Einheitliches Essen in der Familie - wie wichtig ist es euch

Ich habe hier Resteessen nach den Weihnachtsfeiertagen davon geschrieben, dass wir uns das Kochen am 27. Dezember ersparten und die Reste von den Feiertagen auf den Tisch kamen. Dabei bekam fast jedes Familienmitglied etwas anderes. Während mein Vater den Rest des Essens vom Heiligen Abend bekam, teilten ich und meine Mutter uns das Mittagessen vom ersten Weihnachtsfeiertag, weil davon mehr übrig geblieben war. Da es sich um Reste handelte, konnte aber jeder ein bisschen variieren, sprich das Fleisch des einen Essens zu der Beilage des anderen Essens. So kam es dann dazu, dass wir mehr oder weniger untereinander das Essen aufgeteilt haben und so jeder etwas anderes auf dem Teller hatte.

Was haltet ihr eigentlich davon? Kommt es euch in einer Familie darauf an, dass alle Familienmitglieder dasselbe essen oder hat dies keinen hohen Stellenwert für euch? Besteht ihr in der Familie auf einheitliches Essen und kocht entsprechend auch jeden Tag für die gesamte Familie oder dürfen eure Kinder sich auch mal eine Tiefkühlpizza auf backen, während ihr euch einen Gemüseauflauf gönnt, jetzt nur als Beispiel?

Bei uns ist uneinheitliches Essen schon immer ganz normal gewesen und einheitliches Essen nicht so wichtig. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich schon von klein auf so gut wie immer mal etwas anderes gegessen als meine Eltern, wenn ich beispielsweise schon im Kindergarten gegessen hatte und sie zu Hause. Und da meine Eltern auch nie wirklich gekocht haben, hat sich dann auch als ich älter geworden bin eigentlich jeder selbst was warm gemacht oder gekocht und da hat dann jeder unterschiedlich gegessen, so dass ein einheitliches Essen für alle eigentlich eher die Ausnahme ist. Da kam es dann durchaus vor, dass der eine sich eine Pizza bestellt hat, der nächste sich Fischstäbchen in den Ofen geschoben hat und der Dritte sich was Richtiges gekocht hat. Eigentlich ist es ja auch besser, wenn jeder einfach das isst, was er mag und nicht etwas ekliges, nur damit man das Gleiche isst.

Beim Resteessen halte ich das auch für durchaus normal, dass nicht jeder das Gleiche isst. Bei uns ist das jedenfalls auch so. Oftmals reicht der Rest ja auch nicht für alle und so kommt es schon mal vor, dass einer sich die Suppe vom Vortag aufwärmt und die anderen etwas anderes essen. Das war bisher nie ein Problem.

Ansonsten finde ich einheitliches Essen schon sehr gut. Wenn nun aber etwas gekocht wurde, dann essen das auch alle und es wird sich keine Pizza mehr bestellt. Natürlich gibt es Ausnahmen und wenn einer ein bestimmtes Essen gar nicht mag, wird derjenige sicherlich nicht verhungern. Dass die Kinder sich aber Tiefkühlpizza machen, weil es einfach besser schmeckt, während der Rest der Familie Gemüseauflauf istt, wird eher nicht vorkommen.

Bei uns kommt es oft vor, dass wir beide etwas unterschiedliches oder etwas abgewandeltes auf dem Teller haben. Ich esse gerne Gemüse und mein Partner dagegen steht mehr auf Fleisch. Wir haben leider nur bei wenigen Gerichten den selben Geschmack. So habe ich mich schon daran gewöhnt, dass ich öfter die Gerichte etwas abwandeln muss oder es eben auch mal zwei komplett unterschiedliche Essen gibt.

Beim Reste-essen gibt es bei uns eigentlich meistens das gleiche. Wir essen dann immer das, was vom Vortag übrig geblieben ist und sammeln die Reste nicht mehrere Tage. Als wir noch bei den Schwiegereltern gewohnt haben, war es auch oft so, dass die Gerichte etwas variiert wurden, da nicht jeder in der Familie alles essen mochte. Ich denke, dass es auch schwer ist, immer den Geschmack von allen zu treffen.

