Froh sein, wenn Weihnachten endlich um ist?

Weihnachten ist noch nicht da und irgendwie freue ich mich auf die Tage nach Weihnachten. Nicht, weil ich dann im Stress bin, sondern eher, weil mich die Tage melancholisch machen und mir gerade an Heilig Abend immer zum Heulen zumute ist. Ich kann dann kein Weihnachtslied hören, ohne dass ich die Tränen in den Augen habe und ich möchte am liebsten kein Weihnachten haben. Die Vorweihnachtszeit geht ja noch. Aber an den Tagen ist mir nicht fröhlich zumute. Irgendwie holt mich an solchen Tagen immer die Vergangenheit ein, die manchmal nicht so gut gewesen ist.

Gibt es noch mehr hier im Forum, die am liebsten die Weihnachtstage aus dem Kalender streichen würden? Würdet ihr am liebsten die Tage ganz weit weg verbringen, wo es keine Weihnachtsmusik, keinen Weihnachtsbaum und keine Lichterketten gibt? Was macht ihr, wenn ihr an solchen Tagen traurig werdet oder eure Gedanken zu Zeiten wandern, die nicht so schön waren?

Ich hatte bisher nur einen unschönen Weihnachtstag. Wir sind damals zu meiner Familie gefahren, die weiter weg wohnt und als wir dort ankamen stritten irgendwie alle dort nur. Es fehlte nicht viel und ich wäre aufgestanden und wieder den ganzen Weg nach Hause zurück gefahren. Da war ich richtig enttäuscht und traurig. Der Stress hörte dann aber auf, es hat mir aber trotzdem den Tag verdorben.

Ich denke, dass auch gerade alleinstehende Menschen, die vielleicht niemanden mehr haben, froh sind wenn die Festtage vorüber sind. Vielleicht solltest du versuchen nicht mehr an die Vergangenheit zu denken und dir eben immer sagen, dass du nun ein anderes und besseres Leben führst, mit einem Mann der dich liebt und deinen Tieren. Versuch dich abzulenken und schöne Dinge zu machen, die dich eben glücklich machen. Ich denke, dass die Melancholie nur schlimmer wird, wenn du dich hinsetzt und dem nachgibst. So ist es zumindest bei mir immer, wenn ich schlechte Laune habe oder eben melancholisch oder ängstlich bin. Würde es dir vielleicht auch helfen, wenn ihr die Weihnachtstage einfach mal weg fahrt?

Du sprichst mir aus der Seele Diamante. Mir geht es irgendwie an Weihnachten genauso und ich mache 3 Kreuze, wenn Weihnachten und auch Silvester um sind und das neue Jahr beginnt. Ich kann wie du dann keine Weihnachtslieder hören (selbst in der Vorweihnachtszeit nicht) und mir geht es irgendwie an Weihnachten und an den beiden darauf folgenden Weihnachtsfeiertagen nicht besonders gut. Irgendwie sind das für mich Tage, an denen die Vergangenheit wieder hoch gekurbelt wird.

Bei uns wird es zwar einen bunt geschmückten Weihnachtsbaum geben, den mein Sohn und mein Freund schmücken werden und auch die Wohnung ist weihnachtlich dekoriert, jedoch rückt Weihnachten immer näher und näher und je näher Weihnachten im Anmarsch ist, ist auch meine Traurigkeit irgendwie da. Meine Familie wird zwar an Weihnachten kommen und ich freue mich schon sehr darauf sie zu sehen, jedoch weiß ich jetzt schon, das ich wieder weinen werde, wenn sie wieder fahren werden. Dies ist immer sehr schlimm für mich, weil ich doch irgendwie daran zurück denke, wie es war, als ich noch zu Hause gewohnt habe und es waren wunderschöne Zeiten. Man vermisst sie doch einerseits sehr, die guten Zeiten und so wird es so sein, das ich die Zeit an denen sie da sind unheimlich genießen werde und bei Abfahrt meiner Eltern es mir wieder unheimlich schlecht gehen wird.

Ich hoffe das die Tage bis zum Start des neuen Jahres schnell vorbei gehen und das neue Jahr einfach besser wird als dieses Jahr, das mich unheimlich mit Pech überhäuft hat.

Ich mag Weihnachten eigentlich, wenn ich glücklich bin zu mindestens. Letztes Jahr war es allerdings so, dass ich mich kurz vorher von meinem Freund getrennt hatte, mit dem ich über zwei Jahre zusammen war. Das war dann irgendwie ziemlich komisch für mich, da wir vorher eine sehr enge Bindung hatten und da hatte ich allgemein schlechte Laune. Da Weihnachten irgendwie auch ein Fest der Liebe und der Familie ist, war ich dann ein wenig einsam und habe mich nicht gut gefühlt. Des Weiteren sind meine Oma und meine Tante dann auch über Weihnachten in den Urlaub gefahren und da kam auch keine rechte Familienstimmung an Weihnachten auf und ich war echt froh, als diese ganzen Feiertage herum waren.

