Mitarbeiter, die von daheim arbeiten, legal kontrollieren

vom 05.12.2011, 19:04 Uhr

Ich kenne viele Unternehmen, bei denen die Mitarbeiter von zu hause aus sich in ihren Arbeitscomputer beziehungsweise Account anmelden können und dann von zu hause aus arbeiten. Gerade wenn die Arbeitnehmer nicht im gleichen Haus sind, kann man ja schlecht kontrollieren ob sie wirklich arbeiten oder nur hin und wieder mal etwas arbeiten. Dabei wird natürlich viel auf Vertrauen gebaut.

Aber irgendwie sollte der Arbeitgeber seine Mitarbeiter doch schon kontrollieren können oder? Mir würden auf die schnelle jetzt nur Remote Admin Control Programme ein. Allerdings denke ich, dass der Arbeitgeber da etwas dagegen hätte und da man damit den kompletten Computer durch suchen könnte, glaube ich nicht, dass dies legal ist. Auch mit der Einverständniserklärung der Mitarbeiter oder ist es dann in Ordnung? Gibt es vielleicht Alternativen, die nicht keine solche "Spionage" benötigen?

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



hennessy221 hat geschrieben:Aber irgendwie sollte der Arbeitgeber seine Mitarbeiter doch schon kontrollieren können oder? Gibt es vielleicht Alternativen, die nicht keine solche "Spionage" benötigen?


Natürlich darf man nicht einfach die Computer des Arbeitnehmers überwachen, wie stellst du dir das denn vor? Aber das ist doch auch in den meisten Fällen nicht nötig. Denn bei jeder Arbeit gibt es doch irgendwelche Arbeitsergebnisse. Solange die Ergebnisse stimmen, scheint der Arbeitnehmer doch gute Arbeit zu leisten und wenn irgendwann die Ergebnisse nicht mehr der Knaller sind, wäre sicherlich ein Gespräch angebracht.

Einfach irgendwelche Programme installieren und die Computer zu überwachen ist natürlich nicht erlaubt!

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kann meinem Vorredner nur zustimmen: Spyware und sonstige Überwachungstools wären ganz sicher illegal und vom Arbeitnehmer nicht zu akzeptieren. Ich denke jedoch, dass Überwachung keine große Rolle spielt, wenn der Arbeitnehmer ordentliche Ergebnisse liefert und eine Stunde zu früh fertig ist, kann man doch ruhig mal etwas früher Schluss machen. Den Arbeitgeber interessieren doch letztlich nur die Ergebnisse und nicht die Arbeitsweise.

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» delpiero224 » Beiträge: 1378 » Talkpoints: 4,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also ich denke einmal direkt, dass man hier die sogenannten Online Call Center oder Agenturen vielleicht meint. Allerdings muss ich ganz ehrlich sagen was soll man dort genau kontrollieren? Die Mitarbeiter müssen mit den vorhandenen Kundenstamm arbeiten und nach Möglichkeit positive Ergebnisse erzielen. Selbst ein sogenanntes Kundengespräch darf nicht ohne die ausdrückliche Einwilligung des betreffenden Kunden mitgehört werden. Man kann hier legal fast nichts machen, denn wie soll das überhaupt funktionieren?

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



karlchen66 hat geschrieben:Also ich denke einmal direkt, dass man hier die sogenannten Online Call Center oder Agenturen vielleicht meint.

Es gibt noch viele andere Arbeitsplätze, die in Telearbeitsplätze umgewandelt können. Eigentlich könnte man das bei allen Arbeitsplätzen ins Auge fassen, die nicht unbedingt direkten Kontakt zum Kunden beinhalten.

Zum eigentlichen Thema: letzten Endes zählt doch die Leistung, die der Mitarbeiter erbringen muss, oder etwa nicht? Da hat man doch meist als Vorgesetzter oder Unternehmer eine Vorstellung, was der Arbeitnehmer leisten sollte. Solange dieses Soll mit dem Ist übereinstimmt oder gar übertrifft, dann ist doch eine Kontrolle nicht wirklich nötig? Oder gibt es einen Grund, der mir nur nicht einfällt?

Stimmt dagegen die Leistung nicht, dann stimmt auch etwas mit der Arbeitseinstellung nicht und dann wäre sicher auch ein Eingriff seitens des Arbeitgebers oder Vorgesetzten nötig. Ob da Kontrolle etwas nützt, wage ich einfach mal zu bezweifeln, da Kontrollinstrumente ja auch schnell umgangen werden können.

Kontrolle ist übrigens schon erlaubt, aber das nur in engen Grenzen. Wenn man dem Telearbeiter aber nicht traut, dann sollte man die Telearbeit schlicht und ergreifend nicht erlauben.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


hennessy221 hat geschrieben:Aber irgendwie sollte der Arbeitgeber seine Mitarbeiter doch schon kontrollieren können oder?

Darf ich mal ganz dumm fragen an was für Jobs du eigentlich denkst, die eine Kontrolle des Arbeitgebers benötigen, und was für Erfahrungen du selber in dem Bereich schon gesammelt hast?

Ich arbeite teilweise auch von zu Hause aus und ich wüsste nicht, was eine Kontrolle egal welcher Art bringen sollte. Wenn ich meine Arbeit nicht bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erledigt habe wird das auffallen. Das würde vielleicht ein, zwei mal gut gehen, wenn ich einen wirklich einleuchtenden Grund für die Verzögerung liefern könnte und weil ich ansonsten gute Arbeit leiste, aber auf Dauer sicher nicht. Das ist doch Kontrolle genug, oder etwa nicht?

