Bucht die Bank die Finanzierungsrate extra zurück?

vom 06.12.2011, 10:46 Uhr

Kunde A. hat bei der Bank einen großen Kredit für ein Haus mit seinem Partner zusammen. Dadurch das A. vor einem Jahr einen Autounfall hatte, hat a. kurz darauf ein neues Auto gefunden, da das alte Auto durch den Unfall absolut nicht mehr befahrbar war und als Unfallwagen komplett durch ging. Da A. mit seiner Hausbank immer zufrieden war, wollte er dort nachfragen, nach einem weiteren Kredit. Da A. nur mit dem Auto aus die Arbeit kommt dank A.´s Schichten, ist er auf ein Auto angewiesen. So wollte A. bei seiner Bank einen Termin haben. Jedoch hatte man für A. keine Zeit und erst einen Termin in 3 Wochen frei. A. betonte, das es dringend wäre, da er einen Unfall hatte und ein neues Auto benötige um auf die Arbeit zu kommen. Doch man vertröstete A. auf einen Termin in 3 Wochen.

Da man solange das Auto nicht frei halten konnte im Autohaus, bot man A. an eine Finanzierung im Autohaus an. A. sah keine andere Wahl und nahm diese an. Diese ging auch innerhalb kürzester Zeit durch, denn A. hatte alle notwendigen Unterlagen vorhanden. A. bekam also mit einer 0% Finanzierung, die es zu dem Zeitpunkt dort gab sein Auto.

Da A. den Termin auf der Bank nicht mehr benötigte, sagte A. ordnungsgemäß den Termin ab. Keiner wollte wissen wieso und so hat sich die Sache für A. erledigt. Doch auf einmal nach der ersten Abbuchung der Finanzierungsrate, rief die Bank A. sofort an und wollte wissen, was dies denn soll. A. sagte, das er nun ein Auto finanziert habe, da man auf der Bank ja keinen Termin innerhalb einer Woche bekäme und A. keinesfalls 3 Wochen auf einen Termin warten kann nach dem Unfall. Die Bank verlangte nach A.´s Unterlagen zum Auto. A. kam dem entgegen und die Bank sah die 0% Finanzierung und sagte nur dazu: Da haben Sie aber Glück gehabt. Günstiger wären Sie bei uns nicht weg gekommen.

In der Zwischenzeit ist der Inhaber der Firma, in der A. arbeitet verstorben und übergab diese seinem Sohn weiter. Dies hatte anfangs für A. keine Einschränkungen. Jedoch seit 2 Monaten bekommt A. sein Geld erst am 12. des Monats anstatt dem 1. weil der neue Inhaber seine Steuerfachangestellte nur noch 2 Tage in der Woche arbeiten lässt und so sich alles nach hinten verzögert. Auch die Zahlungen der Löhne in diesem Fall. A. hat bisher sein Geld von November noch nicht bekommen und alle Kredite, auch die Finanzierungsrate ging ab. A. ist somit im Minus und schon über seinem Dispo hinaus. Nun wurde bei A. die Finanzierungsrate zurück gebucht, jedoch nur diese. Alles andere an Fremdabbuchungen, die höher sind, hat die Bank stehen gelassen, obwohl man nun immer noch über dem Dispo hinaus im Minus ist. So als wäre dies eine Rache Aktion, weil A. die Finanzierung des Autos nicht bei der Hausbank tätigte und warten konnte. A. würde es ja verstehen, wenn alle Fremdabbuchungen zurück gebucht werden würden bis zum Dispo und nicht drüber hinaus, aber es wurde tatsächlich nur die eine Finanzierungsrate zurück gebucht. Sehr auffällig.

Am Telefon möchte sich die Bank dazu nicht äußern und A. würde erst Ende nächster Woche bzw. übernächster Woche einen Termin bekommen. Wie würdet ihr handeln?

