Auszug von Zuhause, was habt ihr so alles erlebt
Wenn ihr schon von zu Hause ausgezogen seit, was habt ihr so alles erlebt, in euren Anfängen, als ihr auf den eigenen Füßen stehen wolltet?
Ich bin vor ca 27 Jahren vom Vorharz aus einem keinen Dorf beruflich nach Hamburg gezogen. Eine Verwandte meines Vaters hatte mir ein Zimmer besorgt, als wir es besichtigten, wir wussten, es war 10 m² groß, war meine Mutter geschockt. Im ersten Moment dachte sie das Zimmer hätte einen Vorflur, aber der Vermieter meinte, das wäre das Zimmer. Es war fünf Meter lang und zwei Meter breit, die Eingangstür war auf der Längsseite im unteren Drittel des Zimmers und das Fenster oben auf der Breitseite. Das Zimmer war möbliert mit so einem alten Sofa, was man zum Bett umklappen konnte, einem Tisch und einem alten Vitrinenschrank, sowie einer Ecke, wo die Wand entsprechend angemalt war, damit man in dem Zimmer kochen konnte. Im Keller war ein Badezimmer mit Münzeiwurf für warmes Wasser und eine extra Toilette. Dann gab es einen Münzfernsprecher direkt neben meinem Zimmer (den ich dann auch noch zu schätzen lernte ) Die Wände waren sehr dünn, kaum waren meine Eltern weg, kam die Nachbarin und stellte sich vor, dachte, ist ja nett, nee, sie sah meine Stereoanlage und legte sofort los, dass ich das Ding doch wohl nicht benutzen würde. Kleinlaut wies ich auf meine Kopfhörer hin.
Etwas später stellte sich die nächste aus dem Haus vor, sie hatte ein Zimmer im Keller und sah etwas runtergekommen aus. Auch was sie mich so am ersten Tag fragte, war sehr merkwürdig, Ihre These, weil ich so viel von meinem Vater erzählte, müsste ich schonmal mit ihm geschlafen haben. Ich war entsetzt (wohl gemerkt, dies war mein erster Tag und mein erstes Gespräch mit diesem Mädchen), dann meinte sie, wenn nicht mit meinem Vater, dann mit meinem Bruder, als ich das aber auch verneinte, war sie von da an der Meinung, dass ich also Lesbisch sein müsste.
Ich hatte am Anfang noch keinen Kühlschrank, sondern Tontöpfe, in denen ich mein Essen in nasse Tücher eingewickelt lagerte. Eingekauft habe ich immer so für zwei drei Tage. Nach einem Monat wurde übrigens ein anderes Zimmer in dem Haus frei und das war viel größer und hatte als einziges auch ein eigenes Waschbecken im Zimmer. Was das duschen betrifft, so lernte ich schnell, dass man kein Geld in den Münzeinwurf für Warmeswasser steckt, wenn man noch mal hoch muß, weil man etwas vergessen hat. Mit schöner Regelmäßigkeit war dann schon jemand anderes im Bad und duschte fröhlich mit deinem Geld. Kommentar...: och ich dachte du warst schon fertig. Ich musste noch viel lernen.
Der Münzfernsprecher wurde mit Vorliebe morgens um 4 von einer türkischen Mitbewohnerin benutzt (geht jetzt nicht gegen Türken, soll nur ein Hinweis, auf die Problematik der Gesprächsführung geben) die Telefonverbindung war meistens gestört und sie brüllte so laut in den Hörer, als ob sie direkt bis dort hin rufen wollte.
Ach, es war eine herrliche Zeit und ich könnte so endlos weiter Schreiben, aber nun seit ihr dran, was habt ihr an absurden Dingen erlebt, nachdem ihr ausgezogen seit.
Hattet ihr auch solch durchgeknallten Nachbarn?
