Plötzlich schwanger, obwohl man keine Kinder bekommen kann?

Mir ist leider keine richtig treffende Überschrift eingefallen, die noch dazu kurz ist. Ich hoffe, dass man sie trotzdem einigermaßen versteht. Frau A. ist noch keine 30 und geht regelmäßig zum Frauenarzt. Sie hat in ihrer Teenagerzeit erfahren, dass sie eine Krankheit hat und wurde deswegen mehrfach operiert. Auch lang dann einmal eine Eileiterentzündung vor. Sie bekam damals Medikamente und fing schon mit 13 oder 14 an, die Pille zu nehmen.

Seit dem Zeitpunkt hat sie immer die Pille genommen und nie eine größere Pause gemacht. Die Frauenärztin sagte A schon, dass es durchaus schwierig werden kann, wenn A mal schwanger werden möchte. Dadurch dass die Eileiterentzündung vorlag und A schon so lange die Pille nehmen würde, wäre das nicht so leicht. A war natürlich schon schockiert und machte sie ihre Gedanken. Da sie aber noch nicht an Kinder dachte, verdrängte sie das Thema. Nun ist es passiert, dass A mehrere Faktoren in einem Monat hatte, die die Wirkung der Pille beeinträchtigen könnten. Ihr Mann hielt es für unwahrscheinlich, dass sie nun so schnell doch schwanger werden könnte und sagte zu dir, dass es dann eben so wäre und sie das Kind dann bekommen würden. A ist nun irgendwie zwiegespalten und weiß nicht recht, was sie nun denken soll. Eigentlich möchte sie noch kein Kind, aber sollte sie trotz der schlechten Prognose schwanger sein, sollte sie sich ja eigentlich freuen.

Wie würdet ihr an As Stelle denken oder reagieren? A dachte sich, wenn sie nun doch schwanger würde, dann passiert es eben und es soll so sein. Gleichzeitig hat sie aber auch Angst vor den Veränderungen und fragt sich, ob sie einem Kind überhaupt gewachsen sei. Ich denke, dass ich das Kind behalten würde, auch wenn ich vielleicht zu dem Zeitpunkt eigentlich noch keins möchte. Denn wer sagt mir, dass ich nochmal schwanger werden könnte, wenn die Prognose dafür schon so schlecht ist? Dann würde ich es sicherlich irgendwann bereuen, dass ich das Kind nicht bekommen habe und es nun zu spät dafür ist. Wann kann A. einen Schwangerschaftstest machen? Erst wenn sie mit ihrer Regel ein paar Tage überfällig ist? Oder geht das schon vorher?

Ich habe eine Freundin, der was ganz ähnliches passiert ist. Sie hatte im Alter von 16 Jahren Gebärmutterhalskrebs, allerdings hat sie die Krankheit glücklicherweise überwunden. Die Ärzte gaben ihr allerdings keine Hoffnung, dass sie jemals ein Kind bekommen könnte. Das hat sie damals schon ziemlich fertig gemacht, weil sie eben sehr kinderlieb ist und auch immer welche haben wollte. Sie wurde dann aber im Alter von 22 Jahren trotzdem schwanger. Sie konnte es erst gar nicht glauben und hatte auch während der Schwangerschaft wahnsinnige Angst, das Baby aus irgendwelchen Gründen zu verlieren. Allerdings ist alles gut gelaufen und die Süße ist jetzt auch schon drei Jahre alt. Sie hatte einen Kaiserschnitt und es wird wohl bei diesem einen Kind bleiben. Bei ihr war es also ein wenig anders, weil sie das Kind auch unbedingt haben wollte.

Natürlich verändert sich durch ein Kind erst einmal alles, das ist völlig normal. Ich hatte mich damals auch wahnsinnig auf mein Baby gefreut, obwohl ich auch Angst hatte, dem Ganzen nicht gewachsen zu sein. Anderen Kindern gegenüber war ich nie so wirklich offen und ich befürchtete schon, keine gute Mutter sein zu können. Diese Gedanken waren aber total unbegründet, denn ich hatte gleich einen Draht zu meinem Kleinen und ich habe auch schon von meiner Tante gehört, dass sie niemals gedachte hätte. dass ich mal so eine tolle Mutter wäre. Man macht sich immer seine Gedanken - ob das Kind nun geplant wurde oder eben eine Art Überraschung war. Man wächst auch einfach mit der Situation und daher sollte sich deine Freundin da nicht so sehr den Kopf zerbrechen. Meiner Meinung nach gibt es DEN perfekten Zeitpunkt für ein Kind ohnehin nicht und falls sie wirklich schwanger sein sollte, dann sollte sie sich einfach darüber freuen. Für den Partner scheint es auch kein großes Problem zu sein.

