Was wolltet ihr unbedingt lernen, seid aber gescheitert?

vom 26.12.2011, 13:27 Uhr

Die Interessen ändern sich im Laufe unseres Lebens. Während man im Kindergarten noch Flöte gespielt hat, interessiert man sich später dann eher dafür auf dem Bolzplatz Fußball zu spielen. Aber wolltet ihr auch schon mal irgendetwas unbedingt lernen, aber seid daran gescheitert? In den unterschiedlichsten Situationen kann man scheitern. Man möchte beispielsweise eine zusätzliche Fremdsprache erlernen, aber kommt bei den Vokabeln immer zwischen beiden Sprachen durcheinander, man möchte das Kochen erlernen, aber lässt ständig das Essen anbrennen oder versalzt es, man möchte unbedingt ein Instrument erlernen, um dann zu erkennen, dass man eigentlich gar keine musikalische Begabung hat. Man denkt seinen Traumjob gefunden zu haben, um dann nach ein paar Monaten zu erkennen, dass es doch nicht das Richtige für einen ist.

Hattet ihr in eurem Leben auch schon mal solche Situationen? Wolltet ihr irgendetwas unbedingt lernen, habt dann aber während des Lernens gemerkt, dass es euch doch nicht liegt bzw. seid maßlos gescheitert? Wie seid ihr damit umgegangen? Habt ihr den Kopf in den Sand gesteckt oder dann einfach etwas anderes ausprobiert? Besonders in seiner Kindheit kommt es einem ja immer unglaublich schlimm vor, wenn man etwas unbedingt können will, weil es der beste Freund auch macht, aber dann irgendwann merkt, dass man dazu nicht geschaffen ist.

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Seit ich klein bin möchte ich gerne Gitarre spielen lernen, leider kann ichs jedoch einfach nicht. Beibringen kann es mir niemand, weil ich keinen kenne der Gitarre spielen kann, selbst beibringen klappt irgendwie auch nicht. Ich schaffe es einfach nicht meine Finger "geschmeidig" genug zu bekommen um die Akkorde zu wechseln, geschweige denn eine verstimmte Gitarre zu stimmen. Dazu kommt, das ich einfach keine Noten lesen kann, egal wie sehr ich es versuche. Die unterschiedlichsten Lehrer haben schon versucht das mit mir zu lernen, allerdings wird's nichts. Ich hab schön früher, im Flötenunterricht, immer nach Gehört gespielt, weil ich mit den Noten nichts anfangen konnte.

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Bei mir war es auch das Gitarre spielen lernen. Ich halte mich eigentlich für recht musikalisch, da ich auch relativ frühzeitig damit angefangen habe ein, beziehungsweise mehrere Instrumente zu spielen. Jedenfalls wollte ich schon immer Gitarre lernen und habe mich da auch für den Gitarrenunterricht angemeldet. Ich habe auch die Grundhandgriffe gelernt und kann ein paar Lieder spielen (und mit ein paar meine ich tatsächlich zwei), aber das war es dann auch schon.

Ich war mitten in der Pubertät und eine Situation hat mich dann dazu gebracht, dass ich aufgehört habe. Ich war zwei Wochen krank und kam dann danach wieder zu meiner gewohnten Unterrichtsstunde. Ich war ein bisschen früher da und stellte dann fest, dass meine Unterrichtsstunde tatsächlich an einen anderen Schüler abgegeben wurde. Und das nur weil ich zwei Wochen krank war. Meine Lehrerin stand dann vor mir und meinte allen ernstes: ich dachte, du kommst nicht mehr. Alles klar. Da war ich SO sauer, dass ich von da an tatsächlich nicht mehr kam. Folglich muss ich das Projekt Gitarre lernen leider als gescheitert betrachten.

