Trotzphasen bei Kindern - wann gehen sie vorüber?
Ich habe einige Cousins und Cousinen, die noch im Kleinkinderalter sind und mir graut es schon vor Weihnachten, wo wir sie bei meiner Oma alle wiedersehen. Denn diese Kinder sind einfach nur trotzig und schreiend. Sie nerven und die Eltern schieben alles auf die Trotzphase. Aber irgendwann muss doch auch mal die längste Trotzphase zu Ende gehen. Nun haben sie auch gesagt, dass es mehrere Trotzphasen gibt. Welche Trotzphasen gibt es denn und wann sind die endlich vorbei, dass man mit diesen Kindern auch was anfangen kann?
Sieh es mal so - von der Trotzphase geht es über in die Pubertät. Wie alt sind die Kinder denn? Kleinkindalter kann man ja wirklich großzügig definieren, aber bis zum dritten Lebensjahr Minimum muss man schon mit einer Trotzphase rechnen. Alles, was danach kommt, ist weiterhin Grenzen austesten, und schon nicht mehr mit der Trotzphase zu definieren.
Ich kann da echt ein Lied davon singen, denn mein Sohn befindet sich seit einigen Monaten auch in einer Trotzphase. Er wird im März drei Jahre alt und wird einfach ziemlich schnell wütend, wenn ihm etwas nicht passt bzw. er nicht das bekommt, was er möchte. Der Kinderarzt meinte zu uns, dass das völlig normal in diesem Alter wäre und dass diese Phasen auch wieder vorbei gehen würden. Laut diesem Arzt befinden sich Kleinkinder im Alter von 2 bis ca. 4 Jahren in dieser Phase, weil sie sich dann als eigene Person wahrnehmen, aber sich noch nicht so wirklich ausdrücken können. Sie bekommen dann eben meist Wutanfälle.
Natürlich wäre es jetzt mal interessant zu wissen, wie alt denn diese Kinder sind, von denen du berichtest. Ich denke, dass es diese Trotzphasen immer mal wieder gibt. Manche Kinder sind aber einfach nur bockig und stur und wollen ihre Grenzen austesten, wie steph das ja auch schon beschrieben hat. Das würde ich persönlich dann nicht als Trotzphase bezeichnen. Manche Kinder tanzen ihren Eltern eben auf der Nase herum und die suchen dann sozusagen eine "Ausrede" für das Fehlverhalten der eigenen Kinder. Da kommt wird dann eben schnell mal von der Trotzphase gesprochen
Man muss klar unterscheiden, ob das Kind wirklich in der Trotzphase ist, oder ob es schlicht und ergreifend verzogen ist. Sowas kommt ja leider auch nicht selten vor. Dann ist es natürlich leicht, dass immer und immer wieder auf die Trotzphase zu schieben, aber die hält definitiv nicht ewig an. Auch wenn es die Umwelt und besonders sicherlich die Eltern anders sehen: die Trotzphase ist eigentlich an sich etwas gutes. Das Kind zeigt nämlich da mal richtig die eigene Persönlichkeit und entwickelt auch Selbstbewusstsein und das ist sehr wichtig für die Entwicklung des Kindes. Deswegen sollte auch jedes Kind mal in die Phase kommen. Hier entdecken Kinder ja ganz gern bewusst das Wort "Nein" und wenden es auch gleich mal an und gucken, wie weit sie damit kommen.
Auch die Wutanfälle sind da ja nicht selten. Fakt ist aber, dass ein Kind in der Trotzphase niemanden ärgern oder belasten will. Die Trotzphase ist natürlich - wie generell bei der Entwicklung eines Kindes - recht individuell. Ich würde behaupten, dass die erste Trotzphase so mit 1 1/2 bis 2 Jahren anfängt. Wenn man dem Kind da schon vermittelt, dass es mit Nein sagen und bocken nicht weiter kommt, sondern das es sich anders mitzuteilen hat, statt durch weinen und schreien, dann muss diese Phase nicht einmal so lange dauern.
