend um ein Geschäftsessen gehandelt haben. Denn während des Gesprächs wanderten Autoschlüssel vom Mann zu den anderen zwei Männern, die etwas schlichter bekleidet waren. Außerdem wurde ein Vertrag geschlossen und die Summe in Bargeld an den alleinstehenden Mann ausgezahlt. Nachdem das Geschäft beschlossene Sache war, verließen die drei meine Tankstelle. Zu guter Letzt rief mir der Mann noch zu, dass das Essen sehr gut geschmeckt habe und ich den Rest behalten könne. Ich war ein wenig verwirrt! Schön, dass der Herr mir all das Essen schenkt, aber das kann ich im Leben nicht essen. Ich nahm mir ein zwei Brötchen und einen Amerikaner heraus. Den Rest musste ich notgedrungen wegwerfen. Ich habe ein schlechtes Gewissen deswegen aber ich darf leider nichts anderes machen. Aufgrund dessen dass die Kühl- und die Wärmekette auf längere Zeit unterbrochen wurde, darf ich die Waren noch nicht mal mehr verschenken. Wenn jemand davon krank wird können Schadensansprüche gegen mich geltend gemacht werden.

Ich habe so etwas vorher noch nie erlebt und frage mich was man an meiner Stelle hätte anders machen können? Die Tankstelle hat damit einen großen Umsatz gemacht, aber auf die Kosten das alles weggeworfen wird. Das kommt mir so falsch vor!

Ich kann deine Bedenken verstehen. Ich persönlich kann es auch absolut gar nicht leiden, wenn Essen verschwendet wird. Besonders, wenn es weggeworfen wird, auf sinnlosteste Weise, dann ist das mir zuwider, denn ich denke dann immer daran, dass andere Menschen hungern müssen. Daher kommt es auch mir absolut falsch vor, Nahrungsmittel, die noch gut sind, gerade in größeren Mengen, wegzuwerfen.

Was du allerdings anders hättest machen können? Ich befürchte leider, nichts. Du bist ja nur da angestellt und ich glaube, wenn du dir einfach das Recht herausgenommen hättest, dem Menschen nicht so viel Essen auszuhändigen, dann wäre dein Chef nicht begeistert gewesen, denn das hätte ja weniger Einnahmen für die Tankstelle bedeutet, und vielleicht auch den Kunden so verärgert, dass er nie wiedergekommen wäre. Wobei ich natürlich nicht weiß, wie dein Chef so eingestellt ist. Vielleicht gehört er ja auch zu den Menschen, die die Verschwendung von Nahrungsmitteln nicht leiden können, weshalb er hier vielleicht deiner Meinung gewesen wäre, dass man eine solche bevorstehende Verschwendung verhindern müsse.

Genau so sieht es auch aus, wenn du den Kunden direkt darauf angesprochen hättest, dass er so viel doch gar nicht schaffen kann. Das hätte ihn ebenfalls verärgern können, und was hätte dann dein Chef dazu gesagt? Eine schwierige Situation. Es wäre zwar vielleicht richtig gewesen, den Kunden auf seine Verschwendung aufmerksam zu machen, und auf die sozialen Aspekte, aber wenn man bloß als Nebenjob irgendwo arbeitet, dann kann man sich nicht so viel leisten, also, was Einmischereien oder Ermahnungen gegenüber Gästen anbelangt.

Aber an sich bin ich auch etwas fassungslos, dass ein Mensch so etwas macht. Vermutlich wollte er prahlen, wie viel er sich doch leisten kann, oder Eindruck damit vor seinen Gästen schinden, wie viel er denn so für seine Geschäftspartner bereit ist, auszugeben. So lange so ein Verhalten von einigen Menschen als normal oder sogar wünschenswert angesehen wird, wird so etwas immer wieder vorkommen. Da müsste man vielleicht grundliegend etwas ändern und den Menschen die Problematik der Verschwendung von Lebensmitteln wirklich einmal genauer bewusst machen. Vielleicht würden sie dann sorgsamer und sparsamer mit Nahrung umgehen.