Außerdem habe ich mal einen Gebärdensprachkurs mitgemacht. Erst den für Anfänger und dann den für Fortgeschrittene. Ein paar Jahre später habe ich dann noch mal den Auffrischungskurs für Fortgeschrittene mitgemacht. Ich muss aber fairer Weise sagen, dass ich kaum noch etwas davon kann. Mich tröstet allerdings, dass ich das noch alles abgespeichert habe und es sicherlich nur wieder abrufen muss. Also ich weiß nicht, ob man das dann direkt als gescheitert betrachten kann.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Wenn ich wirklich etwas lernen wollte, bin ich so gut wie nie gescheitert. Das Gitarrespielen habe ich mir zum Beispiel selber beigebracht und auch wenn das zumindest am Anfang gar nicht leicht war, kann ich doch nach vielen Jahren jetzt zumindest am Lagerfeuer oder zu Weihnachten akzeptabel begleiten. Es gibt jedoch eine Sache, an der ich jetzt seit ein paar Jahren scheitere, die ich aber noch nicht ganz zu den Akten gelegt habe: Ich würde so gerne Italienisch lernen.

Am Einfachsten wäre das natürlich mit einem VHS-Kurs, aber die Kurse sind immer abends in der nächsten Stadt im Spätherbst/Winter oder im Winter/Frühjahr und da ist es dunkel. Da ich an Nachtblindheit leide, kann ich den Kursort also nicht erreichen. Ich habe mir von daher schon diverse Sprachkurse gekauft, von denen bis auf einen keiner wirklich gut und geeignet war. Mit dem guten habe ich zwei Anläufe hinter mir und konnte auch ein bisschen etwas lernen, aber man muss da wirklich richtig am Ball bleiben und früher oder später ist mir immer etwas dazwischen gekommen und ich war wieder raus aus dem Lernfluss. Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf und starte 2012 einen weiteren Versuch - drückt mir die Daumen.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich war als Kind mal in so einem Mitmachzirkus angemeldet und wollte da unbedingt Einradfahren und Jonglieren lernen. Hat aber beides nie so richtig geklappt, obwohl ich wirklich jede Woche hingegangen bin und auch fleißig war. Habe das Jonglieren dann nur mit Tüchern hin bekommen und das Einradfahren nur mit festhalten, weil ich auch ziemliche Angst hatte mal los zu lassen und eventuell hinzufallen. Auch das Schlittschuh Fahren wollte ich mal lernen und habe es nach einer halben Stunde entnervt aufgegeben. Aber auch da denke ich, dass es daran lag, dass man beim Schlittschuh Fahren ja keine Schützer trägt (wie beim Skaten) und die Stürze daher schmerzhaft sind und es deswegen nicht geklappt hat. Ich bin damit ganz normal umgegangen und habe mich einfach anderen Dingen zugewandt.

winny2311 hat geschrieben:Ich war mitten in der Pubertät und eine Situation hat mich dann dazu gebracht, dass ich aufgehört habe. Ich war zwei Wochen krank und kam dann danach wieder zu meiner gewohnten Unterrichtsstunde. Ich war ein bisschen früher da und stellte dann fest, dass meine Unterrichtsstunde tatsächlich an einen anderen Schüler abgegeben wurde. Und das nur weil ich zwei Wochen krank war. Meine Lehrerin stand dann vor mir und meinte allen ernstes: ich dachte, du kommst nicht mehr. Alles klar. Da war ich SO sauer, dass ich von da an tatsächlich nicht mehr kam. Folglich muss ich das Projekt Gitarre lernen leider als gescheitert betrachten.

Hattest du denn die Stunden nicht abgesagt und das mit dem eventuellen Verschieben geklärt? Wenn du nicht absagst (in meiner Musikstunde hätte man die Stunden dann nach der Gesundung nachholen können) und einfach so nicht mehr hingegangen bist (es klingt ja wirklich fast so, als hättest du deiner Lehrerin kein Wort davon gesagt), dann ist es ja auch irgendwie logisch, dass sie dir deine Zeit nicht ewig frei hält.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich hatte mir mal vorgenommen, die Programmiersprache C zu erlernen. Aber schon nach wenigen Versuchen musste ich feststellen, dass dies nicht meine Welt ist und ich es liebe anderen überlasse. Mir war es letztendlich viel zu abstrakt und habe mich dann lieber einfacheren Programmiersprachen zugewandt.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wie vielen anderen Forumschreibern erging es auch mir, dass ein Instrument einen besonderen Anreiz hatte. Nachdem ich als Schülerin Flöte und Klarinette gespielt hatte, wagte ich mich während des Studiums an die klassiche Gitarre. Es ist allerdings nicht einfach, dies ohne Unterricht gut zu erlernen, man muss sehr diszipliniert sein. Nachdem ich auch durch das Studium nicht jeden Tag Zeit hatte zum üben, versuchte ich mich an der E-Gitarre, mit der man mit sehr simplen Tricks ein paar Lieder spielen kann. Da die Rockmusik doch nicht so mein Fall war, verliess ich auch dieses Projekt.