Fakt ist aber: wenn ein Kind mit 6 Jahren mitbekommen, dass es alles bekommen kann, wenn es anfängt zu schreien oder sich gar auf den Boden zu werfen - wieso sollte es dann damit aufhören, wenn es so effektiv ist? In meinen Augen ist das dann aber kein Austesten und enttäuscht sein mehr, wenn etwas nicht klappt, sondern vielmehr eben mangelnde Erziehung oder gar die falsche.
Ich finde, dass das zum großen Teil einfach nur Quatsch ist. Meiner Meinung nach ist es einfach eine Sache der Erziehung wie die Kinder sich verhalten. Eine Bekannte meiner Mutter hat zur Zeit zwei kleine Kinder (3 und 4) und die beiden kenne ich, weil ich mit der größeren Tochter (17) befreundet bin seit ihrer Geburt. Deswegen habe ich ihre komplette Kindheit auch miterlebt, weil ich mich relativ oft mit der größeren Tochter treffe. Die Kinder sind alle ordentlich erzogen worden und von einer sogenannten "Trotzphase" keine Spur. Sie benehmen sich ordentlich und sind sehr brav.
Daran kann man sehen, dass die Kinder einfach nur ordentlich erzogen werden müssen. Wenn das der Fall ist, dann gibt es auch keine sogenannte "Trotzphase" und die Kinder sind lieb. Aber wenn man ihnen das Gezicke ständig durchgehen lässt, muss man sich nicht wundern, wenn sie sich immer öfter so verhalten.
Tja, Hufeisen, dumm nur, dass Kinder keine Maschinen sind und man das Verhalten oder die Reaktionen einzelner Kinder kaum auf alle anderen übertragen kann. Wenn es Kinder gibt, die durch was-auch-immer eine andere Reaktion an den Tag legen, als das allgemeine Durchschnittskleinkind, dann mag das ja schön sein, für denjenigen, den es betrifft. Aber für alle anderen muss dies dann nicht gelten.
Trotzphasen gehören nunmal zur Entwicklung eines jeden Menschen dazu. Der eine äußert dies ausgeprägter als der andere. Wichtig sind diese Phasen aber dennoch, daran lernt das Kind. Und auch die Umwelt. Wenn dann entsprechend auf die Aktion des Kindes reagiert wird, kann die Trotzphase schnell vorbei sein und alle sind glücklich, da gebe ich Dir Recht. Genauso kann eine Reaktion aber auch das Gegenteil bewirken. Ich erlebe gerade nahezu jeden Morgen im Kindergarten gewisse Phasen bei Kindern, die meine Kinder so nicht hatten, in dem Ausmaß. Meine Reaktion und auch die meiner Frau waren gänzlich anders, als die der Eltern dieser Kinder. Diesen Lernprozeß müssen die Kinder und ihre Eltern jetzt eben irgendwie meistern. So ist es mit der Trotzphase halt auch.
Ich kann Squeeky da nur Recht geben. Laut Hufeisen müsste dann ja alles Eltern, deren Kinder diese Trotzphase durchmachen, echte Versager sein. Also ich möchte mir diesen Schuh ehrlich gesagt nicht anziehen. Klar mache auch ich Fehler in der Erziehung und bin nicht perfekt, aber dennoch versuche ich mein Bestes, meinen Kleinen anständig zu erziehen. Er benimmt sich auch bei anderen sehr gut und ich bekomme auch immer wieder zu hören, wie freundlich mein Kleiner doch wäre. Trotzdem bekommt er diese Trotzanfälle - die mögen bei anderen vielleicht ausgeprägter sein, aber man muss eben damit zurecht kommen.
Wie der Kinderarzt schon sagt, ist das bei Kindern in dem Alter normal und somit liegt das nicht an mangelnder Erziehung. Ich hatte diese Trotzphase laut meiner Mutter auch überhaupt nicht, meine Schwester teilweise und mein Bruder war darin ganz heftig, obwohl sie uns im Grunde alle gleich erzogen hat. Wenn Kinder im Grundschulalter allerdings schreien, wenn sie etwas nicht bekommen oder sich auch sonst nicht zu benehmen wissen, dann kann man das natürlich nicht mehr auf das Trotzalter schieben. Man muss eben auch gleich darauf reagieren und nichts durchgehen lassen. Dann ist die Trotzphase auch schneller wieder vorbei.
