web.de - kostenloses plötzlich kostenpflichtig?

@Reaper: Das die Forderung ohne Berechtigung ist, kann ich mir kaum vorstellen. Ich selbst habe mehrere Emailadressen bei web.de und das seit Jahren. Solche Angebote kommen halt zum Geburtstag, wenn man mal wieder ein Nutzungsjahr erfüllt hat etc. Und noch nie in den all den Jahren kam es zu Problemen. Ich habe sämtliche Angebote nicht angenommen und gut war.

Wenn es also zu einer schriftlichen Mahnung kommt, ist es zwar vorstellbar, das es Fehler bei web.de gemacht wurde. Aber eben nur in der Theorie. Denn wenn so was bei web.de an der Tagesordnung stehen würde, das man halt einfach mal Mahnungen verschickt und das mitnimmt, was dann bezahlt wird, dann wäre da schon einiges im Internet dazu zu lesen. Bisher ist da aber nichts weiter bekannt.

Und es ist schließlich mehr als menschlich, das man etwas klickt und dann, wie im Eröffungspost geschrieben, die Sache in Vergessenheit gerät. Von daher ist es doch eher wahrscheinlich, das der User das Angebot angenommen und dann schlichtweg vergessen hat, das geklickt wurde und eben auch dann wieder gekündigt werden muss.

Einen Fehler in der Verwaltung bei web.de halte ich für sehr unwahrscheinlich, vielmehr bin ich der Meinung, dass es sich bei dieser Abofalle um eine bewusste Taktik des Betreibers handelt. Ich habe das ja schon durch einen Link in meinem früheren Post unterlegt, der die erfolgreiche Unterlassungsklage gegen den Betreiber von GMX wegen dieser Geschäftspraktiken beschreibt. Zum Zeitpunkt dieses Urteils waren Web.de und GMX bereits im Besitz des selben Unternehmens.

Nach ein wenig zusätzlicher Recherche mit google habe ich herausgefunden, dass gegen Web.de bereits vor über drei Jahren eine Unterlassungsklage wegen diesen Probeabos statt gefunden hat und auch erfolgreich war. Damals hat der Verbraucherzentrale Bundesverband geklagt und Recht bekommen, woraufhin diese Geschäftspraktik aber nicht eingestellt wurde! Ein wenig mehr dazu kannst du im Newsbeitrag auf internetrecht-infos.de nachlesen.

Das Problem an der Sache ist wohl, dass diese Webseiten in der Vergangenheit als seriös galten und auch gar keine klassischen Abzocker-Webseiten sind. Trotz Unterlassungsklagen wurde am Geschäftsmodell - und damit meine ich ausdrücklich das Geldscheffeln durch Abofallen - aber nichts geändert. Stattdessen verändert man das Probeabo oder dessen Beschreibung leicht und macht weiter wie bisher.

Weil ich weder GMX noch Web.de Accounts besitze kann ich nur auf das reagieren was ich gelesen habe, aber der Beitragsersteller sagte ja, dass er nur einen Link in einer eMail angeklickt hat. Wenn da nicht ausführlich und deutlich geschrieben wurde, dass sich das kostenlose Probeabo nach Ablauf der drei Monate automatisch in ein kostenpflichtiges umwandelt, dann ist diese Forderung eben nicht gerechtfertigt. Davon aber ganz abgesehen scheint man dieses Probeabo ja mit nur einem einzigen Klick auf einen Link ohne zusätzliche Bestätigung abschließen zu können - so etwas ist mir bisher noch bei keinem seriösen Anbieter von Dienstleistungen untergekommen - und wenn man sich die Klageschriften von anderen betroffenen Nutzern durchliest wird schnell klar, dass einem auch weitere Steine in den Weg gelegt werden. Man denke da nur an die sehr teure Hotline sowie die Notwendigkeit, das Abo per Fax oder Brief zu kündigen.

Es wäre sicherlich falsch, Web.de und GMX auf eine Stufe zu stellen mit den traditionellen Abzockerseiten, sobald sich ein Betreiber aber zu diesen Geschäftspraktiken herablässt, sollte generell Vorsicht geboten sein.