Überstunden u. Feiertags arbeiten - Partner kein Verständnis

vom 21.12.2011, 11:29 Uhr

Mein Partner arbeitet in einer größeren Firma und in seinem Aufgabebereich kommt es häufiger vor, dass er Überstunden macht. Es ist eigentlich fast jeden Tag so und eher eine Ausnahme, wenn er mal pünktlich nach Hause kommt. Ich habe mich schon daran gewöhnt, auch wenn es mich doch manchmal nervt, weil ich dann mit dem Abendessen nicht richtig planen kann.

Nun kam es auch schon vor, dass mein Partner und zwei seiner Kollegen an einem Feiertag im Büro saßen und arbeiten mussten. Einer seiner Kollegen durfte dann an diesem Tag nicht arbeiten gehen, weil ihm seine Freundin eine riesen Szene gemacht hat. Sie war wohl stinksauer darüber, dass ihr Freund am Tag zuvor schon Überstunden gemacht hat, bis spät in die Nacht und hat ihm dann richtig verboten, dass er am nächsten Tag, welches ein Feiertag war, arbeiten geht. Ich muss auch dazu sagen, dass die Überstunden durchaus bezahlt werden und es dann für den Feiertag einen extra Zuschlag gab. Ich fand es natürlich auch schade, dann mein Partner arbeiten musste, aber wenn es eben sein muss! Ich würde da nie sagen, dass er nicht gehen darf und verstehe auch den Arbeitskollegen nicht, dass er es sich von seiner Freundin verbieten ließ. Dazu muss ich sagen, dass dieser Kollege noch ein Auszubildender ist und er freiwillig kommen und helfen wollte. Er musste also nicht, wollte es aber, damit er noch wieder etwas dazu lernt und eben seine anderen beiden Kollegen unterstützen kann.

Heute kam dann ein Anruf, dass auf der Arbeit eine wichtige technische Einrichtung ausgefallen ist und nun ca. 50 Mitarbeiter dort sitzen und nicht arbeiten können. Also musste mein Partner seinen Urlaub unterbrechen und die Stunde Fahrt zu seiner Arbeitsstelle fahren. Natürlich war ich enttäuscht und auch ein bisschen traurig, aber es muss ja nun mal sein und er wird dafür ja auch Geld bekommen. Ich bekomme mich auch alleine beschäftigt und sehe meinen Partner dann ja spätestens heute Abend wieder. Es ist natürlich nicht immer leicht Verständnis zu haben, aber ich finde, dass man das je nach Beruf einfach haben muss und irgendwo muss das Geld ja her kommen. Wie seht ihr das bei eurem Partner? Kommt der immer pünktlich nach Hause? Würdet ihr auch sogar einen riesen Aufstand machen, wenn er mal an einem freien Tag arbeiten muss?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kenne das von meinem Partner nicht, denn er ist selbstständig und arbeitet daher selten an Feiertagen. Daher muss ich nicht allzu viel Verständnis aufbringen. Ich habe allerdings bis vor kurzem noch in der Gastronomie gearbeitet und da war es völlig normal, dass ich an Sonntagen oder eben an Feiertagen arbeiten musste. Mein Mann fand das zwar auch immer traurig, da wir dann eben nichts als Familie unternehmen konnten, aber anders ging es eben nicht. Wie du ja schon richtig geschrieben hast, muss das Geld ja auch wirklich irgendwo herkommen und man kann sich die Arbeitszeiten eben auch nicht immer aussuchen. Ich fand es selbst immer sehr nervig, dann arbeiten zu müssen, wenn alle anderen frei haben, aber ich habe es dann auch überlebt.

Eine Szene hat mir mein Partner deswegen nicht gemacht. Er hat sich zwar öfter mal aufgeregt, weil es eben genügend Mitarbeiter gab, die keine Familie haben und nicht arbeiten mussten, aber ich konnte ja auch nichts dafür und da fänd ich es auch ziemlich unfair, wenn er mich deswegen anmaulen würde. An Feiertagen habe ich ja auch mehr Geld bekommen, da war das schon ganz lukrativ, muss ich sagen. Hätte ich allerdings eine Wahl gehabt, dann hätte ich den Tag auch lieber mit meiner Familie verbracht. Ich finde das Verhalten der Freundin einfach total übertrieben. Wie kann man denn bitte seinem Partner verbieten, am Feiertag auf die Arbeit zu gehen?! Auch wenn er nur Auszubildender ist und daher freiwillig da gewesen wäre - also ich würde mir das nicht verbieten lassen. Ich musste in der Gastronomie auch oft Überstunden machen. Mein Mann hat natürlich nicht vor Begeisterung einen Luftsprung gemacht, aber er hatte dann auch Verständnis.