Also, bei mir war das ganz schön turbulent. Ich bin erst mit 20 Jahren von zu Hause ausgezogen, allerdings nicht in meine eigene Wohnung, sondern zu meinem heutigen Ehemann. Es war eine 1 Raum Wohnung in der keine Klobrille, Klobürste war. Desweiteren fehlten Kühlschrank, Waschmaschine, Herd und eine vernünftige Spüle. Es war zwar eine Spüle da, aber die war von 19??, es war ein Tisch mit 2 Griffen unter der Platte und daran konnte man ziehen und zum Vorschein kamen 2 Blechschüsseln, ich mein, es reichte für das nötigste, aber fließend Wasser war Fehlanzeige in der Küche.
Essen Kochen war dann ohne Herd auch ein Abenteuer für sich. Nudeln haben wir in einem Wasserkocher gemacht ( 2 mal überkochen lassen und die Nudeln sind gut), auch Würstchen haben wir im Wasserkocher gemacht. Dann hatten wir noch einen Sandwichmacker, da haben wir Buletten gemacht. und einen Eierkocher hatten wir auch. Allerdings war die Ernährung dadurch sehr einseitig. Die Wäsche habe ich immer zu meinen Eltern gebracht. Eine Klobrille haben wir uns aus der Agentur für Arbeit gemopst ( Desinfektionsspray hatte ich noch) und die Klobürste haben wir im Stadthaus gemopst. Geld hatten wir nicht wirklich, mein Mann hat damals 180€ zum Leben gehabt und ich hatte mein Kindergeld.
Als wir ungefähr ein Monat da gewohnt haben, waren unsere Nachbarn ( zwei von 100) der Meinung uns mitten in der Nacht um halb 5 die Tür einzutreten. Irgendwann nach einer halben Stunde kam dann auch die Polizei und war doch recht über die Wohnungstur amüsiert, von wegen Sicherheitstur. Wir fanden gar nichts mehr lustig, immerhin wollten die uns umbringen, laut deren Aussagen. Wir sind dann in einer Nacht und Nebel Aktion "aus gezogen", wir sind dann bei einem guten Freund untergekommen und von da aus sind wir zu einer Freundin ins Mutter-Kind-Heim gezogen ( sie war da drin mit ihrer Tochter) und von dort aus sind wir in unsere jetzige Wohnung gezogen). Hier sind die Nachbarn total in Ordnung, es ist hier ein Geben und Nehmen.
Unsere erste gemeinsame Wohnung war teils schön und teils katastrophal. Wir haben ja eine 2 Zimmer-Wohnung bewohnt, die wir auch renoviert haben. Allerdings war das Renovieren gar nicht so einfach, wie wir uns das gedacht haben. Die Vormieter oder auch die Bauleute haben da einigen Blödsinn mit der Wohnung gemacht!
Tapeten wurde zigmal übereinander geklebt, was für uns natürlich eine selten dämliche Friemelarbeit war. Mein Freund hatte damals den Fehler gemacht und dem Vormieter gesagt, er solle die Tapeten ruhig dran lassen. Wenn wir das vorher gewusst hätten, was das für eine sch... Arbeit gewesen wäre, hätten wir gleich gesagt, er solle die Tapeten entfernen. Na ja, wir haben das gemacht und wollten dann drüber tapezieren. Aber das ging nicht, sämtliche Tapeten kamen immer wieder runter. Okay, von Tapeziergrund hatten wir noch nichts gehört, aber das hätten wir auch nicht gemacht, weil sich die Arbeit einfach nicht gelohnt hat. Daher haben wir die Wände so gestrichen und damit war es dann auch gut.
Das Bad hatte leider kein Fenster und war mehr eine Nasszelle als ein Bad. Auch darauf achten wir nun immer, dass man sich im Bad bewegen kann und dass ein Fenster drin ist.
Nun ja, als wir darin gewohnt haben, hat sich unser Nachbar als ein kleines Ekelpaket herausgestellt. Der war immer ziemlich muffelig und hat nie etwas gesagt, wenn ihm was gestört hat. Ausserdem hat er sehr gern Heavy Metal& Co gehört, und die war nicht gerade leise. Das hat mich schon ziemlich angekotzt, weil wir es auch x-mal gesagt haben. Na ja, damit haben wir uns dann abgefunden, als wir wussten, wir ziehen um. Zumal die gesamte Wohnung keine dauerhafte Lösung war!
