Freunde auf ihre Freunde ansprechen?
Kennt ihr die Situation, dass ein guter Freund von euch oder auch euer Partner einige neue Freunde findet, von denen ihr nicht nachvollziehen könnt, was er so toll an ihnen findet? Ich habe da ja schon einige Fälle erlebt, bei denen ich einfach nur verwundert war. Beispielsweise, wenn ein strikter Antialkoholiker plötzlich eine beste Freundin hat, die sich andauernd zusäuft. Oder wenn ein Freund, den ich für enorm intelligent hielt und der auch immer betonte, ihm sei es wichtig, sich mit seinem engen Umkreis intelligent unterhalten zu können, plötzlich eine Partnerin hat, die so strohdumm ist, dass ich mich frage, wie sie überhaupt eine Unterhaltung führen können, außer vielleicht über das Wetter, und auch das nur auf enorm oberflächliche Weise. Ich kannte auch schon einmal einen nach eigenen Angaben strengen Pazifisten, der die Parole "Soldaten sind Mörder!" hätte erfunden haben können, dessen beste Freundin dann aber von Waffen schwärmte und sich freiwillig zur Bundeswehr melden wollte. Mindestens genauso absurd empfand ich den Fall eines entfernteren Bekannten von mir, der sich als Antifaschist titulierte, aber dessen Freunde manchmal sehr ausländerfeindliche, klischeehafte Stammtischparolen von sich gaben. Da habe ich schon einige verwunderliche Dinge bemerkt.
Ich sage mir dann aber immer, das sind erwachsene Leute, die müssen selbst am besten wissen, was sie tun. Mich geht es nichts an, was sie mit ihrem Leben machen, und daher sollen sie sich ruhig mit Leuten umgeben, die mir unsympathisch wären. Denn es ist ja nicht mein Problem, sondern ihres! Das wird so wohl auch die beste und fairste Lösung sein, denn man selbst will ja auch nicht von anderen Leuten in sein Leben hineingeredet bekommen. Jedenfalls möchte ich das nicht und demnach möchte ich das auch keinem anderen Menschen antun, und einem Freund schon gar nicht.
Ich habe mich nun aber gefragt, ob das immer und in jedem Fall der beste Weg so ist, oder ob es nicht auch doch einzelne, seltene, Situationen gibt, in denen man sich vielleicht doch zumindest soweit einmischen sollte, dass man sagt, was man an der Situation kritisch findet? Was beispielsweise, wenn die Freunde eines Freundes drogensüchtig sind und man das Gefühl hat, sie ziehen den Freund mit hinein? Oder was ist bei kriminellen Machenschaften, wenn man da ebenfalls bemerkt, dass der Freund da irgendwie als Komplize mit hinein rutscht? Sicher setzt das entweder einiges an psychischer Labilität voraus, wenn ein Mensch da so leicht hinein rutscht, oder aber, er macht es bewusst und freiwillig. Aber sollte man da seine Meinung sagen? Und wenn ihr es bei Bekannten und Freunden nicht für korrekt hieltet, seine Meinung dazu ungefragt zu äußern, wie sähe es beim eigenen Partner aus?
Ich empfinde diese gesamte Situation als irgendwie kritisch, denn einerseits möchte man sich natürlich nicht in das Privatleben eines anderen erwachsenen Menschen einmischen, oder zumindest ich persönlich hätte da Skrupel, aber andererseits möchte man ja wohl auch kaum dabei tatenlos zusehen, wie ein Freund immer mehr in eine Welt hinein rutscht, die ihm auf Dauer schaden und vielleicht sein Leben zumindest für eine Zeit völlig ruinieren wird. Oder gefiele euch der Gedanke, dass ein guter Freund drogensüchtig würde oder schließlich wegen Raubes im Gefängnis landen würde? Das gefällt wohl sicher niemandem, aber was wiegt hier schwerer, das Recht des Erwachsenen, dass man sich in sein Leben nicht einmischen soll, oder aber die Sorge, dass er sich, vielleicht im blinden Eifer oder aber unwissend aus Naivität selbst mit seinen "Freunden" ruiniert?
Ich denke, dass es schwierig ist da richtig zu handeln. Ist man aber ein guter Freund sollte man meiner Meinung nach klar ansprechen, was man sieht. Bei einer strohdummen Freundin kann man beispielsweise einen witzigen Spruch machen, wenn sie nicht dabei ist oder die Sache eben mit Humor sehen. Anders sieht es meiner Meinung nach aus, wenn die Freunde den Freund dazu verleiten schlimme Dinge zu tun. Dann muss man ganz klar sagen, was man denkt was passieren wird und in welche Richtung sich das entwickelt.
Man kann eine Menge Ja Sager um sich herum haben oder Freunde. Ich denke, dass ein richtiger Freund immer sagen würde, wenn etwas schief läuft und auch wenn er andere Freunde komisch findet. Ich kann bei meinem besten Freund so offen sein und er auch bei mir. Auch wenn andere sich dann vielleicht anzicken, ist es doch besser die Wahrheit zu sagen und damit vielleicht ein Umdenken bewirken als zu schweigen.
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