Ich denke, dass man den Partner diesbezüglich auch verstehen sollte. Es bringt überhaupt nichts, sich deswegen aufzuregen und wohl möglich noch einen Streit zu provozieren. Das muss meiner Meinung nach echt nicht sein. Klar ist es schade, wenn man etwas Schönes mit dem Partner geplant hatte und er dann doch kurzfristig arbeiten muss - in manchen Berufen geht es eben nicht anders und das muss man als Partner dann auch verstehen. Derjenige, der arbeiten muss, wird davon ja auch nicht so wirklich begeistert sein, also bringt es gar nichts, ihm dann auch noch Vorwürfe zu machen. Bei uns wäre das absolut kein Grund, einen Ehekrach vom Zaun zu brechen!

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit Überstunden kein Problem hätte. Das liegt sicher daran, dass ich mich gut allein beschäftigen kann und auch selbst mitten im Berufsleben stehe, die Problematik also kenne. Und wenn der Partner denn diese Überstunden auch bezahlt bekommt, dann ist das kein Problem für mich. Gleiches gilt auch für Feiertage, auch da habe ich Verständnis, bin aber froh, dass ich nicht an Feiertagen arbeiten muss.

Mit dem Urlaub sehe ich das schon etwas anders. Allerdings bin ich da auch ein gebranntes Kind, weil es in einer Beziehung doch einmal so war, dass der Partner dann immer zurück gesteckt hat und seinen Kollegen den Vortritt ließ. Das war dann schon extrem belastend. Wenn es natürlich so ist, dass der Partner in einer bestimmten Situation der einzige ist, der helfen kann und sich auch nicht immer dazu bereit erklärt, den Urlaub sausen zu lassen, dann ist das etwas anderes.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke auch, dass ein Beruf eben dazu gehört, auch wenn das manchmal mit Überstunden einher geht oder damit, dass auch an einem Feiertag gearbeitet werden muss. Auch hohe Zuschläge wären für mich ein Grund, auch mal am Feiertag zu arbeiten. Ich würde es also davon abhängig machen, ob man die entsprechende Mehrarbeit auch entlohnt bekommt bzw. wieviel man dafür mehr bekommt. Einfach mal so helfen würde ich hingegen eher nicht.

Es kann aber ja auch sein, dass die Freundin, in dem Fall, den Du hier beschreibst, etwas Besonderes geplant hatte für den Tag und dann natürlich sehr enttäuscht war, das nicht umsetzen zu können. Das könnte ich dann auch wiederum verstehen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich fände es in Ordnung, wenn meine Partnerin Überstunden machen würde. Auf der anderen Seite würde ich ja auch welche machen, wenn es eben notwendig wäre. Ich finde das auch nicht so dramatisch und kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum sich ein Partner, der von den Überstunden ja gar nicht betroffen ist, hier künstlich aufregt. Das Verhalten der Freundes dieses Mannes ist mehr als albern. Ich tippe auf eine gelangweilte Hausfrau, die außer ihrem Freund nichts im Leben hat und somit ihr Wohlergehen von ihm abhängig macht. Ansonsten kann ich mir das nicht erklären, warum sich jemand so anstellt, nur weil der Partner mal ein paar Stunden weg ist. Wenn er sich dreimal in der Woche nach der Arbeit mit Freundinnen und Freunden treffen würde, wäre er auch weg, würde sie dann auch so einen Aufstand machen?

Ich finde allerdings den Begriff des Verbotes ein bisschen übertrieben. Man kann seinem Partner natürlich nicht verbieten, arbeiten zu gehen. Die Zeiten sind zum Glück schon lange vorbei. Falls diese Frau ihrem Freund also "verboten" haben soll, arbeiten zu gehen, wird das schon in seinem Interesse gewesen sein. Wäre er gerne und freiwillig arbeiten gegangen, hätte er das wohl getan, oder? Vermutlich kam ihm das scheinbare Verbot ganz gelegen, denn somit konnte er sagen, dass er so gerne kommen würde, es aber leider nicht darf. Ich würde mir diesbezüglich nichts verbieten lassen und meiner Partnerin wohl einen Vogel zeigen, wenn sie mir verbieten würde, Überstunden zu machen. Anders herum wäre das wohl genauso. Wenn ich mit der Uni fertig bin, werde ich häufiger am Wochenende, nachts und auch an Feiertagen arbeiten, was ich sehr angenehm finde. Gerade Feiertage sind doch tote Zeit und da ist es doch total praktisch, diese mit Arbeit zu überbrücken und dafür auch noch Zuschläge zu bekommen.

