Brauche ich privat wirklich eine Haftpflichtversicherung?

vom 14.12.2011, 00:36 Uhr

Generell bin ich eigentlich schon immer kein Freund von irgendwelchen Zwängen und Zahlungen, um die man nicht herumkommen kann, sondern zu denen man teilweise gezwungen wird. Vor allem regt mich das auch im Versicherungsbereich vermehrt auf, dass ich einen Beitrag zur Krankenversicherung, Rentenversicherung oder Arbeitslosenversicherung zahlen muss. Wieso kann nicht jeder Bürger selbst entscheiden, wie und womit er sich versichern möchte?

Konkret geht es bei mir um die Privathaftpflichtversicherung. Ein Kumpel von mir meinte nämlich letztens, dass ich die auf jeden Fall brauchen würde, auch wenn es sich um keine Pflichtversicherung handelt. Ich kann mir aber gar nicht vorstellen, warum und für was ich die Versicherung benötigen sollte. Ich kann schließlich aufpassen, dass ich im Porzellangeschäft keine teuren Ming-Vasen umstürze oder Ähnliches. Ist die Privathaftpflicht also wirklich so wichtig, wie es immer heißt?

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» Nachbars Lumpi » Beiträge: 291 » Talkpoints: 63,72 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Natürlich ist es dir frei gestellt, eine Privathaftpflicht abzuschließen. Niemand wird dich dazu zwingen, dies zu tun. Diese Versicherung ist mehr eine moralische Pflicht als eine tatsächliche. Die einzige Pflicht, die du hast, ist, dass du sowieso für allen Schaden den du anrichtest mit deinem Privatvermögen haftest. Egal wie viel Geld du hast, dann musst du einen entstandenen Schaden eben abstottern.

Manchmal kommt es im Leben eben ganz dumm. Es geht hier ja nicht nur um Mingvasen. Manchmal stellt man im Leben eben aus Versehen Dinge an, deren Auswirkungen schnell ins Geld gehen können. Stell dir vor, du hast ein Aquarium oder eine Waschmaschine und die verursachen einen Wasserschaden der im Haus deines Vermieters einen Wasserschaden über mehrere tausend Euro anrichtet. Würdest du das bezahlen können? Oder dir fällt das schicke Blackberry deines Chefs aus Versehen in deinen Suppenteller oder du kippst versehentlich eine Kaffeetasse aus Versehen über das Laptop deiner Schwiegerleute? So eine Angelegenheit ist peinlich genug und wird extrem unangenehm, wenn man dann nicht mal zahlen kann. Bei solchen ganz alltäglichen Missgeschicken ist eine Haftpflichtversicherung eine sehr beruhigende Angelegenheit.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Kennst Du den Werbespot mit der Comedy-Frau Anke Engelke? Da sagt der Mann im Spot auch, dass er die Versicherung nicht brauchen würde, weil doch nichts passieren könnte, und sofort fällt ihm ein Steinblock auf den Kopf. Natürlich ist das übertrieben, aber im Kern trifft es die Sache dennoch. Selbst wenn Du immer vorsichtig bist und Geschäfte mit Porzellan meidest (um beim Beispiel zu bleiben), kannst Du nicht jegliches Risiko verhindern.

Du musst nur mal auf dem Fußweg stolpern, was wirklich JEDEM passieren kann. Muss dann ein Motorrad ausweichen, weil der Fahrer denkt, Du würdest die Straße überqueren und verursacht der Motorrad-Fahrer durch das Ausweichen einen Unfall, bist Du der Schuldige. Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Also ich würde Dir die Privathaftpflicht dringend empfehlen, zumal die schon für unter 100 Euro im Jahr zu bekommen ist.

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» friedchen » Beiträge: 1313 » Talkpoints: 940,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Nachbars Lumpi hat geschrieben:Vor allem regt mich das auch im Versicherungsbereich vermehrt auf, dass ich einen Beitrag zur Krankenversicherung, Rentenversicherung oder Arbeitslosenversicherung zahlen muss. Wieso kann nicht jeder Bürger selbst entscheiden, wie und womit er sich versichern möchte?