Hui, also eure Geschichten hören sich ja schon ziemlich krass an. Sowas habe ich zum Glück noch nicht in der Form erlebt.
Ich bin auch erst recht spät, mit 19 ausgezogen und dann aber in eine eigene kleine Wohnung. Die war zwar auch wirklich mikroskopisch klein mit ihren 27 m² aber wenn ich hier was von 10 m² lese, dann war das dann wohl doch noch Luxus. Außerdem hatte ich eine eigene Küche (in der aber nur wirklich eine Person aufrecht drin stehen konnte) und ein eigenes Bad in der Wohnung. Das Ganze hat irgendwie mehr an ein Hotelzimmer erinnert als an eine wirkliche Wohnung.
Eine Waschmaschine hat nicht mehr reingepasst aber unten im Keller waren 2 Waschmaschinen, die man auch mit Münzeinwurf nutzen konnte. Das fand ich nur irgendwie ein bisschen ekelig, weil meine Wäsche immer voller Haare rauskam von wer weiß wem. Das empfand ich nicht wirklich als sehr hygienisch. Außerdem gab es immer ein paar Spezialisten, die meinten, ihre Wäsche 3 Tage in der Maschine liegen zu lassen, sodass andere nicht waschen konnten. Manchmal war es mir dann auch zu dumm, dann hab ich die Wäsche einfach rausgeschmissen und obendrauf gelegt, auch wenn es da nicht wirklich sauber drauf war. In der Küche hatte ich kein Fenster, genauso wie im Bad und wenn ich den Abzug angeschaltet habe, hat es im Bad nach dem großen Geschäft der Nachbarn und in der Küche nach angebratenen Zwiebeln der Nachbarn gestunken. Das konnte ich mir also auch schneken. Deshalb sind aber meine ganzen Lebensmitel in Rekordzeit verdorben und die Fruchtfliegen haben Chacha getanzt auf meinen Küchenmöbeln.
Nebenan hat ein alter Mann mit Alzheimer gewohnt, der immer total wirr durchs Viertel gelaufen ist und meine Pakete immer angenommen hat, sie dann aber verschludert hat und erst nach langem Suchen wiedergefunden hat, das war jedes Mal eine Zitterpartie. Ganz unten hat ein Alkoholiker gewohnt, der immer mit brennender Zigarette durchs Haus gelaufen ist und einen wirklich widerlichen Geruch hinterlassen hat. Als dann neben mir auch noch ein Rechtsradikaler eingezogen ist, der nachts mit 160 db ACDC gehört hat und von seinen Kumpels im Treppenhaus halb totgeschlagen wurde (nebenbei wurde auch meine Tür eingetreten), hat es mir gereicht und ich bin umgezogen. Jetzt zahle ich zwar etwas mehr, habe aber in jedem Raum ein Fenster und eine eigene Waschmaschine und die Nachbarn sind auch wesentlich vertrauenserweckender.
*steph* hat geschrieben: hätten wir gleich gesagt, er solle die Tapeten entfernen.
LG Steph
Oh ja, den Ärger mit hinterlassenen Tapeten kenne ich auch aus meiner dann ersten Wohnung, mein Vormieter hatte eine Tür tapeziert, mir hatte es ganz gut gefallen, aber meine Nachmieterin, die ich schon am Wochenende vor der eigentlichen Übergabe in die Wohnung ließ, versuchte die Tapete abzulösen.
Hinter der Tapete kam das kaputte Türblatt zum Vorschein, dass ich dann bezahlen musste, weil ich ja nicht mehr beweisen konnte, dass die Tür schon bei meinem Einzug tapeziert war und ich davon garnichts wusste, geschweige denn es kaputt gemacht hatte.
