Finanzielle Reserven: Wie hoch sollten sie sein?
Man hört ja immer wieder, dass man finanzielle Reserven haben sollte, damit man einen Notfall überstehen kann. Notfall in dem Sinne, dass man arbeitslos wird oder dass man mal eine Anschaffung machen kann, die wichtig ist, wie Waschmaschine oder Elektroherd usw. Aber wieviel finanzielle Reserve sollte eine Familie oder auch ein 2 Personenhaushalt haben um auch mal einen Notfall zu bestehen?
Wieviel finanzielle Reserve habt ihr so ungefähr und seit ihr schon mal an die finanzielle Reserve durch einen Notfall dran gewesen? Wie habt ihr diese Reserve dann wieder aufgefüllt? Kann man heutzutage wirklich so sparen, dass man immer eine finanzielle Reserve hat?
Ich bin ja da immer etwas übertrieben vorsichtig, wenn es darum geht, für Notsituationen vorzusorgen. Allerdings meine ich einmal gehört zu haben, dass man so eine große finanzielle Rücklage haben sollte, dass man davon sechs Monate ohne weitere Einkünfte leben könnte. Dazu sollte man natürlich erst einmal wissen, wie viel Geld man im Durchschnitt monatlich ausgibt.
Zugegeben, das ist sicher für die meisten ein recht hoher Betrag (auch ohne konkrete Zahlen zu nennen), zumal es ja oft zu hören ist, dass man von dem eigenen kargen Einkommen nichts zurück legen könne. Allerdings habe ich festgestellt, dass man mit etwas Disziplin tatsächlich eine solche Summe ansparen kann. Am besten nimmt man sich einfach vor einen gewissen Prozentsatz des Einkommens gleich nach Eingang auf ein Sparkonto zu überweisen. 10 Prozent finde ich eine gute Lösung, weniger ist natürlich auch in Ordnung.
Sicher gehe ich auch an das Geld, wenn ein Notfall vorliegt, beispielsweise ein Haushaltsgerät defekt ist oder aber eine teure Fahrzeugreparatur ansteht. Dazu ist die Reserve ja da. Aufgefüllt wird dann wieder durch Sparen. Der Vorteil: was durch das Sparen über die Reserve hinaus angespart wird, kann dann für größere Wünsche ausgegeben werden.
Ich kalkuliere für den Fall der Arbeitslosigkeit rund zwei Monate bis die Berechnung durch ist und das erste Geld gezahlt wird. Also sollten meine Rücklagen so hoch sein, das ich eben in dieser Zeit die Miete und Lebensmittel finanzieren kann. Alles andere, wie halt Hygieneartikel sind sowieso immer auf Vorrat zu Hause. Eventuell noch mal 50 Euro extra für schulische Aktivitäten, aber das war es dann auch schon.
Da man ja weiß wie viel Miete im Monat fällig ist und was man etwa für Lebensmittel ausgibt, kann man die Reserven entsprechend aufbauen. Sollten dann andere Ausgaben ungeplant kommen, wie eben eine neue Waschmaschine, so kann man diese aus den gesammelten Reserven finanzieren. Danach sollte man aber konsequent die Notfallreserve wieder auffüllen.
Ich selbst gehöre auch zu den Menschen, die eigentlich immer gerne etwas mehr Geld in Reserve auf der Bank haben - Obwohl natürlich eigentlich jeder so viel Geld wie möglich haben will, ist ja logisch. Der Grund dafür liegt ja klar auf der Hand und du hast ihn eben auch schon angesprochen - Notfälle gibt es immer und man weiß nie, wann man denn irgendwann doch mal an die Ersparnisse ran muss. Aber wie viel Geld man nun auf die Kante für Notfälle legen sollte, ist immer so eine Sache. Ich selbst würde mich hier eigentlich gar nicht besonders auf einen festen Betrag festlegen.
Ich selbst gehe natürlich immer arbeiten und höre nicht irgendwie auf, nur weil meine "Reserve" auf dem Konto gerade gefüllt ist. Wenn ich dann eben nicht an die Reserve ran muss, dann sammelt sich so natürlich immer mehr und mehr Geld, dass man sich zur Seite legen kann. Wobei ich hier aus persönlichen Gründen weiß, dass es nicht immer einfach ist, das Geld in größeren Mengen zusammen zu halten, wenn man es denn besitzt und auch denkt, "ach, eigentlich könnte ich mir ja doch mal etwas gönnen".