Es ist gut, wenn nicht jeder Bürger selbst entscheidet, weil die meisten dazu gar nicht in der Lage sind. Viele würden sparen, was das Zeug hält und anschließend ganz schön blöd aus der Wäsche gucken. Nehmen wir mal das Beispiel der Krankenversicherung. Auf die Beiträge würden sicher viele gerne verzichten. Werden sie aber dann krank, ist das Gejammer groß, gerade wenn es um teure Operationen geht. In der Regel wird das Geld ja dann nicht gespart, sondern ausgegeben - und im Notfall fehlt dann eben das Geld für die Behandlung. Das allein wäre ja in Ordnung, allerdings würden dieselben Leute, die auf Versicherungen verzichten wollen, um den eigenen Geldbeutel zu schonen, später trotzdem nach medizinischen Leistungen jammern. Man muss hier beide Seiten sehen. Die meisten Bürger sind nicht so mündig, wie das gerne dargestellt wird, den meisten muss man (fast) alles vorschreiben. Sonst funktioniert es einfach nicht.

Nun zum eigentlichen Thema: Ich halte die Privathaftpflichtversicherung für eine der wichtigsten Versicherungen und bin auch der Meinung, dass jeder eine solche Versicherung abschließen sollte, ganz unabhängig vom Einkommen. Ich verstehe die Leute nicht, die keine private Haftpflichtversicherung haben und sich dagegen regelrecht wehren. Gerade diese Versicherung ist auch sehr günstig, so dass es wirklich keinen Grund gibt, darauf zu verzichten. Dass sie mehr als sinnvoll ist, steht für mich außer Frage.

Natürlich kannst du aufpassen und schauen, dass du keinen Schaden anrichtest. Allerdings kannst du eben auch nicht alle Risiken ausschließen, es kann immer ein Fall eintreten, in dem du einen Schaden verursachst und dann Ersatz leisten musst. Natürlich kannst du nun so argumentieren, dass es billiger ist, diesen Schaden aus eigener Tasche zu begleichen als jahrelang in eine Versicherung einzubezahlen. Das kann in manchen Fällen so sein, zum Beispiel bei beschädigten Handys, günstigeren Kleidungsstücken oder ähnlichem. Was ist aber, wenn du wirklich einen teuren Schaden anrichtest und vielleicht ungeschickt bist und eine Spiegelreflexkamera für mehrere tausend Euro vom Tisch fegst? Dabei würde sich eine solche Versicherung praktisch schon direkt lohnen, auch wenn man den Nutzen dieser Versicherung nicht eins zu eins in Euro aufrechnen sollte.

Klar ist, dass man für verursachte Schäden auch aufkommt. In dem Punkt wirst du hoffentlich zustimmen. Dabei ist die Schadenssumme auch egal. Wenn es sich um einen hohen Betrag handelt, müsstest du, ein durchschnittliches Einkommen ohne irgendwelche Reichtümer vorausgesetzt, vielleicht jahrelang zahlen, um den Schaden zu begleichen. Das finde ich auch für die Gegenseite nicht zumutbar, also für denjenigen, dem der Schaden entstanden ist. Ich würde da schon verlangen wollen, dass das Geld direkt erstattet wird. Und das ist leider nicht immer der Fall. Schlimmer wäre es natürlich, wenn du kein Geld hättest und den Schaden überhaupt nicht begleichen würdest. Gerade bei Leuten mit geringem Einkommen ist eine solche Versicherung daher sehr wichtig. Ich würde sie aber auch dann abschließen, wenn genug Geld vorhanden wäre, um auch teurere Schäden locker begleichen zu können.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Die Privathaftpflichtversicherung ist tatsächlich eine der wenigen Versicherungen im privaten Bereich, die ich selbst für notwendig halte. Mich kann man auch nicht als Fan diverser anderer Versicherungen bezeichnen. Zum Thema aufpassen, dass nicht passiert: Das ist nur in begrenztem Rahmen möglich. Als Beispiel: Du verschuldest einen Verkehrsunfall, weil Du mit Deinem Fahrrad einem Tier ausgewichen bist. Wegen Deines Ausweichmanövers kommt es zu einem Verkehrsunfall, bei dem Teilnehmer verletzt werden.