Letztes Jahr habe ich mich dann in meinem Zimmer verkrochen und war irgendwie auch depressiv, aber ich habe dann auch versucht mich auf die positiven Dinge zu konzentrieren und die negativen Sachen eben hinter mir zu lassen und da gar nicht wirklich dran zu denken, denn eigentlich will ich an solchen Tagen nicht unglücklich sein, auch wenn ich da immer ziemlich sentimental werde, aber das muss man irgendwie überwinden.

Ich habe im letzten Jahr schon geschrieben, dass ich unheimliche Emotionen beim Lied "Stille Nacht" habe. Wenn ich dieses Lied höre, dann heule ich drauf los. Warum weiß ich nicht. Das habe ich schon sehr lange und wenn ich jetzt irgendwelche Weihnachtslieder höre, die wirklich emotional klingen, dann ist es auch vorbei.

In der Vorweihnachtszeit geht es. Dann backe ich und schicke Pakete, mache Pralinen und kümmer mich um die Weihnachtsgeschenke. Dann bin ich abgelenkt und wenn dann die Ruhe eintritt, dann kommt alles hoch. Da nutzt es auch nichts, wenn ich mich ablenke. Dann kann ich im Auto auch kein Radio anmachen. Fahre ich selber, kann es sein, dass ich auf einmal los heule, wenn ein Lied gespielt wird, was mich melancholisch macht.

Ich versuche daher schon in der Vorweihnachtszeit sehr großen Abstand von Weihnachtsliedern zu nehmen und schalte auch schnell um im Radio, wenn es wieder anfängt mit Weihnachtsliedern. Ich kann diese schon in der Vorweihnachtszeit nicht hören, weil ich dann schon traurig werde. Wenn mein Sohn in der Schule solche Lieder singt oder vorträgt ist dies nicht so. Dann geht es komischerweise und ich höre ihnen gerne zu, wenn die Klasse etwas vorträgt oder singt. Aber wenn Weihnachtslieder im Radio oder Fernsehen laufen, versuche ich ihnen zu entkommen, sonst werde ich wieder traurig und mir kullern die Tränen nur so herunter.

Du denkst ja jetzt schon darüber nach, dass du an Weihnachten schlecht drauf sein wirst, dass ist doch dann irgendwie wie eine dieser selbst erfüllenden Prophezeiungen. Das wird zwangsläufig eintreten, weil du es erwartest und fest damit rechnest. Ich habe mir negative Erwartungen nach dem Motto "das wird ganz schlimm werden" aus genau diesem Grund abgewöhnt. Wenn ich kein großer Fan von irgendwas bin versuche ich zumindest neutral zu bleiben und alles auf mich zukommen zu lassen.

Ich mag die Vorweihnachtszeit sehr, von gewissen Auswüchsen des Einzelhandels mal angesehen. Das spricht irgendwie das Kind in mir an. Aber wenn ich damit nichts anfangen könnte, würde ich halt in Urlaub fahren in der Zeit. Man muss ja nicht zwangsläufig immer im Sommer groß Urlaub machen, den kann man doch auch auf die Weihnachtstage legen. Da hat man wahrscheinlich sogar mehr davon, wenn die Feiertage günstig liegen.

Deprimierend finde ich die Tage nach dem Dreikönigstag. In Deutschland ist es dann meistens grau und feucht und kalt, aber die Beleuchtungen, die im Dezember zumindest ein bisschen Abwechslung ins grau Winterschmuddelwetter gebracht haben, sind weg. Man hat ein neues Jahr vor sich, der Urlaub ist erst mal auch aufgebraucht und wenn man mit Karneval nichts anfangen kann hat man auch eine ganze Zeit lang kein Fest, auf das man sich freuen kann.

Ich persönlich habe mich die letzten Jahre auch nicht mehr so wirklich auf Weihnachten gefreut. Ich war zwar an Heilig Abend immer bei meiner Mutter und meinen Geschwistern, obwohl sowohl meine Schwester, als auch ich schon lange ausgezogen waren, aber irgendwie artete es immer wieder in Streit aus. Bis vor 4 Jahren war ich auch mit meinem Ex-Freund zusammen, der ein echter Weihnachtsmuffel war (er ist Moslem und wollte nicht mit mir und meiner Familie feiern) und das hat dann einfach auch gar keinen Spaß gemacht. Zudem war ich immer im Stress wegen Studium und Arbeit und auch das Aussuchen der Geschenke hat mir überhaupt keinen Spaß mehr gemacht. Die Weihnachtslieder haben mich einfach nur noch genervt und ich habe meine Wohnung auch nicht weihnachtlich geschmückt. Da war ich ehrlich auch immer froh, wenn Weihnachten vorbei war.

