Als Besuch andere Dinge essen

vom 12.12.2011, 04:13 Uhr

Eine Freundin von mir fährt über Weihnachten das erste Mal für längere Zeit zu ihrem Freund. Sie war schon einige Male dort, aber dann immer nur vereinzelte Tage und jetzt werden es zwei Wochen sein. Nun hat sie aber das Problem, dass sie sich zur Zeit auf Diät befindet und sich auch gesund ernähren will. Die Familie ihres Freundes ernährt sich nicht unbedingt ungesund, aber die Dinge, die dort auf den Tisch kommen, sind einfach nicht besonders gut für ihre Ernährung, da sie vor allem abends sehr reichhaltig essen. Meine Freundin macht sich nun ziemliche Gedanken. Ihr Freund meinte zwar, dass das kein Problem sein wird, wenn sie einfach etwas anderes isst und dass die Eltern das auch kaufen werden und sie das dann nur selber kochen muss und damit ist die Sache erledigt. Trotzdem fühlt sie sich unwohl bei dem Gedanken, was ich auch gut verstehen kann. Sie hat mit ihrem Freund auch schon darüber gesprochen, dass sie eben selber Lebensmittel einkauft, aber das wurde von ihm abgelehnt.

Sie hat auch schon überlegt, ob sie einfach diese zwei Wochen dann normal essen soll, aber da sie sich schon seit Monaten bemüht abzunehmen und auch schon einiges an Gewicht verloren hat, ist sie eigentlich demgegenüber sehr abgeneigt, da sie ihren Fortschritt nicht riskieren will und sie sich sicher ist, dass sie dann wieder zunehmen würde und das möchte sie nicht.

Mich würde mal interessieren, was ihr von dieser Sache haltet. Würdet ihr das als unhöflich empfinden, wenn euer Besuch nicht mitisst und eine Diät der Grund dafür ist? Oder wäre euch der Grund egal und ihr fändet das so oder so blöd? Wie würdet ihr euch verhalten?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn der Freund versichert, dass es seiner Familie nichts ausmacht, wenn sie etwas anderes isst, dann würde ich das auch so machen. Sie hat ja auch eine Begründung für ihr Verhalten und lehnt nicht einfach so die Ernährung der Familie ab.

Allerdings würde ich, glaube ich, die Diät dann nicht ganz so streng handhaben, wie sonst. Wenn z.B. der Freund mal von einem Essen sagt, das sei die Spezialität seiner Mutter, dann würde ich bei der Familie mitessen. Dadurch zeigt man Interesse und wenn man dann das Essen noch lobt, obwohl man es eigentlich gar nicht essen sollte, freut sich die Familie sicher darüber.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich finde, dass deine Freundin in der Zeit schon dort mitessen könnte. Sie muss sich ja nicht den Bauch vollschlagen, so dass gar nichts mehr geht. Aber kleine Mengen von dem Essen werden doch sicherlich nicht unbedingt die ganze Diät ruinieren. Sie kann dann ja ansonsten viel Gemüse und Obst essen, wie es bisher auch macht und eben nur einmal am Tag das normale Essen der Familie essen. Sie wird sich ja auch noch ausreichend bewegen und Sport treiben, dass sollte doch dann schon ein Ausgleich sein.

Ich würde eben sehen, dass ich einen Mittelweg finde. Sie könnte ja auch das Angebot von der Familie mit den gesunden Essen annehmen und dann zwischendurch eben mal das Essen der Familie essen. Ich denke, dass sich das bestimmt irgendwie regeln lässt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Die Frage ist, was für eine Diät deine Freundin macht. Nimmt sie nach einem bestimmten Konzept ab und muss dabei auf gewisse Lebensmittel gänzlich verzichten? Oder hat sie einfach ihre Ernährung umgestellt und lebt jetzt allgemein gesünder?

Wenn sie nicht gänzlich auf bestimmte Dinge verzichten muss, würde ich es vielleicht so handhaben, wie von Nelchen vorgeschlagen. Wenn man auf die Kalorien achtet und nicht so große Portionen isst, beispielsweise den Fettrand vom Fleisch entfernt und von mit Mehlschwitze angemachtem Gemüse nur einen kleinen Löffel voll nimmt, sollte das ihren Abnehmerfolg eigentlich nicht beeinträchtigen.