Aller Anfang ist schwer, das passt ganz gut auf meine Erfahrungen. Als ich meine erste eigene Wohnung bezogen hab (nicht die ganzen WGs vorher) hat es schon angefangen bei der Wohnungssuche. Ich wusste gar nicht was die einzelnen Begriffe heißen wie EBK und ZKB und so weiter. Von der Provision und den Marklern ganz zu schweigen - das haben ein paar versucht gehabt auszunutzen. Bei meiner ersten Traumwohnung, wollte mir die Marklerin eine Einbauküche aufschwatzen die "nur" 600 Euro kosten sollte. Im weiteren Gespräch kam raus, was sie mit Einbauküche meinte - das war ein Oberschrank und ein Unterschrank ohne Elektrogeräte. Deswegen musste ich dann losziehen und eine Küche kaufen nachdem ich das nicht wollte. Auch dort hatte ich keine Ahnung hab zwar schnell eine günstige Küche gefunden für 300 Euro neu, aber ich wusste doch nicht, dass man einen Abwasser Anschluss extra kaufen muss
So stand ich am Abend in meiner Wohnung, und hab versucht die Küche aufzubauen und anzuschließen. Als ich das gar nicht mehr verstanden hab, hab ich bei einem Freund angerufen der dann auch sofort gekommen ist. Beim Herd Anschliessen hat er mir dann geholfen, aber da die Geschäfte schon zu hatten konnte ich die Spüle nicht anschließen. Am nächsten Tag hab ich mich im Baumarkt dann blamiert da ich nicht wusste wie das richtig heißt und hab das mit Händen und Füßen beschrieben was ich will. Erst nach 5 Minuten wusste der Mitarbeiter was ich wollte, hat mir aber gleich gesagt, dass ein normaler Ablauf nicht in die IKEA Küchen passt da die ihre eigene Norm haben. Also das ganze Theater umsonst, ab in die IKEA und dort danach gesucht. Wenn ich das gleich gewusst hätte, dann hätte ich mir den doppelten Weg sparen können.
Geschlafen hab ich anfangs auf einer Iso Matte mit einem Schlafsack. Und die ersten 14 Tage hatte ich nur eine Küche und meine Iso Matte. Sah eigentlich aus wie eine Pennerbude, doch war ich stolz darauf. Nach den 14 Tagen ist dann mein bestelltes Sofa geliefert worden, welches sich auch recht widerspenstig beim Zusammenbauen erwiesen hat. Danach hab ich meine Gegenstände nach und nach gekauft, und immer wieder gab es Probleme beim Aufbauen oder Andübeln an der Wand. Mit einem normalen Bohrer hat man nichts in die wand bekommen, dazu brauchte man schweres Gerät. Und zuvor hatte ich nie eine Bohrmaschine in der Hand Das war dann auch so eine Sache das richtig zu bedienen und mit dem Bohrfutter und dem Bohrer einspannen zu verstehen *gg* Irgendwann hatte ich das raus und dann hat es auch geklappt. Erst 3 Monate nach dem Einziehen war ich einigermaßen komplett, nur hab ich es auch nach 13 Monaten nicht geschafft mir ein Bett zu kaufen. Denn diese haben alle nicht in die Nische gepasst, die dafür vorgesehen war in der 1-Zimmer Wohnung. Wäre auf einen Selbstbau hinausgelaufen, und deswegen hab ich mit meinem Freund auf dem Sofa geschlafen
Was mir anfangs schwer gefallen ist, war das Einkaufen. Früher war der Kühlschrank immer voll und man musste sich nicht darum kümmern beim Mama. Auch das putzen war am Anfang nichts für mich, und auch das Geschirr hat sich gestapelt bis an die Decke. Das ganze kam erst mit der Zeit, dass ich mich nun um alles selbst kümmern muss. Ich wusste auch nicht, dass ich den Strom selbst anmelden muss sondern dachte es ist im Preis mit dabei und so war ich nach den ersten 6 Wochen dann im dunklen gesessen. Hab mich dann an den Hausmeister gewandt, da ich dachte es ist etwas kaputt und der hat es mir dann gesagt. Dabei hat er mich aber ganz böse ausgelacht, und mir war meine Unwissenheit total peinlich
