Kindererziehung - eher locker oder doch etwas streng?
Ich finde in dem Fall die gesunde Mitte von strenger und lockerer Erziehung am besten. Kinder sollten schon wissen, dass es natürlich gewisse Regeln gibt an die sich jeder halten muss und dann gibt es auch Regeln die mehr oder weniger für die Familie an sich gelten.
Aber allzu streng sollte es auch nicht sein, denn auch Kinder und Jugendliche brauchen auch Freiheiten damit sie sich entfalten können und aus ihnen selbstständige und selbstbewusste Erwachsenen werden, die wissen was Recht und Unrecht ist und auch höflich handeln.
Kinder sollte man schon von Geburt an ihre grenzen aufzeigen, sondern machen sie irgendwann was sie wollen und spielen die Eltern gegeneinander aus. Das können schon kleine Kinder ganz gut und wenn die Mama Nein sagt, gehen sie eben zum Papa. Und wenn der auch Nein sagt, versuchen sie es bei den Großeltern. Irgendwer wird schon Ja sagen, auf dem sie sich berufen können.
Ich erlaube meinem Kind schon längst nicht alles und das weiß es auch. Trotzdem versucht er es immer wieder seine Grenzen auszuloten, aber als Eltern muss man dann einfach hart bleiben und einfach nicht nachgeben.
Ich bin schon immer für eine konsequente Kindererziehung gewesen, und da muss man eben einfach streng sein. Das heißt ja nicht, dass man dem Kind nicht seinen Freiraum lassen darf oder kann oder dass man nicht auch ab und zu etwas tolerieren kann wenn die Situation ein wenig von der Norm abweicht, aber man muss einem Kind einfach ganz deutlich gewisse Grenzen und Regeln auferlegen, an die es sich zu halten hat. Ansonsten kommt es einfach zu Problemen, davon können ja ganz besonders viele Grundschullehrer berichten, die dann Kinder in der Klasse haben, die nicht still sitzen können oder denen man nie beigebracht hat, dass man anderen Kindern und Erwachsenen nicht in ihr Wort fällt und das man in einer angemessenen Zimmerlautstärke spricht.
Außerdem sollte ein Kind ein "Grundgehorsam" haben, um Gefahrensituationen zu vermeiden. Wenn man an einer Straße zu einem Kind sagt, dass es stehen bleiben soll, dann muss es das auch tun. Immer wieder sieht man Eltern, deren Kinder einfach so ohne zu gucken über die Straßen gehen und die Eltern rufen ihnen hinterher, dass sie das ja nicht machen sollen und dass sie jetzt doch bitte stehen bleiben und auf sie warten sollen - und nichts passiert! Das würde ich meinem Kind absolut nicht durchgehen lassen, in einer solchen Situation ist es alleine schon wegen dem Kinds wohl wichtig, dass das Kind seine Regeln lernt, einhält und diese von den Eltern auch konsequent durchgesetzt werden.
Strenge heißt ja nicht, dass es nicht auch ab und an einmal eine Belohnung oder eine Ausnahmesituation geben kann. Trotzdem sollte es wirklich nur bei Ausnahmen bleiben und das sollte einem Kind auch gezielt so vermittelt werden. Ich bin selber sehr streng erzogen worden und habe auch Konsequenzen zu spüren bekommen. Und damit meine ich nicht solche lächerlichen Lappalien wie Fernsehverbot oder Hausarrest, mit denen man eh niemanden richtig einschränken kann. Ich habe Strafarbeiten auferlegt bekommen oder musste mit dem Gesicht zur Wand in der Ecke stehen und durfte zehn Minuten lang nichts sagen, und danach musste ich erklären, warum ich mich schlecht verhalten habe.
Das ist vielleicht alles ein wenig hart gewesen, aber es kam auch nur sehr selten vor und ich habe durchaus auch etwas aus dieser Art der Erziehung gelernt. Und auch wenn ich in einem strengen Elternhaus aufgewachsen bin habe ich meine Eltern immer sehr gern gehabt und hatte auch nie Angst vor ihnen. Ich bin ihnen dankbar, dass sie mich zu genau dem Menschen erzogen haben, der ich heute bin.
Ich glaube es kommt auf das Verhältnis an. Wir sind eigentlich recht locker in unserer Erziehung. Meine Tochter ist erst 13 Monate alt und ich bzw. wir lassen ihr schon sehr viel Freiraum. Es gibt ganz klare Regeln und sie weiß schon in ihrem jungen Alter ganz genau was sie darf oder nicht. Beispielsweise darf sie nicht alleine die Treppe hoch, die wir leider nicht richtig sichern können. Sie bleibt auch tatsächlich davor sitzen bzw. stehen und geht nicht hoch. Wenn sie es dann doch mal tut, dann reicht ein einfaches NEIN aus. Da sind wir dann auch konsequent. Da Lara sehr sensibel ist, bedeutet ein NEIN ohnehin für sie gleich den Weltuntergang und sie fängt sofort bitterlich an zu weinen und möchte dann wieder getröstet werden und die Sache ist vergessen.
Sie darf alles ausprobieren, wenn es nicht gefährlich ist und ich bin sicher nicht streng. Ich finde es wichtig, dass Kinder viel selbst lernen dürfen und man sie dabei unterstützt. Ständige Verbote und das ständige Reinreden führt glaub ich genau zum gewünschten Gegenteil. Die Kinder werden missgestimmt und versuchen umso mehr ihre Grenzen auszutesten. Gerade bei so kleinen Kindern, wie es meine Tochter ist, finde ich reicht es bestimmte Grenzen aufzuzeigen, aber es auch nicht zu übertreiben. In den ersten Jahren vor allem legt man den Grundstein für das ganze restliche Leben und kann das Kind in die richtige Richtung lenken. Mit Liebe, Verständnis und Zuversicht ist man da meiner Meinung nach auf dem besten Weg.
Ich kenne viele Mütter die ihre Kinder schreien lassen und sie ständig abweisen, Mütter die ihren Kindern nur wenig Trost geben und sie oft alleine spielen lassen. Die Kinder sind vom Verhalten her ganz anders als meine Tochter und ich finde es schlimm wenn Eltern nicht auf die Signale ihrer Kinder reagieren und sie sich eigentlich selbst überlassen. Babys und Kleinkinder können noch nicht sprechen und es ist die Aufgabe der Eltern die Signale zu deuten und darauf einzugehen. Ich bin der Meinung, dass nur aus solchen Kindern selbstständige kleine Persönlichkeiten werden und nicht umgekehrt.
Ich tröste meinen Sohn manchmal auch, wenn er sich heulend auf den Boden schmeißt. Es kommt einfach immer darauf an, was der Auslöser dafür war. Wenn es wirklich nur darum geht, dass er etwas will und nicht bekommt, dann bleibe ich hart. Manchmal ist aber auch einfach irgendeine Kleinigkeit der Auslöser, in die er sich dann total rein steigert, weil er z.B. einfach müde ist. Da versuche ich dann schon, ihn zu beruhigen und abzulenken. Allerdings nicht, indem ich Süßigkeiten verspreche.
Ich versuche bei der Erziehung auch, einen gesunden Mittelweg zu finden. Es muss klare Grenzen geben und angekündigte Konsequenzen für das Überscheiten dieser Grenzen müssen auch eingehalten werden. Kinder sind verschieden und so überschreitet das eine Kind die Grenzen vielleicht öfter als das andere, und wird damit auch häufiger "bestraft". So kann schon mal der Eindruck entstehen, dass das eine Kind weniger streng erzogen wird, als das andere, auch wenn es in Wirklichkeit nicht so ist.
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