Schule - stärker im mündlichen oder schriftlichen Bereich?

vom 20.12.2011, 15:28 Uhr

In der Schule gibt es pro Halbjahr zwei Noten, eine besteht aus dem schriftlichen Teil, sprich die Arbeiten die man während dieser Periode schreibt, der andere Teil besteht aus Abfragen oder den Unterrichtsbeiträgen des jeweiligen Schülers. Nun gibt es Menschen, die sich im schriftlichen Teil nicht allzu gut ausdrücken können, aber sich bei fast jeder Frage melden und mündlich eine Bombe sind, während andere eher schriftlich ihr Wissen niederschreiben können, aber sich im Unterrichtsgespräch kaum beteiligen. Unsere Lehrer sagen immer, wenn man im Unterricht aufpasst und sich oft meldet, dann prägt man sich die Themen auch besser ein und kann sie ohne großartig lernen zu müssen in einer Arbeit gut umsetzen.

Ich hatte mal einen Klassenkameraden, der ein absoluter Geschichts-Freak war. So wurde er auch vom Lehrer bezeichnet. Er interessierte sich schon immer für die deutsche Geschichte und wenn ein Mitschüler auf die Frage des Lehrers keine Antwort wusste, war er praktisch der Joker, weil er sich fast bei jeder Frage melden konnte. Mündlich war er top, was an seiner Beitragsnote immer zu erkennen war, einen glatten Einser. Im schriftlichen Bereich war er dagegen nicht so gut, er wurde oftmals gar nicht fertig mit dem Schreiben oder konnte sein Wissen nicht in knappe Worte fassen. Es kam dann auch schon mal vor, dass er auf eine schriftliche Arbeit eine Vier bekam, obwohl es eines seiner stärksten Fächer war. Am Schuljahresende bekam er dann soweit ich mich erinnern kann nur eine Drei ins Zeugnis.

Zu welcher Sorte von Mensch gehört ihr? Wart ihr in eurer Schulzeit stärker im mündlichen oder im schriftlichen Bereich? Auf welchen Bereich kam es eurem Lehrer am meisten an? Durch welchen konntet ihr eure Note wesentlich verbessern? Oder wart ihr vielleicht sogar in beiden Bereichen gut. Ist dieser Bereich auch heute noch ersichtlich? Könnt ihr euch beispielsweise besser ausdrücken, wenn ihr etwas zu Papier bringen müsst wie wenn ihr es wie z. B. bei einem Kunden am Telefon selbst aussprechen müsst?

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



iCandy hat geschrieben:Zu welcher Sorte von Mensch gehört ihr? Wart ihr in eurer Schulzeit stärker im mündlichen oder im schriftlichen Bereich? Auf welchen Bereich kam es eurem Lehrer am meisten an? Durch welchen konntet ihr eure Note wesentlich verbessern? Oder wart ihr vielleicht sogar in beiden Bereichen gut. Ist dieser Bereich auch heute noch ersichtlich?


Ich bin und war immer nur im schriftlichen gut und das hat mir mit wenigen Ausnahmen keine Nachteile eingebracht. Im Unterricht bin ich schon mal häufiger nicht anwesend, sei es aus Zeitmangel, ich muss häufiger zu Proben bei denen ich dann beurlaubt werde oder längere Phasen mal wegen Krankheit. Wenn ich da bin, langweile ich mich meistens. Besonders toll finde ich natürlich die Lehrer, die wirklich nur Grundschulunterricht machen und das auf einem Gymnasium. Es gibt bei uns Lehrer, die teilen Texte aus, die fasst man in der Stunde auf Folie zusammen und bespricht sie in Gruppen. Und denen wird erlaubt Schüler auf das Abitur vorzubereiten?

So gesehen finde ich eigentlich einen großen Teil der Lehrer unfähig, ich lerne bei ihnen nichts und empfinde den Unterricht als eine Zeitverschwendung. Da ich aber eh entschuldigt bin, können sie mir keine schlechten Noten geben und wagen es auch nicht, dies zu tun wenn ich da bin und nur schlafe oder lese, anstatt mitzuarbeiten, weil ich schriftlich in nahezu jedem Fach zwischen 13 und 15 Punkten pendele. Das mündliche ist mir daher ziemlich egal, wenn ich nicht da bin bekomme ich eh nur die schriftliche Note und sogar in Fächern die nur mündlich gewertet werden, wie eben Zusatzkurse, kann ich einen Test oder kleinere Facharbeiten abgeben und dadurch meine Note bekommen.

Mir war es immer schon ein Rätsel, wieso man sich dazu erdreistet den mündlichen Beitrag zu 50% zu bewerten. Kann man vielleicht an der Grundschule machen, aber doch bitte nicht auf einer gymnasialen Oberstufe. Wenn ich später an der Universität bin, schert man sich einen Dreck darum, wie viel ich dort labber, wenn ich den Stoff kann und dies in den Prüfungen auch klar wird. So schwachsinnig wie einige der Lehrer den Unterricht gestalten, ist es wirklich besser, man schaut sich den Lehrplan zu Hause an und lernt das Zeug selbst, dass geht bei mir deutlich schneller und auch um einiges effektiver.