Sentimental werde ich aber an Weihnachten auch immer. Meine Oma ist vor 8 Jahren kurz nach Weihnachten gestorben. Am zweiten Weihnachtstag haben wir immer bei ihr gefeiert und sie war Heilig Abend auch immer bei uns zu Besuch. Ich habe sehr an ihr gehangen und sie fehlt mir wirklich sehr. Da kommen mir auch so gut wie immer die Tränen, wenn ich daran denke, weil ich sie einfach sehr vermisse. Dieses Jahr freue ich mich aber eigentlich wieder auf Weihnachten. Es hat mir großen Spaß gemacht, die Geschenke für meinen Sohn auszusuchen und diese auch einzupacken. Wir haben nun auch zum ersten Mal einen Weihnachtsbaum und die Wohnung ist auch sehr weihnachtlich geschmückt. Es dauert ja nicht mehr lange bis Heilig Abend und irgendwie macht sich seit langem mal wieder richtige Vorfreude breit. Ich hoffe, dass dieses Weihnachten ganz harmonisch ablaufen wird, denn Stress kann ich an den Tagen einfach nicht gebrauchen. Wenn man allerdings keinen mehr hat, ist Weihnachten schon eine traurige Sache. Da ist man bestimmt auch froh, wenn der ganze Trubel endlich vorbei ist.

Einerseits freue ich mich auf Weihnachten, aber andererseits bin ich froh, wenn dieses ganze Trubel vorbei ist. Weihnachtsgeschenke habe ich zum Glück schon Monate im Voraus besorgt, den Stress habe ich mir somit ziemlich erspart. Nur das Kochen wird noch stressig und dann die ganzen Tage mit der Familie ebenfalls. Die Weihnachtslieder nerven mich sowieso, ich lasse am Heiligabend dann immer nur schottische oder finnische Weihnachtslieder laufen, die hören sich nicht so grausam an, wie die Deutschen.

Sentimental werde ich an Weihnachten eher weniger. Das Einzige, was mich tierisch nervt, ist die Vorweihnachtszeit und das gesamte Drumherum. Weihnachtslieder erspare ich mir wirklich bis zum Heiligabend. Da ich auch keine sentimentalen Gefühle mit Weihnachtsliedern in Zusammenhang bringen kann, muss ich bei diesen auch nicht weinen oder mir ein Tränchen verdrücken. Ich konnte mit Weihnachtsliedern an sich eh noch nie wirklich etwas anfangen.

Ja, ich kann schon sagen, dass ich mich schon auf Weihnachten freue, was eigentlich eher daran liegt, dass ich dann auch einmal ausschlafen darf. Aber melancholisch und ein wenig traurig werde ich dann schon ebenfalls, es endet bei mir nicht in Tränen, aber ich finde diesen Lichterglanz beispielsweise schon klasse und dennoch löst es bei mir eine gewisse nachdenkliche oder auch besinnliche Stimmung aus. In der Vorweihnachtszeit sieht es schon etwas anders aus, und da mag ich diesen Lichterglanz auch, aber eben nicht so, als dass ich dann traurig und leise, als auch in mich gekehrt durch die Straßen gehe.

Ob ich froh bin, wenn Weihnachten vorbei ist, kann ich gar nicht sagen. Im Grunde freue ich mich halt darauf, dass es bei uns etwas ruhiger und entspannter zugeht und dass ich mir keinen Stress machen werde. Denn das ist etwas, was wohl von vielen an solchen Tagen abfällt, der Stress. Wenn ich total aufgewühlt bin, und komme dann an den ruhigeren Tagen herunter, fällt die ganze Anspannung von mir ab und ich fühle mich dann so leer. Daher versuche ich schon, dass ich mich eher entspanne und mich nicht vom Stress mittreiben lasse.

Allerdings schützt mich dieses nicht davor, nicht doch melancholisch zu werden. Es gibt gewisse Momente, in denen ich nun mal Gedanken habe, die mit Verstorbenen zu tun haben und gerade dann werde ich nun mal sentimental. Dazu kann ich nichts, aber diese Gedanken oder Wehmut sind dann nun kein Grund, dass ich froh bin, wenn Weihnachten vorbei ist. Es gehört für mich ein wenig dazu, aber mehr auch nicht.