Wäre ich an ihrer Stelle, würde ich das Kind auf jeden Fall behalten. Wer weiß, ob sie überhaupt noch einmal schwanger werden kann. Das würde ich persönlich auch nicht riskieren wollen, wenn ich vor hätte, irgendwann einmal Mutter zu werden. Davon abgesehen könnte ich ohnehin kein Kind abtreiben, aber das muss eben jeder für sich selbst entscheiden. Ich würde einfach mal einen Test machen. Es gibt auch solche Frühtests, die man schon einige Tage vor der eigentlichen Periode machen kann. Diese sind aber nicht sehr gerne, da das nachzuweisende Schwangerschaftshormon eben noch nicht so konzentriert vorhanden ist. Ich hatte damals erst dann einen gemacht, als ich schon fast eine Woche überfällig war, aber eigentlich sind die Tests recht sicher, wenn man sie am Tag des Ausbleibens der Periode durchführt. Es gibt zwar immer wieder Fälle, bei denen die Schwangerschaftstests nicht so genau ausfallen, aber ich hatte damit keine Probleme.

Bei A. ist es auch so, dass ihre fruchtbaren Tage schon vorbei gewesen sind. Ihr Partner reagiert wohl so locker, weil er nicht denkt, dass sie so einfach schwanger werden könnte. Eigentlich hat A auch immer gesagt, dass es ihr am liebsten wäre, wenn es einfach spontan irgendwann passieren würde, dass sie schwanger ist. Und nicht das vorher alles geplant wurde. Aber es sprechen eben doch einige Faktoren gegen eine Schwangerschaft, alleine, weil sie schon so ewig lang die Pille nimmt. Und nun hat sie ja auch irgendwie richtig Angst davor, dass sie schwanger sein könnte. A sagte aber, dass sie es wohl bald wissen wird, da sie diesen Monat noch, ihre Periode bekommen sollte.

Ich nehme auch schon seit zirka 8 Jahren durchgehend die Pille, habe jedoch noch keinen Kinderwunsch. Wenn ich allerdings auch noch solche gesundheitlichen Probleme hätte und der Arzt mir sagen würde, ich könnte eigentlich nicht mehr schwanger werden, würde ich mich sehr drüber freuen, wenn ich es trotzdem würde. Ich würde es als ein Geschenk betrachten und es natürlich bekommen. Für ein Kind gibt es nie den perfekten Augenblick. Ungünstig wäre es nur, wenn man nicht die finanziellen Mittel dafür hat, um den Kind ordentlich etwas zu bieten.

@Nelchen: Dass der Partner so locker reagiert, weil er ohnehin denkt, dass eine Schwangerschaft so gut wie ausgeschlossen ist, kann natürlich auch sein. Aber es gibt eben manchmal Dinge im Leben, die man nicht beeinflussen kann. Auch wenn es für sie schwer ist, schwanger zu werden und sie auch jahrelang die Pille nimmt - möglich ist alles, auch wenn es schon recht unwahrscheinlich ist. Wenn ich es richtig verstanden habe, wollte sie ja Kinder haben und mit fast 30 ist sie meiner Meinung nach ja auch in dem besten Alter. Bei den meisten ist es erst einmal ein Schock, wenn sie ungeplant schwanger werden, deshalb kann ich schon verstehen, dass sie jetzt erst mal sehr nervös ist. Es bleibt ihr dann wohl nichts anderes übrig, als einfach abzuwarten.

Da du aber schreibst, dass es mehrere Faktoren in dem Monat gab, die die Wirkung der Pille beeinträchtigen könnte, frage ich mich schon, warum man dann nicht einfach noch zusätzlich verhütet hat. Auch wenn es sehr schwer für A ist, schwanger zu werden - wenn man derzeit eben kein Kind will, dann kann man sich nicht nur darauf verlassen, sondern muss dann andere Maßnahmen ergreifen. Dann müsste sie sich jetzt auch nicht so viele Gedanken machen. Wenn ich nicht schwanger werden möchte, dann würde ich eben auch alles versuchen, es zu verhindern. Das hat man in dem Fall wohl nicht getan. Naja, warten wir es erst einmal ab. Vielleicht macht sie sich ja auch völlig umsonst verrückt.

