Freunde, die alles weiter erzählen...
Habe 2 männliche Freunde, die ich seit über 10 Jahren kenne. Damals wohnte ich noch über 120 km entfernt von beiden. Beide kennen sich auch und sind miteinander befreundet, auch wenn sie etwas voneinander weg wohnen. Damals war die Freundschaft irgendwie inniger und man hat sich alles erzählt und konnte mit beiden wahnsinnig gut reden. Seit 5 Jahren wohne ich nun in der Nähe von beiden und die Freundschaft ist seit diesem Zeitpunkt voll auseinander gegangen irgendwie, obwohl man sich öfters treffen konnte auf n Kaffee oder mal zusammen weg gehen konnte. Damals ging dies ja nur 1x im Monat und seit 5 Jahren wäre dies täglich gegangen, weil es nur noch 8 km Entfernung waren. Also nicht der Rede wert.
Nun habe ich schon einige Male bemerkt, das wenn ich mich mit dem einen treffen wollte auf ein Kaffee und einfach mal ein bisschen quatschen wollte, es der andere zugleich oder nur kurze Zeit später auch wusste. Das wusste ich, weil der andere mich kurz darauf ansprach und mich einweihte oder sich drüber lustig sogar machte wie heute. Ich solle dem anderen, mich dem ich mich treffen wollte morgen doch die Langeweile nehmen.
Nun frage ich mich eben im Nachhinein, was sich die Beiden noch so erzählen, was man vielleicht früher mal im Vertrauen erzählt hat. Auch frage ich mich, wem die Beiden das noch alles erzählen, was man früher eben mal erzählt hat wo die Freundschaft noch total gut war. Man hat ja ständig telefoniert oder sich über ICQ unterhalten. Irgendwie bin ich sehr enttäuscht und traurig zugleich, denn das hätte ich nie gedacht. Wenn ich gewollt hätte, das alles weiter getratscht wird, hätte ich auch alles in die Bild Zeitung setzen können, denn dann hätte es die halbe Welt gewusst. Das Gespräch habe ich dann beendet und dies nicht von kurzer Dauer.
Kennt ihr auch solche Menschen, die alles weiter erzählen wie in diesem Fall? Wie habt ihr darauf reagiert oder wie würdet ihr reagieren?
Wenn ich merke, dass Freunde weitererzählen, was ich ihnen anvertraut hat oder wenn ich merke, dass diese mir was erzählen, was sie im Vertrauen erzählt bekamen, dann bin ich eben vorsichtig, was ich ihnen erzähle und ich würde diese angeblichen Freunde auch zu "guten Bekannten" degradieren. Denn Freunde erzählen nichts weiter und wenn sie auch von anderen Freunden was gehört haben, sollte man dieses auch für sich behalten. Ich muss aber auch sagen, dass ich diesem angeblichen Freund dann meinen Missmut direkt erzählt hätte und auch gesagt hätte, was ich davon halte.
Ich hätte diesem "Freund" die Freundschaft gekündigt, aber erst, nachdem ich ihn darauf angesprochen hätte, was er sich dabei eigentlich gedacht hat. Denn es stellt ja wohl einen absoluten Vertrauensbruch da und ist zudem noch eine Frechheit, vertrauliche Dinge einfach auszuplaudern, an wen auch immer! Das hätte ich ihm deutlich gesagt, und ihm, da das bei vielen Menschen hoffentlich das Denkvermögen positiv beeinflusst, einmal die Frage gestellt, wie er sich denn in dieser Situation fühlen würde, wenn jemand seine privaten Erzählungen weiterquatschen würde. Dann hätte ich wohl die Antwort abgewartet und danach entschieden, ob man es mit der Freundschaft noch einmal wagen kann, oder ob man sie theoretisch beenden kann, denn bei so einem Verhalten macht eine Freundschaft doch keinerlei Sinn. Und wenn man sich für das Fortführen entschieden hätte, wäre für mich auch definitiv Schluss, falls es dann trotz Versprechens, es nicht noch einmal zu tun, erneut vorkäme.
Selbst erlebt, am eigenen Leib, habe ich so etwas zum Glück nur einmal, und damals habe ich die Freundschaft direkt abgebrochen. Wobei ich zugeben muss, dass ich eine Weile zögerte, weil man ja doch an einem ehemaligen Freund hängt. Irgendetwas hat einen ja auch eine ganze Zeit lang miteinander innig verbunden. Das will man ja auch nicht so einfach wegwerfen. Aber irgendwann ist eben auch Schluss. Spätestens dann, wenn trotz Versprechens noch einmal oder mehrfach derselbe Fehler gemacht wird. Denn dann ist ja wohl nicht zu erwarten, dass es sich irgendwann noch einmal bessert.
