Seid ihr für oder gegen die Todesstrafe
Du kannst es drehen wie Du willst - ehrliche Reue kann man nicht zweifelsfrei feststellen, auch nicht durch 100 Psychiater oder einen Reu-O-Mat 2000! Da ist ein 100%iger Schuldnachweis noch leichter zu erbringen.
Es gibt keinen goldenen Zwischenweg: Entweder man ist für die Todesstrafe oder dagegen, alles andere ist ein fauler Kompromiss der versucht Barbarei mit Zivilisation zu vereinen und dem es nicht gelingt.
Und wie Du selbst schon erkannt hast: Jedes ungerechte Urteil lässt sich revidieren und wenn erst nach Jahrzehnten - der Tod nicht! Und nein, ich akzeptiere keine Entschuldigungen die nicht ernst gemeint sind - warum auch? Dann lieber Ehrlichkeit als Heuchelei, da weiß man wenigstens, auch im Fall des Opfers, woran man ist. So werden Traumata noch verstärkt indem Schuldprojektionen dauernd umgedreht werden.
Na egal, die Todesstrafe ist eine Strafe der Vergangenheit und die Staaten die sie verhängen weder zivilisiert noch Staaten mit einem funktionierendem Rechtssystem welches die Menschenrechte berücksichtigt.
Ich finde auch, dass das ein sehr wichtiges aber auch heikles Thema ist. Ich persönlich bin gegen die Todesstrafe, da ich es nicht mit meinen moralischen Vorstellungen vereinbaren kann. Und zwar aus folgenden Gründen:
- Es ist und bleibt Mord
- Unschuldige könnten getötet werden
- Es sind immer wieder Fehler bei der "Exekution" aufgetreten, wodurch viele elendlich gestorben sind
- viele müssen JAHRE auf ihren Tod warten (oft auch unschuldige)
- Die Todesstrafe verstößt gegen die Menschenrechte
Es gibt noch viele weitere, aber die sind alle schon genannt worden. Was ich allerdings nicht verstehe ist wie viele Leute sagen, dass sie es schrecklich fanden wie die Leute im zweiten Weltkrieg (oder auch heute noch in vielen Teilen der Welt) erschoßen oder anderweitig exekutiert wurden, es ihnen aber heute egal ist, wenn Leute durch die Todesspritze sterben.
Ich könnte zwar noch viel sagen, aber ich kann net so gut argumentieren...
Ich bin definitiv gegen die Todesstrafe, selbst wenn der "Täter" ein Massaker begangen hat! Die Todesstrafe ist nie wieder rückgängig zu machen, falls sich der Täter im Nachhinein als Unschuldiger herausstellt. Es ist doch auch eine viel größere Strafe, wenn man alleine in einer Zelle sitzt und jahrelang keinen Kontakt zur Außenwelt hat, jede Nacht vielleicht von Albträumen geplagt wird und an nichts anderes denken kann!
Ich bin selbstverständlich auch gegen die Todesstrafe und habe mich leicht erschreckt, als ich bei der Umfrage gesehen habe, dass immerhin 33 Prozent (Stand vom 21. Juni 2008) dafür sind.
Meine Position ist auch schnell erklärt: Wenn jemand einen Mord begangen hat und ich ihn dafür hinrichte, bin ich im Grunde auch ein Mörder und stehe dem nun Toten in nichts nach. Außerdem kam und kommt es auch mal vor, dass die Justiz sich irrt und man nach Jahren herausfindet, einen Unschuldigen ins Gefängnis gesteckt zu haben. Wenn er im Gefängnis steckt, kann er immer noch herausgeholt werden und versuchen, ein neues Leben zu beginnen, doch wenn er hingerichtet wurde, kann ihm niemand auf der ganzen Welt sein verlorenes Leben zurückgeben und genau das stört mich an der Todesstrafe am meisten. Auch wenn man möglicherweise weitere Verbrechen verhindert, weil man einen Mörder umgebracht hat, der später weitere Morde begangen hätte, kann der Mensch sich auch mal irren.
Hallo,
Ich habe schon länger über diese Frage nachgedacht und bin schließlich zu der Entscheidung gekommen, dass die Todesstrafe nicht gut zu heißen ist!
