Mangelnde Diskretion von anderen Kunden

vom 14.12.2011, 20:53 Uhr

In den letzten zwei Jahren ist mir aufgefallen, dass es immer mehr Leute gibt, die es nicht wirklich mit dem Abstand halten haben, wenn es um das Austauschen von empfindlichen Daten zwischen Kunden und Verkäufern / Angestellten und die damit verbundene Diskretion geht. Natürlich gibt es die Linien und Abstandhalter in Bank- und Postfilialen, die das verhindern sollen. Andererseits tauscht man ja nicht nur in der Bank Daten aus, sondern beispielsweise auch in Filialen von Mobilfunkanbietern, wenn man zum Beispiel einen neuen Vertrag abschließt, Änderungen vornehmen lässt und so weiter. Oder dass man bei einem Umtausch in anderen Läden oft seine Adresse und seine Telefonnummer angeben soll.

Mir ist das in der oben genannten Zeit schon öfter passiert, dass ich beim Herausgeben meiner Daten immer einen Blick von hinten (oder von der Seite) eines anderen Kunden auf meine Adresse, Telefonnummer oder ähnliches hatte. Einmal empfand ich eine Kundin so aufdringlich, dass ich sie fragte, ob sie mir nicht Blumen schicken möchte, wenn sie da so auf meine Adresse stiert. Den Verkäufer hat es nicht interessiert, obwohl ich ja der Meinung bin, dass es eigentlich auch zur Aufgabe des Angestellten gehört, diese Art von Privatsphäre der jeweiligen Kunden zu wahren. Meines Erachtens bin ich eigentlich eine eher lockere Person, aber irgendwo hat man doch schon seine persönlichen Grenzen. Was ist eure Meinung darüber? Habt ihr schon einmal ähnliches erlebt?

» ProblemSpatz » Beiträge: 24 » Talkpoints: 21,55 »



Ich kann das auch gar nicht leiden, wenn jemand nicht anständig mit meinen Daten umgeht. Manchmal frage ich mich wirklich, ob die denn schon einmal was von Datenschutz gehört haben. Das fängt bei mir schon mit Kleinigkeiten an. Zum Beispiel hatte ich schon desöfteren folgende Situation: man steht an der Kasse und bezahlt den Einkauf eben normal mit Karte. Dort wird ja dann geschaut, ob die Unterschrift zu der auf der Karte passt, was ich vollkommen in Ordnung und nachvollziehbar finde. Beim wiedergeben allerdings wird dann lauthals gesagt: "Schönen Tag, Frau XXX". Man muss nun wirklich nicht quer durch den Laden meinen Nachnamen rufen. Das verstößt in meinen Augen ja schon gegen den Datenschutz.

Vor allem natürlich dann, wenn man eben nicht Meier, Schulz oder so heißt. Man bekommt ja heutzutage schon so viel heraus, wenn man nur den Namen bei google eingibt. Das muss ich dann wirklich nicht haben. Schön ist auch immer wieder, wenn man die Telefonnummer irgendwo ansagen muss.Das bekommt ja auch jeder mit. Sicherlich geht man davon aus, dass sich die keiner so schnell merkt, aber es gibt ja auch Telefonnummern, die sehr einfach sind, und wenn man aus der gleichen Stadt kommt, muss man sich die Vorwahl nicht merken und damit sind es ja nur eine handvoll Zahlen. Ich versuche auch immer meine Adresse nicht laut anzusagen, aber wenn man dann einen Berater oder was auch immer hat, der das dann schön laut wiederholt, dann frage ich mich auch immer, ob der denn nicht einmal nachdenken kann.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Das Thema bin ich bei meiner Hausbank leid. Und ich denke sogar darüber nach, die Bank deswegen zu wechseln. Meine Bank ist eine recht kleine Filiale, ein kleiner Raum wo man Jedermanns Problem mithört.

Neulich war ich wieder dort und eine Kundin stand am Schalter und wollte wohl einen Dispokredit und hat ihn nicht bekommen, weil ihr Gehalt nicht hoch genug war. Ich fand es sehr peinlich, dass alles mithören zu müssen. Aber der Raum ist so klein und die Bank so persönlich, dass die Mitarbeiter das scheinbar ganz normal finden, dass andere Leute mithören können.

» Friedmann » Beiträge: 561 » Talkpoints: -1,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde es auch immer dreist, wenn einem manche Leute so extrem auf die Pelle rücken. Wenn es zu extrem wird und ich dann sogar schon ihren Atem im Nacken spüren kann, dann traue ich mich auch was zu sagen und bitte die Leute freundlich und höflich zurück zu treten, weil ich es nicht in Ordnung finde und ein bisschen mehr Diskretion erwarte.

