Fahrgeldzuschuss vom Arbeitgeber - Wer bekommt ihn?

vom 23.12.2011, 23:38 Uhr

Früher hat mein Mann auch einen Fahrgeldzuschuss vom Arbeitgeber bekommen. Aber seitdem er in dieser Firma ist, wo er jetzt ist, bekommt er keinen Fahrgeldzuschuss mehr. Wovon ist das eigentlich abhängig? Die Entfernung ist ungefähr die gleiche wie früher.

Bekommt ihr Fahrgeldzuschüsse von eurem Arbeitgeber? Warum bekommt ihr sie? Ist es tariflich /vertraglich festgesetzt oder macht es euer Chef einfach nur so und ihr bekommt diesen Zuschuss aus freien Stücken? Wieviel bekommt ihr pro Kilometer?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Mein Chef ist sehr nett und hat Verständnis wenn ein Arbeiter keinen Führerschein hat. Lässt ihn jedoch nicht mit Bus & Bahn fahren, sondern lässt ihn abholen von Kollegen mit dem Firmentransporter, sodass dieser kein Ticket lösen muss für Bus oder Bahn. Diese Zeit wird jedoch nicht bezahlt. Er übernimmt jedoch die Spritkosten und den Verschleiß des Transporters für diesen Tag.

Fahrgeldzuschüsse bekomme ich leider nicht. Mein Freund auch nicht, jedoch lässt diese geltend machen bei seiner Steuererklärung, wie ich auch.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Mein Vater und meine Mutter haben früher beide Zuschüsse bekommen. Die Arbeit von meinem Vater war damals ungefähr eine halbe Stunde weg und ich glaube, dass er im Monat um die 100 Mark dafür bekommen hat. Mittlerweile arbeitet er bei einem Betrieb hier in der Nähe, wo er keine zehn Minuten fährt und da bekommt er auch keinen Zuschuss mehr. Er fährt sowieso meistens nur einmal die Woche nach Hause, daher hat er auch nahezu keine weiteren Kosten, die dadurch entstehen würden.

Meine Mutter hat früher auch etwas weiter weg gearbeitet und der Chef war sehr großzügig und hat ihr dafür auch immer etwas gegeben. Ich weiß gar nicht genau, wie viel es war, aber sie meinte, dass sich das auf jeden Fall lohnen würde und sie da noch viel bei gewinnt. Mittlerweile bekommt sie aber auch nichts mehr, obwohl sie zu einer ihrer Arbeitsstellen noch ungefähr 20 Minuten fahren muss und manchmal auch umsonst fährt, da sie dann doch nicht hinein kommt und ihre nette Chefin ihr versäumt hat dies mitzuteilen und sie dann die Arbeit später nachholen muss und somit doppelt fahren muss. Das interessiert sie allerdings wenig und sie kommt deswegen auch nicht auf die Idee extra Geld zu geben.

Allgemein kenne ich nur noch sehr wenige Leute, die Geld für die Fahrkosten bekommen. Früher war das irgendwie üblicher. Bei meinem Ex Freund war es sogar so, dass er schon einen erheblichen Teil vom Lohn für eine Busfahrkarte aufwenden musste (es waren knapp 100 Euro und er hat nicht so viel verdient), aber das war dem Chef auch egal. Eine Bekannte von mir arbeitet nur auf Minijobbasis, hat drei verschiedene Putzstellen und verdient insgesamt gerade einmal 400 Euro und muss davon auch knapp 80 Euro für das Monatsticket hinblättern.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Mein Lebensgefährte hat eine stinknormale Bankkarte bekommen und tankt damit auf Firmenkosten. Er macht jeden Sonntag den Tank (70L) voll. Er hat sich mit seinem Chef darauf geeinigt, da er schließlich mit seinem Privatfahrzeug zur Arbeit fährt und da schon genug Kosten auf seine Kappe nimmt. Bspw. die Verschleißteile und die höheren Versicherungsbeiträge aufgrund der höheren jährlichen Laufleistung. Er ist aber auch der Einzige aus dem Betrieb der das machen kann. Alle anderen zahlen ihren Sprit selber. Das liegt aber vor allem daran, dass die den Arbeitsvertrag unter anderen Voraussetzungen unterschrieben haben. Vertraglich geregelt oder von der Entfernung abhängig ist das nämlich nicht.

