Was wisst ihr über den Marianengraben und was ist erforscht?

vom 27.12.2011, 15:01 Uhr

Ich habe jetzt an Weihnachten, von meinem Onkel, das erste Mal von einem Marianengraben erfahren. Er erzählt immer wunderschöne Geschichten, die aber nicht erfunden sind und so erzählte er uns, dass dieser Marianengraben die tiefste Stelle in dem pazifischen Ozean ist und laut Echolot ungefähr 11 Tausend Meter tief ist. Wenn man sich vorstellt, dass der Himmel über Mitteleuropa "nur" 10 Tausend Meter hoch ist, ist das im Vergleich eine enorme Tiefe.

Dieser Marianengraben ist aber so gut wie unerforscht. Eigentlich weiß man nicht viel über diesen Graben. Angeblich sollen dort enorm große Wassertiere leben. Aber das kann auch eine Art "Sage" sein, weil man eben noch nicht viel erforscht hat. Es sollen riesige Walhaie oder Riesencalamri dort leben.

Warum hat man diesen Marianengraben noch nicht erforscht? Können die Unterwasserboote denn den Druck in der Tiefe nicht Stand halten? Was denkt ihr, was sich dort unten alles befindet? Wann denkt ihr, wird dieser Marianengraben erforscht sein? Lohnt es sich in dieser Tiefe zu forschen? Ist es nicht noch viel wichtiger die Erde zu erforschen als den Weltraum, wo Millionen für ausgegeben wird?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



US-Forscher sind bereits bis zu 11.000 Kilometer Tiefe in den Marianengraben vorgedrungen. Sie schickten ein unbemanntes Tauchboot ins Challengertief, im Marianengraben. Diese Aktion kostete acht Millionen Dollar. Die Forscher nehmen an, dass sich in dieser Tiefe unbekannte Lebensformen befinden. Der Marianengraben macht auch immer wieder von sich reden, wenn es um Vulkanausbrüche oder Erdbeben geht, weil hier zwei tektonische Platten aneinander stoßen. Vermutet werden hier größere Gasvorkommen, die man sich natürlich nutzbar machen möchte. Nur ich kann nicht glauben, dass das gehen wird, wenn ich an die bebende Erde dort denke.

Überraschend viel Kohlenstoff wird in dieser Tiefe des Meeresbodens gespeichert. Zum besseren Verständnis des globalen Kohlenstoffkreislaufes, arbeiten die Forscher mit Sedimentproben. Sie wollen herausfinden, wie viel Kohlenstoff dort gespeichert wird und wie groß der Anteil der zersetzten Kohlenstoffverbindungen ist. Das Ergebnis soll zum Verständnis unseres Klimas führen. Der Einsatz spezieller Messsysteme in dieser Tiefe ist nicht einfach, weil dort ein extremer Druck herrscht. Für eine Überraschung sorgte der erste Einsatz. Man stellte fest, dass der Kohlenstoffumsatz viel höher ist, als in einer Tiefe von 6.000 Metern. Das heißt, dass die Tiefseegräben Kohlenstoffsenken sind. Genauere Angaben werden von den Forschern noch folgen.

Der Milliardär Richard Branson stellte ein neues U-Boot vor, mit dem man die tiefsten Stellen der Meere ansteuern kann, also auch den Marianengraben. Die mit dem U-Boot gemachten Bilder sollen einfließen in Google Earth. Wenn das gelingt, werden wir auch sehen können, welche unbekannten oder bekannten Lebewesen sich in dieser Tiefe aufhalten. Auch die Beschaffenheit des Meeresbodens wird dann kein Geheimnis mehr sein.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich muss eine weitere Antwort auf deinen Thread geben. Durch Zufall sah ich in der Fernsehzeitung, dass heute um 21.40 Uhr ein Dokumentarfilm „Deep Blue“ auf 3SAT gesendet wurde. Dieser Film handelte von den Lebewesen der Meere vom warmen Tropenmeer bis ins eisige Nordmeer und vom lichtdurchfluteten Oberflächenwasser bis in das dunkle, tiefe Wasser des Marianengrabens, das als letztes Teilstück gezeigt wurde.

Der ganze Film war sehenswert. Ich bin jetzt noch ganz hingerissen. Mit Mini-U-Booten wurde im Marianengraben in einer Tiefe bis zu 5.000 Metern gefilmt. Lebewesen, die zerfetzt und skurril wirkten, zogen in die dunkle Tiefe. Erhellt wurde die Schwärze von Leuchtlebewesen. Gelb-grüne seltsame Ungetüme bewegten sich im dunklen Wasser. Es glitzerte überall. Eine Vielfalt an Farben und Formen waren zu erkennen, schollenartige Fische mit einem riesigen Maul und langen nach innen gebogenen Zähnen, aus denen es kein Entkommen gab. Kurz und gut, der Film war sehenswert! Wenn schon in 5.000 Metern Tiefe solche seltsamen Lebensformen zum Vorschein kommen, wie mag es dann erst in 11.000 Metern Tiefe werden? Ich denke auf jeden Fall, dass es sich lohnt, in der Tiefe zu forschen. Auf der Erde sind nicht mehr viele unerforschte Teilstücke, in den Ozeanen jedoch ist das anders.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



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