Da kann ich dich auch verstehen, wenn es dir irgendwo Leid tut, die Sachen in den Müll zu schmeißen. Aber wie Wawa666 schon geschrieben hat, wird dir da wohl nichts anderes übrig bleiben. Du hättest wahrscheinlich nicht einmal selber die Ware essen dürfen, da du eben dort angestellt bist. Da verstehe ich aber auch den oder die Männer nicht, wieso sie das Essen nicht einfach mit genommen haben. Oder man hätte doch zuerst einen Teil kaufen können und danach immer noch nachbestellen.

Aber das war wohl dem Kunden egal, der das Essen gekauft hat. Es muss da wahrscheinlich um ein sehr gutes Geschäft gegangen sein, wo man auch gar nicht weiß, ob das mit rechten Dingen zugeht. Denn wer trifft sich schon an einer Tankstelle, um dort das Geschäft abzuwickeln und ein Geschäftsessen zu machen? Aber solange du das Geld kassiert hast, soll es dir auch fast egal sein, was der Mann mit dem Essen macht. Zwar ist es schade, wenn man es weg wirft, aber es wird auch so schon viel zu viel Essen weg geschmissen, was in Restaurants oder Bäckereien übrig bleibt.

Das ist ja nun wirklich eine total seltsame Geschichte. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, warum jemand so handeln sollte und gleich den ganzen Backshop für ein Essen mit drei Personen leer kauft. Zumal es sich ja anscheinend nur um die Übergabe eines Autos gehandelt zu haben scheint. Da hätte man doch auch entweder auf das Essen verzichten können, oder in passenden Mengen einkaufen können.

Aber dass du ein schlechtes Gewissen wegen dem nicht verzehrten Essen hast, das kann ich gut nachvollziehen. Auch ich finde es sehr schade um das verschwendete Essen und auch um die Mühe, die du dir mit dem Anrichten gemacht hast. Immerhin ist alles bezahlt worden, aber das macht das schöne Essen natürlich irgendwie auch nicht wett. Andere Kunden hätten sich an diesem Tag vielleicht noch sehr über ein leckeres Brötchen gefreut, auf diese Weise ist denen indirekt geschadet worden. Gut, sie können ja einen anderen Bäcker oder Back-Shop aufsuchen, aber man würde an einer Tankstelle ja seinen Kunden auch gerne einen bestmöglichen Service bieten. Aber in diesem Falle kann man ja eh nichts mehr machen, der Kunde ist eben König, und wenn er alles haben möchte was da ist, dann ist das eben so. Vielleicht war es ein kleiner Exzentriker?

Den Rest musste ich notgedrungen wegwerfen. Ich habe ein schlechtes Gewissen deswegen aber ich darf leider nichts anderes machen. Aufgrund dessen dass die Kühl- und die Wärmekette auf längere Zeit unterbrochen wurde, darf ich die Waren noch nicht mal mehr verschenken. Wenn jemand davon krank wird können Schadensansprüche gegen mich geltend gemacht werden.

Ich hätte wahrscheinlich das Essen mit heim genommen und dort z.B. meinem Freund geschenkt. Das mache ich auch manchmal so, wenn bei mir auf Arbeit irgendwelche Grillabende etc. sind und wir die Reste eingepackt mitbekommen.

Normalerweise versuche ich, mit Nahrungsmitteln auch sparsam umzugehen. Übriggebliebens verschenke ich oder (falls es sich um Obst und Gemüse handelt) verfüttere ich das an meine Haustiere. Manchmal werde ich Reste aber auch nicht los oder ich habe beim Kochen etwas Falsch gemacht, so dass man es nicht genießen kann, vielleicht den Teller versehentlich fallen lassen usw. D.h. es kann viel passieren, das dazu führt, Essen zu „verschwenden“. Ich denke, man muss sich deswegen keine Vorwürfe machen. Lebensmittelläden schmeißen auch vieles weg und es nützt denjenigen, die auf der Welt hungern, auch nicht, wenn wir vor Ort, auf einem ganz anderen Kontinent, ein schlechtes Gewissen haben, wenn etwas bei uns weggeschmissen wird.

