Wieso ist der Einband bei Langenscheidt gelb?

vom 30.12.2011, 00:30 Uhr

Es gibt wenige Bücher, von denen wohl der Großteil der Bücher besitzenden Personen in Deutschland ein Exemplar besitzt. Früher wurde immer behauptet, die Bibel sei das Buch, das bei den meisten Personen herumstünde, aber ob das heutzutage in Deutschland noch der Fall ist, kann ich nicht einschätzen. Was aber wohl doch ein sehr großer Teil der Menschen besitzt, wäre mindestens ein Buch von Langenscheidt. Ich denke hierbei besonders als die Wörterbücher in zwei Sprachen, beispielsweise "Deutsch - Englisch, Englisch - Deutsch", was wohl auch das am weitesten verbreitete sein dürfte, im Gegensatz zu einsprachigen Wörterbüchern oder aber reinen Grammatikbüchern, oder aber diversen Sprachlernbüchern, die es ja mittlerweile auch von Langenscheidt gibt.

Was mir ja schon als Kind aufgefallen war, denn auch meine Familie besaß Wörterbücher von Langenscheidt und in der Schule mussten wir sie auch im Fremdsprachunterricht als Standard-Wörterbuch verwenden, war die quietschend gelbe Farbe des Einbandes der Bücher. Es ist, subjektiv aus meiner Sichtweise betrachtet, eigentlich keine besonders angenehme Farbe. Es sticht sicherlich heraus, wenn es zwischen anderen Büchern in gediegeneren Farben steht, was ihm natürlich Aufmerksamkeit beschert, aber hübsch finde ich sie jedenfalls nicht, diese grelle, ungewöhnliche, sich sehr in den Vordergrund drängende Farbe.

Aber allen Geschmacksfragen zum Trotz: Wieso haben die Bücher von Langenscheidt eigentlich so einen grell gelben Einband? Dass man irgendeine Farbe wählen muss, ist mir schon klar, ebenso, dass sich bei Reihen eines Verlages eine einheitliche Farbe anbietet. Bei den Wörterbüchern von PONS ist es beispielsweise ein kräftiges Mittelgrün, was ich übrigens auch nicht so hübsch finde. Aber wieso ist es bei Langenscheidt ausgerechnet Gelb? Gibt es dafür irgendeinen besonderen Grund, oder ist das Zufall? Wenn es einen Grund gibt, welcher wäre das? Waren die Bücher von Langenscheidt schon immer so gelb? Das glaube ich übrigens nicht, denn die Bücher gibt es ja schon seit 1900, eventuell auch schon früher, und ich meine, dass die Möglichkeit, ein Buch in grellgelbem Einband herzustellen, damals gar nicht bestand. Von einem grell gelben Plastikeinband ganz zu schweigen. Ich könnte mir eher vorstellen, das das Gelb sich eventuell aus einem ursprünglich beigen oder hellbraunen Leinen- oder Papp-Einband entwickelt hat. Seit wann sind denn die Einbände bei Langenscheidt-Büchern eigentlich gelb? Und sind sie alle gelb, oder gibt es auch einzelne Ausnahmen seit der Einführung des Einheitsgelb?

Benutzeravatar

» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Langer Beitrag für eine solche Frage. Ich kenne Langenscheidt-Bücher auch nur mit gelbem Einband. Ob die allerdings schon immer gelb waren, weiß ich genauso wenig wie den Grund für die Farbauswahl. Ob es da überhaupt einen Grund gibt, weiß ich auch nicht. Denn du hast ja selbst schon gesagt, dass man sich schließlich für eine Farbe entscheiden muss. So wie PONS sich eben für einen grünen Einband entschieden hat, hat Langenscheidt eben gelb ausgewählt. Vielleicht hat man einfach so ein knalliges Gelb genommen, weil es eben sehr auffällig ist und man dadurch gehofft hat, dass es den Leuten schneller in die Hände fällt, da es einem eben gleich ins Auge fällt.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


@SuperGrobi, ja so einige Leute verpacken irgendwelche simplen Fragen in ellenlange Beiträge, was auch wieder einfach subjektiv empfunden werden kann.

Aber zum Thema: ich bezweifle ehrlich gesagt, dass wirklich in so vielen Haushalten eines der Wörterbücher von Langenscheidt vorhanden ist, auch wenn diese Wörterbücher sehr verbreitet sind. Das hat sicher aber auch etwas mit der Herkunft und den dort verbreiteten Gewohnheiten zu tun.

Wie man die Farbkombination empfindet ist in der Tat subjektiv und Blau und Gelb sind sicher eine Farbkombination mit einem starken Kontrast, was aber eben auch für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt. Denn so eine gewagt Kombination verwendet man nicht oft und aus Gründen der Harmonie würde sicher kaum jemand heute eine solche Kombination nutzen.

Allerdings hatte der ehemalige Firmeninhaber Karl Ernst Tielebier-Langenscheidt die Idee eine in den 1950er Jahren eine Corporate-Identity einzuführen. Genauer gesagt 1956 wurde das bis heute bekannte blau-gelbe Design eingeführt, das keinen besonderen Grund hat. So ist es zumindest überliefert. Übrigens wurde dieses Design gut 75 Jahre nach dem Erscheinen des ersten Wörterbuches eingeführt.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^