In dem Fall müsstest Du für den Schaden aufkommen (Sachschaden, Personenschaden, Schmerzensgeld und evtl. eine lebenslange Rente an den Geschädigten). Das sind dann nicht nur ein paar Tausend Euro, sondern kann in die Millionenhöhe gehen. Da sieht es mit dem bezahlen schlecht aus, oder?

Eine private Haftpflichtversicherung ist nicht teuer. Bezahle lieber ein paar Euro im Monat und Du bist auf der sicheren Seite!

» dorilein » Beiträge: 100 » Talkpoints: 27,62 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich persönlich habe eine Haftpflichtversicherung auch immer für unnötig gehalten. Ich habe das dann gesehen wie du: Man hat schon so viele Pflichtversicherungen, so dass man nicht noch eine zusätzliche Versicherung abschließen wollte. Meine Schwester ist vor einigen Monaten umgezogen und da hat der Vermieter explizit nach einer Haftpflichtversicherung gefragt. Er scheint da also schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht zu haben. Ich dachte auch immer, dass ich ein vorsichtiger Mensch bin und eine Haftpflichtversicherung eigentlich herausgeworfenes Geld ist, da ich eh nichts kaputt machen werde. Es kann aber so schnell mal was passieren, das kann man sich im ersten Moment gar nicht vorstellen.

Ich habe eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen, als unser Sohn auf die Welt gekommen ist. Mir wurde dann auch explizit dazu geraten, denn Kinder machen beim Spielen ja eher etwas kaputt und da ist es schon sinnvoll, eine solche Versicherung zu haben. Die Beiträge sind auch gar nicht mal so teuer, ich hatte mir das immer sehr viel kostenintensiver vorgestellt. Da kann man im Internet die Preise auch sehr gut miteinander vergleichen. Aber nicht nur mit Kind lohnt sich eine solche Haftpflichtversicherung. Wie schon erwähnt wurde, hat man schnell mal etwas Teures unabsichtlich beschädigt oder kaputt gemacht und dann steht man dumm da, wenn man es nicht bezahlen kann. In solchen Fällen springt diese Versicherung eben auch ein.

Also ich persönlich kann auch nur zum Abschluss einer Haftpflichtversicherung raten, auch wenn ich eigentlich immer dagegen war. Sie hilft schon ziemlich viel, wenn man einen Schaden anrichtet, auch wenn ich sie bisher glücklicherweise noch nicht in Anspruch nehmen musste. Wenn ich daran denke, dass ich jahrelang etwas abbezahlen müsste, nur weil ich ein wenig unvorsichtig war - nein danke, da bezahle ich lieber die paar Euro monatlich und bin damit aber auf der sicheren Seite. Also wir bezahlen als Familie etwas weniger als 5 Euro monatlich, das finde ich echt nicht zu viel. Als Single bezahlt man wahrscheinlich noch ein bisschen weniger. Also diesen Beitrag finde ich echt nicht zu hoch und ich denke, dass sich das auch jeder leisten kann. Ich würde immer wieder eine abschließen, vor allem mit Kind.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Die Privathaftpflichtversicherung ist ein absolutes Muss und mit ungefähr 50 Euro Jahresbeitrag beim preiswertesten Anbieter mit kleiner Selbstbeteiligung gar nicht einmal so teuer.

Stell dir einmal folgendes Szenario vor: Du bist mit dem Fahrrad oder als Fußgänger unterwegs, aus Unachtsamkeit überquerst du die Straße ohne auf den Verkehr zu achten. Es stoßen wegen einer Vollbremsung mehrere Fahrzeuge zusammen, es kommt zu einem erheblichen Blechschaden und einige haben auch ein Schleudertrauma. Rate einmal wer den ganzen Blechschaden und den Personenschaden bezahlen muss? Dazu kommen noch erhebliche Schmerzensgeldforderungen der Opfer und die Verdienstausfälle wegen der Krankschreibung. Wenn du Pech hast dann sind einige Verletzte ihr Leben lang gehandicapt unddu musst so lange zahlen. Sei dir darüber klar dass du mit deinem gesamten Vermögen haften musst.