Der Kunde hat bestellt und bezahlt. Du hast alles richtig gemacht. Auch wenn danach das Meiste der bestellten Dinge entsorgt werden musste, kannst du an der Situation nichts ändern. Auch wenn so was nochmal vorkommen sollte, kannst du nicht anders handeln. Außer vielleicht vorschlagen, das er vielleicht erst mal die warmen Speisen nehmen könnte, um dann bei Bedarf nochmal nach zu bestellen.

Ich persönlich muss sagen, dass ich das auch ein ganz schönes bisschen suspekt finde. Wieso kauft der Mann sov iele Waren und isst sie dann nicht oft? Das ist reine Verschwendung, wenn man bedenkt, dass es nicht nur in Afrika, sondern auch in Deutschland sehr viele Familien und Kinder gibt, die zum Teil aus der Straße leben und hungern. Das ist einfach respektlos diesen gegenüber.

Ich an deiner Stelle hätte, wenn es bei dir auch so was gibt, die waren, die für fremde Menschen noch essbar sind, einfach noch mal gekühlt, bis meine Schicht zu Ende ist, und dann nach meinem Schichtende zu einer gemeinnützigen Organisation gebracht. Bei mir im Ort heißt es "Greifswalder Tafel" und dort kann man Spenden hinbringen - Kleidung, Essen, Spielzeug. Die hätten sich gefreut und die Leute hätte es auch nicht gestört, wenn das Essen schon mal auf einem Teller lag, aber nicht angegessen wurde.

Das ist ja eine eigenartige Geschichte, die wohl einmalig bleiben wird. Dieser Mann hat dir den nicht gegessenen Rest der Lebensmittel geschenkt. Etwas was dir geschenkt wird, darfst du doch mit nach Hause nehmen, oder ist dir das verboten worden? Ich an deiner Stelle hätte die Sachen gekühlt – wie dir vorgeschlagen wurde – und sie mit nach Hause genommen und teilweise dann verschenkt. Für die Tafel, das könnte Probleme geben. Dann hättest du kein schlechtes Gewissen haben müssen. Es ist wirklich schade um die schönen Sachen.

Mir hätte es auch in der Seele weh getan, so viel gutes Essen entsorgen zu müssen. Gerade, wo es genug Menschen gibt, die alles für ein bisschen davon, getan hätten. Aber der Mann hat nun mal dies alles bestellt und auch bezahlt, also konntest du ja nichts anderes machen, als das übrige Essen dann weg zu werfen. Du hättest vielleicht höchstens deinen Chef fragen können, ob sich noch andere Mitarbeiter etwas von dem Essen mitnehmen dürfen oder du wenigstens den Kuchen wie die Muffins ect. an Kunden verschenken darfst, da diese ja nicht schnell schlecht werden, wenn die Kühlung unterbrochen wurde.

Es ist sicherlich komisch, dass der Mann so viel Essen bestellt hat. Aber vielleicht wollte er vor seinen Geschäftspartnern keinen geizigen oder schlechten Eindruck hinterlassen und hat deswegen so übertrieben.

