Habt ihr für euch persönlich ein Lebensmotto?
Habt ihr für euch persönlich ein Lebensmotto, wonach ihr wirklich lebt, so wie, dass man jeden Tag so leben soll, als wenn es der letzte Tag ist, den man erlebt usw. ? Lebt ihr einfach so in den Tag hinein oder begleitet euch immer ein Motto, was euch immer im Kopf ist und euch daran erinnern soll, wie ihr euer Leben leben wollt?
Welches Lebensmotto findet ihr besonders gut oder besonders schlecht und denkt ihr, dass es sich leichter lebt, wenn man ein Lebensmotto hat?
Ich denke, dass jeder, sei es jetzt bewusst oder unbewusst, nach irgendeinem Lebensmotto lebt. Denn jeder hat seine Lebensphilosophie und diese kann man immer in ein Motto packen. Ohne eine Lebensphilosophie lässt es sich schlecht leben, es sei denn man hat keine Persönlichkeit.
Immer im Kopf habe ich kein Lebensmotto. Doch es gibt da schon einige, die meiner Lebensart entsprechen. Besonders gut gefällt mir das Lebensmotto ''Mach wonach dir ist'', denn damit kann ich am besten Leben und auch am besten identifizieren. Natürlich gibt es Situationen, wo man nicht das machen kann, was man will bzw. wonach einem ist. Doch man muss oft Entscheidungen im Leben treffen, bei denen mir diese Denkweise immer geholfen hat mich richtig zu entscheiden. Denn meiner Meinung nach ist das, wonach einem ist, das was man wirklich will und womit man letztendlich glücklich wird.
Das Lebensmotto, das so gut wie jeder nennt, wenn man fragt, ist ''Lebe den Tag, als ob es dein letzter wäre''. Dies ist eines der Lebensmottos, die ich nicht so gut finde. Man kann nämlich nicht jeden Tag so leben, als ob es der letzte wäre. An seinem letzten Tag würde man wohl kaum zur Schule oder zur Arbeit gehen. Man würde vielleicht einigen Leuten mal die Sachen sagen, die man ihnen schon immer sagen wollte. Das kann man auch tun, wenn es kein morgen gibt. Doch das trifft wohl nicht zu und deswegen kann man nicht einfach jeden Tag das tun, was man an seinem letzten Tag tun würde.
Ich lebe an sich nach dem Motto "Das Leben ist ein Haufen Scheisse und ich sitze mittendrin und lache mich kaputt". Den Spruch hat sich vor Jahren ein Kumpel von mir ausgedacht und ich habe es wirklich zu meinem Lebensmotto gemacht. Kurz gesagt, egal wie schlecht es mir geht, ich versuche das Beste daraus zu machen und mit einem Lächeln im Gesicht durch das Leben zu wandeln.
Ich würde nicht sagen, dass ich ein solches Leitmotto habe, das ich mir jeden Tag vor Augen halte oder nach dem ich gar mein gesamtes Leben ausrichten würde. Genaugenommen lebe ich jeden Tag einfach so, wie er am besten machbar ist und werde dabei eben von Höhen und Tiefen begleitet, leide und freue mich. Ein Lebensmotto hilft mir dabei aber nicht wirklich weiter, sodass ich es für mich selbst nicht sinnvoll fände, mir einen Spruch zu merken, der immer für mich gilt. Vor allem das vielzitierte Motto, dass man jeden Tag so leben sollte als wäre es der letzte, kann ich irgendwie nicht richtig verstehen, ehrlich gesagt. Wie man seinen letzten Tag im Leben verbringen würde, wenn man wüsste, dass es der letzte ist, das weiß man doch gar nicht. Und wenn man einfach mal auf Verdacht so lebt als wäre dies der letzte Tag im eigenen Leben, wie macht man das denn? Immer am Limit leben? Oder schön lieb zu allen Mitmenschen sein? Jedem direkt die Meinung sagen, egal, wie schonungslos offen?
Das überzeugt mich alles irgendwie nicht und ich müsste viel zu sehr nachdenken, um hierauf irgendeine Antwort zu finden, die mich zufriedenstellt, sodass ich wüsste, wie ich mein Leben leben müsste. Es gibt aber Mottos, die ich wirklich passend für meinen eigenen Charakter finde und die von der Grundeinstellung her auch tatsächlich dem entsprechen, was ich empfinde. So gibt es zum einen den ebenfalls recht häufig zitierten Ausspruch von Albert Camus, der da lautet: „Charme ist die Art, wie ein Mensch Ja sagt, ohne, dass ihm eine bestimmte Frage gestellt worden war.“ Das finde ich zutreffend und sehr schön blumig formuliert. Ein Lebensmotto ist das aber sicherlich nicht, jedenfalls beziehe ich diesen Ausspruch nicht auf mich selbst, sondern eher auf das, was mir von meinen Mitmenschen entgegengebracht wird.
Von Christian Morgenstern gibt es außerdem noch ein Zitat, das man vielleicht als mein Lebensmotto bezeichnen könnte, denn das ist eine Aussage, die ich absolut bekräftigen kann und die genau das aussagt, was mir immer wieder in meinem Alltag auffällt und was häufiger schon schwer zu erklären war, wenn ich gefragt wurde, mit diesem Zitat aber sicherlich beantwortet werden kann: „Alles, was man mit Liebe betrachtet, ist schön.“
Sehr unpassend finde ich übrigens das Lebensmotto einiger Menschen, die ich kenne, das einen Buchtitel wiedergibt: „Sorge Dich nicht, lebe!“ Ich kenne einige Menschen, die sich mehr Gedanken machen und vielleicht auch wirklich einmal sorgen sollten, anstatt immer impulsiv zu handeln und das Leben wirklich am absoluten Limit zu leben, sodass es kein Wunder ist, dass irgendwann alles über sie hereinbricht, sich scheinbar gegen sie wendet und sie dann im Endeffekt zerstört. Es mag richtig sein, dass man sich nicht ständig grämen sollte und dass Sorgen sicherlich auch krank machen können – man darf es eben nicht übertreiben. Aber als Leitspruch finde ich diesen Buchtitel wirklich sehr unpassend, weil ich meine, dass kein Extrem richtig sein kann, um seine persönliche Lebensführung danach auszurichten.
