Punktförmiger Regenbogen

Ich bin immer wieder fasziniert, wenn ich am Himmel ungewöhnliche Wolkenformationen sehe, oder prachtvolle Himmelsfarben, beispielsweise in Form eines grell violetten Sonnenuntergangs oder Sonnenaufgangs, oder aber auch Regenbögen und andere Wetterphänomene. Ebenso bin ich immer begeistert, wenn irgendwelche Himmelskörper besonders schön erstrahlen, seien es nun Sonne, Mond, oder Sterne. Wann immer ich etwas Ungewöhnlicheres oder aber einfach ungewöhnlich Schönes am Himmel sehe, betrachte ich es gerne ausführlicher. Ich fotografiere auch sehr gerne den Himmel in diesem Zustand.

Neulich geschah es, dass der Himmel an einem stürmischen Tag voller langer, verzerrter, Wolkenbänder war. Es schienen außerdem noch einige Schäfchenwolken vorhanden zu sein, irgendwie waren da einfach verschiedene Wolkenarten an verschiedenen Stellen des Himmels, die zum Teil auch leicht in einander hineinlaufen zu schienen. Das an sich war schon interessant, daher sah ich genauer hin, und plötzlich fand ich, zwischen den Wolkenbändern, einen sehr merkwürdigen Anblick. Da war nämlich eine Art Regenbogen. Oder sagen wir, ein Gebilde, in den typischen Regenbogenfarben, und sicherlich auch auf die Weise erzeugt, wie ein gewöhnlicher Regenbogen entsteht. Alle Farben waren vorhanden, in einer ordentlichen Farbstärke, nur war es eben kein Regenbogen im eigentlichen Sinne, sondern nur ein Fleck. Es war ein regenbogenfarbiger, nahezu kreisrunder, Lichtfleck am Himmel, zwischen den Wolken.

Ich habe diesen regenbogenfarbigen Fleck genau angesehen, ich habe mich nicht geirrt, er war wirklich da. Insgesamt war er gut fünf Minuten genau zu betrachten, bevor auch die Wolken sich langsam verzogen und er nach und nach verblasste. Fotografiert habe ich ihn auch, zu meiner Enttäuschung ist er da auf dem Digitalfoto allerdings nicht so farbintensiv zu sehen, wie im Original. Auch fehlen irgendwie einige der Farben, die man in der Realität am Rand noch sehen konnte. Aber das Problem hatte ich beim Fotografieren von Regenbögen ja schon einige Male, also verwundert es mich nicht mehr weiter.

Kann mir aber einer von euch erklären, wie denn ein punktförmiger Regenbogen mitten im Himmel entstehen kann? Und ist dieses Wetterphänomen denn sehr häufig? Normalerweise hört man ja nur von ganzen Regenbögen, vielleicht auch von halben, und von Doppelregenbögen in glücklichen Fällen ebenfalls. Nachts kann sich, bei hoher Luftfeuchte, auch eine Art Regenbogen um den vollen Mond herum bilden, richtig kreisförmig an der Außenseite der Mond"scheibe" entlang. Aber ein punktförmiger Regenbogen tagsüber, mitten im Himmel, davon habe ich noch nie etwas gehört und gesehen habe ich das dieses eine Mal auch zum ersten und bisher letzten Mal. Es würde mich wirklich interessieren, mehr darüber zu erfahren, wie so etwas entsteht. Oder war das einfach nur ein extrem verkürzter normaler Regenbogen, quasi kein halber, sondern nur ein, was weiß ich, Zwanzigstel eines normalen Regenbogens? Da würde ich mich aber fragen, wieso denn normalerweise immer nur halbe oder ganze Regenbögen zu sehen sind, und nicht häufiger solche winzigen Schnipsel.

Ich habe ebenfalls diesen Punkt gesehen und auch zwei schlechte Fotos mit dem Handy gemacht. Habe diese Erscheinung schon zwei mal auf dem Weg von der Arbeit nach Hause gesehen. Das erste mal am 25.01.2012 und heute am 06.02.2012. Es handelt sich um einen regenbogenfarbenden annähernd runden Fleck in den Wolken. Auf meinem Bild ist ein Kondensstreifen, oder vielleicht eher Chemtrail zu sehen. Möglicherweise ist dieser dafür verantwortlich.

Kurios finde ich, das ich das "Objekt" jeweils an der fast gleichen Stelle und um die gleiche Uhrzeit gesehen habe. Jeweils zwischen 16.15 und 16.30 Uhr. Hast du schon neue Infos zu dem Phänomen bekommen. Würde mich sehr interessieren. Meine Sichtungen waren übrigens in Hamm, Westf..

Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass dieser regenbogenförmige Lichtpunkt wohl ein Parhelion war. Diese Erscheinung nennt man auch "Nebensonne", und so enorm selten ist sie wohl zumindest in ländlichen Gebieten gar nicht, in städtischen schon eher, weil dort die Luft nicht so rein und klar ist. Ausschlaggebend für die Entstehung einer Nebensonne sind Eiskristall-Gebilde in den Wolken. Die wirken wie ein Prisma, wodurch bei dem Durchstrahlen der Sonne in den Wolken eben ein bunter Fleck entsteht. Je nach Winkel der Strahlung, vermute ich mal, kann der Fleck länglicher oder gestauchter sein. Sollte hier jemand mehr Ahnung von Meteologie haben, als ich, möge er mich bitte korrigieren.

Das, was ich eben in Kürze über die Nebensonnen gelesen habe, passt sehr gut. Sowohl meine Sichtung als auch deine beiden waren im Winter. Zu dem Zeitpunkt war es eisig kalt, und in der ausschlaggebenden großen Höhe noch viel mehr, als zu dem Zeitpunkt auf dem Erdboden. Die Sonne war in meinem Fall auch relativ nahe an dem bunten Punkt. Dass deine beiden "Phänomene" etwa zur gleichen Uhrzeit, also bei ähnlichem Sonnenstand, auftraten, passt logisch gesehen auch. Mein Parhelion habe ich übrigens über Berlin gesehen. Wo ich jetzt so darüber nachdenke, finde ich es sogar ziemlich faszinierend und schön. Übrigens gibt es, wenn man nach "Nebensonne" oder "Parhelion" sucht, auch interessante Bilder in der Google-Bildersuche zu sehen.

Ein Kondensstreifen, also die Wirkung eines Flugzeuges, könnte beim Entstehen einer Nebensonne vielleicht auch eine Rolle spielen. Ich weiß nicht genau, inwiefern ein Flugzeug für Temperaturveränderungen am Himmel sorgt, oder für das Verhalten der Eiskristalle in den Wolken, aber dass es einen Einfluss haben könnte, würde ich nicht ausschließen. Das wäre aber eine sehr natürliche Auswirkung und hat nichts mit irgendwelchen geheimnisvollen Chemtrails zu tun.