Das mündliche interessiert mich daher eher wenig, es gibt nur wenige Fächer in denen ich mich gerne und oft melde. Eins davon ist Französisch, weil meine Lehrerin sehr gutes Französisch spricht und mir bei der Aussprache helfen kann, und gegebenenfalls noch Mathematik, weil es mir Spaß macht, ich einen anständingen, anspruchsvollen Lehrer habe, der einen dazu motiviert Formeln herzuleiten und Gleichungen zu lösen. Auch in Musik arbeite ich bei den meisten Analysen mit, weil ich mich damit sehr gut auskenne und mein Lehrer immer begeistert ist. Das war es aber auch schon.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich war immer im Mündlichen deutlich besser als im Schriftlichen. Das bedeutet nicht, dass ich im Schriftlichen sonderlich schlecht war, aber ich konnte mich bisher immer mündlich deutlich besser ausdrücken. Außerdem fehle ich an sich recht oft, weil ich schon ein angeschlagenes Immunsystem habe und von daher fehlt mir manchmal schon einiges an Stoff. Im Mündlichen kann ich so etwas eher improvisieren, so fällt der fehlende Stoff nicht ganz so auf.

Aber ich muss gestehen, dass ich von zehn Lehrern ungefähr sieben für inkompetent halte und je nachdem empfinde ich den Unterricht eher als unnötig. Das war jedoch nicht immer so. Auf der ausländischen Schule, auf der ich den Großteil meiner Schulzeit verbracht habe, haben die Lehrer uns einiges beigebracht und uns auch sehr viel abverlangt.

Bei uns auf der Oberstufe war es Gang und Gebe, dass eine mündliche Note zu 50 % in eine Note mit eingegangen ist. Dafür musste man jedoch auch einiges tun, weil die Note auch in den Abschluss mit eingegangen ist. Also man musste sich auch absolut gründlich auf die mündlichen Prüfungen vorbereiten, die sich auch oft über 3 bis 4 Stunden gezogen haben.

Von den mündlichen Noten auf deutschen Schulen rede ich besser nicht, ich bin schockiert, wie schlecht die Lehrer einem teilweise den Stoff vermitteln. Also ich muss gestehen, dass ich noch nie so schlechte schriftliche Noten hatte wie im Moment, aber das Mündliche und die Referate reißen mich da schon ziemlich heraus. Die mündliche Benotung auf meiner ehemaligen Schule war jedoch meistens in Fächern wie Französisch oder Englisch, was dort auch Landessprache war und welche es zu beherrschen gab.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12589 » Talkpoints: 11,66 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Solange es nur darum ging, mal im Unterricht eine Frage zu beantworten oder vorne an der Tafel etwas aufzuschreiben, war ich sowohl mündlich als auch schriftlich gut. Aber wenn es darum ging, etwas vorzutragen, dann war ich nicht so gut, denn ich stehe nicht so gerne vor vielen Menschen und erzähle etwas. Schriftlich war ich schon immer gut, denn ich habe immer viel gelernt, so dass ich bei den Arbeiten eigentlich immer gut abgeschnitten habe.

Bei den Lehrern war es unterschiedlich, worauf sie eher geachtet haben. Manche Lehrer fanden den mündlichen Teil genauso wichtig wie den schriftlichen, andere wiederum sahen es umgekehrt. Das kam auch auf das Fach an, es gibt ja Fächer, da kann man mündlich nicht so viel machen, da ist die schriftliche Leistung einfach wichtiger.

Benutzeravatar

» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich war in beiden Bereichen eigentlich gut. In meiner Ausbildung wurde auch beides benötigt. Wenn ich mehr Zeit habe, drücke ich mich eher gewählter aus. Wenn ich einen Text schreibe, liest er sich meist ganz anders, als wenn ich nur so irgendwo kurz etwas nieder schreibe. Vergleicht man das dann mit meiner Art zu reden, rede ich doch recht einfach und teile mich auch so mit.

Ich kann auch anders, allerdings mag ich das meist nicht so, weil es meiner Persönlichkeit nicht so sehr entspricht. Zudem mag ich es mehr, wenn auch jeder versteht, was ich sage, da brauche ich mich nicht hinter Fachausdrücken zu verstecken. Obwohl es ebenso Menschen gibt, bei denen es normal ist, dass sie sich gewählt ausdrücken - ich gehöre eigentlich definitiv nicht dazu.

Ich kann auch nicht sagen, dass mir nun der eine oder andere Bereich mehr Spaß bringen würde, dass kommt ganz darauf an, um was es gerade geht und wie sehr mich das jeweilige Thema auch anspricht.[/u]

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei unseren Lehrern sollte es ab der Oberstufe doch eigentlich immer so sein, dass mündlich und schriftlich 50/50 gezählt wurden. Ich war meistens im mündlichen besser, da ich beim schriftlichen immer sehr aufgeregt war und da habe ich dann öfters mal sinnlose Fehler gemacht. Nur in Englisch war ich einige Male von meiner schriftlichen Note besser als im mündlichen, aber das hat sich nie viel genommen.