Meine Nachbarn waren eigentlich ganz in Ordnung, haben nur gegenüber welche gewohnt am Anfang. Die waren zwar Russen und hatten öfters Trinkgelage in ihrer Wohnung, haben aber nie Ärger gemacht. Es ist schon mal einer vor der Haustüre liegen geblieben und man musste morgens beim Verlassen der Wohnung aufpassen aber das war es auch schon. Nebenan ist später ein junger Mann eingezogen der etwas komisch war und nie seine Wohnung verlassen hatte (war auch jeden Abend der Pizzaservice vor der Tür) und nebenan ist dann eine Frau mit einem kleinen Kind eingezogen. Das hat mich dann aber schon genervt, da die Wand zu ihr nicht besonders dick war und ich alles mitbekommen habe was dort in der Wohnung gesprochen wurde. Hab ihr auch ein paar mal beim Sex zuhören müssen Aber bei einer 1-Zimmer Wohnung blieb mir kein anderer Raum übrig. Die Wohnung hatte auch nur einen 1m² Flur und ein sehr kleines Bad mit Duschwanne und man sich kaum umdrehen konnte. Die Küche war im Wohnbereich offen, und der Balkon mit 2m² war auch ein Miniding Heute würde ich nicht mehr in eine solche Wohnung einziehen, aber damals war es meine Traumwohnung. Leider ist sie zu schnell zu klein geworden, denn zwei Personen auf 33m² gehen sich sehr schnell auf die nerven. Auch als die Tiere mehr wurden gab es die ersten Platzprobleme - deswegen bin ich dann schnell in eine größere Umgezogen.
Aber seither weiß ich, dass der Strom nicht im Mietpreis inbegriffen ist
Ich bin mit knapp 21 von zuhause ausgezogen und gleich mit meinem Freund (jetziger Mann) zusammengezogen. Wir haben uns als erstes eine Wohnung angeschaut, die ganz idyllisch an einem Berghang lag. In einem stattlichen Haus. Wir waren begeistert! Eine eigene Küche, Wohnzimmer, Bad mit Dusche und WC, Schlafzimmer und lauter Oberlichter Es war ein ausgebauter Keller! Aber egal! Wir fanden es im ersten Augenblick einfach nur toll!
Dann entdeckte ich Samstags eine Anzeige von einer Maklerin. Schöne 2,5 Zimmer-Wohnung mit Garage etc. Preis war auch ganz ok und ich dachte, da rufst du einfach mal an. Also angerufen und einen Termin für Samstag Mittag ausgemacht. Mein Freund konnte nicht mitkommen, da er Prüfungstress hatte. Ich bin also alleine dort hin. Ich traf auf die Maklerin und die Wohnungbesitzerin. Wir also gemeinsam rein und es ging ab in den Keller! Naja, also Türe auf und ich dachte ich träume! Eine wunderschöne, helle Wohnung im Gartengeschoss! Großes Wohn-Esszimmer, großes Schlafzimmer. Neues Bad mit Badewanne und WC, dann einen Abstellraum und eine Küche. Dazu gabs nebendran eine Waschküche für alle und wir hatten einen eigenen Keller plus die Garage!
Einfach ein Traum! Ich war so was von hin und weg und die Vermieterin grinste die ganze Zeit. Als das Handy der Maklerin klingelte und sie kurz raus ging, kam es: Die Vermieterin fragte mich, wie es mir gefällt und ich sagte ganz klar, daß ich überwältigt bin. Sie meinte dann, mein Freund wolle die Wohnung doch sicher auch sehen wollen und ob wir uns am Montag nochmal ohne Maklerin treffen sollen! Ja klar! Montags kam Männe auch mit und auch er war begeistert. Zur Vermieterin hatten wir einen super Draht! Wir waren uns alle gleich sehr sympathisch. Sie meinte dann, daß in 2 Wochen der Vertrag mit der Maklerin abläuft und daß dann die Makler Gebühr wegfallen würde! Sie würde sagen, man wird sich bestimmt einig.
