Ungefährliche Mutproben für Kinder
Mutproben gehören einfach zur Kindheit, das war schon früher so und daran wird sich wohl auch nichts ändern. Nur gibt es solche und solche Mutproben. Neben einigen ungefährlichen Mutproben, gibt es auch solche, die körperlich gefährlich sind oder aber in die Illegalität gehen. Gerade vor letzteren Mutproben möchte man seine Kinder natürlich bewahren, denn die Folgen sind teilweise drastisch.
Allerdings möchte ich meine Kinder nicht davon abhalten solche Grenzsituationen auszutesten. Für den Kleinen war beispielsweise der erste Sprung vom Drei-Meter-Brett so eine Mutprobe. Die etwas unsportlichere Große wollte ihren Mut beim gesicherten Absolvieren eines Teilstückes eines Hochseilgartens beweisen. Welche ungefährlichen Mutproben fallen Euch noch ein? Klar ist es auch mutig und ungefährlich auf eine Herausforderung mit Nein zu antworten. Aber mir geht es um die andere Mutproben.
Naja, das hängt immer vom Alter der Kinder ab. Für Kindergartenkinder ist es durchaus schon eine Mutprobe, wenn im Kindergarten mal eine Übernachtung ohne Eltern im Kindergarten statt findet oder die Kinder mit den Erziehern ganz ohne Eltern mal für zwei, drei Tage auf Kita-Fahrt gehen. Für manche Kinder ist es noch im Grundschulalter eine riesige Herausforderung, auf einer Fahrt in ein Landschulheim zu fahren und eine Woche ohne Eltern auszuhalten. Für Lehrer ist das immer eine Herausforderung, die Kinder von Heimweh und Trennungsschmerzen abzulenken, die damit schwer klar kommen.
Wenn ich als Jugendleiter mit Jugendgruppen weg gefahren bin war es auch eine beliebte Jugendgruppe für die Kinder bei unserer Nachtwanderung mit Freiluft-Gruselgeschichte teil zu nehmen. Das mag sich zwar billig anhören, aber für Kinder kann das ganz schön unter die Haut gehen, wenn man nachts mit den Jugendleitern durch den dunklen Wald stapft, Eulen und Käuzchen und allerlei gruselige Naturgeräusche hört und kaum weiter als etwa hundert Meter sehen kann. Wenn man sich dann auf einer dunklen Wiese niederlässt und ein begabter Geschichtenerzähler Geschichten von Moorleichen und ähnlichen Wesen zum Besten gibt, dann hast du sogar Jugendliche auf dem Rückweg durch den Wald ganz kleinlaut werden sehen können. Die Teilnahme war natürlich freiwillig und gab denen, die es überstanden haben das gute Gefühl ganz groß zu sein. Natürlich waren diese Wanderungen gut organisiert und die Gruppenleiter gingen den Weg vorher ab, damit man sich nicht etwa als Leiter im Dunklen verirrte. Die Kinder kannten die Strecke noch nicht und waren damit voll ihren Gefühlen ausgeliefert.
Für mich als Schüler war es auch eine Mutprobe, wenn in der Schule eine karitative Aktion beschlossen wurde mit der Sammelbüchse in der Fußgängerzone mit einem Mitschüler zu stehen und fremde Erwachsene wegen einer Spende anzusprechen. Da manche da ungehalten reagierten, musste man sich da wirklich am Riemen reißen und trotz mancher Rückschläge immer wieder neue Fremde ansprechen ohne zu wissen, wie die reagieren. Sich selbst zu überwinden und auf Fremde zuzugehen, die man normalerweise aus Sicherheitsgründen als Mädchen nicht ansprechen sollte, war damals schon eine Mutprobe.
Nachtwanderungen habe ich auch aus meiner Zeit als Animateurin in Erinnerung. Dabei ließen wir die Kids auch mal ein Stück allein gehen, und auf dem Weg begegneten ihnen gruselige Gestalten (die eigentlich auf sie aufpassten). Dann gibt es diverse "Fallenlassen" Übungen bzw. Spiele, bei denen man sich auf die Hände von anderen fallen lässt. Wo es auch immer Mut braucht ist bei Höhenaktivitäten.