Ich habe wirklich, wie wahrscheinlich sehr viele andere Menschen, auch mehrere Lebensmottos, die sich je nach der gegebenen Situation ändern und ein bisschen verformen. Manchmal gilt ein bestimmtes Lebensmotto für einen mehrere Jahre lang und andere könnte man nach circa einer Woche wieder über Bord werfen.
Eines meiner Lebensmottos ist "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.". Das bedeutet für mich sehr viel und ist das einzige Lebensmotto, dass es bei mir schon jahrelang durchgehalten hat und das ich immer noch verfolge. Ich versuche meine Träume zu verwirklichen und jage ihnen zum Teil hinterher. Viele davon sind unrealistisch, zum Beispiel die Tatsache, dass ich alles daran setze, dass das Pony Pia wieder bei mir ist, aber ich gebe dennoch nicht auf und versuche alles, damit ich sie wieder in meinen Armen halten kann.
Ich habe ebenfalls mehrere Lebensmottos, nach denen ich mein Leben ausrichte, auch wenn ich sie mir nicht jeden Tag bewusst vor Augen führe. Sie sind mir aber so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich danach lebe auch ohne die Mottos wie ein tagtägliches Mantra wiederholen zu müssen. Dazu zählt zum Beispiel, sein Leben so zu leben, dass man am Ende zurückblickt und absolut gar nichts bereut. Das führe ich mir auch bei jeder Entscheidung in meinem Leben vor Augen und ich bin bisher immer gut damit gefahren, sodass es bisher noch nichts gegeben hat, was ich wirklich bereut habe.
Ich kann mit Lebensmottos nichts anfangen. Die allermeisten hören sich für mich nur nach abgelutschten Facebook-(früher: Poesiealbums-) Sprüchen an, die zwar schön klingen, aber nur ein Minimum an Aussagekraft haben. Sie sollen schließlich auch nicht provozieren oder aufrütteln, sondern eher sanft positive Gefühle im Sinne von "Du schaffst das schon" wecken, und das ist mir für ein Lebensmotto ehrlich gesagt zu weichgespült.
Außerdem ändern sich ja die Prioritäten und Einstellungen normalerweise im Laufe des Lebens, und was mit 20 noch ein gutes Motto abgibt, klingt mit 40 abgeschmackt und dümmlich. Und dann kann man ja wohl kaum von einem Lebensmotto sprechen. Ich habe zwar ein paar Grundsätze, die mich schon länger begleiten, ein paar Werte, die recht weit oben auf der Prioritätenliste stehen und es gibt auch ein paar Sprüche, die ich zugegebenermaßen lustig finde. Aber als Lebensmotto, welches auch auf meinem Grabstein stehen oder mein Familienwappen zieren könnte, taugen diese allesamt nicht.
Ich habe auch nicht DAS Lebensmotto welches mich schon seit Jahren oder sogar Jahrzehnten begleitet. Ich käme deshalb auch nie auf die Idee mir ein Motto auf den Körper tätowieren zu lassen. Ob mir ein ein Spruch bzw. Motto gefällt hängt bei mir immer von der Stimmungs- und Lebenslage ab.
Grundsätzlich mag ich Sprüche sehr gerne die einen mitgeben wollen, dass man in jeder Lebenslage kämpfen soll und nicht einfach aufgeben. Zwei davon sind zum Beispiel "Auch aus Steinen die einen in den Weg gelegt werden kann man schönes bauen" und "Warte nicht bis der Sturm vorbeizieht, sondern lerne im Regen zu tanzen". Diese Denkweise entspricht schon mehr oder weniger meinem Naturell. Es gab in meinem jungen Leben schon öfters Situationen in denen ich mich deprimiert in die Ecke setzten hätte können aber ich habe immer versucht das Beste daraus zu machen und es hat sich gelohnt.
Den Spruch "Lebe jeden Tag so als wäre es dein letzter" finde ich im Prinzip auch nicht verkehrt, allerdings etwas zu überzogen. Ich habe irgendwann mal gelesen dass jemand dann darauf gesagt hat: Wenn ich jeden Tag so leben würde als wäre es mein letzter säße ich vermutlich jetzt im Gefängnis. Ich bin aber trotzdem auch ein Genussmensch und finde es durchaus angebracht, sein Leben zu genießen und sich auch einmal etwas zu gönnen und nicht auf seinem Geld zu sitzen. Schöner finde ich deshalb zum Beispiel den Spruch "Es kommt nicht darauf an dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben".
In Bezug auf die Kindererziehung habe ich beim Kinderarzt einmal den Spruch an der Wand gelesen " So lange deine Kinder klein sind gib ihnen Wurzeln, wenn sie größer werden schenke ihnen Flügel". Wenn meine Tochter wieder einmal ein Stück selbstständiger und unabhängiger von mir sein wollte bzw. will dann denke ich schon immer an diesen Spruch. Los zu lassen fällt einem als Mama oftmals tatsächlich schwer, aber es ist einfach so wichtig für das Kind.
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