Wir also nach Hause und gewartet und gewartet. Nach fast 2 Wochen hielt ich es nicht mehr aus und rief nochmal an. Da lachte sie und meinte "Ach, war das für sie nicht klar, daß sie die Wohnung bekommen? Für mich war das klar!". Ich hätte schreien können! 1 Woche später haben wir uns dann zum Unterzeichnen des Mietvertrages getroffen. Die Vermieterin fragte dann, ob wir denn eine Küche haben? Wir verneinten dies, da wir ja noch bei den Eltern wohnten. Tja, dann würde sie einfach eine Küche einbauen lassen, meinte sie! Dann: Ihr wollt doch sicher eine Spülmaschine oder? Und gleich einen Mülltrenner und wegen der Farbe werden wir uns auch noch einig! WOW, wir waren echt baff.
Wir wollten dann gerne zum 1. Juli einziehen. Durften aber vorher schon in die Wohnung um Sachen reinzustellen und eben immer mal zum Ausmessen. Haben dann also ein Sofa und Lampen gekauft und diese schon in der Wohnung deponiert. Dann Männes CD Sammlung von knapp 200 CDs auch schon in die Wohnung. Tja und dann kam es: Mein persönlicher Alptraum! Mitte Juni gab es ein fürchterliches Unwetter. Zuhause sahen wir Nachrichten und hörten Lokalradio. Überall gab es Überschwemmungen, auch in der Stadt! Dort wo es sonst niemals Hochwasser gab. Ich bekam Panik. Hinter dem Garten der neuen Wohnung verlief ein Bächlein, vielleicht 50 cm breit und 20 cm tief.
Ich war sehr nervös und mein Vater hat mich zur Wohnung gefahren. Draußen schon überall Feuerwehr und im Hausflur empfing mich die Vermieterin. Sie fragte, ob ich wirklich rein will! Ja, ich musste rein! Drinnen bekam ich fast einen Nervenzusammenbruch! Ich zitterte am ganzen Körper, mein Vater musste mich halten. Überall Dreck, Wasser, Schlamm und Gestank! An der Terrassentür sah man, daß das Wasser 1 Meter hoch in der Wohnung gestanden hatte! Unser Sofa! Ruiniert! Die CDs? Sie waren durchweicht. Zum Glück war die Küche noch nicht da! Sie hatte Lieferverzögerung! Ich heulte nur noch! Meinen Freund konnte ich nicht anrufen, er hatte am nächsten Tag Abschlussprüfung! Ich sagte es ihm erst am nächsten Tag. In der Nacht habe ich die CDs und Hüllen abgewaschen, bügelte die Cover und versuchte den Gestank aus der Nase zu bekommen!
Unsere Vermieterin ließ unser Sofa restaurieren - auf ihre Kosten! Obwohl sie das nicht hätte tun müssen! Der Einzug verzögerte sich auf 1. August, weil der Boden erst angebohrt und getrocknet werden musste. Natürlich blieb die Angst, bei jedem Regen! Aber uns wurde gesagt, daß der Bach vor 40 Jahren das letzte Mal so anstieg. Und im Nachhinein wurde festgestellt, daß die Stadt, die Schleusen zu spät aufgemacht hatten! Aber trotzdem wohnten wir dort 2 Jahre sehr glücklich mit der besten Vermieterin der Welt!
Meine erste Wohnung war der Hammer. Ich zog mit 15 von zuhause aus, und suchte mir eine bezahlbare Wohnung. Ich war in der Ausbildung und verdiente 771 DM. Die Wohnung war für Sylter Verhältnisse recht günstig. Nur 500 DM für 16 qm. In diesen 16 qm war Küche und Bad schon mit ein gerechnet. Es war ein kleines Zimmer, bzw. eine einzige Schräge, lach. Ein WC mit Dusche ohne Duschwanne, quasi ein Loch im Boden zum ablaufen des Wassers. Der WC Raum würde mit einer Falttür geschlossen, prima wenn man mal Besuch hatte. Aber die Miniwohnung gefiel mir gut, schließlich stand ich ab da an auf meinen eigenen Füßen.