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



A sollte mit der Bank vom Autohändler verhandeln, das die Rate für das Auto erst am 15. des Monats abgebucht werden soll, da sich die Lohnzahlungen von A entsprechend verschoben haben. Damit bleibt A im laufenden Monat bei den Zahlungen und die Bank wird das sicherlich entsprechend veranlassen.

Was die Hausbank betrifft, so kann man sicherlich auf den Gedanken der Rache kommen, aber es ist nicht nachzuweisen. Daher sollte A eventuell überlegen, ob man nicht komplett die Bank wechselt, auch wenn man sonst immer zufrieden war. Vor allem, wenn vielleicht so eine Rückbuchung nochmal vorkommt und es sich dabei wieder um die Rate für das Auto handeln sollte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Das die Bank keine Zeit für ein Beratungsgespräch haben sollte bzw. ein "Termin" erst in drei Wochen zustande hätte kommen können, finde ich recht ungewöhnlich, zumal die Berater üblicherweise sogar außerhalb der Öffnungszeiten (die dann doch recht knapp sind) ihre Dienste anbieten. Hier kann es sich meiner Erfahrung nach nur um ein unglückliches Missverständnis und eine Verkettung von unglücklichen Umständen handeln. Jedenfalls dann, wenn man die Beziehung (König) "Kunde" zur "Bank" mal vor Augen führt. Und in so einem Fall hätte sich A nicht abwimmeln lassen sollen, sondern vielleicht einfach sogar den Filialleiter ansprechen müssen. Es sei denn, A hat ausdrücklich genau eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter verlangt, der seit Jahren dessen Berater ist und dieser war zu dem Zeitpunkt im Urlaub. Da kann die Bank dann wirklich nichts dafür.

Wenn nun das Autohaus selbst (bzw. dessen Hausbank) mit einem Finanzierungsangebot kommt und A dieses annimmt, dann ist dies das Ergebnis des Wettbewerbs. Hier war ein Anbieter einfach schneller im Kampf um den Kunden. Und mit dieser Sache hat die Hausbank - aber auch die Bank mit dem "Hauskredit" - nichts weiter zu tun. Ob nämlich die Autobank dem Kunden A ein Darlehen anbietet oder nicht, entscheidet die Autobank. Und wenn die hier ihr OK gibt, ist A vertrauenswürdig genug. Trotz des Darlehens für das Haus war A jedenfalls kreditwürdig genug, um ein Fahrzeug finanziert zu bekommen.

Wenn nun nach dem Abschluss der Finanzierung die Autobank die Rate abbucht, hat das die Hausbank eigentlich nicht wirklich was zu interessieren. Wieso die da auf die Idee kommt, bei Kontobewegungen genau hinzuschauen, wer da abbucht, würde mich als Kunden verwirren. Es kann und muss der Bank egal sein, ob hier die Autobank abbucht oder aber das Stadtbekannte Stundenhotel bezahlt wird. Wieso die Bank hierzu "Unterlagen" anfordert, ist dann noch mal mysteriöser. Dem Berater hätte ich vermutlich richtig wenig freundliches entgegengebracht - aber niemals die Finanzierungsdaten zu meinem Auto gezeigt. Was wäre dazu auch schon die Begründung? Ebenso (fast unverschämt) bzgl. der Zinsen bei der Finanzierung: der hält A für doof. Denn eine Hausbank wird zu keinem Zeitpunkt unserer Geschichte Geld für 0% verleihen. Die Autobank profitiert letztlich durch das Autohaus. Daher ist eine 0%-Finanzierung drin. Die Hausbank verdient aber an den Zinsen. Und wenn die für 0% bereitstellen, dann verlieren sie mindestens die Inflationspunkte. Hier ist nur Kopfschütteln über den "Berater des Monats" angesagt. Zu bedenken ist ja, dass mit einem Kredit von der Hausbank der Autopreis hätte gedrückt werden können (was die Zinsen dann wieder ausgleicht) - aber egal.

