Uni-Bewerbung mit Foto
Dass ich mein Abitur gemacht und mich auf die Suche nach einem Studienplatz gemacht habe, ist schon einige Jahre her. Damals schrieb ich Bewerbungen für verschiedene Universitäten. Bei einer, der Humboldt-Universität in Berlin, stutzte ich ein wenig, als ich die Vorgaben zur Bewerbung, die man einsenden oder im Büro persönlich abgeben sollte, betrachtete. Diese Universität nämlich forderte, dass man seiner Bewerbung ein Bewerbungsfoto beilege.
Dass das bei Bewerbungen für Berufe so üblich ist, weiß ich ja. Wobei es ja auch Bestrebungen gibt, es auch in diesem Bereich abzuschaffen, da die Menschen nicht aufgrund ihres Aussehens benachteiligt werden sollten, sondern man sie nach ihrer Qualifikation und ihren Leistungen beurteilen sollte. Aber bei Berufen kann ich immerhin noch, jedenfalls bei einigen Branchen, nachvollziehen, dass Wert auf das Aussehen des Bewerbers gelegt wird. Es gibt ja schon repräsentative Berufe, wo eine gewisse Optik, jedenfalls bei unseren heutigen Konventionen, gewahrt werden soll. Da bin ich persönlich auch nicht so hundertprozentig zufrieden mit, aber ich kann es noch logisch begreifen. Bei einer Bewerbung für einen Studienplatz hingegen fällt es mir schwieriger, einzusehen, wieso man denn wissen will, wie der zukünftige Student aussieht. Um ein Foto für einen Studentenausweis ging es übrigens meines Wissens nicht, erstens könnte man das ja auch später einsammeln, wenn der Student schon sicher immatrikuliert ist, und zweitens ist der Studentenausweis dieser Universität meines Wissens sowieso ohne Foto gestaltet.
Wozu also braucht man bei einer Bewerbung auf einen Studienplatz ein Foto des Bewerbers? Man kann ja nicht einmal unbedingt an dem Bild ablesen, ob die Person sorgfältig und ehrgeizig ist, oder nicht. Es gibt ja jedenfalls Leute, die enorm arbeitswütig im wissenschaftlichen Bereich sind, die in diesem Bereich nahezu geniale Leistungen erbringen, ihr Äußeres dabei hingegen völlig vernachlässigen. Wären solche Leute dadurch schlechte Studenten? Die Universität ist doch kein Laufsteg, man sucht doch Studenten, keine Models, die optisch irgendwie besonders schön sein müssten. Demnach verstehe ich es nicht so wirklich, wieso man da nach Fotos gehen muss. Das erscheint mir doch irgendwie oberflächlich und, auf die Situation bezogen, auf eine seltsame Weise unangemessen.
Ist es heute denn an vielen Universitäten üblich, dass man ein Foto des Bewerbers verlangt? Wozu dienen diese Fotos normalerweise? Und wieso sollte man einen Studenten nach seinem Äußeren beurteilen? Gibt es nicht eigentlich sowieso die Richtlinie, dass nach dem Zensurendurchschnitt des Abiturzeugnisses ausgewählt wird, sowie ein weiterer Teil der Bewerber von der Warteliste drankommt, und ein dritter Teil ausgelost wird? Zumindest dachte ich, sei es in Berlin so. Wozu benötigt man dann also ein Foto des Studenten, wenn angeblich nach völlig anderen, schriftlich festgelegten, Maßstäben entschieden wird, ob ein Bewerber nun angenommen wird, oder nicht? Oder möchte man bloß ein Foto, weil es bei Bewerbungen auf Arbeitsstellen ebenfalls so ist? Das wäre ja aber irgendwie auch sehr unsinnig, so etwas zu fordern, nur, weil andere Branchen, in denen es aber nicht sinnentleert ist, es auch tun.
Ich habe mich damals auch an verschiedenen Universitäten beworben, ich glaube es waren vier oder fünf, da ich mich nur in meiner näheren Umgebung bewerben wollte. Die meisten Bewerbungen liefen dann online ab, aber bei keiner Bewerbung wurde ein Foto verlangt. Der einzige sinnvolle Grund für ein Foto, der mir einfällt, wäre das Semesterticket. Bei diesem muss man das Passfoto aber selber einkleben und es wird in der Regel nicht eingedruckt.
Ich habe mich auch schon in der Universität auf eine Tutorenstelle beworben und ich wurde angenommen, obwohl ich nicht einmal mein Passfoto oder meine bisherigen Zeugnisse beigelegt habe, obwohl diese eigentlich verlangt wurden. Also scheint das Aussehen der Bewerber zumindest an unserer Universität nicht wichtig zu sein.
Ich hatte mich an ziemlich vielen Universitäten dieses Jahr beworben und da musste ich kein einziges Foto dazulegen. Was ich nur blöd fand, war eben, dass man bei manchen einen Antrag noch zuschicken musste und das fand ich ehrlich gesagt ziemlich unnötig und vor allem auch Geldverschwendung, da man sowieso bei der Online Bewerbung schon alle wichtigen Daten erfasst hatte und dann nur noch einmal ein Bestätigungspapier unterschreiben musste. Das habe ich dann aber auch nur bei einer Universität gemacht, da mir das bei den anderen die Mühe einfach nicht wert war.
Ich musste jetzt nur für meinen Studiengang auch eine Bewerbung mit Foto abgeben, aber das liegt wohl eben daran, dass das bei uns Zentral verwaltet wird und hat nichts direkt mit der Bewerbung an der Universität zu tun, da ich dort schon längst angenommen war, aber alle Studenten meines Studienganges mussten das eben noch machen. Ich denke aber, dass das allgemein eher unüblich ist und ich habe auch sonst noch nie gehört, dass man sich da groß Mühe mit einer Bewerbung geben muss. Denn eigentlich zählt doch fast nur der Numerus Clausus und eben die Wartezeit.
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