Bei uns gibt es normalerweise schon für alle das gleiche Essen. Wir mögen zwar nicht immer alle das Gleiche, aber wenn wir gemeinsam Essen wird schon etwas gekocht, was uns dann allen auch schmeckt.

Bei Resten kommt es aber auch bei uns schon mal öfter vor, dass wir verschiedene Dinge essen. Meistens sind bei uns aber gar nicht mehr genug Reste für uns alle vorhanden. Da kann es auch sein, dass abends nur einer ( meistens bin ich das) etwas warmes bekommt und die anderen essen belegte Brote.

Das wir meist innerhalb der Familie beraten, was wir essen wollen, ist es bei uns eher selten, das wie unterschiedliche Essen auf den Tisch haben. Denn Reste vom Wochenende werden entweder von mir gegessen oder in passenden Portionen eingefroren, falls die Kinder in der Schule mal kein Mittagessen bestellt haben.

Aber so ein typisches Restessen von den Feiertagen hatten wir mehr oder weniger seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag. Heute haben wir dann das Letzte vom Rehbraten auf dem Tisch gehabt.

Allerdings nehme ich beim Kochen auch Rücksicht auf die verschiedenen Bedürfnisse. Eine Tochter von mir mag zum Beispiel keine Eier, wenn diese gebraten sind. Kommt bei uns Spinat mit Ei auf den Tisch, dann bekommt diese Tochter eben gekochte Eier dazu, die andere Tochter und ich essen Spiegelei und mein Freund bekommt Rührei. Ich denke soviel Flexibilität sollte in einer Familie möglich sein, damit alle mit Freude an den Mittagstisch kommen.

Ich finde es nicht wichtig, dass wirklich jeden Tag von allen Familienmitgliedern dasselbe gegessen wird, allerdings würde ich sicherlich auch nicht verschiedene Gerichte kochen, nur, weil mein Partner etwas anderes essen möchte als ich – oder umgekehrt. Das wäre mir nicht nur bedeutend zu viel Arbeit, sondern ich sähe das auch ganz grundlegend nicht ein, weil ich meine, dass es doch sicherlich einiges an Auswahl bei den Zutaten gibt, sodass man verschiedene Gerichte auch einfach ein wenig abwandeln kann, wenn man weiß, dass darin Bestandteile enthalten sind, die einer von beiden nicht gerne isst. Solche kleinen Mühen sind kein Problem, aber zwei separate Gerichte müssen wirklich nicht sein.

Hin und wieder kann es aber sicherlich vorkommen, dass man sich irgendwo eine Tiefkühlpizza oder ähnliches mitnimmt und der andere lieber einen Flammkuchen essen will. Mit solchen Begebenheiten habe ich auch kein Problem, und ich hätte damit wohl auch keines, wenn es bei uns an der Tagesordnung wäre, dass wir uns solcherlei Essen holen und nicht selbst kochen, was aber eben nicht der Fall ist. Sobald allerdings selbst gekocht wird, bin ich der Meinung, dass man sich gut verständigen kann und es nicht ständig irgendwelche Ausnahmen von dieser Regel geben muss. Dass man beim Resteverwerten auch mal Unterschiedliches isst, ist sicherlich ähnlich verständlich wie die oben erwähnte Entscheidung für zwei (oder mehr) verschiedene Tiefkühlgerichte oder Bestellungen beim Pizzaservice.

Ob ich nun ein Problem damit hätte, wenn ich für meine Familie kochen würde und es einen Tag gäbe, an dem meine Kinder sich eine Pizza in den Ofen schieben wollen, während ich für meinen Partner und mich dann etwas koche, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Aus meinem Elternhaus kenne ich es jedenfalls so, dass es ein Gericht gibt, von dem alle essen und ich denke, dass ich mich daran auch in meiner eigenen Familie halten würde, wobei ich es nachvollziehen kann, wenn jemand auch mal Lust auf etwas anderes hat als das, was auf dem Speiseplan steht. Wie gesagt, vermutlich wäre das bei mir eine reine Frage der Häufigkeit, in der so etwas vorkommt und ich denke, mit einem hin und wieder, aber eben doch eher selten getrennten Speiseplan hätte ich weniger große Probleme.

