Wieso spricht man von der Unendlichkeit des Universums?

vom 27.12.2011, 13:59 Uhr

Sicher ist es für uns Menschen unverständlich, wie etwas unendlich sein kann und dennoch redet man davon, dass das Universum die "unendlichen Weiten" sind. Dabei ist noch lange nicht alles erforscht und es kann doch durchaus sein, dass es nicht unendlich ist. Aber man spricht trotzdem von der Unendlichkeit des Universums.

Was stellt ihr euch vor? Denkt ihr, dass es wirklich unendlich ist oder dass es irgendwo doch endet dieses Universum? Wenn es irgendwo endet, was ist am Ende des Universums? Denkt ihr, dass do irgendwas ist, was wahrnehmbar ist? Die Erde ist eine Kugel und irgendwie stelle ich mir dann das Universum auch als Kugel vor, welches aber irgendwann endet und dann eben ins "nichts" endet. Aber so richtig vorstellen kann ich es mir nicht.

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Da das Universum ja ursprünglich wahrscheinlich ein fast leerer Raum gewesen ist, kann man sich diesen Raum ja als ein großes Nichts vorstellen. Und von diesem existierenden Nichts gibt es dann unendlich viel. Wenn man nun die Urknalltheorie zu Hilfe nimmt, so ist es klar, dass die Materie sich immer weiter im Raum ausdehnt. Ich stelle mir vor, dass wegen fehlender Reibung die Anfangsenergie auch nicht abnimmt. Somit expandiert das Universum bis in alle Unendlichkeit.

Natürlich setzt das voraus, dass die Theorie vom Urknall auch richtig ist. Aber in Ermangelung einer neuen und plausibleren Theorie bleibt uns auch nichts anderes übrig, als daran zu glauben. Vielleicht werden die Menschen in ein paar Jahrhunderten ja schlauer sein und Genaueres wissen. Aber bis dahin bleibe ich dabei. Deine Vorstellung von der Kreisform ist allerdings sehr wahrscheinlich, da der Kreis die perfekte geometrische Form ist. Da auch er keinen Anfang und kein Ende hat, ist auch er unendlich.

» bigfoot11de » Beiträge: 575 » Talkpoints: 3,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Selbst wenn es ein leerer Raum sein soll: dann wäre er ja doch begrenzt. Also widerspricht sich das ja. Ich persönlich kann mir auch nur sehr schwer vorstellen, dass es etwas gibt, was unendlich ist. Denn ich kenne nichts, was unendlich ist und daher habe ich nun eben auch keine Vorstellung davon. Wie kann man auch behaupten, dass etwas kein Ende hat, wenn man dafür keinen Beweis hat? Möglicherweise hat es eben doch ein Ende und das Universum ist nur für den Menschen zu groß, beziehungsweise zu groß, damit es der Mensch erforschen kann.

In dem Falle ist es natürlich recht einfach zu behaupten, dass es ohnehin unendlich ist und man es eh nicht erforschen kann, eben weil es viel zu groß dafür wäre und man mehrere Menschenleben dafür bräuchte (oder in dem Falle dann unendlich viele Menschenleben). Aber nur weil ich es mir nicht vorstellen kann, heißt das natürlich noch lange nicht, dass es dann automatisch unmöglich ist. Ich bin wirklich gespannt, ob man in Zukunft mehr darüber erfahren wird.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich glaube auch nicht, dass das Universum unendlich ist. Es ist eher, wie schon gesagt wurde, zu groß für den Menschen. Wir können momentan solche technischen Mittel noch nicht aufweisen, um das große Universum zu erforschen. Was ich mir aber schon öfter gedacht habe ist, dass viele immer in die Unendlichkeit nach draußen gehen, also die unendlichen Weiten. Aber was ist mir der Unendlichkeit der Details? Dazu gibt es ein schönes Video das ich mal gesehen habe, wo man ein Fahrrad sieht. Es wird langsam immer näher auf den Sattel gezoomt. Nach einer gewissen Zeit sieht man nur noch schwarz und die technischen Hilfsmittel erlaube es nicht, weiter ran zu zoomen. Aber was kommt danach? Was kommt wenn man noch näher heranzoomt?

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» petertreter » Beiträge: 1437 » Talkpoints: -2,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe zu diesem Thema kürzlich einen recht interessanten Vergleich gelesen: Es gibt einen Käfer, der nur zweidimensional denken kann. Dieser Käfer sitzt auf einer Kugel und krabbelt und krabbelt immer weiter und umrundet diese Kugel hunderte Male. Da er nur zweidimensional denken kann, merkt er nicht, dass er auf einer Kugel ist und denkt deshalb, das er unendlich weit laufen kann, ohne dass sein Universum je ein Ende nimmt.

Ich glaube nicht, dass das Universum unendlich groß ist. Die Rotlichtverschiebung weit entfernter Galaxien beweist ja, dass sich der Raum ausdehnt, also muss er irgendwann in einem Punkt konzentriert sein und dehnt sich seither mit endlicher Geschwindigkeit aus. Wenn die Zeit, seit der das Universum sich ausdehnt sowie die Expansionsgeschwindigkeit endlich sind, muss das Universum auch endlich groß sein.

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» mendacium. » Beiträge: 750 » Talkpoints: 17,61 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich glaube nicht, dass es jemanden gibt, der sich eine Unendlichkeit des Weltalls vorstellen kann. Für uns gibt es immer und überall einen Anfang und ein Ende. Diese Vorstellungskraft, die vorausgesetzt wird, um eine Unendlichkeit zu erfassen, besitzen wir nicht. Vielleicht wird eines Tages ein Physiker einen Weg über -zig Formeln finden, der hier weiterhelfen könnte. Am besten finde ich noch das Beispiel von „mendacium“ mit dem Käfer und der Kugel. Der arme Kerl muss sich so abstrampeln und kommt nie zu einem Ende = unendlich!