Ich finde daher, dass du nicht übertreibst und komplett recht hast. Die Daten, die ich da angebe, oder die privaten Informationen gehen nur mich und den Mitarbeiter was an und niemanden sonst. Des weiteren stehen die Ständer, die den Abstand vorgeben sollen, auch nicht umsonst oder als Schmuck dort.

Ich bin aber allgemein auch der Meinung, dass die Verkäufer auch daran achten sollten, dass die anderen Kunden diesen Abstand auch einhalten sollten. Wenn dem Verkäufer etwas auffällt und auch er denkt, dass der Abstand nicht eingehalten wird, dann könnte er, meiner Meinung nach, den anderen Kunden auch auffordern ein Stück zurückzutreten, weil er sich sonst weigert, das Geschäft fortzuführen oder diesen Kunden dann später zu bedienen. Das ist nicht ungewöhnlich und ich habe es auch selbst schon erlebt, dass manche Verkäufer das machen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich kenne es zwar auch schon ab und an, dass die Menschen einem etwas zu nahe auf die Pelle rücken, aber oft genug geschieht das gar nicht mal mit Absicht, sondern die Personen sind so in den Gedanken, dass sie gar nicht merken, dass sie dem anderen schon fast huckepack auf dem Rücken sitzen. Statt zu schmollen oder aber mich zu ärgern, würde ich in so einem Fall, die hinter mir stehende Person bitten, doch etwas mehr Abstand zu halten. Sicher wird man da in 99 Prozent aller Fälle erst einmal erstaunt und vielleicht auch etwas spöttisch angesehen, aber in allen Fällen werden die Personen hinter einem mehr Abstand halten.

Wenn man natürlich das Konto bei einer Bank führt, die nur über ein kleines Gebäude verfügt, dann würde ich für solche Gespräche sicher einen Termin außerhalb der Öffnungszeiten vereinbaren. Denn dann kann man auch recht sicher sein, dass jemand zuhören kann, wenn eher unangenehme Themen zur Sprache kommen sollte. Wenn ich da ungewollt Zuhörer sein sollte, dann würde ich einfach auf Durchzug schalten, das kann ich inzwischen schon recht gut.

Und ob es gegen den Datenschutz verstößt, wenn der Nachname so laut genannt wird, dass andere Kunden ihn auch verstehen, würde ich auch nicht so sehen wollen. Unangenehm ist es aber doch. Daher würde ich mich einfach an die Zentrale des Marktes wenden und dort erklären, dass das unangenehm ist und ich das nicht möchte. Sicher wird sich durch eine einzelne Beschwerde nichts ändern, aber wenn sich mehr als eine Person darüber beschwert, dann wird sich eher etwas tun.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Da scheine ich ja in einer Gegend zu wohnen, wo die Leute mehr Anstand haben und eben auch Abstand halten. Wobei ich es so gewohnt bin, das in Geschäften und auch an Tankstellen, wo ich mit Karte bezahle, das Gerät so gestellt wird, das kein anderer Kunde beobachten kann. Selbst wenn es irgendwo recht voll ist, wie eben an der Kasse beim Einkaufen, halten die Leute einen gewissen Abstand. Selbst dann, wenn sie gar keinen Einkaufswagen dabei haben.

Allerdings habe ich kein Problem damit, wenn ich in der Öffentlichkeit mit meinem Nachnamen angesprochen werde. Ich meine das kann schließlich auch auf offener Straße passieren, wenn man Lehrer der Kinder trifft oder so. Wobei es hier in der Stadt sowieso eher die übliche Art ist, das alle per Du sind. Besonders was die unmittelbare Nachbarschaft angeht. Selbst in meinem Stammdiscounter ist das Du zwischen Personal und Kunden ein normaler Umgangston.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


@JotJot: Mir ging es in der Beschreibung weniger um die Leute, die eher unbeabsichtigt einem auf die Pelle rücken, sondern eher um diejenigen, die ganz bewusst auf die Unterschrift, die Adresse, Kontodaten, Telefonnummern und so weiter starren. Einerseits denke ich, dass es oftmals einfach nur pure Neugierde ist, andererseits möchte ich selbst entscheiden, wer meine Daten zu Gesicht bekommt. Wenn es denn mal vorkommt. drehe ich mich auch um und frage freundlich, ob die Leute ein wenig zurücktreten können. Das hilft auch und mit Freundlichkeit kommt man oft auch viel weiter.

Wenn ich zum Beispiel merke, dass ich im Laden Jemandem aus Versehen zu nahe auf die Pelle gerückt bin, entschuldige ich mich kurz und gehe dann einen Schritt zurück. Außerdem interessiert es mich nicht, wo der Kunde wohnt und wie sein Foto auf dem Personalausweis aussieht.