Du schreibst, dass du dich auch alleine beschäftigt bekommst, während dein Partner weg ist. Das ist ein Hinweis, der hier ganz entscheidend ist. Vielleicht ist die Freundin dieses Arbeitskollegen deines Partners tatsächlich nicht in der Lage, sich alleine zu beschäftigen. So etwas fände ich schon sehr armselig. Schließlich ist ein Partner überhaupt nicht dafür da, einen zu beschäftigen. Abgesehen davon ist eine Partnerschaft nur ein Punkt von mehreren, die im Leben eine Rolle spielen. Ich könnte nicht mit einem Partner leben, der die Auffassung vertritt, dass sich alles nur um die Beziehung dreht und dass Job, Freunde und Hobbys erst danach kommen. Dieses Anspruchsdenken, dass Leute überhaupt davon ausgehen, dass sie hier ein Mitspracherecht haben, finde ich schon irgendwie wohlfeil.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Mein Freund hat vom späten Frühjahr bis in den Herbst hinein meist eine sieben Tage Arbeitswoche und das auch mit Arbeitszeiten bis in den Abend hinein. Ich weiß das er seinen Beruf liebt und ich liebe ihn. Also geht das bei uns ohne Probleme. Selbst, wenn er mal einen Sonntag zu Hause ist und der Chef dann anruft, dass das Wetter passt und jeder verfügbare Mitarbeiter in der Firma antanzen muss.

Selbst jetzt über die Feiertage kann es unter Umständen passieren, das bei einer Havarie alle Leute zusammengetrommelt werden. Aber so wie er meine Wochenendarbeit unterstützt, werde ich auch seine Arbeitszeiten nie mit schlechter Laune kommentieren. So lange ihm sein Beruf Spaß macht, kommt mein Freund auch entsprechend zufrieden nach Hause und das ist mehr Wert, als ein pünktlicher Feierabend.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Sicherlich ist es nicht schön wenn man seinen Urlaub unterbrechen muss, um zu arbeiten und der Partner dann allein zu hause ist. Wir arbeiten alle beide und Überstunden und Feiertagsarbeit gehört einfach schon dazu. Sicherlich wünschen wir uns auch das wir an bestimmten Tagen einfach zusammen sind, aber heutzutage ist dies gar nicht mehr so einfach. Wir haben uns eigentlich schon dran gewöhnt und machen das beste daraus.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich habe kein Problem damit, wenn mein Mann Überstunden machen muss, auch wenn das sehr selten vor kommt. Jetzt im Weihnachtsgeschäft allerdings werden ihm ein paar freie Tage gestrichen und an den Samstagen muss er eine Stunde länger arbeiten als üblich, wenn er früh Feierabend hätte. Aber auch das macht mir nichts aus, denn es muss nun einmal sein und dagegen wehren bringt ohnehin nichts, da sein Arbeitgeber das so vorschreibt.

Mein letzter Partner hatte Bereitschaftsdienst und musste öfter mal mitten in der Nacht ins Geschäft fahren, wenn irgendwelche elektrischen Anlagen ausgefallen sind. Auch da hatte ich nie ein Problem, denn das wurde auch extra bezahlt und wenn er nun einmal Bereitschaft hat, dann hat er sie. Dagegen kann weder er noch ich etwas tun, wenn man nicht gerade den Job ganz aufgeben will, was man ja wegen so etwas heutzutage nicht zwingend macht. Er musste aber auch öfter mal länger arbeiten, wenn eben Not am Mann war, auch da hatte ich nie Probleme, denn es war einfach so und man musste sich damit abfinden.