Ganz davon abgesehen ist der Sinn und Zweck von einem Büro im eigenen Haus doch unter anderem, dass man sich die Arbeit freier einteilen kann. Ich habe Kollegen mit Kindern, die Nachmittags relativ früh Feierabend machen, weil dann der Kindergarten aus ist und die dafür dann später noch mal an die Arbeit gehen, wenn die Kinder im Bett sind. Und ich habe gestern Nacht tatsächlich um 2 Uhr Morgens gearbeitet, weil ich Dank Orkan und Regen hellwach war und eine gute Idee hatte. Da müsste ein "Kontrolleur" ja 24 Stunden Schichten schieben um auch wirklich sicher zu sein, dass er unsere Arbeitszeiten auch ordentlich kontrolliert.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Mein Chef ist jemand, der jeden Mitarbeiter ohne Kontrollen arbeiten lässt, d.h. die Mitarbeiter bekommen einen Platz zugewiesen und müssen eben in dieser Zeit das schaffen, was man von ihnen verlangt und dies klappt auch zu 100%. Meist ist es so, das man von seiner Arbeitszeit noch 1-2 Stunden übrig hat und diese auch frei nutzen kann.

Ich sitze u.a. im Büro und habe auch keinerlei Überwachung in dieser Zeit. Es sind zwar Kamera´s vorhanden, jedoch nur im Hof, damit ich sehen kann, wer sich am Tor befindet und wem ich öffnen muss und kann. Ich bekomme meine Arbeit zugeteilt, die meist von den 4 Stunden nur 2 Stunden einnimmt und die restliche Zeit verbringe ich eben im Internet. Jedoch habe ich während dieser Zeit den Telefondienst abzuhalten, der sich im Rahmen hält. Manchmal kommt Arbeit in den 2 Stunden rein und manchmal eben nicht. Jedoch stimmt das Arbeitsergebnis und nur das zählt oder etwa nicht? Ich denke das der Chef schon weiß, wie lange man in etwa für etwas braucht und so sieht man nach einer gewissen Zeit, ob die Arbeit getan wurde oder eben vernachlässigt wurde.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Vielleicht sollte man auch mal klären, wie denn die "Kontrolle" der Angestellten gestaltet wäre, wenn diese nicht zu Hause sondern im Büro arbeiten würden? Wie stellt man hier sicher, dass diese nicht nur ab und zu was machen und ansonsten nur auf der Toilette sitzen, in der Kantine herumlungern oder aber nur mit Kolleginnen quatschen? Diese Form der (sozialen) Kontrolle bezüglich der Tätigkeit kann es so also gar nicht geben. Da spielt es gar keine Rolle, von wo aus die Mitarbeiter arbeiten. Nebenbei ist allein der Gedanke schon falsch, weil hier offenbar allen Angestellten von Beginn an unterstellt werden soll, eben nicht arbeiten zu wollen. Wer mit diesem Grundverständnis Menschen beschäftigt, kann eigentlich nur enttäuscht werden.

Bei Arbeitgebern, welche ein echtes Ziel verfolgen, ist eine "Arbeitskontrolle" daher auch eher nachrangig wichtig. Es ist dem Arbeitgeber ja letztlich auch egal, wie ein Angestellter die geforderte Leistung bringt. Daher macht es auch inhaltlich keinen Sinn (außer zur Befriedigung seiner voyeuristischen Vorlieben), den Angestellten im Sinne einer Tätigkeitsprüfung zu überwachen. Es ist letztlich gut, dass die vorgeschlagenen Aktionen im ersten Ansatz illegal sind und jedes hier gefundene Ergebnis würde keine nachfolgenden Aktionen rechtfertigen.

Und natürlich gibt es "Alternativen". Dazu zählt es eben, den Angestellten Aufgaben zu geben, mit denen sie sich identifizieren. Aufgaben zu verteilen, die klar zum Unternehmenserfolg beitragen und dem Angestellten tatsächlich das Vertrauen entgegen zu bringen, welches in so einem Verhältnis letztlich auch zwingend notwendig ist. Denn am Ende zählt ja doch nur das Ergebnis!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Stell dir diese Frage doch einfach mal andersrum: Wie werden denn Mitarbeiter, die nicht von zu Hause arbeiten sondern im Büro, kontrolliert? In der Regel eigentlich gar nicht, oder wenn dann höchstens anhand der Arbeitserzeugnisse bzw. Ergebnisse, die sie abliefern. Wobei auch dort (bei größeren Firmen) selten der Chef drauf guckt, sondern eher der entsprechende Vorgesetzte, der gegebenenfalls damit weiterarbeitet. Erst wenn der ganze Ablauf irgendwie nicht mehr läuft, also irgendwo ein Rädchen im System nicht mehr funktioniert, kriegt ein Chef sowas wirklich mit und muss dann rausfinden, wo es hakt. Ob das dann an einem Heimarbeiter oder einem Angestellten im Büro liegt, ist doch komplett egal.

Viel wichtiger ist in Fällen von Heimarbeit die Sicherheit für die Dokumente, die der Arbeitnehmer auf seinem privaten Rechner hat oder vom Firmennetzwerk abrufen muss. Diese Schnittstellen sollten auf jeden Fall kontrolliert werden - aber das ist eigentlich ein anderes Thema.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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