Klassische oder fondsgebundene Rentenversicherung?
Gestern hatte ich ein ausführliches Beratungsgespräch bei meinem Versicherungsvertreter, weil ich mich zum Thema Altersvorsorge informieren wollte. Das Gespräch an sich war auch sehr gut und hat fast zwei Stunden gedauert. Da ich jedoch alleinstehend bin, riet mir der Versicherungsberater zum Beispiel vom Abschluss einer Kapitallebensversicherung als Altersvorsorge ab, zumal man dort wohl auch keine Riester Zulagen erhält, was ich aber gerne möchte.
Als Ergebnis des Gesprächs kam letztendlich heraus, dass für mich dann entweder eine klassische oder alternativ eine fondsgebundene Rentenversicherung in Frage käme. Nun muss ich ehrlich gesagt zugeben, dass mir der Unterschied gar nicht so wirklich bewusst ist, und fragen wollte ich dann auch nicht mehr, weil das Gespräch wie gesagt ohnehin schon fast zwei Stunden gedauert hat. Kann mir hier im Forum jemand den Unterschied erklären?
Wenn du in eine Versicherung einzahlst, wird die Gesellschaft während der Laufzeit dieses Geld nutzen, um damit Gewinne zu erzielen. Die Gesellschaft geht also her und legt das Geld woanders an. Bei der klassischen Variante wird sehr solide und auf Sicherheit bedacht angelegt. Dir wird von Anfang an ein ein garantierter Zinssatz genannt, mit dem sich deine Beiträge jährlich verzinsen. Hinzu kommt der Überschussanteil, der dann entsteht, wenn deine Gesellschaft beim Anlegen des Geldes mehr Erfolg hatte, als dir garantiert wurde. Der Überschussanteil unterliegt aber daher auch ständiger Änderungen.
Eine fondsgebundene Versicherung funktioniert eigentlich ähnlich, nur dass hier etwas risikofreudiger angelegt wird. Diese Versicherungen kamen auf, als das Interesse der Privatanleger in Aktien und Aktienfonds wuchs, weil sie einfach bessere Wertentwicklungen als die klassischen Versicherer boten. Diese hatten dann die Idee ihre Versicherungsanlagen mit Anlageformen in Fonds zu koppeln. Diese Anlage ist etwas "spekulativer" kann aber bei günstiger Entwicklung des Aktienmarktes wesentlich mehr abwerfen (muss es aber nicht).
Der Unterschied ist auch nicht sofort ersichtlich, im Prinzip aber dennoch recht einfach zu erklären. Bei einer normalen privaten Rentenversicherung, die du bzw. der Vertreter als die klassische RV bezeichnet hast, versteht man die allseits bekannte Variante. Der Versicherer nimmt hier den größten Teil deines Beitrages, und investiert diesen in sehr sichere Anlagen, wie etwa Festgelder oder sichere Anleihen.
Als Ertrag erhältst du bei dieser sicheren Variante einen Mindestzins und zudem noch eine Überschussbeteiligung. Die fondsgebundene RV ist hingegen mit einem höheren Risiko, aber zugleich auch mit einer Chance auf eine bessere Rendite verbunden. Denn hier investiert der Versicherer deine Beiträge in Fonds, meistens ins Aktien- oder in gemischte Fonds. Ein fester Ertrag wird nicht garantiert, sodass im schlimmsten Fall sogar Kapitalverluste entstehen könnten.
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