Wie soll ich mit meinem Nachbarn umgehen?

Es gibt ja doch recht viele Männer, die es sehr anregend finden, wenn zwei Frauen zusammen sind. Vielleicht ist er wirklich neugierig und ein bisschen voyeuristisch und belauscht euch deswegen, um etwas intimes mit zu bekommen. Ich finde es schon wirklich dreist, dass dieser Nachbar an eurer Wohnungstür steht und sein Ohr dagegen presst. So etwas habe ich auch noch nicht gehört oder gar erlebt. Ich würde den Nachbarn daher auch mal auf sein Verhalten ansprechen. Es ist unverschämt, dass er euch belauscht und dann auch noch seinen Freunden davon berichtet.

Wenn reden nichts bringt, dann würde ich einfach mal bei einem Anwalt nach fragen, was man da machen kann. Es ist sicherlich nicht einfach die Wände Schalldicht zu machen. Vielleicht könnte ihr deswegen mal mit dem Vermieter sprechen. Mich würde das Verhalten des Nachbarn auch wütend machen und es würde auch mir auch etwas Angst machen.

Ehrlich gesagt glaube ich in diesem Fall weniger an Neid als daran, dass der Nachbar einfach eine der Personen ist, die es noch verblüffend finden, dass es gleichgeschlechtliche Partnerschaften gibt. Dass die dann noch ein wenig neugieriger sind als andere Mitmenschen und genau wissen wollen, was da in einer solchen Partnerschaft abgeht ist doch klar. Das hat dann aber nichts mit Neid zu tun sondern mit Neugier. Das macht das Verhalten zwar nicht besser, aber ich finde es einfacher unter diesen Voraussetzungen mit dem neugierigen Nachbarn umzugehen.

Daher würde ich wohl auf diesen Nachbarn zugehen und fragen, ob er denn noch irgendetwas wissen möchte, ob er irgendwelche Fragen zu Eurem Privatleben hat. Wahrscheinlich wird er darauf erst einmal nichts sagen und wenn doch, dann könnte man allgemeine Fragen ja durchaus beantworten. Wenn die Fragen intim werden oder aber der Nachbar gar nichts zu sagen hat, dann würde ich dem einfach sagen, dass er künftig davon ablassen soll, Euch in irgendeiner Weise zu belauschen oder zu belästigen. Denn gehen solche Belästigungen kann man etwas unternehmen, und dass Ihr das tun werdet, das solltet Ihr dem Nachbarn bei dieser Gelegenheit auch gleich sagen. Oft genug hilft ja so eine Konfrontation schon.

Danke für eure vielen Antworten Ich werde mal auf einige Denkansätze eingehen.

Mit uns wohnt noch ein weiteres, aber wesentlich älteres lesbisches Paar mit im Haus. Mit denen haben wir natürlich auch schon das eine oder andere Mal darüber geredet und sie meinten, er (also der Nachbar, um den es hier geht) wäre zu allen neu eingezogenen Nachbarn so. Erst versucht er sich ein wenig einzuschmeicheln, um dann über andere reden. Dass mit dem Einschmeicheln kann ich so bestätigen, da ich es bei dem Nachbar, die nach uns eingezogen ist, auch so beobachtet habe. Der hat dem förmlich die Stiefel geleckt.

Schön wäre es ja auch, wenn die Sachen, die er sich so zusammenhört, im Haus bleiben würden, nur er trägt seine Geschichten ja auch quasi von Haus zu Haus, wenn er denn Nachbarn aus den umliegenden Häusern begegnet. Eine andere Wohnung suchen geht erstmal nicht. Zumal wir erst und knapp ein Jahr in der Wohnung leben und sich die Wohnungssuche in unserer Stadt als sehr schwierig gestaltet- immerhin haben wir unsere jetzige Wohnung auch erst nach einem knappen dreiviertel Jahr Wohnungssuche bekommen.

Ja, wir haben einen gemeinsamen Vermieter. Der hält sich jedoch aus den Angelegenheiten, die unter den Nachbarn entstehen, eher raus und verweist auf die Anwaltsmethode. Deswegen wäre es auch eher knifflig, einen Schallschutz gestellt zu bekommen, über den wir natürlich auch schonmal nachgedacht haben. Den Schutz müssten wir da aus eigener Tasche bezahlen und beim Auszug wieder entfernen.

Direkte Konfrontation geht nur bedingt. Wie bereits geschrieben, hat er das eine Mal die Flucht ergriffen, als ich ihn bei frischer Tat ertappt hatte und ihn darauf ansprechen wollte. Und mittlerweile handhabe ich das so, dass ich, wenn ich wieder einmal mitten in der Nacht von seinen Bässen geweckt werde, die Polizei wegen Ruhestörung rufe, weil ich es leid bin, fast jedes Mal bei ihm zu klingeln und ihn darum zu bitten, die Musik doch bitte etwas leiser zu drehen, da ich um 3 Uhr nachts normalerweise noch schlafe. Mit jedem Mal (und die kann ich wirklich an einer Hand abzählen) klingeln wirkte er auf mich auch aggressiver.

Angst habe ich nicht. Was das angeht, bin ich schon viel schlimmeres gewöhnt, weswegen ich ja mit meiner Frau umgezogen bin. Ich bin einfach nur noch genervt, versuche aber trotzdem, mich nicht allzu sehr reinzusteigern (auch wenn es sich vielleicht anders lesen mag). Meine Frau, die aus einer chaotischen WG kommt, hat sich schon ein dickeres Fell zugelegt. Meins könnte noch ein wenig dicker sein.

Ich denke, ich werde in Zukunft hier und da mal den Spieß ein wenig umdrehen. Natürlich werde ich mich nicht an seine Tür stellen und lauschen. Vielleicht mal erzählen, dass Jemand aus der Nachbarschaft im Lotto gewonnen hätte oder dass einer US-amerikanischen Studie zufolge notorische Nachbarslauscher häufiger an Migräne erkranken.. Ja, ich weiß, dass das kindisch ist, aber die Vorstellung, wie seine Gesichtszüge entgleisen, finde ich irgendwie lustig.

Also das ist schon sehr dreist und merkwürdig. Ich meine unsere Nachbarn haben auch ein kleines Defizit was normales Verhalten angeht, aber das haben sie in der Form noch nicht zu Stande gebracht. Also ich bin so ein Mensch und würde direkt hingehen und fragen ob noch alles richtig läuft und wieso er das tut.

Also ich finde es alles andere als Normal. Ich denke du solltest auf alle Fälle mit ihm reden und fragen was ihn zu diesem Verhalten veranlasst. Es geht ihn doch überhaupt nichts an, was ihr in euren vier Wänden tut und lasst. Ihr hängt doch schließlich auch nicht mit einem Ohr an seiner Tür, davon wäre er dann sicherlich auch nicht sonderlich begeistert. Damit verletzt er ja auch eure Privatsphäre.