Auf der einen Seite würde ich sie manchen Menschen (Im ersten Augenblick zumindest) schon in irgendeiner Weise gönnen - Menschen zum Beispiel, die (mehrere) andere Leute auf grausamste Art und Weise gefolter und getötet haben und ihre Tat am Ende noch nicht einmal bereuen.
Doch auf der anderen Seite denke ich dann immer wieder an den Spruch Jeder dumme Schuljunge kann einen Käfer zertreten - doch alle Wissenschaftler zusammen können keinen erschaffen.
Und das stimmt ja auch! Das Leben ist ein Geschenk, und ich kann mir genauso wenig vorstellen, es jemandem zu nehmen wie ich mir vorstellen kann, was mit mir nach dem Tod passiert.
Außerdem wird manchmal viel zu leichtfertig mit dem ganzen Thema umgegangen, Filme wie Hostel, Saw etc. lassen uns immer mehr den Bezug verlieren - sie verharmlosen dieses Thema sogar in gewisser Weise. Ist der Tod nicht das allerletzte?
Doch ich selbst habe keine Ahnung, was eine angemessene Strafe für manche Verbrechen wäre, denn bevor ich mein ganzes Leben hinter Gittern verbringe würde ich persönlich lieber sterben und diese Wahl müsste man Gefangenen meiner Meinung nach auch lassen!
Vielleicht gibt es ja welche, die wirklich lieber einen kurzen, schmerzlosen Tod haben wollen anstatt ein trübes Dasein im Gefängnis zu fristen...
Ich persönlich bin für die Todesstrafe. Allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. In einem reinen Indizienprozess wäre die Todesstrafe zum Beispiel absolut fehl am Platze, wenn nicht bewiesen werden kann dass der Täter wirklich der Täter ist. Sollte es jedoch klar bewiesen sein, zum Beispiel wenn mitten in einem belebten Einkaufszentrum jemand umgebracht wird und es etliche Augenzeugen gibt, oder die DNS-Spuren, die zum Beispiel nach einer Vergewaltigung mit anschließender Ermordung des Opfers zurückbleiben, dann sollte in diesen Fällen die Todesstrafe greifen.
Es kann nicht sein, dass in einem Land wie Deutschland Täterschutz vor Opferschutz kommt. Die Anwälte der Täter plädieren in solchen Fällen doch meist auf unzurechnungsfähig, der Täter hatte ja eine ach so schwere Kindheit, wurde von seinen Eltern geschlagen etc. Gibt das dem Täter das Recht, anderen Menschen das Leben zu nehmen? Nein, mit Sicherheit nicht.
Stellt euch doch einfach mal vor, eure Tochter wird brutal vergewaltigt und danach wie ein Tier abgeschlachtet. Der Täter wird geschnappt, und es stellt sich heraus, dass er (wie oben aufgeführt) eine miese Kindheit hatte. Vor Gericht wird auf verminderte Schuldfähigkeit plädiert, und das Gericht fällt das Urteil: 3 Jahre geschlossene Psychatrie und eine anschließende Therapie.
zu den Beiträgen von Pyro_08 und xXNordsternXx: Ihr sagt, dass ein eventuell Unschuldiger dann nicht mehr zum Leben erweckt werden kann. Deswegen sollte die Todesstrafe ja auch nur dann greifen, wenn eindeutig erwiesen ist, dass der Täter es wirklich war (DNS etc.)
Und nochmal zu xXNordsternXx: Keinen Kontakt zur Außenwelt? Hm, du scheinst nicht zu wissen, wie es in den Gefängnissen Deutschlands aussieht? Ich habe vor kurzem erst wieder im Fernsehen einen Beitrag über "Deutschlands Luxusknast" in Weiterstadt gesehen. Davon abgesehen, dass die Häftlinge Besuch empfangen dürfen, geht es ihnen dort besser als manchen, die normal in einer Wohnung leben. Fitness-Studio, Schwimmbad, und vieles mehr, was alles auf Kosten der Steuerzahler geht, dürfen diese Kriminellen dort tagtäglich benutzen. So was kann sich manch in Freiheit lebender Mensch nicht mal leisten.