Wie viel Geld man jetzt aber als Minimum besitzen sollte, ist meiner Meinung nach von Person zu Person, von Familie zu Familie, von Lebensumstand zu Lebensumstand unterschiedlich. Wenn man nun recht gut wirtschaftet und ein festes Einkommen hat, und der Lebenspartner genauso, dann ist es sicherlich auch klug, wenn man mal etwas mehr Geld zur Seite legt, da man ebne auch "höhere" Lebensansprüche hat, egal ob nun in Sachen alltägliche Lebensmittel oder ob es bis zum Sportwagen reicht, wo mal etwas kaputt gehen könnte, oder ähnliches. Wenn man dagegen eher auf jeden Cent achten muss, den man ausgibt, dann ist es natürlich auch nicht immer möglich, sich ein möglichst dickes Polster anzulegen. Hier würde ich dann eben immer zwei Mal nachdenken, ob ich mir etwas kaufen muss, was ich kaufen muss und worauf ich auch verzichten kann. Einen festen Betrag gibt es da wohl einfach nicht.
Also ich muss hier einmal ganz ehrlich sagen, dass ich von drei Monatseinkommen als Geldreserve von anderen Leuten gehört habe. Also sollte ich wohl so ungefähr 3 Monatsgehälter auf ein Sparkonto haben, welches ich dann als Reserve nutzen kann. Kann man sich wirklich seinen eigenen Finanzbedarf konkret errechnen dafür? Was muss man dabei denn alles wirklich berücksichtigen? Wer kann mir hier echte Ratschläge geben?
karlchen66 hat geschrieben:Kann man sich wirklich seinen eigenen Finanzbedarf konkret errechnen dafür? Was muss man dabei denn alles wirklich berücksichtigen?
Dazu musst Du doch einfach nur mal über ein Jahr ein Haushaltsbuch führen. Schon nach dem ersten Monat erkennst Du die monatlichen Ausgaben und nach einem Jahr kannst Du auch die jährlichen Kosten erkennen und zu einem Zwölftel auf den monatlichen Bedarf aufschlagen. Denn Du wirst sicher monatlich einen Teil dieser jährlichen Ausgaben zur Seite legen. Dann weist Du schon, wie viel Geld Du monatlich benötigst. Sicher kann es auch sein, dass im Notfall dieser Bedarf noch reduziert werden kann, aber das ist eben nicht immer möglich und daher ist es doch besser, wenn man diesen Bedarf etwas zu hoch angesetzt hat als letzten Endes nötig.
Diamante hat geschrieben:Man hört ja immer wieder, dass man finanzielle Reserven haben sollte, damit man einen Notfall überstehen kann.
Das ist ein guter Tipp, welcher aber so allgemein gehalten ist, dass es dem Ratschlag ähnelt, einfach reich zu werden, um keine Notfälle fürchten zu müssen. Man "sollte" Reserven haben - aber man "sollte" auch keine Notfälle abfedern müssen.
Diamante hat geschrieben:Notfall in dem Sinne, dass man arbeitslos wird oder dass man mal eine Anschaffung machen kann, die wichtig ist, wie Waschmaschine oder Elektroherd usw.
Vielleicht verstehe ich das jetzt falsch, aber ich denke, dass hier massiv unterschiedliche Dinge unter "Notfall" verstanden werden. Arbeitslosigkeit ist kein "Notfall". Anders ein plötzlicher Ausfall von unter Umständen wichtigen Gegenständen, die tatsächlich gebraucht werden. Ein Herd oder die Waschmaschine würde ich (insbesondere bei Familien) dazu zählen. Ein kaputter Fernseher schon eher nicht.
Diamante hat geschrieben:Aber wieviel finanzielle Reserve sollte eine Familie oder auch ein 2 Personenhaushalt haben um auch mal einen Notfall zu bestehen?
