Betrunkener schlafend auf Bank aufwecken?

vom 28.12.2011, 22:52 Uhr

An den beiden Weihnachtsfeiertagen fand hier ja eine Weihnachtszeltparty statt, laute Musik und viel Alkohol gehören dazu. Am Morgen danach musste ich früh aufstehen und die Zeitungen an den Mann bringen. Beim Losfahren sah ich eine Person auf der Bank gegenüber unserer Wohnung liegen, die wohl arg betrunken sein musste. Aber ehrlich gesagt habe ich mir über diese "Schnapsleiche" weiter keine Gedanken gemacht, und habe mich einfach auf den Weg gemacht. Ich hatte aber mit dem Gedanken gespielt, sollte die Person weiter auf, vor oder unter der Bank liegen, spreche ich sie an. Immerhin war es ja doch recht frisch und in der Nacht schien es auch geregnet zu haben.

Als ich jedoch zwei Stunden später wieder auf dem Heimweg gewesen bin und zu Hause angekommen bin, war die Person verschwunden. Ich gehe mal davon aus, dass sie von allein wach geworden ist oder dass jemand anderes die Person angesprochen hatte. Wie dem auch sei, es ist wohl nichts weiter passiert.

Wie hättet Ihr Euch in solch einer Situation verhalten? Hättet Ihr die Person angesprochen, auch auf die Gefahr hin, angeschnauzt oder angegriffen zu werden? Wie sollte man sich grundsätzlich verhalten, wenn man auf eine betrunkene Person trifft, die auf dem Dorf auf einer Bank liegt und schläft? Welche Erfahrungswerte habt Ihr gemacht? Die Theorie ist das Eine, aber mir geht es eher um die Praxis.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Wenn es wirklich sehr kalt ist, würde ich die 112 anrufen und schildern, dass ich einen schlafenden Menschen auf einer Bank sehe. Denn dieser kann ja durch den Alkohol schon alleine sich sehr stark unterkühlen, ohne dass er es merkt. Ich würde vielleicht von einer sicheren Entfernung versuchen den Menschen anzusprechen. Aber einfach vorbeigegangen wäre ich wohl nicht. Besonders, wenn es sehr kalt ist und man denken muss, dass er unterkühlt sein könnte. Man weiß ja auch nicht, ob der Mensch nicht sogar bewußtlos ist. Vielleicht ist er schon sehr stark unterkühlt und da ist es doch die Pflicht eines jeden Menschen Hilfe zu holen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich denke, man ist sogar verpflichtet, Hilfe zu leisten, wenn man sieht, dass jemand auf einer Parkbank bei der Kälte nicht schlafend überleben kann. Es ist richtig, Diamante, die 112 zu wählen. Ich habe das mal am frühen Abend gemacht, als ich an einer Bushaltestelle vorbeikam, wo sich jemand zusammengekuschelt hatte und schlief. Ich habe den Mann angesprochen und gefragt, ob er Hilfe braucht. Das lehnt er aber ab. Trotzdem rief ich die Feuerwehr an. Man bat mich dann zu warten, bis sie an Ort und Stelle waren, was ich auch gemacht habe.Es dauerte nicht lange, bis sie kamen und sich bei mir bedankten und den Mann mitnahmen. Immer wieder würde ich so handeln. Wenn sonst etwas passiert, macht man sich die größten Vorwürfe.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich wäre als Frau nicht alleine zu der Person gegangen, um sie anzusprechen. Das ist einfach zu gefährlich, da man ja nicht weiß, wie die Person reagiert, wenn man sie weckt. Aber ich hätte wahrscheinlich die Polizei gerufen. Dessen Aufgabe sollte es da sein, sich um die Person zu kümmern. Wenn man allerdings nichts unternimmt, finde ich es auch nicht gut, gerade eben weil es ziemlich kalt draußen ist. Wenn ich nicht alleine gewesen wäre, hätte ich schon geschaut, was mit der Person ist, indem ich sie wecke. Man hätte ihr ja dann sagen können, dass sie nach Hause gehen soll.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wenn man die Person nicht unbedingt wecken möchte, sollte man wenigstens die Polizei oder den Rettungsdienst rufen. Alkoholisierte Personen bekommen vor dem Einschlafen überhaupt nicht mit, wie kalt es eigentlich ist und sie reagieren nicht auf die Warnsignale des Körpers, dass die Nacht nur schwer zu überleben ist. Durch den Alkohol sinkt die Körpertemperatur viel schneller als normalerweise und das hat vor allem im Schlaf gravierende Folgen, da der Kreislauf im Schlaf sowieso extrem langsam ist. Dadurch kann der komplette Körper nicht ausreichend mit Blut versorgt werden und die Körpertemperatur sinkt rapide ab. Das kann zu starker Unterkühlung, Erfrierungen und im schlimmsten Falle zum Tod führen. Wenn man vorbeigelaufen ist ohne zu handeln und am nächsten Tag mitbekommt, dass der Betrunkene gestorben ist, wird man das ganz sicher nie wieder vergessen. Daher ist es am besten, den Rettungsdienst zu holen.

» Max1250 » Beiträge: 827 » Talkpoints: 27,57 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also in meiner Heimatstadt hat das in der Weihnachtszeit mit den betrunkenen Personen auf den Bänken oder einfach nur am Boden sehr gut funktioniert, denn wir haben die sogenannten Bürgerbeauftragten. Diese ausgebildeten Personen treten zahlreich in den ihnen zugeteilten Gegenden auf und handeln dann auch sofort. Gerade in der Weihnachtszeit konnten sie sehr viele gerade stark betrunkene Personen helfen. Diese Bürgerbeauftragten möchte man eigentlich nicht wieder abschaffen, aber leider wurde es ganz anders beschlossen. Dann muss wieder der einzelne Bürger seine Augen und Ohren aufhalten, um bei Bedarf helfen zu können.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


@karlchen66, in deinem Beitrag schreibst du, dass die Bürgerbeauftragten die Menschen sind, die den Betrunkenen oder denen, die auf Bänken schlafen, helfen. Das finde ich ja sehr schön, aber ich habe von diesen Personen noch nie gehört. Es würde mich interessieren – vielleicht auch andere – was sind Bürgerbeauftragte? Wie kommen sie zu ihrem Auftrag? Wer wählt sie und aus welchem Anlass? Danke schon mal für deine Info.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Na ja gerade in der Weihnachtszeit sprechen doch einige Leute stark dem Alkohol zu und sind dann eben auch schnell betrunken. Nun bekommen die Bürger ja auch nicht alles mit und daher gibt es die sogenannten Bürgerbeaufragten. Sie werden eben von der Bürgerschaft der entsprechenden Stadt eingesetzt. Und sie können durch ihre Tätigkeit unter Umständen sogar Leben retten.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich würde mir da ehrlich gesagt keine weiteren Gedanken machen, da ich da wohl auch gar nicht sonderlich darauf achten würde, ob die Person nun genug an hat und warm eingekuschelt ist oder ob sie dort erfriert. Da ich eigentlich fast jeden Tag Leute sehen, die auf irgendwelchen Parkbänken übernachten, mache ich mir da einfach keine Gedanken und würde dementsprechend auch nicht handeln.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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