Er hat sich, nachdem er "versetzt" wurde und nicht mehr nur knapp 20km Autobahn zur Arbeit, sondern fast 80km einfache Strecke hatte, mit dem Chef zusammen gesetzt. Wären die sich nicht einig geworden, hätte er die Stelle aufgegeben. Dem Chef blieb also nichts anderes übrig als darauf einzugehen oder sich nach einem Neuen umzusehen. So zahlt er also lieber den Sprit statt einen zuverlässigen Mitarbeiter gehen zu lassen. Der Chef wird aber sicherlich nicht auf den vollen Spritkosten sitzen bleiben. Irgendwas wird er da schon mit seinem Steuerberater gedreht haben.

Eine Bekannte von mir hatte eine Arbeitsstelle, die knappe 15km von ihrem Haus entfernt lag. Ihr Chef hat ihr trotz der geringen Entfernung einen Zuschuss gegeben. Das war in seinem Betrieb so üblich. Allerdings weiß ich nicht ob er einen festen Betrag für alle hatte oder er von den monatlichen Kilometern abhängig gewesen ist. Sie bekam den Betrag anders als mein Lebensgefährte mit auf den Lohn gepackt. Ich kenne es von einer Person auch so, dass sie direkt ein Firmenfahrzeug bekommen hat und zusätzlich noch so eine Tankkarte. Mit dieser kann aber auch nur an bestimmten Tankstellen getankt werden.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mein Arbeitgeber gibt nur bei Azubis einen geringen Zuschuss, der aber fast nicht der Rede Wert ist. Alle normalen Arbeitgeber erhalten keinerlei Zuschüsse vom Arbeitgeber für die Fahrt. Das wäre auch ziemlich enorm, denn in meiner Firma arbeiten über 30.000 Mitarbeiter, wenn da jeder Zuschüsse bekäme, würde mein Arbeitgeber nicht mehr fertig werden. Wir bekommen nur anteilig die Kosten erstattet, wenn wir mit dem PKW beruflich bedingte Termine wahrnehmen müssen.

So etwas ist nicht Tarifvertraglich festgelegt, sondern eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers. Jeder Arbeitgeber kann selbst entscheiden, ob er Zuschüsse zum Fahrtgeld gibt oder nicht. Ich finde es nicht schlimm, wenn man keine bekommt, da ich es auch nicht anders gewohnt bin.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Mein Arbeitgeber gibt mir einen kleinen Zuschuss, den man damals unter einer anderen Geschäftsführung mir gut geschrieben hat. Allerdings ist dieser Betrag wirklich sehr gering und wird mir auch nur deshalb gezahlt, weil ich nicht hier im Ort die Zeitungen austrage, sondern wenige Kilometer bis zum ersten Haus zu fahren habe. Allerdings wird dieser Betrag auch auf der normalen Gehaltsabrechnung mit aufgeführt und wird durch die Abzüge nicht komplett ausgezahlt.

Bei anderen Arbeitgebern war es so, dass ich für Busse und Bahnen beispielsweise ein sogenanntes Jobticket erhalten konnte. Das war wirklich klasse, da ich auch außerhalb meiner beruflichen Tätigkeit dies für Bus und Bahnen habe verwenden können. Ich musste hier aber nichts zuzahlen. Vom gleichen Arbeitgeber gab es auch eine Tankkarte, mit der man dann auf dem Betriebshof hat tanken können und da die Benzinpreise immer für einen Monat die gleichen waren, hat es sich manchesmal gelohnt, dort zu tanken. Die getankte Summe wurde dann aber von der Gehaltsabrechnung abgezogen und konnte nicht anderweitig bezahlt werden.

Eine gesetzliche Verpflichtung gibt es nicht, wenn Fahrtkosten gezahlt werden. Aber bei steuerpflichtigen Jobs kann man immerhin die Fahrtkosten zumindest anteilig aufführen und somit einen vielleicht eher geringen Teil wieder zurückerhalten. Ansonsten hat man eben Pech gehabt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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