Kann man Reifen in die falsche Richtung montieren?

Der Mann meiner Freundin hat die Winterreifen montiert. Kurz danach musste der Wagen in die Werkstatt und dort meinten sie, dass sie Reifen falsch montiert sind und der vordere rechte Reifen nach hinten links muss und der linke vordere Reifen nach vorne rechts usw. Sie meinten, dass die Profile sonst in die verkehrte Richtung laufen würden und die Winterreifen nichts bringen würden.

Ich habe das noch nie gehört und mein Mann hat die Reifen immer selber montiert und er hat auch davon noch nichts gehört. Wollte die Werkstatt meine Freundin veräppeln? Oder was kann da falsch gewesen sein? Die Werkstatt hat die Reifen wirklich ummontiert. Sie haben einfach die Reifen umgewechselt.

Der überwiegende Anteil der heute verkauften Reifen hat eine Laufrichtungsvorgabe, welche durch einen Pfeil in Rollrichtung der Reifen gekennzeichnet wird. Sobald so ein Reifen also auf einer Felge montiert wird, kann man ihn nur noch auf einer Seite des Fahrzeugs montieren. Montiert man ihn auf der falschen Wagenseite vergrößert sich die Gefahr von Aquaplaning und insbesondere bei Winterreifen verschlechtert sich das Fahrverhalten auf eisglatter Fahrbahn. Zusätzlich nutzt sich das Reifenprofil auch deutlich schneller ab.

Ja, man kann Autoreifen sehrwohl falsch montieren. Die Laufrichtung ist meist durch Pfeile auf der Seitenwand der Reifen zu erkennen. Diese Laufrichtung sollte speziell bei Winterreifen nicht missachtet werden. Ob du einen Reifen nun vorne oder hinten montierst, ist bei einem einfachen Auto mit der selben Reifenbreite prinzipiell egal, für gewöhnlich achtet man dabei nur darauf, dass man die Reifen mit noch mehr Profiltiefe auf die Antriebsachse montiert.

Ob du einen Reifen nun vorne oder hinten montierst, ist bei einem einfachen Auto mit der selben Reifenbreite prinzipiell egal, für gewöhnlich achtet man dabei nur darauf, dass man die Reifen mit noch mehr Profiltiefe auf die Antriebsachse montiert.

Das glauben die meisten, ist aber eigentlich nicht ganz richtig. Die "besseren" Reifen sollten eigentlich immer auf die Hinterachse, unabhängig davon, welche Achse die Antriebsachse ist. Das liegt daran, dass die Hinterachse für die Spurstabilität verantwortlich ist. Bei schlechteren Reifen auf der Hinterachse kann es zum Beispiel auf nasser Fahrbahn oder generell bei fehlender Bodenhaftung zum Übersteuern kommen. Das Heck bricht aus und man verliert möglicherweise vollkommen die Kontrolle über das Fahrzeug.

Beim Rest stimme ich dir aber zu. Autoreifen haben eine bestimmte Laufrichtung, die auch eingehalten werden soll. Die Richtung kann man durch Pfeile auf dem Reifen erkennen. Die Werkstatt wollte also niemanden über den Tisch ziehen, sondern hat richtig gehandelt, indem sie die Reifen gewechselt haben.

Das glauben die meisten, ist aber eigentlich nicht ganz richtig. Die "besseren" Reifen sollten eigentlich immer auf die Hinterachse, unabhängig davon, welche Achse die Antriebsachse ist. Das liegt daran, dass die Hinterachse für die Spurstabilität verantwortlich ist. Bei schlechteren Reifen auf der Hinterachse kann es zum Beispiel auf nasser Fahrbahn oder generell bei fehlender Bodenhaftung zum Übersteuern kommen. Das Heck bricht aus und man verliert möglicherweise vollkommen die Kontrolle über das Fahrzeug.

Seither habe ich das Ganze immer so erklärt bekommen, wie ich es eben vorhin auch in meinem Beitrag versucht habe zu erklären. Aber deine Erklärung scheint mir wohl weitaus akzeptabler, als die meine. Denn das Profil auf den Antriebsrädern, so habe ich es eben immer gehört, sei ja so wichtig, um das Auto ohne Probleme beschleunigen zu können. Die ganze Beschleunigung dürfte jedoch kaum was helfen, wenn das Auto keine wirkliche Spurstabilität aufweisen kann. Lieber einmal etwas mehr durchreisen beim Beschleunigen als in der kleinsten Kurve von der Fahrbahn abkommen.

Jedoch habe ich, es schon von so vielen Leuten so gehört, wie ich es eben auch wiedergegeben habe. Anscheinend dürfte dies wohl ein etwas größerer Irrtum der Bevölkerung sein? Danke für deinen Hinweis.

Ja, es scheint wirklich ein weit verbreiteter Irrtum zu sein, wobei es in einigen Punkten natürlich auch Sinn macht, die besseren Reifen auf der Antriebsachse zu montieren. Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile dürfte es jedoch sinnvoller sein, die besseren Reifen auf der Hinterachse zu montieren. Selbst Kfz-Werkstätten wissen das manchmal aber nicht und haben einem Freund neulich die besseren Reifen auf die Vorderachse (Antriebsachse) montiert. Solange aber alle Reifen noch recht gut sind, dürfte das auch kein großes Problem sein, wenn allerdings die Reifen so gut wie abgefahren sind, sieht das schon wieder anders aus.

So kann man es auch in verschiedenen Fachforen nachlesen und auch der ADAC empfiehlt die Montage der besseren Reifen auf der Hinterachse. Nachlesen kann man das unter anderem hier.

Deine Freundin wurde nicht veräppelt. Es ist tatsächlich so, dass die Reifen eine Laufrichtung haben. Früher haben wir die Reifen auch immer selbst montiert. Nun geben wir den Wagen dafür in die Werkstatt. Du wirst auch immer feststellen, dass die Monteure in der Werkstatt sich mit Kreide die Reifen kennzeichnen. Da steht zum Beispiel auf den Vorderreifen: VR = rechter Reifen, VL = linker Reifen und für die Hinterreifen: HR = rechter Reifen, HL = linker Reifen. Dann brauchen sie beim Montieren nicht erst viel nachprüfen.