Ansonsten würde ich an der Stelle deiner Freundin vielleicht nicht gänzlich extra für mich kochen, sondern das eine oder andere zum gemeinsamen Essen der Familie beitragen. Bestimmt kennt deine Freundin hier und da eine kalorienärmere Alternative zum reichhaltigen Essen der Schwiegermutter in spe und könnte sie beim Kochen unterstützen. So braucht sich kein Familienmitglied auf die Füße getreten fühlen, weil deine Freundin eine Extrawurst haben möchte. Oder aber deine Freundin übernimmt am einen oder anderen Tag das Kochen gänzlich und entlastet so die Mutter ihres Freundes. Wenn sie für sich allein ohnehin kochen müsste, kann sie das ja auch für die ganze Familie übernehmen.

» Doreen82 » Beiträge: 316 » Talkpoints: 7,93 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Soweit ich weiß verzichtet sie eigentlich nicht komplett auf irgendwelche Nahrungsmittel. Sie hat allgemein einfach ihre Ernährung umgestellt und isst abends immer sehr eiweißhaltig und Kohlenhydrate gibt es dann nur mittags und bei der Familie des Freundes gibt es abends gegen 8 Uhr dann eben das "Abendessen", was eher einem Mittagessen gleicht.

Dass sie dann mitisst und einfach weniger isst, ist eigentlich eine gute Idee. Aber wenn man es auf die Dauer rechnet, dann ist das sicherlich nicht so empfehlenswert, wenn sie jeden Abend dann hungrig ins Bett geht, weil sie Angst hat zu viel zu essen. Das wäre ja dann auch nicht so optimal.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ehrlich gesagt würde ich beim ersten längeren Besuch beim Freund keine "Extrawürste" haben wollen, sondern in der Zeit normal mitessen. Auch wenn es laut Aussage des Freundes kein Problem sein sollte, will man ja auch einen guten Eindruck hinterlassen und dazu gehört für mich auch irgendwie, dass man sich nicht jeden Tag sein eigenes Essen kocht, sondern sich etwas anpasst.

Ich würde also schon normal mitessen, aber ich würde mir natürlich auch nicht den Bauch vollschlagen, sondern für Zeit eine "FdH - Friss die Hälfte-Diät" durchführen. Und nach den zwei Wochen geht die "richtige" Diät dann weiter.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke schon, dass das der Familie etwas unangenehm werden könnte, vor allem eben weil es der erste längere Besuch ist und da wirkt das ein wenig befremdlich, wenn man nicht das Essen der Familie essen will, weil man meint, man müsse sich ''gesünder'' ernähren. So würde ich das dann auch besser nicht formulieren, sondern einfach direkt sagen, dass sie auf einer bestimmten Diät ist, bei der sie nur das und dies ist, Ende aus.

Trotzdem finde ich, dass man das Problem um einiges einfacher lösen könnte, als einfach jeden Tag was eigenes zu kochen. Irgendwo ist das dann auch aufwendig, weil die Eltern für die Familie kochen werden und die Freundin für sich selbst, dann stehen die zusammen in der Küche und machen beide was anderes und müsse dann noch darauf achten, dass es möglichst gleichzeitig fertig wird, damit alle gleichzeitig zu Essen beginnen können.

Ich würde mir anstelle der Freundin einfach das vom Tisch aussuchen, was halbwegs ihren Vorstellungen entspricht und gut ist. Und Abends zu kochen finde ich ohnehin total unnötig, da soll sie sich eben was aus dem Obstkorb nehmen, dann muss die Familie keine extra Einkäufe für sie machen und gesund ist es trotzdem. Mir wäre das einfach ein wenig zu aufwendig und ich hätte auch Sorgen, dass ich der Familie zu viel Aufwand mache und sie sich mit mir unwohl fühlt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube nicht, dass sie da unbedingt zeitgleich mit essen will. Und sonderlich kochen tut sie abends eigentlich auch nicht, das wäre dann eben eher mittags. Die Familie isst halt abends warm und sie immer mittags, daher würde man sich beim Kochen wahrscheinlich eher nicht in die Quere kommen. Das ist eben auch ihr Problem, da in der Familie abends eben eher so gegessen wird, wie sie sonst mittags isst.