Ich kenne so etwas nur zu gut. Vor allem von meiner Mutter, was nun zwar nichts mit Freundschaft zu tun hat, aber die war früher auch wie eine Klatschpresse. Da musste man immer dazu sagen, dass sie es nicht weiter erzählen soll, sonst wusste es am nächsten Tag das halbe Dorf und selbst wenn man sie darauf aufmerksam gemacht hat, konnte man nie wissen, ob es bei ihr auch sicher bleibt. Ich habe sie dann therapiert, immerhin ist sie meine Mutter und da sind andere Lösungen nicht so einfach. Ich habe ihr einfach solange gar nichts mehr erzählt, bis sie das im Griff hatte und sich da zusammen reißt. Hat zwar einige Monate gedauert, aber sie ist jetzt vertrauenswürdiger und plappert nicht mehr alles aus, daher hat es sich gelohnt.
Eine solche Freundin hatte ich auch mal und zu der habe ich nach einer Zeit dann den Kontakt abgebrochen, da es mich sehr gestört hat und ich oberflächliche Freundschaften sowieso nicht brauche, also war das sowieso nichts für mich.
Ich würde es so handhaben, dass du entweder gar nichts mehr wichtiges erzählst oder es eben anhand von Nichtigkeiten mal testest, was sie denn alles weiter plappern, selbst wenn du es als "vertrauenswürdig" einstufst und ihnen das auch so vermittelst. Wenn sie darauf keine Rücksicht nehmen, würde ich eben abwägen, ob sie mir so viel wert sind, dass sie es weiter ausplaudern oder ich weiter mit ihnen befreundet sein will ohne ihnen etwas wichtiges anzuvertrauen. Wenn sie da eben relativ schlecht abschneiden, halte ich einen Kontaktabbruch auch für das Sinnvollste, aber das musst du eben wissen.
Ich kenne das leider auch und ich hasse es, genau wie du. Meiner Meinung nach ist es nicht nett, wenn man etwas anderen Leuten erzählt, dass einem eigentlichen im Geheimen anvertraut wurde. Das ist ein Vertrauensmissbrauch und reicht, meiner Meinung nach, aus, um eine Freundschaft zu zerstören.
Als eine Freundin von mir mal etwas weitererzählt hat, das ich ihr wirklich im Geheimen anvertraut hatte, habe ich danach die Konsequenz daraus gezogen und habe die Freundschaft zu ihr abgebrochen und ihr von da an nichts mehr erzählt. Das Vertrauen war einfach weg und ich hätte kein gutes Gefühl gehabt, wenn ich ihr noch mal etwas anvertraut hätte.
Bin von diesem tollen "Freund" soeben angesprochen worden und habe ihm auch meine Meinung gegeigt, denn ich finde es natürlich sehr toll, wenn man jedes Wörtchen weiter gibt, an jemand anderes und wenn es nur ein Freund ist, den man selbst auch kennt. Da fragt man sich dann schon, wem er dies noch so erzählt. Ich habe daraus gelernt und werde von ihm und meinem anderen Kumpel Abstand nehmen.
Ich habe ihn natürlich drauf angesprochen und er gab als Ausrede an, er hätte nur abchecken wollen, ob ich meinen anderen Freund, den er kennt, auch gefragt hätte, ob er Lust hätte einen Kaffee zu trinken. Was ich nicht habe. Und so kam natürlich eins aufs andere. Ich will nicht wissen was er noch so erzählt hat. Angeblich würde ich nun nur einen Grund suchen, um abzusagen und ich würde mir dies alles aus den Fingern saugen. Er hätte ihn nur wegen dem Treffen gefragt und wegen sonst nichts, jedoch wusste der Andere einige Details, die er mir schrieb, bevor ich überhaupt etwas schreiben konnte.
Jedenfalls weiß ich nun, was ich von Beiden zu halten habe und für mich ist diese Freundschaft gestorben. Wenn man mit jemand gut befreundet ist, dann sollte man dem anderen auch etwas anvertrauen können ohne das es im nächsten Moment weiter geplappert wird. So ist das für mich keine Freundschaft und hat den Namen: Freundschaft auch keinesfalls verdient.
