Schon mal die Haltestelle verschlafen?

Obwohl ich jeden Tag Bus fahre, habe ich noch nie die Haltestelle verpasst. Aber dies liegt auch daran, dass ich nie im Bus schlafe. Ich könnte nicht entspannt sein wenn ich weiß, dass noch andere Menschen mir dabei zusehen und ich hilflos ausgesetzt bin. Falls ich trotzdem die Haltestelle mal verschlafen sollte, würde ich an der nächsten Haltestelle aussteigen und mich abholen lassen.

Mir ist es noch niemals passiert, dass ich eine Haltestelle im Bus oder im Zug verpasst habe. Dabei fahre ich jeden Tag mindestens zweimal mit dem Zug und zweimal mit dem Bus. Manchmal sind es auch mehr Fahrten, wenn ich in der Uni zwischen den Vorlesungen noch ein wenig Zeit habe und in die Stadt möchte. Dabei kam es noch nie vor, dass ich meine Haltestelle verpasst habe, weil ich geschlafen hatte oder so in Gedanken versunken war und ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass das so schnell passieren wird.

Auch wenn ich sehr müde bin, dann zwinge ich mich immer dazu, wach zu bleiben, wenn ich unterwegs bin und innerhalb der nächsten Stunde aussteigen muss. Immerhin habe ich einfach zu große Angst davor, einmal verschlafen zu können und dieses Risiko würde ich absolut nicht eingehen wollen. Und wenn ich eben einschlafen würde, dann würde ich sicherlich nicht so schnell wach werden und ich kann es mir nicht vorstellen, dass ich dann genau an der Haltestelle, an der ich raus müsste, wieder wach werden würde. Deshalb versuche ich dann auch erst gar nicht, im Zug oder im Bus einzuschlafen, da mit das ganz einfach viel zu riskant wäre.

Ehrlich gesagt wäre es mir aber auch sehr unangenehm, in öffentlichen Verkehrsmitteln zu schlafen. Immerhin wäre ich ja nicht alleine und ich würde dann eben auch nicht von fremden Leuten beim Schlafen beobachtet werden wollen. Zudem sind meine Augen nach dem Schlafen auch immer klein und verquollen und das würde man mir dann auch ansehen, was ich nicht wollen würde. Zudem bin ich nach so einem kurzen Schlaf meistens noch müder, als wenn ich gar nicht schlafen würde und deshalb lasse ich das dann einfach sein. Stattdessen nehme ich mir dann einfach immer vor, am Abend einfach früher ins Bett zu gehen, damit ich am nächsten Tag nicht mehr so müde bin.

Ich habe noch nie die Haltestelle verschlafen. Ich fahre sehr viel mit der Bahn und stelle unterwegs immer den Handy-Wecker. 5 Minuten bevor ich aussteigen muss, klingelt dieser häufig und ich habe noch nicht erlebt, dass dieser Wecker mal versagt hat aus welchem Grund auch immer.

Mich stört das überhaupt nicht, wenn andere Menschen mich beim schlafen beobachten. Schlafen ist schließlich etwas ganz natürliches, genauso wie essen und trinken. Außerdem sehe ich die allermeisten Menschen, die ich unterwegs treffe, sowieso nie wieder. Also kann mir das herzlich egal sein, was die von mir denken oder eben nicht denken. So eitel bin ich auch nicht.

Ich habe einmal den Halt am Bahnhof meiner Arbeitsstadt verschlafen. Zu dem Zeitpunkt arbeitete ich in einer 100 Kilometer entfernten Stadt und musste mit dem Zug dorthin fahren, was -je nach Zug- zwischen zwei und drei Stunden in Anspruch nahm.

An diesem Tag musste ich um halb 9 bei der Arbeit sein. Der Zug dorthin fuhr um 06:15 in meiner Stadt los und ich musste nicht umsteigen. Ich hatte am Vorabend noch lange gearbeitet und bin dann um 04:30 Uhr aufgestanden, hatte also nur knapp vier Stunden geschlafen. Wenn ich diesen Direktzug nahm, setzte ich mich immer auf einen Einzelsitz, wo niemand neben mir oder gegenüber sitzen konnte. Ich frühstückte dann im Zug und trank einen Kaffee, was allerdings nicht gegen die Müdigkeit half, so dass ich immer mal wieder die Augen zumachen musste. Irgendwann fiel ich dann in einen leichten Schlummer, wobei ich aber immer mal wieder kurz aufwachte. Irgendwann wachte ich dann wieder auf und sah im Halbschlaf das Schild des Bahnhofes, an dem ich hätte aussteigen müssen, an mir vorbei fahren. Ich realisierte das aber nicht so ganz und schlummerte weiter, bis mir nach ca. fünf Minuten dann klar wurde, dass ich soeben an meinem Zielbahnhof vorbei gefahren war.

Ich habe dann auf der Arbeit angerufen, peinlich berührt von meiner Situation berichtet und bin dann am nächsten Bahnhof ausgestiegen, um von dort aus zurück zu fahren. Ich kam dann mit einstündiger Verspätung auf der Arbeit an.