Ich als Freundin würde mir ohnehin niemals erlauben, meinem Mann oder Freund vorzuschreiben, wann er zu arbeiten hat und wann nicht. Wenn von der Firma die Order kommt, dass Überstunden gemacht werden müssen oder dass man an einem freien Tag rein muss, dann akzeptiere ich das. Es geht meiner Meinung nach über die Befugnisse eines Partners hinaus, sich hier irgendwie einzumischen. Zudem, wenn es bezahlt wird, frage ich mich, was man damit für ein Problem haben kann. Ich bin Überstunden sowieso gewohnt, denn in meiner Firma kommt es regelmäßig dazu, nur werden sie nicht bezahlt. Wenn man sie auch noch bezahlt bekommt, dann finde ich auch, dass man sie machen sollte. Desweiteren kommt es, so denke ich mir zumindest, bei einem Unternehmen nicht gut an, wenn man sich immer vor solchen Sachen drücken möchte oder es ablehnt, allein schon deshalb würde ich mich das nicht wagen, meinem Mann so etwas zu verbieten.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich als Freundin würde mir ohnehin niemals erlauben, meinem Mann oder Freund vorzuschreiben, wann er zu arbeiten hat und wann nicht. Wenn von der Firma die Order kommt, dass Überstunden gemacht werden müssen oder dass man an einem freien Tag rein muss, dann akzeptiere ich das. Es geht meiner Meinung nach über die Befugnisse eines Partners hinaus, sich hier irgendwie einzumischen.


Im genannten Beispiel ging es ja nicht um verpflichtende Überstunden, sondern gewissermaßen eine freiwillige Mehrarbeit. Also im Sinne von, es ist mehr zu tun, aber wer nun konkret eingesetzt wird, können sich die Mitarbeiter aussuchen – oder so ähnlich. Das heißt, der Freund konnte sich aussuchen, ob er arbeiten geht (und damit Feiertagszuschläge erhält, also mehr Geld bekommt als sonst) oder daheim bleibt (um mit der Freundin etwas zu unternehmen).

Wenn ich so darüber nachdenke, dann sieht es die Freundin vielleicht so, dass er sich dann freiwillig für Arbeiten und gegen mehr zeit mit ihr entschieden hat. Ein gewisser Beigeschmack ist da schon, wenn man es so betrachtet. Bei verpflichtender Mehrarbeit wäre es etwas anderes, aber wenn er freiwillig an einem freien Tag arbeiten möchte?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Mein Partner arbeitet in einem Betrieb, in dem bis auf Weihnachten auch an anderen Feiertagen wie Ostern und Pfingsten gearbeitet wird. Hierbei handelt es sich um Sechs-Tage-Wochen als Arbeitswoche, danach hat man dann eben zwei Tage frei. So ist es auch schon bei meinem Partner öfter vorgekommen, dass dieser an Ostern und so weiter hat arbeiten müssen. Auch ist er schon einmal eingesprungen, wenn jemand seinen Dienst tauschen wollte oder krank geworden ist. Das bleibt nicht aus und man selbst ist ja auch mal froh, wenn man dann jemanden hat, der sich zum Tausch der Schicht bereit erklärt. Ich würde da meinem Partner nie und nimmer einen Vorwurf machen, wobei er mich auch vorher fragt, ob etwas anliegt beziehungsweise wenn wir noch am gleichen Tag der Frage nach Einspringen so etwas besprochen haben, sagt er eben zu.

Mein Partner kommt lang nicht pünktlich nach Hause. Es gibt immer wieder mal Momente und Tage, an denen es später werden kann. Ich würde ihm da aber keine Szene machen, sofern nichts anliegt oder ich beispielsweise das Auto nicht benötige. Die Arbeitstage sind sowieso dann eher ungeplant und finden spontan statt, richtige Pläne machen wir nur, wenn Urlaub oder eben seine beiden Tage anstehen. Alles andere wird sich offen gehalten.

Natürlich habe ich meinen Partner gern um mich, aber ich muss auch sagen, dass ich es an manchen Feiertagen gar nicht so schlimm finde, wenn er dann arbeitet. Es ist für ihn doch schöner, wenn er dann eben an normalen Werktagen seine freien Tage hat und da ich derzeit auch genügend Tagesfreizeit habe, kann man da eher etwas gemeinsam unternehmen. Ich muss ja auch an Tagen wie Heilig Abend oder an sonntäglichen Feiertagen die Zeitung verteilen, das bleibt nicht aus, und würde man mir dann Vorwürfe machen, fände ich das gar nicht so nett. Klar könnte ich mir eine Vertretung für solche Tage suchen, aber wenn ich an so einem Tag nichts vorhabe, brauche ich auch keine Vertretung.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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