Ich kenne dieses Thema aus Sicht eines Mannes, der trotz aller negativen Aussagen von Ärzten Vater geworden ist. Die Kindesmutter hatte diese Diagnose mehrfach bekommen und sie verhüteten eben dann auch nicht. Nun das Kind ist mittlerweile um die 10 Jahre alt und die Frau superglücklich, da sie eben doch Mutter werden konnte.

Wenn A sich nun verrückt macht, dann könnten auch Symptome einer Schwangerschaft auftreten. Dadurch würde sich A noch mehr Gedanken machen. Und selbst wenn der Mann von A das alles so locker sieht, weil er an eine Schwangerschaft nicht glaubt, sollte man trotzdem daran glauben, das er sich über ein Kind freuen wird.

Aus welchen Gründen sieht denn A sich nicht für ein Kind bereit? Ist es das Alter, weil sie noch etwas erreichen will, wo ein quasi im Wege stehen würde? Man kann zwar sein Leben durchplanen, aber es wird nie einen günstigen Zeitpunkt für ein Kind geben. Daher sollte A sich erst mal gar nicht so verrückt machen und einfach abwarten. Sollte sich doch eine Schwangerschaft einstellen, dann kann man noch genug darüber nachdenken wie das weitere Leben verlaufen soll.

Warum mach A sich jetzt schon verrückt, obwohl sie nicht weiß, ob sie nun schwanger ist oder nicht. Im Grunde ist sie einem Kinde ja nicht abgeneigt. Wenn die Frauenärztin schon vorausschauend sagte, dass eine Schwangerschaft zu bekommen für A schwierig ist, sollte A eigentlich glücklich sein, wenn sich herausstellt, dass sie plötzlich schwanger geworden ist, ohne es zur Zeit zu wollen. Ob dieses Ereignis sofort eintritt, oder erst in ein paar Jahren, spielt keine Rolle, wenn das finanzielle Risiko nicht vorhanden ist. Wenn eine Schwangerschaft für A momentan schlimm wäre frage ich mich auch, warum A nicht zusätzlich verhütet hat. Sollte A nun tatsächlich schwanger sein, wird sie sich ganz bestimmt freuen, wenn die erste Ungewissheit vorbei ist.

A wollte zusätzlich verhüten, aber es kam dann doch anders und war zu spät dafür. Richtig bewusste, dass A schwanger sein könnte, hat sie erst nach dem Verkehr bemerkt. Sonst hat A auch immer doppelt verhütet, aber nachdem die Wahrscheinlichkeit dass sie einfach mal so schwanger würde, gesunken ist, hat A auf das zusätzliche Verhütungsmittel verzichtet.

A. hat anscheinend mehre Ängste, was eine Schwangerschaft betrifft. Zum Einen wohl vor der Verantwortung und der großen Veränderung. Sie hat wohl Angst, dass sie dem nicht gewachsen ist und ein Kind sie überfordert. Sie ist auch so, dass sie sich in ihre Ängste richtig hineinsteigern kann. Allerdings ist A schon mehrere Jahre mit ihrem Partner zusammen und hat eine feste Beziehung, auch die finanziellen Aspekte sollten geklärten sein. Ich denke auch, dass A erst einmal abwarten sollte und dann eben ein besonderes Weihnachtsgeschenk erhalten würde.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jede Frau selber entscheiden muss, ob sie ein Kind will oder nicht. Immerhin ist es in der Regel einfach die Mutter, die sich ein Leben lang kümmern wird und auch die Frau ist es, die die Schwangerschaft durchmachen muss und das Kind groß ziehen wird. Aber mal ehrlich: welche Frau -unabhängig ob sie eine schlechte Prognose für eine Schwangerschaft hat oder nicht - hat nicht den Hintergedanken, dass sie nicht weiß, ob sie der Sache Kind gewachsen ist oder nicht. Oder ob sie genug Zeit hat, genug Geld usw. Und wie sagt man doch so schön: der Zeitpunkt für ein Kind ist doch sowieso niemals optimal, weil immer etwas dazwischen kommen kann.

Eine Eileiterentzündung ist sicherlich nicht optimal, bedeutet aber eben noch lange nicht automatisch, dass dieser nicht mehr funktioniert. Will man da Klarheit darüber haben, kann man sich speziell darauf untersuchen lassen. Das man vom lange Pille nehmen schlechter schwanger wird, ist übrigens ein Ammenmärchen und das stimmt definitiv nicht. Ich kann dir aus sicherer Quelle versichern, dass das nicht stimmt. Setzt man die Pille ab, dann funktioniert das Schwanger werden genauso gut oder schlecht, als hätte man die Pille nie genommen. Problematisch ist ganz einfach, dass einige Frauen einen unregelmäßigen Zyklus haben und da liegt das Problem. Den haben sie aber schon immer, weil das einfach zur Individualität der Frau gehört und da ändert die Pille gar nichts daran. Also der Schwierigkeitsfaktor fällt hier schon einmal weg.