Unsere Oma meinte auch dass sie keine Privathaftpflichtversicherung mehr braucht und kündigte. Sie hatte kurz danach so wie oben beschrieben einen Verkehrsunfall verursacht. Der Schaden war zwar nicht so schlimm, aber die Reparatur des Autos und die Kosten des Rechtsanwaltes gingen trotzdem in die Tausende. Eine Haftpflichtversicherung wehrt übrigens auch unberechtigte Forderungen auf ihre Kosten ab, das sollte man ebenfalls wissen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Mir wurde auch – allerdings von einem Versicherungsberater – erzählt, dass ich ganz dringend eine Privathaftpflichtversicherung bräuchte. Mich könnte doch jemand verklagen usw. Dass Leute aus der Versicherungbranche ihre Produkte natürlich verkaufen wollen, ist mir auch klar.

Ich habe dann mal in meinem Umfeld gefragt und keiner, den ich kenne, hat eine Privathaftpflichtversicherung. Nur diejenigen, die es beruflich benötigen (z.B. Selbstständige).

Egal wie viel Geld du hast, dann musst du einen entstandenen Schaden eben abstottern.


Das stimmt ja nicht so ganz; wer unter einem bestimmten Monatseinkommen hat, muss nicht zahlen, wenn er weniger als den Selbstbehalt (der liegt glaube ich bei 900 EUR?) verdient.

Würdest du das bezahlen können? Oder dir fällt das schicke Blackberry deines Chefs aus Versehen in deinen Suppenteller oder du kippst versehentlich eine Kaffeetasse aus Versehen über das Laptop deiner Schwiegerleute?


Das schicke Blackberry des Chefs ist sicherlich über eine das Firmeninventar schützende Versicherung abgedeckt und somit müsste derjenige, der es kaputt macht, das nicht zahlen. Außerdem könnte der sogar die Anschaffung eines neuen Blackberrys als Firmenausgabe steuerlich absetzen und daher gibt es keine Notwendigkeit für den Mitarbeiter, den Schaden zu ersetzen.

Und ich würde doch sehr am Familiensinn der Schwiegereltern zweifeln, wenn sie einen tatsächlich verklagen sollten, nachdem einen ein Missgeschick passiert ist. Zudem haben schöne neue Sachen ja auch eine Weile Garantie und können dann kostenlos repariert werden.

Eine Privathaftpflichtversicherung springt erst dann ein, wenn jemand auch eine Schadensersatzforderung an Dich richtet. Und das wird nur dann passieren, wenn es keine andere Versicherung gibt, die den Schaden reguliert (KFZ-Haftpflicht, Hausratsversicherung usw.) und derjenige nicht mit einer Entschuldigung oder einer kleinen Wiedergutmachung zufrieden ist.

Noch ein Beispiel:

Stell dir einmal folgendes Szenario vor: Du bist mit dem Fahrrad oder als Fußgänger unterwegs, aus Unachtsamkeit überquerst du die Straße ohne auf den Verkehr zu achten. Es stoßen wegen einer Vollbremsung mehrere Fahrzeuge zusammen, es kommt zu einem erheblichen Blechschaden und einige haben auch ein Schleudertrauma. Rate einmal wer den ganzen Blechschaden und den Personenschaden bezahlen muss?


Bei Auffahrunfällen geht man eigentlich meistens davon aus, dass derjenige Schuld ist, der hinten drauf gefahren ist, weil de nicht genug Abstand gehalten hat. Denn normalerweise soll man ja so viel Abstand halten, dass man problemlos anhalten kann, ohne auf den Vordermann zu krachen. Wenn also mehrere Autos aufeinander auffahren – egal warum – dann ist gewissermaßen jeder schuld, denn dann haben die Abstände bei allen nicht gestimmt und jeder zahlt seinen Schaden selber (bzw. die Kasko) und das, was am anderen Auto kaputt ging, dadurch dass man hinten auf fuhr, zahlt die Haftpflicht des Aufgefahrenen.

Personenschäden müsste auch die Haftpflicht übernehmen. Ansonsten haben wir doch Krankenkassen oder? Man darf dann halt nur nichts „Falsches“ sagen, wenn der Arzt danach fragt, woher eine Verletzung kam.