@sorae
Mein Pflegesohn will zum Sommer ausziehen (oder früher) sein Freund, mit dem er zusammen ziehn will und der auch schon älter ist, dachte auch, dass bei der Warmmiete der Strom mit drin ist. Als ich ihnen sagte, dass die eine Wohnung ehr was für sie ist, weil sie ja auch noch Strom und Telefon etc. bezahlen müssen.
Du stehst also nicht alleine mit deiner Meinung, dass der Strom zum Mietpreis gehören sollte und was die Aktivitäten der Nachbarn betrifft, da muß man sich dann das Grinsen am nächsten Tag im Treppenhaus verkneifen, wenn die Nacht wieder etwas "lauter" war.
In meiner ersten Wohnung hatte ich dann auch noch das Vergnügen, dass meine Eltern mich besuchten und ihr Auto aufgebrochen wurde, Kommentar vom Hausmeister, ach jetzt auch schon auf dem Parkdeck, sonst passiert das nur in der Tiefgarage.
Als ich damals von zuhause ausgezogen bin, habe ich eine kleine, aber sehr schöne Wohnung in einem Haus mit vielen Wohnparteien gegenüber eines Bahnhofs in einem kleinen Ort gefunden, in dem ich auch ein paar Jahre zuvor mit meinen Eltern schonmal gewohnt hatte.
Voller Vorfreude auf die Wohnung und die Eigenständigkeit erfuhr ich dann von der Mutter meiner besten Freundin, dass dieses Haus in der Bahnhofstraße im Ort bekannt dafür sei, dass dort eher ungemütliche Personen wohnen sollen.
Ich habe versucht, mir meine Freude auf die eigene Wohnung trotzdem nicht nehmen zu lassen und habe mich sehr ins Zeug gelegt, um diese erste Wohnung so herzurichten, dass ich mich dort eine Weile richtig wohlfühlen kann.
Als ich eines Tages allerdings Richtung Treppenhaus ging, fiel mir auf, dass eine der Wohnungstüren auf der Etage, in der ich wohnte, recht kaputt aussah und erfuhr, dass in der Nacht zuvor die Tür dieser Wohnung aufgebrochen worden war. Die Wohnung befand sich nur wenige Meter weg von meiner, ich habe vom diesem Vorfall überhaupt nichts mitbekommen. Mir wurde allerdings schon ziemlich mulmig, glücklicherweise ist mir allerdings nichts dergleichen passiert.
Einige Monate später zog direkt gegenüber von mir ein Mieter ein, der jeden Sonntagmorgen gegen 7 Uhr die Angewohnheit hatte, lautstark irgendeine bayerische Volksmusik hören zu müssen, das war schon wirklich gemein, denn ich war damals an Samstagabenden und in der Nacht auf Sonntag eigentlich immer mit Freunden unterwegs und freute mich aufs Ausschlafen. Die Beschallung dauerte immer ungefähr eine Stunde, da war an Weiterschlafen absolut nicht zu denken.
Dann kann ich noch erzählen, dass es in diesem Haus einen Waschkeller mit Münzwaschmaschinen gab. Ich hatte allerdings immer Angst, dass mir dort meine Wäsche geklaut wird, denn der Hausmeister hat mich vorgewarnt, dass das wohl vorkommt und ich lieber während des Waschvorgangs im Wäscheraum bleiben sollte. Da mir das aber zu langweilig war, bin ich mit einem Sack voll Wäsche jedesmal zu meiner Schwester 31 Kilometer mit Zug und Bus gefahren, um bei ihr meine Wäsche zu waschen und mit den nassen, frisch gewaschenen Klamotten in meinem Sack wieder nach Hause zu fahren, wo ich meine Wäsche dann aufgehängt habe.
Alles in allem war es aber doch eine tolle Zeit, obwohl ich nur ein Jahr in dieser Wohnung gewohnt habe.
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