Angst vor der Geburt
Oje du Arme. Ich kann deine Ängste gut nachvollziehen. Ich habe zwei Kinder und die erste Geburt war auch sehr schwer. Hat lange gedauert und ich war auch danach sehr kaputt. Deshalb hatte ich große Angst vor der zweiten Geburt. Ich habe das mit meiner Hebamme und auch mit meiner Ärztin gesprochen und die konnten mir die Angst etwas nehmen.
Das Krankenhaus in dem ich entbunden habe bietet auch eine Hebammensprechstunde an. Ich bin dort hin und habe denen auch meine Ängste geschildert. So konnte ich schonmal die Klinik und das Personal kennenlernen. Mein Frauenärztin hat mich dann auch dort zum Chefarzt zum Geburtsplanungsgespräch überwiesen.
Ich würde an deiner Stelle wohl auch meine Mutter mitnehmen. Ich hatte bei den Entbindungen immer meine Mutter und meinen Mann dabei. Bei der zweiten Geburt war der Große bei der anderen Oma. Du kannst dir auch schon frühzeitig eine PDA legen lassen. Dann halten sich die Schmerzen auch im Rahmen.
Und letztendlich ist die zweite Geburt fast immer leichterals die erste. So war es bei mir auch. Alle Sorgen waren unbegründet.
Die Angst vor der Geburt ist normal. Ich bin zwar momentan nicht schwanger, aber erst vor 13 Monaten kam meine Tochter zur Welt und ich habe jetzt schon tierische Angst, wenn ich wieder schwanger werde. Bringen tut dies jedoch nichts. Mir hat es in der 1. Schwangerschaft viel gebracht einfach zu denken, dass andere es auch schaffen. Außerdem wusste ich, dass es kein Zurück mehr gibt, denn wenn ein Kind im Bauch ist muss es auch irgendwie wieder raus. So habe ich mich bis zu dem Tag der Geburt getröstet. Meine Geburt war auch alles andere als schön und es gab einige Komplikationen. Während der Geburt hat es mir außerdem viel gebracht, wenn ich daran gedacht habe, dass auch meine Tochter leidet und ich ihr die Schmerzen so schnell wie möglich nehmen möchte.
Hast du schon über Akupunktur nachgedacht? Oft lindert das die angst und bringt zudem Linderung bei der Geburt, bzw. soll die Geburt dann schneller verlaufen!
Ich kann dich durchaus verstehen, dass du Angst vor der Geburt hast, denn deine erste Geburt war ja sehr anstrengend und schmerzhaft. Ich selber habe auch sehr große Angst vor der Geburt und das ist zudem mein erstes Kind und ich weiß, dass es mit großen Schmerzen verbunden sein wird. Ich kann dir aber sagen, dass ich gehört habe, dass die zweite Geburt nicht genau so schlimm sein wird wie die erste, sondern wohl viel harmloser.
Wie sieht es denn mit einer PDA aus? Diese soll den Vorgang ja erleichtern habe ich gehört, wobei es aber auch eine große Spritze sein soll, die einem zwischen zwei Rückenwirbel gejagt wird und für mich selber klingt das schon nach Horror, da ich vor den kleinen Spritzen schon tierische Angst habe. Ein Kaiserschnitt soll ja auch nicht empfehlenswert sein, weil es immer besser ist, dass Kind auf natürliche Weise auf die Welt zu bringen. Ich war erst vor ein paar Tagen im Krankenhaus, weil ich Schmerzen hatte und ich dachte, ich hätte Frühwehen, dabei hat sich aber letztendlich herausgestellt, meine Tochter hat sich in die Querlage gedreht und wenn sich dies nicht ändert, dann muss ich mich einem Kaiserschnitt unterziehen.
Du siehst also, der Kaiserschnitt sollte nur in Notfällen durchgeführt werden, auch wenn ich aus Angst selber gerne einen Kaiserschnitt hätte. Bei einem Kaiserschnitt kriegt man zudem auch eine PDA, damit man die "Geburt" noch aktiv mit erlebt. Hast du denn Mal an eine Wassergeburt gedacht? Ich denke auch darüber nach, dass ich diese Methode wählen würde, wenn das Kind letztendlich doch richtig liegt. Ich habe nämlich gelesen, dass eine Wassergeburt häufig als weniger schmerzhaft empfunden wird, weil das warme Wasser entkrampfend wirkt. Ich würde dir einfach empfehlen darüber mit deiner Hebamme und deinem Frauenarzt zu sprechen, denn diese können dir sicherlich mehr helfen, wenn du offen und ehrlich darüber sprichst.
Inzwischen ist dein Kind sicher schon auf der Welt und dennoch wollte ich hier noch antworten. Ich glaube, dass man Angst vor einer Geburt hat, ist völlig normal. Das gilt auch für die zweite Geburt, vor allem weil man ja nun weiß, was auf einen zukommt. Und dennoch hatte ich immer das Vertrauen in meinen Körper, dass das schon alles klappen wird.
Meine erste Geburt dauerte insgesamt 36 Stunden, wobei die letzte schlimme Pressphase nur 30 Minuten dauerte, es dauerte halt ewig bis sich der Muttermund öffnete. Irgendwann öffnete die Hebamme und dann ging es ganz flott.
Meine zweite Geburt wurde eingeleitet aufgrund einer Schwangerschaftsvergiftung. Die ganze Geburt hat von Beginn der Wehen bis zur Geburt nur eine Stunde gedauert. Es hat natürlich wieder weh getan und dennoch habe ich diese zweite Geburt viel bewusster erlebt, als die erste. Und dadurch fand ich sie irgendwie schöner.
Einen Kaiserschnitt wollte ich nie und wäre für mich keine Alternative. Ich habe Frauen erlebt, die aufgrund der Schmerzen ihre Kinder tagelang nicht versorgen konnten. Ich war nach beiden Geburten sofort wieder fit.
An alle Schwangeren die das vielleicht lesen, habt Vertrauen in euren Körper. Ein Kaiserschnitt kann zur Not immer noch gemacht werden.
Ich kann Dir nur den Vorschlag machen, eine Beleghebamme zu nehmen, die 24 Stunden für Dich da ist. So war es auch bei unserem Sohn. Die Wehen bei meiner Frau begannen Sonntagabend um 21 Uhr und alleine hätten wir es gar nicht mehr ins Krankenhaus gebracht. Es ging dann auch relativ schnell und die Geburt war innerhalb 3 Stunden gut überstanden. Und das Glück so ein kleines Kind nach der Geburt in den Armen zu halten, kann durch nichts ersetzt werden.
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