Was den Arbeitgeber angeht, muss A jetzt einfach mal schauen, was vereinbart wurde. Wenn der Zeitpunkt der Bezahlung gar nicht geregelt wurde (was nicht anzunehmen ist), dann kann sich A auf die stillschweigende Vereinbarung berufen, nach welcher das Gehalt eben am Ersten den Monats überwiesen wurde. Ansonsten kann man sich auf den Vertrag beziehen. Allerdings ist A hier auch etwas nachlässig mit dem Thema umgegangen. Denn so eine Änderung kündigt sich letztlich an und da hätte A rechnen sollen und sich entsprechend vorbereiten müssen! Jedenfalls kann sich A jetzt bei der Bank bedanken, dass die Zahlungen für das Haus nicht zurückgebucht wurden. Denn das hätte A in Verzug gebracht, was u.U. sehr negative Auswirkungen hätte haben können. Beim Autodarlehen ist es zwar ärgerlich, vielleicht unangenehm, aber nicht dramatisch.

Hier "Rache" oder eine gezielte Aktion zu unterstellen, wäre aber kindisch. Immerhin müsste sich hier ein Sachbearbeiter an den Vorgang erinnern und zusätzlich an den Kunden A und dann müsste auch der Wille da sein, sich zu Rächen. Aber wofür? Der Sachbearbeiter hätte wohl keinen signifikanten Vorteil gehabt, wenn A den Autokredit auch bei der Hausbank abgeschlossen hätte. Nebenbei kann die Bank gar nicht alles stornieren, weil diese ja gar nicht entscheiden könnte, welche Kredite nun bedient werden sollen und welche nicht. Offenbar ist das Geld für den Wagen nur als letzter Posten (zeitlich gesehen) abgebucht worden und daher zurückgebucht. Ein Gespräch mit der Autobank, die Rate eben Mitte des Monats abzubuchen, könnte helfen. Oder aber ein Gespräch mit dem Arbeitgeber, in welchem die Sachlage erörtert wird.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Von einer Racheaktion seitens der Bank würde ich nun nicht sprechen, dafür ist es doch zu komplex. Es kommt sicher auch auf die Art und Weise des Einzugs an, weshalb andere Abbuchungen nicht zurück gebucht wurden. Es scheint bei einigen Banken durchaus ein Unterschied zwischen einer Lastschrift und einem Dauerauftrag zu geben. Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht, die aber nicht unbedingt allgemein gültig sein muss.

A sollte mit der Bank sprechen, über die diese Finanzierung läuft. Im Idealfall lässt sich die Rate zur Finanzierung dann zum 15. eines Monats abbuchen. Man kann ja bei Abschluss des Vertrages immer zwischen zwei Daten einer Abbuchung entscheiden. Und ich denke, es lässt sich auch problemlos zum 15. eines Monates umstellen. Doch dafür sollte nun A nicht auf die eigene Bank wütend sein, sondern selbst handeln und direkt mit der Autobank sprechen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich habe jetzt den Eingangsbeitrag mehrfach gelesen und muss sagen, dass ich hier nicht unbedingt den Fehler bei der Hausbank sehe. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass A Gelddinge extrem locker sieht. Dass man einen großes Darlehen aufnimmt, weil man vielleicht ein Haus oder eine Wohnung finanzieren möchte, das ist nicht weiter dramatisch. Aber in diesem Fall wird die Bank ja sicher zuvor einige Unterlagen abgefragt haben, um feststellen zu können, ab A und dessen Partner überhaupt kreditwürdig sind und wie die genauen Modalitäten ablaufen könnten. Und dass man so blauäugig ist, dass man die Hausbank in neue Finanzierungsverträge schauen lässt, das kann ich nun gar nicht verstehen. Unsere Bank wollte für ein bewilligtes Hypothekendarlehen Jahre später auf einmal neue bestimmte Unterlagen haben, die wir aber nicht heraus gegeben haben, da nach genauerer Nachfrage gar kein Rechtsanspruch seitens der Bank bestand.