Das kommt ja wohl massiv auf die Lebensumstände an. So macht es keinen Sinn, Gelder für Arbeiten am Haus vorzuhalten, wenn man gar kein eigenes Haus hat und Reparaturen durch den Vermieter übernommen werden. Hat man hingegen sein älteres Eigenheim, so macht es sicher Sinn, Geld zur Seite zu legen, um größere Ausfälle abfangen zu können. Das kann dann eine kaputte Heizanlage sein, ein undichtes Dach oder kaputte Leitungen. Alles, was eigentlich sofortiges Handeln erfordert. Ebenso macht es Sinn Gelder für ein Austauschauto anzusparen, wenn man glaubt, beruflich vom Auto abhängig zu sein.
Allgemein kann man also gar keinen Betrag nennen, der da sein "muss". Es bleibt dabei: die beste Vorsorge ist entweder sehr reich zu werden oder früh zu sterben.
Diamante hat geschrieben:Kann man heutzutage wirklich so sparen, dass man immer eine finanzielle Reserve hat?
Hier verstehe ich die Frage nicht. Entweder, man kann oder man kann nicht. Das kommt ja auch auf das eigene Leben an. Verdient man gerade genug, um über die Runden zu kommen, dann kann ja nichts zurückgelegt werden. Hat man ein Einkommen, welches über den dringenden Bedarf hinaus geht, könnte man sparen. Ob man das dann macht oder will, hängt von den eigenen Vorstellungen bzgl. eines erfüllten Lebens ab. Da das letzte Hemd keine Taschen hat, sollte man auch die Entscheidung respektieren, auf Sicherheiten zu verzichten.
Du weißt doch sicher selber ganz gut, welche Notfälle eintreten könnten, welche Verpflichtungen ihr habt, welche regelmäßigen Ausgaben es gibt und so weiter. Darauf basierend kannst du dir dann doch in etwa ausrechnen, was ihr zurück legen solltet.
Ich habe immer eine finanzielle Reserve und die brauche ich auch regelmäßig ganz ohne Notfälle. Mein Wasser wird mit Öl geheizt und mein Haus mit Holz und beide Brennstoffe kaufe ich in der Regel nur ein Mal im Jahr. Zudem gibt es bei mir auch Versicherungen und solche Sachen, die ein Mal jährlich bezahlt werden müssen. Da kommt dann schon eine größere Summe zusammen und es wäre ja blöd dieses Geld auf dem Girokonto zu lassen, wenn ich auf einem anderen Konto mehr Zinsen dafür bekommen kann.
Kleinere Anschaffungen wie eine Waschmaschine versuche ich einfach von meinem Gehalt zu bezahlen und verzichte dafür dann eben in dem Monat auf ein paar Klamotten, Schuhe, DVDs und solche Sachen, die nicht dringend nötig sind. Wenn ich ein neues Auto haben wollte müsste ich mein Konto natürlich schon plündern. Aber das kommt ja nun auch nicht jeden Tag vor, von daher wird sich der Kontostand dann mit der Zeit schon wieder auf das alte Niveau zurück begeben, denn ich spare alles, was am Ende des Monats noch auf meinem Girokonto ist.
Das hängt vom Lebensstandart ab, den man im Ernstfall pflegen möchte. Ich habe mal gehört, dass Banken und Geldgeber einen Geldpuffer von 3 Monatsgehältern wünschen. Ich habe mich auch daran gehalten und bin tatsächlich mal in die Lage gekommen, diesen Puffer zu benötigen. Ich bin damit gut zurecht gekommen. Das ganze setzt allerdings voraus, das man nach Ablauf der drei Monate eine finanzielle Lösung gefunden hat.
Mir sind ebenfalls die drei Monatsgehälter ein Begriff. Ob man es schafft? Wenn man nicht allzu viele Ausgaben hat und man immer mal etwas zurücklegen kann, bestimmt. So etwas erfordert vorausschauendes Denken und eben Sparen, nicht in den Tag hineinleben und danach gehen, was man denn doch so gern hätte. Das klingt einfach, aber gerade, wenn man eher ein Geringverdiener ist, der sein alltägliches Leben bestreiten soll, ist es eben nicht mehr ganz so einfach. Daher sollte man schauen, dass man überhaupt etwas zurücklegen kann, um sich dann etwas anzusparen.
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