Mit älteren Kindern würde ich vielleicht ein Stunttraining in Betracht ziehen, angeboten wird so was von einigen Stuntschulen sowie Eventportalen. Wer das nötige Kleingeld hat, findet dort auch ganz viele andere Aktivitäten mit Nervenkitzel. Alternativ gab es in meiner Schulzeit so etwas wie Zirkusworkshops. Dabei arbeitete man gemeinsam mit anderen, probte kleine Kunststücke (jeder im Bereich, der ihm am meisten lag) und musste sich später alleine auf die Bühne trauen.
Wichtig finde ich aber auch Vereine, um sich mit Gleichaltrigen zu messen- unter Aufsicht. Das ist zwar keine klassische Mutprobe, jedoch stärkt es das Selbstvertrauen von Kindern, wenn sie ihre Fähigkeiten und auch Grenzen kennen.
Ich würde meinem Kind rechtzeitig klar machen, dass es so ziemlich alles ausprobieren kann, egal ob es nun Tieftauchen, durch die Luft fliegen, über Seile balancieren ist oder Kontakt mit wilden Tieren ist. Für alles gibt es professionelle Anleiter. Und davon ab, kann man im Sport seine Kräfte messen. Ich würde wohl versuchen mit meinem Kind über Alternativen zu Mutproben zu reden. Anstatt im Kaufhaus etwas zu Klauen könnte man seinen Mut beweisen, indem man sich mit einem Instrument in die Fußgängerzone stellt. Man sollte seinen Kindern recht zeitig klar machen, dass man anderen Menschen nicht schadet, nicht nur weil es strafbar ist, sondern weil ein Miteinander nicht funktioniert, wenn man Dinge gesprayt, stehlt, beschmutzt, zerstört oder Menschen Gewalt zufügt. Wichtig dabei finde ich aber auch, dem Kind klar zu machen, dass es nicht nur Alternativen gibt, sondern dass man die Situation "Mutprobe" im Freundeskreis durchaus nachvollziehen kann. Und das Kind sollte Vertrauen haben, sich jemanden anzuvertrauen, wenn es doch einmal brenzlige Situationen gab!
Eine wirklich ungefährliche Mutprobe wäre in meinen Augen auch gerade bei eher zurückhaltenden Kindern eben jemand Fremdes anzusprechen. Wenn es nur darum geht, die Uhrzeit zu erfragen oder nach dem Weg zu fragen, sehe ich darin auch kein Problem. Die Überwindung jedoch wird für das Kind schon Mutprobe genug zu sein und dies sollte man auch dann auch zu schätzen wissen.
Andere, eher harmlose Mutproben, sind vielleicht Dinge, die wir als Kind auch mal gemacht haben. Auf Kindergeburtstagen beispielsweise haben wir aus dem offenen Fenster irgendwelche doofen Sprüche gerufen, oder vor anderen etwas gesungen beziehungsweise vorgetragen. Auch das war für viele Kinder doch eine Mutprobe.
Ebenfalls fällt mir ein, dass für ein Kind auch dann eine Mutprobe dann sein kann, wenn es etwas zu Essen oder zu Trinken probiert, wovor es an sich Respekt hat. Natürlich sollte es dann nichts sein, wovor es sich ekelt, aber so etwas kann auch dazu führen, dass es dann eben doch mehr mag und vielleicht beim Essen auch immer mutiger wird.
Sportliche Herausforderungen können auch eine Mutprobe sein und dazu das Selbstbewusstsein fördern. Alles, was sich ein Kind bislang selbst nicht zugetraut hat und worauf es doch eher ängstlich reagierte, halte ich durchaus für eine angemessene Mutprobe. Wir hatten im einen Kindergarten einige solcher Kinder gehabt und in der wöchentlichen Bewegungsstunde haben viele Kinder den Mut fassen können und waren irrsinnig stolz, wenn sie einen Parcours geschafft haben oder eben geklettert sind, oder von etwas herunter gesprungen sind. Natürlich war dies immer unter Aufsicht geschehen.
@*steph*, danke für Deine Anregungen. Genau nach solchen Mutproben habe ich gesucht. Irgendwie habe ich aber da wohl den Wald vor Bäumen nicht gesehen. Die anderen Ideen sind sicher auch in Ordnung, aber solche Dinge, die sich recht einfach umsetzen lassen, gefallen mir eben am besten.
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