Also um es zusammenzufassen – ich denke schon, dass eine Privathaftpflicht zumindest zur Beruhigung nicht schlecht ist, aber ich kenne niemanden in meinem Umfeld, der eine solche gebraucht hätte. Die meisten Schäden sind Kleinigkeiten und werden (etwa wenn ein fahrendes Auto beteiligt ist) von der KFZ-Versicherung bezahlt. Auch wer jemandem versehentlich ein Wehwechen zufügt, sollte darauf vertrauen, dass dessen Krankenkasse die Gesundpflege bezahlt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Zitronengras hat geschrieben:Das stimmt ja nicht so ganz; wer unter einem bestimmten Monatseinkommen hat, muss nicht zahlen, wenn er weniger als den Selbstbehalt (der liegt glaube ich bei 900 EUR?) verdient.


Naja, aber möchte man auf Dauer von 900 Euro leben? Irgendwann will man doch auch mal etwas erreichen und sich von schlecht bezahlten Niedriglohn- und Studentenjobs entfernen, oder? Das trifft sicher nicht auf jeden zu, mir würde es allerdings keine Freude machen, nach meinem Studium und mit Eintritt ins Berufslebens weiterhin jahrelang wie ein kleiner Student zu leben, nur weil ich noch irgendwo viele tausend Euro abstottern muss. Abgesehen davon finde ich es auch verwerflich, wenn Leute die von ihnen verursachten Schäden nicht abbezahlen. Für den Geschädigten macht es nämlich sicher auch etwas aus, ob er für viel Geld selbst für seinen Schaden aufkommen darf, oder ob er vom Verursacher bezahlt wird.

Zitronengras hat geschrieben:Und ich würde doch sehr am Familiensinn der Schwiegereltern zweifeln, wenn sie einen tatsächlich verklagen sollten, nachdem einen ein Missgeschick passiert ist. Zudem haben schöne neue Sachen ja auch eine Weile Garantie und können dann kostenlos repariert werden.


Klage muss man nicht erheben, allerdings sollte man davon ausgehen, dass größere Schäden auch im Familienkreis ersetzt werden. Ein Beispiel dazu: mein Ex-Partner hat einen Bruder, der zwei Kinder hat. Die Kinder spielten mit Wasser und Wasserpistolen herum. Dabei wurde auch die Kamera meines damaligen Freundes nass und war aufgrund eines Wasserschadens auch nicht mehr reparierbar. Da die Kamera schon älter war, lag der Schaden "nur" bei einigen hundert Euro. Erwartest du, dass man den Schaden einfach so hinnimmt und aus eigener Tasche bezahlt, nur weil er sich innerhalb der Familie ereignet hat? Zum Glück waren die Kinder über den Bruder auch privathaftpflichtversichert und der Schaden wurde von der Versicherung übernommen. Dafür muss man nicht klagen. Die Garantie ist übrigens generell nicht dafür da, dass Leute sie für Schäden ausnutzen, die überhaupt nichts damit zu tun haben, das halte ich für Betrug.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Nachbars Lumpi hat geschrieben:Ich kann schließlich aufpassen, dass ich im Porzellangeschäft keine teuren Ming-Vasen umstürze oder Ähnliches. Ist die Privathaftpflicht also wirklich so wichtig, wie es immer heißt?


Das glaub ich nicht, dass du jedes Risiko ausschließen kannst. Denn es kann immer und überall passieren, dass man etwas kaputt macht. Genauso kann man auch nicht vorhersehen, dass man krank wird. Wie es bei Versicherungen so oft ist, braucht man diese meistens dann, wenn man sie nicht hat. Und wenn man eine Versicherung abschließt, muss man diese irgendwie nie in Anspruch nehmen.

Dennoch gibt es Versicherungen, die wirklich wichtig sind und dazu gehören auch die von dir genannten. Denn es ist eben nicht alles vorhersehbar und wenn du bestimmte Versicherungen nicht hast, bleiben möglicherweise andere Leute auf den entstandenen Kosten sitzen. Denn wenn du nicht in der Lage bist, etwas zu bezahlen, obwohl du etwas kaputt gemacht hast und eine Operation oder so bezahlen musst, sehen die Leute nie etwas von dem Geld. Umgekehrt würdest du dich ja auch nicht freuen, wenn dir Geld zusteht und das aber nie siehst, weil die Leute zu geizig waren, um Versicherungen zu bezahlen.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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