In anderen Fächern war der Unterschied aber dann wirklich auffällig. In Mathe stand ich schriftlich irgendwas mit vier und dann mündlich zwei. In Mathe Klausuren war ich immer total am Ende, da ich den Stoff eigentlich konnte, aber dann immer alles über den Haufen geworfen habe. Genauso war es bei mir früher in Latein auch oft, aber das war noch in der Unterstufe und da war das Mündliche noch nicht so hoch bewertet.

Generell denke ich aber, dass sich das eigentlich nicht viel genommen hat. In meinen Abiturprüfungen war ich dann aber schriftlich in jedem Fach besser als meine Vornote war, die sich ja aus mündlich und schriftlich gebildet hat. Aber die hatten auch nicht das Niveau unserer anderen Klausuren.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich war in meiner Schulzeit im Schriftlichen viel besser als im Mündlichen. Ich war immer ein Typ, der sich nur meldete, wenn ich etwas ganz genau wusste. Wenn ich mir nicht zu 100% sicher war, meldete ich mich nicht. Deshalb war der mündliche Teil meiner Zensuren nicht wirklich gut.

Schriftlich war ich viel besser. Dann hatte ich meine Ruhe, konnte über die Fragenstellung nachdenken und in aller Ruhe meine Antwort aufschreiben, ohne dass mich die ganze Klasse anstarrt. Später in der Berufsschule hat sich das etwas geändert und ich wurde im Mündlichen besser, was für meinen Beruf in der Apotheke auch wichtig ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Naja, bin zu in beiden Bereichen nicht schlecht, aber im Schriftlichen bin ich viel besser. Ich bin eher einer der zurückhaltend und ruhig ist, darum mache ich weniger mündlich mit, jedoch passe ich im Unterricht gut auf und lass mich weniger von meinen Sitznachbarn ablenken, sodass ich in den Klausuren und Tests befriedigende bis sehr gute Leistungen erbringe.

» uA_Musti » Beiträge: 542 » Talkpoints: 25,30 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich persönlich bin, rein von den Noten her, im mündlichen und schriftlichen Bereich ähnlich gut, wobei das von Fach zu Fach variiert. In manchen Fächern, wie Deutsch, merkt man in der Regel keinerlei Unterschied, weil ich die Inhalte sehr interessant finde und mich in meiner Muttersprache natürlich stets adäquat ausdrücken kann, in Anderen, wie Englisch, bin ich mündlich um ein paar Nuancen besser, weil man hier schon mal einige grammatikalische Schnitzer meinerseits überhören kann.

In der neuen, gymnasialen Oberstufe in Bayern wurde nun eingeführt, dass der mündliche und schriftliche Teil eines Unterrichtsfaches im Verhältnis eins zu eins gewertet werden, womit ich aufgrund meiner mündlichen Leistungsfähigkeit keinerlei Problem habe, einen großen Vorteil birgt es aber für mich eigentlich auch nicht.

Obwohl ich mündlich gut bin, bevorzuge ich eigentlich die schriftliche Arbeitsform, einfach, weil ich gerne einige Minuten Zeit habe, um mir das Ausgedrückte noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen und es entsprechend in seiner inhaltlichen oder sprachlichen Form zu korrigieren. Ich fühle mich wohler, wenn ich eine Frage zu einem bestimmten Thema lesen, sie mir durch den Kopf gehen lassen und schließlich eine wohlüberlegte Antwort dazu formulieren kann.

Das reizt mich einfach mehr als mündliche Fragen, die in den Raum geworfen werden. Trotzdem liebe ich Referate, denn hier habe ich dieselben Möglichkeiten: Ein Thema, das ich in Ruhe überdenken und bearbeiten kann und genug Zeit, um mich vorzubereiten. Dazu kommt meine Begeisterung für den Vortrag. Somit mag ich alles mit Vorbereitungsphase, ein Freund der Spontanität bin ich weniger.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Bei mir kam es ganz stark auf die Schule an. Während ich noch auf die Gesamtschule ging, war ich im mündlichen sehr schlecht, während ich im Schriftlichen immer relativ gut. Das lag großteils auch daran, dass ich damals noch stotterte und daher immer dem Spott meiner Klassenkameraden ausgesetzt war. Anfang der 10. Klasse legte sich mein Stottern, doch da besserten sich meine Noten auch nicht so ganz. Erst, als ich auf die Berufsschule wechselte und endlich nicht mehr fertig gemacht wurde, besserten sich auch meine mündlichen Noten, da ich mich auch traute, an Diskussionen teilzunehmen.

» AngelHawk » Beiträge: 437 » Talkpoints: 5,40 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^