Im Grunde kann ich dein Verhalten schon nachvollziehen, aber ich würde trotzdem sagen, dass du es dir in dieser Situation um einiges hättest einfacher machen können. Fangen wir mal bei der Bestellung an. Wenn der Mann, der da alles aufgekauft hat, wirklich alles dort essen wollte, kann man eigentlich automatisch davon ausgehen, dass er nicht alles schafft. Und selbst wenn, sehe ich nicht ein, wieso du dir da eine solche Mühe machen musst. Wenn ein Kunde kommt und etwas zu essen kauft, dann ist es für mich in Ordnung, sich Mühe zu geben und den Teller bereit zu stellen und so weiter. Ich habe vor einigen Jahren über die Ferien auch schon einmal an einer Tankstelle gejobbt, allerdings gab es bei uns keine Deko für die Teller, da kam das Essen drauf und gut ist, Servietten gab es am Tisch. Wenn es das bei euch gibt, kein Problem, wirklich nicht, aber bei einem derartigen Großeinkauf kann man da getrost drauf verzichten!

Das einzige, was mir als Lösungsweg noch einfallen würde, wäre das du das Essen beim Schichtwechseln anbietest oder mit nach Hause nimmst. Bei uns gab es einen Mitarbeiter, der hat häufiger nach Ladenschluss die Sachen aus dem Bistro mitgenommen, weil er zu Hause größere Familie hat, da findet sich immer jemand, dem das schmeckt. Ich hätte die Sachen in den Kühlschrank gepackt und beim Schichtwechsel die Aushilfen darauf hingewiesen, dass das Essen eben schon auf dem Tisch stand und dass sie sich, wenn sie wollten bedienen dürfen. Dann ist es ihre Entscheidung und sie können dich da auch nicht groß für beschuldigen, wenn was passieren würde.

Ich würde aber erst gar nicht so weit gehen, wenn ich ehrlich bin. Kunde ist König, hin oder her, aber sowas muss man sich nicht gefallen lassen. Wieso bitte solltest du das ganze Essen einzeln auf Teller verteilt auf den Tisch stellen? Wenn bei mir damals viel los war, habe ich die Teller nur auf die Theke gestellt, von wo die Kunden sich die Teller weggenommen haben, wo ist auch das Problem? In erster Linie ist es ja immer noch eine Tankstelle und die Kunden die getankt haben nerven sich natürlich, wenn sie wegen anderen warten müssen, die die Nebenleistungen in Anspruch nehmen. Ich hätte also die Teller weder dekoriert, noch an den Tisch gebracht.

Vor allen Dingen aber, hätte es bei mir keine zwanzig Teller gegeben. Was soll denn das? So gefräßig kann doch kein Mensch sein?! Ich hätte zwischen zwei Wegen gewählt: entweder der Kunde bekommt einen Teller für die Süßware und einen für das Herzhafte und den Rest der Ware in Tüten verpackt, so dass er sich die Ware nach und nach herausnehmen und über den Tellern essen kann oder aber, er bekommt die zwei Teller und darf sich das Essen nach und nach aus dem Bistro holen. Ein Stehtischbüffet hätte es bei mir nicht gegeben, die zwanzig Teller hätten auch gar nicht auf unseren Tisch gepasst und wir haben glaube ich auch nur an die 15 Teller, die ich auch nicht alle rausgeholt hätte, wenn es keine Spülmaschine geben würde.

Auch hätte ich keine Probleme damit gehabt, den Mann darauf hinzuweisen, dass er doch bitte den Platz ordentlich hinter sich verlässt. Auch wenn ich nur wenige Wochen an besagter Tankstelle gejobbt habe, so habe ich niemanden erlebt, der einfach alles stehen und liegen gelassen hat und gegangen ist. Das finde ich schon ziemlich unverschämt. Das restliche gute Essen hätte er natürlich stehen lassen können, aber der Rest gehört in den Müll und die Teller bitte wieder an den Tresen. Schlecht vorkommen musst du dir deswegen auch nicht, schließlich war es nicht deine Schuld. Bei anderen Geschäften ist das auch nicht anders, wenn in Tankstellen, Backshops oder Supermärkten ausrangierte Ware nicht von den Mitarbeitern mitgenommen wird, landet das auch alles im Mülleimer.