Eine Finanzberatung beim Wertpapierdepot nutzen?

vom 30.12.2011, 13:47 Uhr

Letzte Woche habe ich mir mal ein Wertpapierdepot bei der ING-DiBa eröffnet, weil mir ein Freund die Direktbank empfohlen hat. Für die Depotführung muss ich nichts zahlen und die Ordergebühren sind aus meiner Sicht auch ganz okay. Aber um die ING-DiBa geht es mir eigentlich gar nicht, sondern vielmehr darum, dass mir ein privater Anlageberater aus dem Bekanntenkreis angeboten hat, sich um mein Depot zu kümmern.

Es geht mir hauptsächlich um die Frage, ob ihr es auch für sinnvoll erachten würdet, eine Finanzberatung im Zusammenhang mit meinem Wertpapierdepot in Anspruch zu nehmen? Welche Vorteile hätte das für mich und was würde solch eine Beratung genau kosten? Ich vertraue dem Bekannten zwar, aber der Spruch von wegen Kontrolle und Vertrauen ist ja weitläufig bekannt.

» dominoprinzip » Beiträge: 154 » Talkpoints: 48,84 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Um deine Frage erst einmal bezüglich der Anlageberatung zu beantworten: Die meisten Vermögensverwalter und Anlageberater sind heute im Bereich Wertpapiere tätig, weil eben gerade hier teilweise sehr komplexe Produkte angeboten werden und man sich auch sehr gut auskennen sollte, wenn man zum Beispiel in Aktien investieren möchte. Daher ist der Vorschlag des Bekannten, sich um dein Aktiendepot bzw. Wertpapierdepot zu kümmern, sicherlich nicht ungewöhnlich.

Die Frage nach den Kosten ist schwer zu beantworten, denn hier berechnet fast jeder Anbieter etwas anderes. Du solltest allerdings sehr genau vereinbaren, was der Berater darf und was nicht, wenn du seine Dienste in Anspruch nehmen möchtest. Es gibt nämlich auch die Möglichkeit zu vereinbaren, dass der Berater dich vor jedem Kauf oder Verkauf fragen muss, oder er kann quasi in Eigenverantwortung entscheiden. Davon würde ich allerdings abraten, denn das grenzt schon fast an blindes Vertrauen.

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» schraxy » Beiträge: 1085 » Talkpoints: 52,15 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn du die Möglichkeit hast einen Finanzberater einmal über dein Wertpapierdepot schauen zu lassen dann solltest du dir diese Gelegenheit auch nicht entgehen lassen. Voraussetzung ist natürlich ein gewisses Maß an Vertrauen und auch etwas eigenes Wissen zu diesem Thema. Gerade wo Provisionen fließen ist es mit der Unabhängigkeit oft nicht so einfach. Aber wie gesagt, wenn du schon einige Erfahrung auf dem Gebiet hast dann weißt du auch warum du dich damals für genau diese Fonds entschieden hast und du bist auch mit einem gewissen Hintergrundwissen über die Finanzmakler und deren Unabhängigkeit ausgestattet.

Ich weiß nun nicht wie eng eure Familienbande sind, ich würde trotz aller Verwandschaft immer skeptisch bei allen Empfehlungen des Finanzverwalters bleiben. Ich würde mir alles ganz genau erklären lassen, besonders warum er was empfiehlt. Ich selber handle schon seit Jahren mit Aktienfonds und anderen Sachen und verfüge über eine gewisse Erfahrung in solchen Dingen, aber trotzdem würde ich mich bei Neuempfehlungen immer an mein Bauchgefühl halten und alles in Ruhe abwägen und selber recherchieren. Ich selber nutze auch die Dienste eines Finanzfachmanns der über die entsprechende Ausbildung und langjährige Erfahrung verfügt. Trotzdem folge ich nicht allen seinen Empfehlungen weil ich mir immer eine eigene Meinung bilden muss.

Richtig ist aber dass man regelmäßig sein Depot überprüfen sollte ob es noch zeitgemäß ist und ausgewogen. Wer das nicht selber kann der kommt um einen Berater einfach nicht herum. Wenn man die Kosten scheut dann wären auch die unverbindlichen Depotüberprüfungen einiger Finanzzeitungen und Banken eine gute, weil kostenlose Alternative.

Vielleicht noch ein guter Rat. Wenn du schon seit längerem im Aktiengeschäft bist dann hast du vielleicht noch Fonds in deinem Depot die du vor der Einführung der Abgeltungssteuer gekauft hast. Die sind besonders kostbar, vergiss das nicht. Wenn du die später verkaufst dann musst du auf den Wertzuwachs keine Abgeltungssteuer bezahlen. Natürlich sollte man sich aber von den Leichen trennen bei denen absehbar ist dass sie ihre Verluste höchstwahrscheinlich nicht mehr weg machen können.

Zu den Kosten im Allgemeinen kann ich leider nichts sagen, ich muss für die Dienste meines Finanzverwalters nichts bezahlen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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