Wie kaputt ist das österreichische Bildungssystem?

vom 12.12.2011, 16:54 Uhr

Diese Frage wird derzeit in jeder Zeitung und in jedem Fernsehbericht gestellt und bietet damit für alle Menschen genug Gesprächsstoff um unwichtigere Themen zu umgehen. Doch ist unser Bildungssystem nun für die immer schlechter werdenden Noten und den damit verbundenen psychischen Druck hauptverantwortlich?

Meiner Meinung nach, ja. Natürlich ist das kaputte Bildungssystem nur ein Bestandteil von vielen, welche die dramatischen Ergebnisse verursachen, denn die Schüler selbst, die Eltern, die Lehrer und das Umfeld der Schüler können auch Begründer des Problems sein. Dennoch ist das Bildungssystem der Hauptbestandteil des Übels, und das lässt sich sogar mit stichhaltigen Ergebnissen beweisen: selbst das amerikanische Schulsystem, das hierzulande meist mit Kopfschütteln begutachtet wird, zeigt einen besseren Erfolg als das österreichische. Auch in Australien, wo beim universellen Schulsystem die Noten komplett gestrichen wurden, ist eine deutlich bessere Erfolgsquote gegenüber anderen Ländern erkennbar.

Doch warum ist das so? Eine der größten Faktoren für die schlechten Ergebnisse ist Stress. Dieser ist offensichtlich, da auch immer mehr Schüler und Lehrer psychischen Krankheiten und durch diese bedingten chronischen Krankheiten zum Opfer fallen. Unser Bildungssystem macht aber nichts dagegen.

Andere Länder beweisen, dass es auch anders geht, denn in Australien z.B. wurden den Schülern zusammen mit den normalen Noten auch der Stress genommen und das macht sich in erster Linie an den Ergebnissen bemerkbar und die Lehrer gehen natürlich auch lieber zur Schule, wenn die Schüler stressfrei arbeiten und dadurch besser zuhören und mitmachen, und haben dadurch auch selbst weniger Stress. In Amerika gehen die Schüler aufgrund vieler Förderkurse, Wettbewerbe und Aktivitäten gerne zur Schule und genießen dadurch ein solides Gemeinschaftsgefühl, und genau so etwas fehlt dem österreichischen Bildungssystem.

Den Politikern sind die Menschen nämlich mehr oder weniger egal, denn alles, was sie interessiert, ist das Geld. Deshalb werden Änderungen am Bildungssystem meistens auch nur dann vorgenommen, wenn man dadurch Geld sparen kann. Spätestens wenn man merkt, dass die Menschen das Bildungssystem verwalten, die am wenigsten Ahnung davon haben, ist es Zeit etwas daran zu ändern.

Man könnte viele Probleme lösen, indem man z.B. das Notensystem verändert, man könnte unparteiische Personen einstellen, die nicht mit den Lehrern der Schule zusammenarbeiten, damit Schüler mit jemandem über die Probleme in der Schule offen reden könnten und dadurch auch fähig wären den eigenen psychischen Druck zu minimieren. Man könnte natürlich auch Fachkräfte beauftragen, die sich ab und zu den Unterricht in verschiedenen Fächern mit verschiedenen Lehrern anschauen würden, den Unterricht analysieren würden und danach vertraut mit den Schülern über deren Zufriedenheit reden könnten. Das alles wären recht gute Ideen, die man wenigstens Testen könnte um zu sehen, ob sie wirklich Erfolg hätten. Aber das alles kostet Unmengen an Geld; Geld, das der Staat nicht zahlen kann oder einfach nicht bereit ist zu zahlen.

Alles in allem würde ich sagen, dass die einzige Sache, die dazu beitragen kann das österreichische Bildungssystem zu verbessern, die Hartnäckigkeit die Probleme zu lösen und damit diese nicht zu ignorieren, und der Zusammenhalt von Schülern und Lehrern ist; denn am Ende sind wir doch alle nur Menschen. Was meint ihr dazu?

» LiquidFusion » Beiträge: 77 » Talkpoints: 41,68 »



Totgesagte leben länger. Als Deutscher habe ich kaum Überblick über unser Bildungssystem und kann daher keine umfassende Antwort geben, aber das Gejammere darüber findet meiner Ansicht nach auf hohem Niveau statt.

Vor allem sehe ich in dem ganzen Text keinen Nachweis über die aufgestellten Behauptungen. Sinken die Noten tatsächlich? Sollte dies der Fall sein, kann es natürlich auch daran liegen, dass immer mehr Schüler auf höhere Schulen gehen und dort in immer kürzerer Zeit immer mehr Stoff lernen müssen. Dann wäre es sogar schon ein Wunder, wenn es nicht so kommen würde.

Natürlich hat es auch Auswirkungen, wenn es viele Migranten in einer Klasse gibt und diese kaum deutsch sprechen. Das Thema mag zwar nicht jedem gefallen, aber hier sollte die Wahrheit vor politischer Wunschvorstellung stehen. Ich bin übrigens für Integration und gegen pauschale Vorverurteilungen aller Migranten.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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