Dann ist da der Dispositionskredit, der ja auch ohne die Darlehensrate für das neue Fahrzeug überzogen wird. Gut, auch das kann mal vorkommen, aber wenn man seine Finanzen im Griff hat, dann weiß man das doch auch vorher und kann entsprechende Maßnahmen ergreifen. Sollte es ein einmaliger Fall sein, dann kann man vorher mit dem Bankberater sprechen und nach Möglichkeiten suchen. Ich hatte auch einmal die Situation, dass ich nach einem Unfall mit wirtschaftlichem Totalschaden nicht nur ein neues Fahrzeug angeschafft werden musste, und in der Folge Zahlungsmodalitäten geändert wurden. Da das auch noch alles während einer Kur passierte, war es nicht so einfach, daran übergangsweise etwas zu ändern. So habe ich dann mit meinem Bankberater Kontakt aufgenommen, der die Überziehung um 50 Euro (bei einem Konto ohne Dispositionskredit) dann für 3 Tage bewilligte. Im nächsten Monat hatte ich alles so geregelt, dass ich erst gar nichts ins Minus rutschte.

Wann man aber trotz Dispositionskredit weiter ins Minus rutscht und das auch bleibt, selbst wenn nur die Darlehensrate für das Auto zurückgebucht wird, dann stimmt da grundsätzlich etwas nicht. Und wenn die Bank da keine Sicherheiten hat, dann wird sie eben so weit alle Lastschriften zurück geben, bis sie selbst keine Verluste mehr macht. Da wird dann eben unter Umständen nur die eine Lastschrift zurück gegeben. Da sollte man dann auch einmal überlegen, ob es wirklich ein Auto sein muss, oder ob man nicht auch mit einem Roller oder gar Rad zum Job käme.

Der Tipp die Bank zu wechseln ist ja ganz nett, aber ob man da den scheinbar dringend benötigten Dispositionskredit sofort bekommt? Und was macht man dann mit dem alten Dispositionskredit? Ich denke, hier sollte erst einmal grundsätzlich Ordnung in die Finanzen gebracht werden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Vereinbart wurde nichts von wegen wann die Zahlungen eingehen. Sie sind auch sonst immer sehr sehr pünktlich eingegangen. Nun wurde A. auch heute der Lohn für November überwiesen. Dieser muss ihm nur noch gut geschrieben werden auf sein Konto.

A. wollte keinen Termin bei einem bestimmten Berater. A. wollte einfach einen Termin und nachdem A. gefragt wurde, um was es geht, schilderte A. auch kurz um was es ginge. A. wollte also keinen Termin bei einem speziellen Berater. Jedoch wären erst in 2-3 Wochen wieder Termine frei. A. sagte auch, das er flexibel wäre, denn A. hätte sich auch deswegen einen Tag Urlaub genommen, um dies zu klären.

Die Hausbank, über die A. die Kredite laufen hat buchte laut gestrigem Telefon Gespräch nur Abbuchungen zurück, die nichts mit Ihnen zu tun haben, u.a. die Finanzierungsrate des Autos. Ihre eigenen Versicherungen und Kredite werden keinesfalls zurück gebucht, nur fremde Abbuchungen, die über das Minus hinaus gehen, denn A. hat nur einen sehr niedrigen Dispo (extra von A. selbst aus gesetzt). Das "nur" die Finanzierungsrate des Autos zurück gebucht wurde, seie ein Zufall und die anderen Fremd Abbuchungen würden im Laufe der nächsten Woche auch noch zurück gebucht werden. Jedoch wird bis dahin A.´s Lohn eingegangen sein, sodass sich dies erübrigt hat.

A. findet es trotzdem noch komisch, das nur diese eine Abbuchung zurück gebucht wurde, aber A. wird noch heute sich drum kümmern, das die Finanzierungsrate immer ab dem 15. abgebucht wird. Dies ist laut Vertrag möglich, da man dies angeben konnte und verändern kann. So hätte sich das Thema auch erledigt.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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