Es ist vielleicht wichtig, dass man gemeinsam isst, aber nicht, dass alle das gleiche essen. Manchmal geht das einfach auch gar nicht, besonders nicht, wenn es mehrere Personen gibt. Dann gibt es darunter vielleicht einen, der allergisch ist, gegen bestimmtes Gemüse oder Obst, einen laktoseintoleranten, einen Diabetiker, einen Vegetarier oder gar Veganer, einen Muslim oder Juden, da ist es nun mal nicht möglich, dass alle das gleiche essen.

Bei uns ist es nicht selten so, dass Familienmitglieder zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause kommen und dann auch unterschiedlich essen, weil sie alleine für sich alleine kochen, etwas bestellen oder was mitgebracht haben. Demnach essen nicht alle das gleiche, aber das muss man ja auch nicht.

Wenn die Familie zusammen isst, kommt es auf den Tag und die Situation an, auch da macht sich manchmal jeder selbst etwas oder zwei und zwei kochen gemeinsam, manchmal kocht mein Freund auch für vier und mein Bruder macht sich was anderes, weil er kein Gemüse mag oder so. Das kann dann durchaus ganz unterschiedlich enden, aber wenn dann trotzdem alle zusammen essen, sehe ich darin kein Problem, wieso denn auch.

Bei uns hat sich das Essen wirklich sehr oft unterschieden. Bei uns hat eben jeder so sein eigenes Essen und seinen eigenen Geschmack. Jeder hat was anderes nicht gegessen oder mochte etwas, was sonst keiner mochte. Hinzu kam, dass ich sehr gerne Kartoffeln esse, meine Mama gerne Reis und mein Bruder zum Beispiel Nudeln. Und so war das im Grunde bei fast allem. Bei Brot war das sicherlich einfach: da hat sich nur der Belag von dem der anderen unterschieden.

Gab es bei uns Klöße, gibt es meistens auch unterschiedliche Gemüsesorten dazu, damit jeder was hat. Ich esse kein Fleisch, da ist es schon mal etwas schwieriger zu Weihnachten. Am zweiten Weihnachtsfeiertag waren wir essen und da hatte dann selbstverständlich auch jeder etwas anderes zu essen. Ich finde es ehrlich gesagt nicht schlimm, wenn jeder was anderes ist. Nur wenn sich eben jemand die Mühe macht und etwas kocht, sollte man sich dann eben zusammen reißen und nicht ganz so viele Ansprüche haben.

Ich selbst sehe eigentlich überhaupt kein großes Problem daran, wenn man am Essenstisch unterschiedliche Mahlzeiten zu sich nimmt. Ich selbst kenne es eigentlich auch nicht sehr viel anders von daheim aus, zumal ich dort mehr oder weniger in einer Großfamilie groß geworden bin und es dort schon immer recht unterschiedliche Geschmäcker gab. Eines meiner Geschwister ist zum Beispiel auch Vegetarierin und hier wurde zum Beispiel auch immer separat gekocht oder etwas ganz anderes auf den Tisch gezaubert, wenn der Rest der Familie nicht aufs Fleisch oder ähnliches verzichten wollte.

Auch kenne ich es von früher so, dass wir Kinder mit unserer Mutter daheim nach der Schule schon immer zu Mittag gegessen haben, während unser Vater noch bis später am Nachmittag auf der Arbeit war. Wenn dieser dann am frühen Abend nach Hause kam und noch keinen großen Hunger hatte, aß dieser oft sein Mittagessen mit uns zusammen, wenn wir alle Abendbrot aßen. Für uns gab es dann eben Abendbrot und für meinen Vater das Mittagessen - Wobei auch wir Kinder am Abend immer etwas anderes aßen, worauf wir gerade Hunger hatten.

Wichtig ist für mich eigentlich auch nicht, dass alle das gleiche Essen - Zumindest nicht dann, wenn die Möglichkeit besteht und man sich jetzt nicht stundenlang in der Küche Mühe gegeben hat, etwas großartiges zu zaubern, was dann niemand würdigt und isst. Viel wichtiger ist es mir eigentlich, dass man wenigstens zum Essen zusammen kommt und sich gemeinsam an den Essenstisch setzt und die Mahlzeit miteinander einnimmt.