Ehrlich gesagt denke ich, dass es ganz normal ist, dass Menschen, die sich untereinander kennen, auch Dinge über einen vom anderen erfahren, die der andere dem einen im Vertrauen erzählt hat. Das kann ganz absichtlich stattfinden, muss aber nicht böse motiviert sein – und ist es in den meisten Fällen sicherlich auch nicht. Dass hier der eine Freund vom anderen weiß, dass Du ihn besuchen kommst, finde ich überhaupt nicht tragisch, denn beide Freunde verbindet nun mal auch, dass sie Dich kennen, und da finde ich es eigentlich recht normal, dass solche Ereignisse erwähnt werden.
Ich würde aber sogar noch weitergehen und kann Dir aus meinem Leben berichten, dass ich gar nicht so selten mit irgendwelchen Freunden über andere Freunde spreche und denen manchmal auch Dinge mitteile, die nicht sonderlich toll und vielleicht sogar erschütternd sind. Nicht selten erzählen mir Freunde irgendwelche Dinge aus ihrem Alltag, die sie schwer belasten und ich versuche ihnen dann natürlich einen guten Rat mit auf den Weg zu geben. Nicht selten fühle ich mich aber recht hilflos und wünsche mir mehr Handlungsmöglichkeiten, vor allem in Bezug auf konkrete und wirklich gute Lösungsansätze, auf die ich selbst aber nicht komme – meistens wohl, weil ich als enger Freund mitbetroffen bin, denn mein Freund, der mir das alles anvertraut, leidet ja nun, also leide ich sicherlich zum Teil mit.
Wenn ich nun mit Freunden über einige Dinge spreche, die mir anvertraut wurden, dann tue ich das in der Regel mit Außenstehenden, also keinen gemeinsamen Freunden. Manchmal kennen sich diese Personen untereinander, aber nicht wirklich näher, sodass es sich dennoch eher um Fremde handelt, die sich irgendwann einmal gegenseitig bekannt gemacht wurden. Von diesen Außenstehenden erhält man häufiger mal weitere Impulse für Lösungsansätze, die man an die Betroffenen weitergeben und womit man ihnen dementsprechend konkret weiterhelfen kann. Das ist der einzige Grund, weshalb ich hin und wieder Kleinigkeiten aus solchen Gesprächen weitergebe, allerdings nicht im vollen Umfang und niemand erfährt von mir die gesamte Geschichte, die mir erzählt wurde.
Es kommt auch selten mal vor, dass ich mit einem meiner Freunde eine Art Streitgespräch hatte und deutliche Worte benutzt habe, um demjenigen irgendetwas klar zu machen, das meiner Meinung nach so einfach nicht geht. Wenn sich das von mir Angesprochene nun ständig wiederholt und es deshalb vielleicht ein neuerliches Streitgespräch gab und die Situation schlimmstenfalls eskaliert ist, dann kann es sein, dass ich auch davon einem anderen Freund erzähle – wiederum einer außenstehenden Person. Auch hier geht es mir gar nicht darum, zu lästern, sondern ich möchte einfach nur eine Einschätzung der Situation von jemandem bekommen, der nicht in diese Situation involviert ist und daher den klareren Blick hat. Wenn ich selbst hier irgendwelche Fehler mache, will ich wissen, welche das sind und mich gegebenenfalls bei meinem Streitpartner entschuldigen. Wenn allerdings auf meiner Seite keine Fehler erkennbar sind, eben auch nicht für den außenstehenden Dritten, dann erhoffe ich mir irgendwelche Lösungsansätze, um die Streitsituation zu klären.
Ich denke also, dass man versuchen sollte, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, was dieses Weitererzählen von irgendwelchen Gegebenheiten angeht. Nicht alles ist ein Tratschen oder gar ein Lästern, und ich meine auch, dass allein die Tatsache, dass hier irgendwelche Informationen weitergegeben werden oder wurden, nicht gleichzeitig zu bedeuten hat, dass wirklich alles weitergegeben wird. Allerdings denke ich: selbst, wenn hier auch irgendwelche Details aus vertraulichen Gesprächen zwischen den Freunden weitergegeben worden sind, muss das nicht unbedingt einen Vertrauensbruch darstellen.