Newfox hat geschrieben:Es kann nicht sein, dass in einem Land wie Deutschland Täterschutz vor Opferschutz kommt. Die Anwälte der Täter plädieren in solchen Fällen doch meist auf unzurechnungsfähig, der Täter hatte ja eine ach so schwere Kindheit, wurde von seinen Eltern geschlagen etc. Gibt das dem Täter das Recht, anderen Menschen das Leben zu nehmen? Nein, mit Sicherheit nicht.
1. Täterschutz vor Opferschutz - sorry, ist einfach nur von Dir erlogen, dieses Rechtsprinzip gibt es nicht.
2. Mildernde Umstände sehen auch leicht anders aus und je nach Tat werden diese kaum oder anders angerechnet und das ganze wirkt sich eher auf die Art des Vollzuges und nicht auf die Dauer des Vollzuges aus. Wenn ihr von Straftheorie keine Ahnung habt redet doch nicht immer so einen peinlichen Blödsinn.
Newfox hat geschrieben:Stellt euch doch einfach mal vor, eure Tochter wird brutal vergewaltigt und danach wie ein Tier abgeschlachtet. Der Täter wird geschnappt, und es stellt sich heraus, dass er (wie oben aufgeführt) eine miese Kindheit hatte. Vor Gericht wird auf verminderte Schuldfähigkeit plädiert, und das Gericht fällt das Urteil: 3 Jahre geschlossene Psychatrie und eine anschließende Therapie.
Siehe Punkt 2: Du hast keine Ahnung und haust hier mit hypothetischen Fällen um Dich die man in der Realität lange suchen darf (wenn man sie überhaupt finden sollte). Außerdem kann man nicht einfach mildernde Umstände anführen und dann damit rechnen dass diese auch anerkannt werden. Das ganze muss entsprechend belegt sein und tatangemessen.
Newfox hat geschrieben:Und nochmal zu xXNordsternXx: Keinen Kontakt zur Außenwelt? Hm, du scheinst nicht zu wissen, wie es in den Gefängnissen Deutschlands aussieht?
Du leider auch nicht, denn es gibt verschiedene Formen des Vollzugs, der einerseits lockerer und andererseits härter ausfallen kann. Außerdem stehen Vergünstigungen wären der Haft nicht jedem zu, dass ganze gilt auch als Mittel zur Regulierung und Erziehung der Gefangenen: Wer sich nicht angemessen verhält dem werden diese gestrichen, anderen werden diese gewährt. Dazu kommt, dass ein lebenslanger Freiheitsentzug auch nicht mit einem Fitnessstudio oder Besuchszeiten ausgeglichen werden kann. Die meisten Menschen neigen dazu sich nach Freiheit zu sehnen und nicht in einer Form des Hospitalismus zu verkümmern.
Ich bin definitiv dagegen. Es hat sich schon bei so vielen Häftlingen die im Todestrakt saßen im Nachhinein herausgestellt, dass sie eigentlich unschuldig waren.
Die Todesstrafe ist meiner Meinung nach nur dazu da, den Angehörigen der Opfer eine Genugtuung zu verschaffen. Ich denke aber, dass diese Genugtuung nur kurz anhält. Ein tieferen Sinn gibt es nicht, denn der Todeskandidat kann ja auch nichts mehr daraus lernen.
Was ich besonders schlimm finde ist die teilweise "schlampige" Ausführung der Hinrichtung. Es gab schon alles: Giftspritze zu schwach - Giftgas sorgt nur für Krämpfe und furchtbare Schmerzen, der Tod tritt erst nach über 30 Minuten ein. Der elektrisch Stuhl hat auch nicht immer einwandfrei funktioniert. In Amerika wird trotzdem gerne gesagt, das wären alles sehr humane Tötungsmethoden - es gibt keine humanen Tötungsmethoden.
So etwas hat niemand verdient.