A muss selber wissen, ob sie das Kind will. Wenn sonst nichts dagegen sprechen würde, dann kann sie sich ja mit dem Gedanken mal anfreunden. Wenn das für sie aber gar nicht in Frage kommt, dann soll sie das für sich selber eben auch entscheiden und gut ist. Wie gesagt, man kann durchaus testen lassen, ob der Eileiter noch seinen Dienst tut. Erst wenn man da was weiß, würde ich mir Gedanken darüber machen, ob es nun wirklich schwerer ist ein Kind zu bekommen, oder ob die Chancen normal sind. Hat man dann wirklich eine schlechte Prognose für eine Schwangerschaft und man ist schwanger, dann ist das mehr als ein 6er im Lotto und da sollte man wirklich im Hinterkopf haben, dass das die einzige und letzte Chance sein kann, schwanger zu werden. Ich denke, wenn es dann soweit ist, weiß man auch genau, ob man ein Kind will oder auch lieber ein Leben lang ohne Kind sein will.

Und das Schwangerschaftshormon wird ungefähr 7-10 Tage nach der Einnistung gebildet. Folglich kann man auch so 7-10 Tage nach dem Ausbleiben einen Test machen. Man sollte aber eines Bedenken: je früher man den Test macht, desto höher ist die Chance, dass man auch bemerkt, wenn etwas schief geht und das passiert in der ersten Zeit sehr oft. Da weiß ich dann nicht, ob man sich das antun will. Außerdem sollte sie sich sofort in ärztliche Betreuung begeben,wenn sie weiß, dass sie schwanger ist. Mir solchen Vorerkrankungen ist man in einer Schwangerschaft schon gefährdeter und da sollte man sich dann schon in erfahrene Hände begeben.

Ich habe mein erstes Kind mit Mitte zwanzig bekommen und war damit früher dran als die meisten in meinem Freundeskreis. Klar habe ich mir immer wieder Sorgen gemacht, ob ich das schaffen werde. Das ist sicherlich auch ganz normal. Eine Schwangerschaft dauert zum Glück einige Monate und da kann Frau langsam Stück für Stück in die neue Rolle hinein wachsen.

Ich würde A raten erst mal etwa um den Termin der zu erwartenden Periode einen Schwangerschaftstest zu machen und wenn der negativ ist nach etwa einer Woche noch mal einen. Wenn dann die Blutung immer noch ausbleibt, würde ich an A´s Stelle einen Termin beim Frauenarzt abmachen und nach der Ursache suchen lassen. Falls sich dort eine Schwangerschaft heraus stellt, würde ich die Ärztin ganz direkt mal fragen, für wie wahrscheinlich sie es halten würde, dass du noch mal schwanger werden könntest. Aber auch Ärzte sind keine Hellseher.

Wenn dann, durch einen Test oder durch den Arzt eine Schwangerschaft festgestellt wurde, kann man ja immer noch darüber nachdenken, was man tun möchte. Vor einer Abtreibung muss man sowieso eine Beratung aufsuchen. Diese beraten einen nicht nur über die Abreibung sonder auch über Möglichkeiten, wie man sich mit Kind die Situation so gut wie möglich gestalten kann, welche finanziellen Hilfe man bekommen kann und wo man Kurse oder Seminare für die kommende Elternschaft besuchen kann.

Wenn man dann ein Kind hat und an seine Grenzen stößt gibt es immer jemanden, den man fragen kann. Inzwischen gibt es Familienberatungsstellen, Stillberater, Schreiambulanzen und es gibt immer auch Kinderärzte, Erzieher und Lehrer und nicht zuletzt die Familie, die einem zur Seite stehen. Und für die Fragen zwischendurch gibt es hier im Forum ja auch ein paar Eltern, die einem für den ganz normalen Wahnsinn auch mal Praxis erprobte Tipps geben können. Die Welt geht wegen einem Kind nicht unter, aber auch das sollte man nicht verschweigen: Einfacher wird es dadurch nicht. Ich möchte meine Kinder aber trotz allem nicht missen, denn die schönen Momente entschädigen mich einfach für alles.