Wenn sie bei mir zu Besuch ist, dann isst sie eigentlich auch ganz normal mit uns, das ist kein Problem. Aber wir essen eben auch mittags warm und abends dann auch oft noch viel Eiweiß und Gemüse, da unsere Mütter zusammen in einer Ernährungstherapie waren und das dort so gelernt haben. Daher essen wir ziemlich ähnlich. An sich stört es sie auch nicht, wenn sie da bei ihrem Freund ein oder zwei Tage ungesund isst, an den Festtagen eben. Aber das über zwei Wochen ist eben schon ein Problem und sie möchte nächstes Jahr auch für einen noch längeren Zeitraum zu ihm fahren und da weiß sie eben nicht, wie sie das machen soll, da sie dort nicht wieder zunehmen möchte.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich finde es auch sehr schwierig, dies handzuhaben, aber letztendlich sollte sich Deine Freundin nach der Familie des Freundes richten. Oder was ganz Anderes: Deine Freundin bietet an, an einigen Tagen während des Aufenthaltes zu kochen und somit sich irgendwie erkenntlich für die Unterkunft zeigen. Somit könnte die Freundin zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, was ja nun auch nicht das verkehrteste Mittel wäre, oder?

Die Idee von Crispin, einfach ausreichend Obst zur Verfügung zu haben oder es sich selbst zu kaufen, und dies dann anstelle des Abendessens zu sich zu nehmen, finde ich auch ganz gut. Es gibt ja auch Obst, welches nicht ganz so viele Kohlenhydrate hat und damit könnte sie ihre Diät auch weiterhin fortführen. Möchte sie das auch nicht, sollte sie sich abends dann eben an eiweißhaltige Lebensmittel halten; ich gehe nicht davon aus, dass die Familie ihres Freundes ausschließlich Kohlenhydrate zu sich nimmt, oder? Die kann sie ja dann weglassen.

Kennen die Eltern des Freundes Deine Freundin bereits? Vielleicht könnte man sie einfach darauf hinweisen, dass die Frau eben auf ihre Ernährung achtet und gewisse Regeln im Alltag umsetzt. Die Eltern müssen ja nun nicht mitmachen, aber eventuell gibt es Kompromisse, die eingegangen werden können und somit das Leben dann erleichtern. Mich stört halt dieser Zeitraum von zwei Wochen. Sollte es aber auch ein Problem sein, gebe ich einfach mal SuperGrobis Anmerkung wieder, dass die Freundin dann eben weniger isst. Wenn das Essen so gehaltvoll ist, wird sie sicherlich abends auch nicht hungrig ins Bett gehen oder sie organisiert sich eben als Nachtisch etwas mit viel Eiweiß und wenig Kohlenhydraten.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Die Eltern kennen sie noch nicht, sie fährt über Weihnachten das erste Mal dorthin. Das sie dann kocht scheint mir eine gute Idee zu sein, ich weiß nur nicht wie begeistert sie davon sein wird, weil sie dann immer Sorge hat, dass es niemandem schmeckt, weil sie nicht so gut kochen kann.

Die Familie isst abends wohl oft Nudeln oder Aufläufe, daher ist es dann eben schwer, gerade auf das "reichhaltige" Essen zu verzichten. Und sie will den Eltern auch nicht das Gefühl geben, dass sie sich nun schlecht ernähren, da die Mutter des Freundes sich eigentlich auch in einer (bisher wohl relativ erfolglosen) Diät befindet. Aber vielleicht wäre sie auch froh um ein paar Ratschläge. Das kann man ja nicht wissen. Ich denke, dass sie sich da zu viele Sorgen macht. Das wird sich bestimmt einfach alles so ergeben, dass alle glücklich und zufrieden sind. So hoffe ich jedenfalls für sie, weil es wirklich schade wäre, wenn sie ihren Plan kaputt macht, nur um bei ihrem Freund ordentlich mit zu essen. Es bleibt ja nicht bei den zwei Wochen um Weihnachten herum, nächstes Jahr fährt sie länger dorthin.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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