Hilfesendung auf Staatskosten?

vom 22.12.2011, 01:03 Uhr

Ich habe letztens in eine dieser Hilfesendungen rein gezappt. Ich glaube es ging um Messie- Haushalte. Da bin ich mir aber nicht mehr wirklich sicher. Allerdings ging es darum eine chaotische Wohnung zu säubern und vor allem wohnlich zu machen. Dabei wurde auch alles was nicht niet- und nagelfest war entsorgt. So weit so gut.

Dann ging die Dame, die die Sendung machte, zum Sozialamt oder zur Arge und beantragte für die Person der sie half Geld für Möbel. Wie gesagt, der Haushalt war an sich eingerichtet wie es mir schien. Und man hätte sicherlich auch einiges noch gebrauchen können. Statt dem wurden halt staatliche Gelder beantragt.

Ganz generell denke ich schon, dass auch Menschen mit wenig Geld oder keinem Einkommen Hilfen zu stehen. Keine Frage. Aber ich fand es schon sehr eigenartig, dass man erst alles weg schmeißt und dann mit fremden Geld neu kauft. Vor allem da diese Sendungen ja an sich auch vermitteln, wir das tollste Fernsehteam aller Zeiten retten ihr Leben. Ok das ist ein wenig überspitzt ausgedrückt. Aber im weitesten Sinne läuft es ja darauf hinaus. Und dann wird die Sendung aber quasi mit staatlichen Mitteln finanziert? Das verstehe ich irgendwie nicht.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Staatliche Gelder zu beantragen, steht jedem grundsätzlich frei. Mit einer Vollmacht dürfen das unter Umstände auch andere für einen übernehmen. Über die Bewilligung der Gelder entscheidet letztendlich die jeweilige Behörde.

Kosten für eine Wohnungseinrichtungen stehen bestimmten hilfebedürftigen Menschen zu. Ob und wie sie selbst hätten ihre Notlage vermeiden können, spielt dabei kaum eine Rolle. Auch Personen, die aufgrund einer Inhaftierung, Obdachlosigkeit oder Trennung/Scheidung nicht in der Lage sind, eine Wohnungseinrichtung selbst zu finanzieren, können Hilfen dafür beantragen.

Und zumindest in den Formaten, die ich bisher sah, wird selten alles einfach weggeschmissen, sondern es ist oft jahrelang gehorteter Müll der entsorgt wird. Und dort wo Haushaltsgeräte seit langem nicht mehr funktionieren, Bodenbeläge von Schädlingen befallen sind und übel riechen und es Schimmel, Ungeziefer und Müll gibt, wird es wenig bewohnbare Möbelstücke geben. Dies zu überprüfen, ist Sache der Behörde. Sofern es zur Bewilligung kommt, ist es egal, wie man dann die Einrichtung beschafft. Es gibt Kommunen, wo man das Geld dann bar oder per Überweisung erhält und ob man sich nun zwei Stühle davon neu kauft oder eine gebrauchte Sitzecke vom Kollegen, spielt keine Rolle. Und auch wer sich bei der Beantragung helfen lässt, hat natürlich ein Recht auf Hilfen.

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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