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Das kann ich mir auch gar nicht vorstellen, dass das Weltall unendlich groß ist. Irgendwo hat es sein Anfang und sein Ende auch. Wie schon winny2311 gesagt hat bin ich auch der Meinung, dass es für uns nur so erscheint, weil für uns Menschen das Weltall zu groß ist. Ich denke auch, dass sich kein "normaler" Mensch die Unendlichkeit vorstellen kann.

» uA_Musti » Beiträge: 542 » Talkpoints: 25,30 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Die Idee von der Unendlichkeit des Universums ist keine Neue. Bereits im antiken Indien beschäftigte man sich ausgiebig mit dieser Vorstellung.

Besonders betont wird hierbei eine bestimmte kosmologische Schule, die die Unendlichkeit des Universums lehrt. In Tibet ist vor allem das kosmologische Abhidharma-Werk „Schatz des höheren Wissens“ von Vasubandhu verbreitet. Es beschreibt die Erde, dem damaligen Wissen entsprechend, als eine flache Scheibe, die im Zentrum der Umlaufbahnen himmlischer Körper steht. Im Mittelpunkt des Universums befindet sich der heilige Berg Meru , von dem aus sich in jede der vier Himmelsrichtungen ein Kontinent erstreckt. Die Erde stellt hierbei den südlichen Kontinent dar. Seitlich der vier großen Kontinente existieren jeweils zwei kleinere Kontinente, unermessliche Ozeane füllen die Gräben zwischen ihnen aus. Diese Welt wird von einem Grund getragen, der dank der „Luftkraft“ im leeren Raum schwebt.

Die Vorstellung des Abhidharma widerspricht wissenschaftlichen Erkenntnissen in vielerlei Dingen. Selbstverständlich gehen auch gläubige Buddhisten inzwischen davon aus, dass die Erde nach menschlichem Ermessen kugelförmig wahrgenommen wird, auch die von Abhidharma aufgestellten Entfernungs- und Planetenumlauftabellen sind eindeutig entkräftet worden.

Allgemein spielt der Anfang der Welt im Buddhismus allerdings sowieso keine große Rolle. Nicht der Ursprung der Welt sei es, was zählt, sondern allein der Ursprung des empfindenden Wesens. Die Frage nach einem bestimmten Zeitpunkt, an dem die Welt entstand, sowie einem bestimmten Ablauf, lehnt der Buddhismus bereits aus logischen Gründen ab. Jeder Anfangspunkt entsteht aus gegebenen Bedingungen heraus, doch auch diese Bedingungen müssen kausal determiniert sein. Ein Anfangspunkt der Welt, des Universums, widerspricht somit der Logik buddhistischen Denkens.

Die Lehre Abhidharmas geht davon aus, dass es neben dem unseren noch eine unendliche Zahl an weiteren Weltsystemen gibt. Die Ganzheit der Weltsysteme wird als das Universum verstanden, das weder einen Anfang, noch ein Ende kennt. An den einzelnen Weltsystemen jedoch lassen sich Anfang, Mitte und Ende erkennen. Jedes Weltsystem entwickelt sich laut Abhidharma nach einem bestimmten Muster. Die Zeitalter der Leerheit, der Ausformung, des Bestehens und der Zerstörung lösen einander ab. Wie lange ein solches Zeitalter genau dauert, lässt sich nicht bestimmen, klar ist jedoch, dass es sich um eine ungeheuerliche Zeitspanne handeln muss. Fühlende Wesen sind hierbei erst im Mittelteil der Phase der Ausformung vorgesehen. Das Zeitalter der Zerstörung bedeutet darüber hinaus nicht das Ende allen Seins, sondern vor allem den Beginn eines neuen Weltsystems.

Allein aus dieser Vorstellung heraus lässt sich leicht erkennen, dass das Universum im Buddhismus weder Anfang noch Ende kennt. Vielmehr existiert es in einer Art ewigem Kreislauf, der keinen absoluten Startpunkt hat. Ein Zyklus des Werdens und des Vergehens, Welten erlischen, neue Weltsysteme entstehen.

Meiner Meinung nach eine romantische, natürlich sehr mythologische Vorstellung, die aber auch nicht zu weit hergeholt ist.

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» koeniglich » Beiträge: 370 » Talkpoints: 0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das Universum kann keine Grenze im physikalischen Sinn haben, weil es sich ja ausdehnt. Das würde die Kugel, die du dir da vorstellst, ja irgendwann sprengen. Die klassische Frage "wohin dehnt es sich denn aus", macht im Zusammenhang mit dem Universum aber auch keinen Sinn, weil Zeit und Raum ja erst mit dem Urknall entstanden sind. Der Raum, in den sich das Universum ausdehnt, wird also erst durch seine Ausdehnung geschaffen. Insofern hat das Universum also anscheinend schon eine Grenze, nur befindet sich diese Grenze in ständiger Bewegung.

Ich habe aber schon alle möglichen Theorien zu dem Thema gelesen. Zum Beispiel auch die Theorie, dass es mehr als ein Universum gibt und dass alle irgendwie nebeneinander existieren. In einer Theorie wird übrigens auch davon ausgegeben, dass der Urknall das Resultat einer Art Kollision von mehreren Universen war.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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