Inzwischen spiele ich seit 3 Jahren Cello, habe jedoch auch alle 2 Wochen einen sehr professionellen Unterricht. Dieser motiviert mich auch stets zu üben.

» Kjeldahl » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,44 »



Bei mir war es auch das Programmieren. Mit Basic, damals zu 8-Bit-Zeiten, kam ich noch gut klar, aber dann habe ich nichts mehr auf die Reihe bekommen. Mir liegt das schriftlich kreative aber ohnehin viel besser, wie ich mit der Zeit dann gemerkt habe. Gitarre spielen, das möchte ich irgendwann noch lernen, da hab ich noch nicht aufgegeben.

» LastGunman » Beiträge: 242 » Talkpoints: 4,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei mir war es das Gitarrespielen, welches letztendlich gescheitert ist. Irgendwie haben es mir Männer, die Gitarre spielen können, angetan, denn meine letzten beiden Exfreunde spielten Gitarre. Einer der beiden hat es sich selbst beigebracht und er spielt wirklich außergewöhnlich gut, soweit ich das beurteilen kann. Da packte mich der Ehrgeiz und ich beschloss, es mir ebenfalls selbst beizubringen. Von meinem Freund lieh ich mir eine seiner Gitarren aus und meldete mich bei einem Onlinekurs an. Aber dieser sagte mir irgendwie nicht zu, weil er zu viel mit Gesang zu tun hatte und die Gitarre nur als Begleitinstrument diente. Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt.

Hinzu kam, dass sich meine Gitarre mehrfach verstimmte, weil ich die Gewohnheit hatte, sie neben oder direkt an der Heizung abzustellen. Weil ich kein Stimmgerät besaß, musste ich immer darauf warten, bis mein Freund bei mir vorbeikam und sie für mich stimmte. Die Gitarre war aber auch sehr billig, ich glaube, sie hatte nur um die 40 Euro gekostet. Seine teuren Lieblinge wollte mein Freund mir natürlich nicht anvertrauen. Daher klang die tiefe E-Saite sowieso immer etwas komisch. Nachdem ich mir einige Melodien und Akkorde tatsächlich selbst beigebracht hatte, bekam ich immer mehr das Gefühl, nicht mehr voranzukommen. Also gab ich auf und gab meinem damaligen Freund missmutig die Gitarre zurück.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 04.03.2014, 08:08, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Bei mir war es ebenfalls das Gitarre spielen. Ich hatte kein Geld für Unterricht (meine Eltern hätten mir das auch niemals bezahlt), also habe ich versucht, es mir mit Hilfe von Büchern selbst beizubringen. Das kann ja durchaus klappen, nur sollte man dafür vielleicht ein bisschen mehr Disziplin aufbringen, als ich das damals getan habe. Ich habe sehr unregelmäßig geübt und als ich mich dann aufs Abitur vorbereiten musste, habe ich ganz aufgehört und mich danach leider nie dazu durchringen können, wieder anzufangen.

Meine Gitarren (Elektro und akustisch) stehen hier in meinem Schlafzimmer, ich habe sie auch schon bei 2 Umzügen mitgeschleppt, aber darauf gespielt habe ich jetzt seit fast 7 Jahren nicht mehr. Ich glaube auch nicht, dass ich es nochmal tun werde. Das wenige, was ich konnte, habe ich ja schon lange komplett vergessen und jetzt nochmal von vorne anzufangen würde garantiert nichts werden, da ich auch viel zu selten die Zeit dafür hätte.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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