Ich würde nicht davon ausgehen, dass meine wirklich guten Freunde mich hintergehen und sich hinter meinem Rücken über mich und meine Geschichten amüsieren wollen, und ich weiß auch aus der Vergangenheit und somit aus eigener Erfahrung, dass es durchaus Fälle gibt und gab, in denen mir dann durch denjenigen, der von dieser Geschichte durch einen Freund meinerseits erzählt bekommen hat, was für Schwierigkeiten ich habe, letzten Endes überhaupt erst geholfen werden konnte. Mir wurde also schon von dem Freund geholfen, der diese Geschichte weitererzählt hat, nämlich dadurch, dass er sie einer Vertrauensperson seinerseits erzählt hat, von der er sich Hilfe erwartet hat, die letzten Endes auch geleistet werden konnte.
Ich kann mir vorstellen, dass man sehr enttäuscht ist, wenn man hört oder anderweitig merkt, dass die guten Freunde sich über geheime Sachen, die ich erzählt habe austauschen. Das muss sehr weh tun. Ich kenne es so nicht aus eigener Erfahrung, aber ich finde es keineswegs in Ordnung. Erzählt mir jemand etwas im Vertrauen, bleibt das bei mir, ich erzähle es niemandem. Das erwarte ich auch von meinen Freunden. Wofür hat man Freunde? Solche Freunde würde ich daraufhin ansprechen und offen meine Meinung über den Vertrauensbruch äußern. Dann wären es für mich keine vertrauenswürdigen Freunde mehr. Erzählen würde ich nie mehr Dinge, die nicht für aller Ohren bestimmt sind.
Ehrlich gesagt finde ich nun nichts schlimmes daran, wenn ein Freund dem anderen Freund erzählt, dass man sich mit einer gemeinsamen Freundin trifft. Aber sich darüber lustig machen, es ins Lächerliche ziehen wollen, das muss wirklich nicht sein. Ich wäre da auch etwas enttäuscht und würde mich dann auch schon fragen, was denn da noch erzählt werden würde. Bei einem einzelnen Treffen würde ich das nicht so schlimm finden, aber wenn ich Freund A beispielsweise etwas anvertraue, was ich Freund B nicht erzählt habe und mich dennoch dieser darauf anspricht, so wäre für mich die Freundschaft keine mehr, sondern maximal nur noch eine lose Bekanntschaft.
Ich kenne es auch, dass man mal gesagt bekommt, wie denn das Treffen mit jemanden war, aber das halte ich für völlig normal. Man hat ja nun in dem Sinne auch keine Geheimnisse voreinander, wäre aber doch schon vorsichtig, wenn Details bekannt werden würde, die ich einer unbeteiligten Person gar nicht erzählt hätte. Da gibt es ein Gespräch und als letzte Konsequenz dann auch einen Rückzug. Zur Kündigung einer Freundschaft oder auch Bekanntschaft kommt es bei mir eher selten, es ist vielmehr sowieso so, dass sich nach einer gewissen Zeit sich Menschen auseinander entwickeln.
Leute, die alles ausplaudern, was ich ihnen anvertraue, zähle ich nicht zu meinen Freunden. Wenn sie das wären, dann könnten sie sich bezüglich vertraulicher Dinge nämlich zurückhalten. Wenn sie mit Leuten drüber quatschen, die ich nicht kenne, kann ich das noch gerade so verkraften - aber wenn sie sich mit meinen anderen Freunden darüber austauschen würden, würde mir echt alles vergehen. Wenn die eigenen "Freunde" hinterm Rücken über einen reden, finde ich das bedenklich. Ich würde ihnen nicht die Freundschaft kündigen, aber sie zumindest darauf ansprechen und ihnen in nächster Zeit nicht mehr allzu persönliche Sachen erzählen und abwarten, ob sich was ändert. Wenn ja, könnte man langsam versuchen, sich wieder so anzunähern wie früher. Wenn sich nichts ändert und einer oder sogar beide immer noch tratschen, würde ich wenn überhaupt nur noch über oberflächliches mit ihnen reden.
Ich selbst habe das auch schon mehrmals durch. Das tut weh, weil man sich eingestehen muss, dass man sich in dem Menschen gewaltig getäuscht hat. Ich weiß mittlerweile, wem ich was erzählen kann - und was eben nicht. Das herauszufinden war mit einigen Schwierigkeiten und Enttäuschungen verbunden, aber im Endeffekt lohnt es doch zu wissen, auf wen man sich verlassen kann.
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