» ProblemSpatz » Beiträge: 24 » Talkpoints: 21,55 »



Genau das ist mir heute morgen auch wieder aufgefallen. Ich habe in der Schlange am Bankschalter gewartet und hinter mir stand so ein Zwerg von einem Opa, der zappelte schon herum wie ein Flummi, weil ihm wohl nicht gepasst hat, dass er etwas warten musste. Anscheinend meinte er dann auch noch, wenn er sich an mich heranwanzt, ginge es schneller. Er ist mir fast in die Einkaufstasche gekrabbelt, ich wollte ihn auch schon fragen, ob er auf den Arm will. Ich kann das nicht haben, wenn Leute mir so dicht auf die Pelle rücken - besonders auf der Bank nicht oder wenn ich irgendwo mit der EC-Karte zahle. Manchmal habe ich den Eindruck, da drücken welche extra ihre Nase aufs Eingabepad.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Mir ist das auch schon ab und zu aufgefallen, dass einer mir so richtig auf die Pelle rückt. So etwas geht gar nicht. Da wartete ich zum Beispiel in einer Wartschlange an einer Tankstelle, die auf Grund niedrigem Preises für die recht teurere Woche aufgefallen ist. Ich stellte mich also an und eine andere Person stellte sich so dicht an mich heran, sodass er mich schon an schob wenn einer seine Bezahlung getätigt hatte und dementsprechend auch wieder ging. Ich dachte beim ersten Mal, dass diese Aktion nur ein Zufall wäre oder einfach der Mensch auch nur etwas nervös war, aber beim zweitem und drittem mal, wo er mir dauernd auf die Pelle rückte, hatte ich zu viel und fragte den Mann, ob der denn keine anderen Leute anrempeln möchte oder ob er mich einfach nur betatschen wollte. Das schien ihm schon etwas peinlich und unterlies das für einen Augenblick.

Als ich dann endlich nach einer gefühlte halben Stunde an der Kasse angelangt war, wollte ich bequeme mit der Karte bezahlen und daraufhin meine Geheimnummer eingeben. Da ich mich immer umschaue, wenn ich meine Geheimnummer eintippe, da ich schon in Fernsehberichten gesehen hatte, das über einem einfach eine Kamera montiert war, ohne das man etwas davon mitgekriegt hatte. Da sah ich wieder Monsieur der mir dauernd über die Schulter schaute. Ich hatte keine Lust mehr, meine Aufmerksamkeit an diesen Idioten zu verschenken und habe deswegen meine Hand über den Zifferblock gehalten, sodass der Typ meine Geheimzahl nicht einsehen konnte.

Ich habe eigentlich eine ziemlich große Toleranzzone, aber was zu viel ist, ist zu viel. Wenn ich mal wütend werden, dann muss ich einfach meine Meinung los werden, da ich es einfach blöd finde, dass Leute so dreist sind und einfach nicht abwarten können. Da platzt mir auch schon mal der Kragen.

» JoeGER » Beiträge: 118 » Talkpoints: 1,99 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Besonders häufig erlebe ich das nun glücklicherweise zwar nicht, dass mir jemand in einer entsprechenden Situation, in der ein Abstandhalten angebracht wäre, zu sehr auf die Pelle rückt, aber erlebt habe ich das schon. Auch für mich ist nicht nachvollziehbar, weshalb es manche Menschen gibt, die da doch offenbar so dermaßen wenig Anstand besitzen, dass ihnen nicht klar ist, dass sie die sensiblen Daten anderer einfach nichts angehen. Außerdem gibt es davon abgesehen auch noch eine Intimsphäre, deren Grenze man nicht überschreiten sollte. Ich persönlich habe schon gar kein Bedürfnis danach, mich anderen, mir vor allem völlig fremden Menschen so nah anzunähern, dass ich in eine entsprechende Situation gerate, in der ich indiskret werde.

Ich kann nun allerdings nicht angeben, wann ich das letzte Mal einen solchen Fall erlebt habe, denn das muss tatsächlich schon längere Zeit zurückliegen und es kommt, wie gesagt, auch nicht sonderlich häufig vor. Auch in meiner Gegend scheint man generell in dieser Hinsicht ehre gut erzogen zu sein und sich an die Grundregeln des Anstands zu halten, und so fühle ich mich in der Regel auch nicht bedrängt oder ausspioniert. Vermutlich würde ich aber in einem solchen Fall wie dem, in dem Du den Verkäufer erwähnt hast, den diese Situation recht wenig interessiert zu haben scheint, tatsächlich diesen mal darauf ansprechen, ob es in diesem Hause nicht üblich ist, die Kunden zur Diskretion aufzurufen. Es mag sein, dass das in diesem Moment nichts bewirkt hätte, aber ich denke, einen kleinen Denkzettel hätte ich dem Herrn doch verpassen wollen – wenigstens für die Zukunft, bestenfalls.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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