Eigentlich ist dieser Begriff "Trotzphase" gar nicht so passend. Richtig müsste es Autonomiephase heißen. Die Kinder machen es nicht weil sie uns ärgern wollen oder weil sie einfach schnell eingeschnappt sind sondern sie nabeln sich immer mehr und mehr von den Eltern ab, machen neue Erfahrungen und werden immer selbstständiger. Das kann manchmal schön sein aber oft auch Angst machen. Sie merken, dass sie eigene Wünsche haben und auch die Macht Dinge zu bestimmen oder zu ändern. Dazu kommt, dass sie immer mehr alleine machen möchten und es oft noch nicht können. Sie verzweifeln weil sie es nicht alleine können und wollen sich aber auch nicht helfen lassen. Die Trotzphase ist also der Beginn der Selbstständigkeit. Und man sollte sich mal vorstellen wie man selbst sich fühlt wenn man so viel möchte aber noch nichts davon kann. Oder wie es einem geht wenn man gerade heraus gefunden hat, dass man eine eigene Persönlichkeit hat und dann werden einem im Ausleben ständig Grenzen gesetzt.
Oft kommen die Kinder aus diesen Wutanfällen gar nicht mehr heraus. Sie wissen theoretisch was von ihnen erwartet wird und möchten den Eltern gerne "gefallen" aber haben sich einfach nicht unter Kontrolle und brauchen dann Hilfe aus dieser Wut wieder einen Ausweg zu finden. Alleine schaffen sie dies nur sehr selten.
Normalerweise beginnt sie mit ca. 1,5 Jahren und endet aber meist am Anfang des Kindergartens mit 3-4 Jahren. Natürlich kommt es auch dann immer noch zu Wüterichen, aber nicht mehr so häufig. Aber ich finde auch man muss unterscheiden ob es wirklich Verzweiflung des Kindes ist oder einfach nur schlecht erzogen und das Kind hat gelernt mit schreien, nerven, weinen das zu erreichen was es gerne möchte.
Normalerweise beginnt sie mit ca. 1,5 Jahren und endet aber meist am Anfang des Kindergartens mit 3-4 Jahren.
Ich habe als Außenstehender schon ab und an solche Wutanfälle von Kindern mibekommen, sei es in öffentlichen Verkehrsmitteln, im Supermarkt (wenn Mutti nicht das kaufte, was das Kind wollte) oder einfach auf öffentlicher Straße. Und wenn ich nun lese, dass diese Trotzphasen auch noch drei Jahre oder länger dauern, meine Güte, was Eltern ertragen müssen. Wenn Kinder schon in der Öffentlichkeit so ausflippen, wie schlimm muss es da erst daheim sein? Das ist ja der Horror. Was bin ich froh, dass ich keine Kinder habe.
Die meisten Kinder trotzen in der Tat zwischen 2 und 4 Jahren, das liegt unter anderem daran das sie sich als eigenständige Person wahrnehmen und weil sie sich halt in dem Alter noch nicht wirklich verständlich machen können. Je jünger sie sind um so mehr wird geschrien, ein 2-jähriges Kind was sich gerade selber entdeckt, aber noch nicht wirklich viel sprechen kann, hat halt auch kein anderes Mittel als herum zu schreien. Wenn uns etwas nicht passt, können wir sagen das es so nicht geht, den kleinen fehlt einfach die Ausdrucksmöglichkeit.
Es gibt übrigens ein sehr schönes Buch zu dem Thema: Das glücklichste Kleinkind der Welt, da wird das auch noch mal schön beschrieben und auch wie man den Kinder in so einer Situation am besten aus dieser Trotzspirale raushilft, den manchmal ist es wirklich so wie schon beschrieben das sie gar nicht mehr anders können und sich dann darein steigern. Ähnlich wie beim spielen, wo sie auch oft so vertieft drin sind, das sie gar nichts anderes mehr mit bekommen.
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