Schon einmal drüber nachgedacht "Was wäre wenn..."

Zu den allgemeinen Jahresrückschauen, wie sie in der letzten Woche üblich waren auf mehreren Sendern, und die von vielen nicht gemocht wurden, sollen nun die persönlichen kommen. Ob die wohl mehr Zuspruch haben? Wahrscheinlich, denn der eine oder andere hat sich schon im Laufe seines bisherigen Lebens gefragt, was wäre passiert, wenn ich damals noch anders gehandelt hätte?

Wäre ich heute zufriedener, glücklicher oder würde ich mich total unwohl fühlen? Schon oft ist mir eine solche Frage im Kopf herumgeschwirrt. Hätte ich damals den Mut gehabt, mich anders zu entscheiden, wäre mein Leben von Grund auf anders verlaufen. Ich würde heute nicht mit Euros rechnen, sondern mit Dollars. Mein Privatleben wäre völlig anders verlaufen. Ob besser, kann ich nur vermuten.

Aber warum soll ich weiter über etwas nachdenken, was ich damals nicht wollte und auch heute nicht weiß, ob es besser gewesen wäre. Mein Leben ist so, wie ich es mir ausgesucht habe und so wird es auch bleiben. Den anderen Weg - den ich nicht gewählt habe - möchte ich nicht zu Ende kennenlernen.

Ich bin ja erst 16 und habe mir noch nie so wirklich Gedanken darüber gemacht. Als ich deinen Text allerdings gelesen habe, musste ich auch ein bisschen nachdenken. Was wäre wenn, ich nicht zu meinem Vater gezogen wäre? Wäre ich dann ein dicker Junge, der keinen Sport treibt und vor dem Laptop vergammelt oder wäre ich zu einem "Möchtegern"-Gangster geworden? Ich finde diese Frage echt interessant und würde es gerne mal irgendwie erleben, was passiert wäre, wenn ich ein paar Sachen anders gemacht hätte. Das würde man sehen, ob man die bessere Entscheidung getroffen hat.

Ich schätze ein Mal, dass dieses " Was wäre wenn " Prinzip jeden von uns bereits ein Mal im Leben getroffen hat. Manchmal fragt man sich einfach, was gewesen wäre, wenn man sich denn anders entschieden hätte. Das stimmt schon, aber die Zeit zurückdrehen und den anderen Weg gehen möchte ich jedenfalls nicht. Ich bin dennoch so zufrieden und finde man muss mit Entscheidungen leben und sich nicht immer fragen, was wäre wenn. Ich stelle mir nicht ein Mal mehr die Frage, sondern sage dann einfach für mich "ups falsche Entscheidung, mach das Beste daraus ".

Ich kann mir jedoch oftmals vorstellen gerade, wenn schwere Unfälle und andere Schicksalsschläge im Leben eintreffen, dass gerade die Zeit zurückgedreht werden sollte, damit die Person den anderen Weg einschlagen kann. Bei solchen Dingen kann ich das gut verstehen, aber ansonsten bin ich glücklich, dass die Möglichkeit nicht vorhanden ist.

Die Sache mit dem "Was wäre wenn" ist ja, dass nur ein einziger kleiner Schritt in der Vergangenheit, den du anders gemacht haben könntest, dazu führen könnte, dass dein ganzes Leben plötzlich ganz anders aussieht. Das ist ein wenig so wie mit dem Schmetterlingseffekt. Der Flügelschlag eines einzigen Schmetterlings kann womöglich zu einem Tornado irgendwo anders auf der Welt führen, weil alles irgendwie aufeinander aufbaut.

Das heißt, möglicherweise wäre alles komplett anders gekommen, wenn man in einen anderen Kindergarten gekommen wäre, wenn die Eltern vor der Geburt umgezogen wäre, wenn die Spermien zu langsam gewesen wäre, um zum Ei zu gelangen. Wäre man dann überhaupt da? Wäre man dann der, der man ist oder wäre man jemand anders?

Es ist wirklich interessant, darüber nachzudenken, was wäre, wenn nur einige Kleinigkeiten im Leben anders gelaufen wären. Hätte man vielleicht einen anderen Partner für sein Leben kennengelernt? Ist der jetzige vielleicht gar nicht das Optimum? Andererseits kann man sich mit dieser Was-wäre-wenn-Fragerei auch ziemlich aus dem Konzept bringen, da man ja schlichtweg nicht wissen kann, was wäre, wenn es anders gelaufen wäre und manchmal muss man sich meiner Meinung nach einfach mit dem zufrieden geben, was man hat und damit klar kommen, dass es eben so ist, wie es ist und man nie wissen wird, was hätte sein können, wenn irgendetwas in der Vergangenheit nur ein kleines bisschen anders abgelaufen wäre.

Diese Frage stelle ich mir oft, da ich auch viel träume und das eigentlich auch ganz gerne mache. Manchmal stelle ich mir auch die Frage, wie es wäre, wenn ein Computerspiel echt wäre und man wirklich in einer Fantasy-Welt mit Drachen, Elfen und sehr schönen Landschaften leben würde. Eigentlich wäre das wirklich auch sehr schön, allerdings bringt das auch sehr viele Nachteile mit sich, denn immerhin bekriegen sich in Fantasy-Spielen auch einige Völker und gelegentlich passiert auch etwas Dramatisches.

Ansonsten stelle ich mir auch ganz gerne vor, wie es wäre, wenn ich im Lotto gewinnen würde und reich wäre. Ich denke, dass ich nicht so viele sinnlose Sachen kaufen würde, aber wenn man viel Geld hat, dann ist es eigentlich schwer und man muss sich überlegen, ab wann etwas sinnlos ist. Fünf Handtaschen sind ja okay, aber braucht man zum Beispiel wirklich fünfzig Handtaschen? Da fängt das ganze Problem schon wieder an, trotzdem denke ich gerne darüber nach, weil es mir auch ein bisschen Spaß macht.

Natürlich stelle ich mir auch die Frage, was gewesen wäre, wenn ich mich früher mehr in der Schule angestrengt hätte und auch bessere Noten geschrieben hätte, so wäre ich jetzt zum Beispiel mit meiner Ausbildung fertig. Allerdings hätte ich sonst nicht die Menschen kennengelernt, mit denen ich im Moment meine Pause in der Schule verbringe. Die Menschen sind sehr nett und an diesem Punkt breche ich meistens diese "Was wäre wenn?"-Fragen ab.