Ein Fall aus ein den 20er Jahren (nicht in Amerika) ist mir besonders nahe gegangen, als ein eigentlich unschuldiger Mann zum Tod durch Erschießen verurteilt wurde. Er war im Wesentlichen ein Krüppel - wurde aber aus dem Krankenhaus geholt und zum Gefängnis zur Hinrichtung gebracht. Er konnte nicht stehen, also hat man ihn auf einen Stuhl gesetzt. Ihm fehlte aber die Kraft sich aufrecht zu halten - er fiel vom Stuhl. Offensichtlich aber kein Grund auf die Hinrichtung zu verzichten - man hat ihn einfach mit Seilen am Stuhl festgebunden. So konnten die Henker ohne große Gegenwehr (die von diesem Mann sowieso nicht mehr zu erwarten gewesen wäre) einfach drauf los ballern. Grausamer geht es für mich kaum noch.
Hinrichtungen sollten wenn es nach mir ginge so schnell wie möglich verboten werden.
Die Todesstrafe stammt aus einer zeit, deren Werte und Normen wir eigentlich abgeschafft haben. Sie steht neben Folter, hexenverbrennung und öffentlicher demütigung.
Die Todesstrafe kann auch nicht als Argument genutzt werden, wenn es darum geht für Abschreckung zu sorgen um weniger Menschen zu Straftaten zu verführen. Bestes beispiel ist die USA die ja sehr "ruhige" Großstädte hat dank ihrer Todesstrafe. Ein Mörder, der davon überzeugt ist jemanden zu töten überlegt doch nicht lange welche Strafe er dafür bekommt auch ein triebgesteuerter Täter wird nicht lang überlegen, wenn ihn die Triebe überkommen.
Die Frage, die sich stellt ist ja, darf der mensch entscheiden wer stirbt und lebt? Klar, der Täter hat sich in den meisten Fällen auch über diese Frage gestellt und das schicksal der anderen Person in die Hand genommen obwohl er dazu kein Recht hatte. Aber das rechtfertigt noch lange keine Wiedergutmachung à la "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Außerdem stellt sich der zuständige Mensch auf die selbe lächerliche Stufe wie der Mörder selbst. Es ist echt traurig, dass wir in einder derart aufgeklärten und modernen Welt immernoch solch grausamen Praktiken anwenden müssen. Die Menschheit ist halt leider immernoch größtenteils ein Tier.
Hallo!
Ich bin gegen die Todesstrafe. Ich kann es nicht gutheißen, wenn jemand getötet wird, ganz egal, was er verbrochen hat. Wenn eine Person eine andere Person umgebracht hat, wird es doch nicht dadurch besser, dass man die Person dann auch tötet, vielleicht sogar ganz im Gegenteil. Man hat doch schon häufiger gehört, dass es Menschen, die eine Person getötet haben, dann im Gefängnis nicht leicht haben.
Außerdem bin ich auch der Meinung, dass Menschen eine Tat bereuen können und man ihnen die Chance dazu lassen sollte. Natürlich ist es nur ein schwacher Trost für einen Angehörigen eines Opfers, aber nichtsdestotrotz kann ein Mensch sich ändern und nach einiger Zeit einsehen, dass es falsch war, was er tat.
Vor einiger Zeit, zehn Jahre können es schon her sein, war ein ähnlicher Fall in den Medien sehr präsent. Eine Frau hatte einen Mann getötet und sollte nun, einige Jahre später, mit der Giftspritze hingerichtet werden. Die Frau hat in den Jahren, in denen sie im Gefängnis war, den Glauben zu Gott gefunden und ihre Tat stark bereut. Aber das Urteil wurde nicht aufgehoben und sie wurde getötet.
Andererseits kann ich es auch etwas nachvollziehen, wenn manche Leute argumentieren, dass die Unterbringung der Sträflinge sehr teuer ist, wenn sie bis zum Lebensende im Gefängnis bleiben sollen. Aber trotzdem finde ich, dass es keine Alternative dazu ist, wenn man die Menschen tötet. Das Kostenproblem in den Zusammenhang mit einer Hinrichtung zu stellen, finde ich außerdem ziemlich makaber.
Ich weiß nicht ob und wenn ja, welche Alternative es zur lebenslangen Freiheitsstrafe gibt. Ich finde, darüber sollte man sich noch mehr Gedanken machen.
Viele Grüße
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