Kinder mit kleinen Wünschen
Mein Neffe hatte diese Woche Geburtstag gehabt und da sie im Umzugsstress waren, wollte ich jetzt nicht aus der Ferne noch stören und nach einem banalen Geburtstagswunsch des Kleinen fragen. Allerdings ist der Kleine gar nicht mehr so klein, sondern schon ein Schulkind. Nun hatte ich beim Telefonat ihn gefragt, was er sich zum Geburtstag von uns wünschen würde und er hatte sich ein Buch und diese Match Attax-Karten gewünscht. Ich dachte schon, ich traue meinen Ohren nicht und habe noch einmal nachgefragt, aber er wünschte sich wirklich nur etwas zum Lesen. In meinen Augen ist so etwas schon ein eher bescheidener Wunsch, was ich bei anderen Kindern nur relativ selten erlebt habe und bin positiv überrascht.
Allerdings weiß ich nicht, wie es mit Weihnachten aussieht, darüber hatten wir jetzt gar nicht gesprochen gehabt, aber da ist sowieso wieder eher ein Gemeinschaftsgeschenk geplant und für die Kinder gibt es vielleicht noch eine kleine Sache zum selbst Auspacken. Das kam letztes Jahr schon ganz gut an.
Kennt Ihr auch Kinder, die doch eher bescheidene und kleine Wünsche haben? Um was handelt es sich, wenn es um diese kleinen Wünsche geht? Wie findet Ihr solche Wunschäußerungen? Würdet Ihr dann diesen kleinen Wunsch in jedem Fall erfüllen oder würdet Ihr da noch etwas darauf packen?
Ich kenne auch von meinen Kindern solche Bescheidenheit. Letzten Geburtstag hatten sie sich jeweils nur ein Spiel für ihren Nintendo DS gewünscht, welche auch sehr preiswert waren, da sie schon länger auf dem Markt waren. Allerdings halte ich es dann so, das eben auch nur diese kleinen Wünsche dann erfüllt werden.
Denn es gibt auch ab und an genug große Wünsche, wie letztes Weihnachten eben für jedes Kind einen Nintendo DS und auch in diesem Jahr gibt da ein Geschenk, welches neben dem nicht geringen Preis auch insgesamt recht groß ist.
Als meine Kinder kleiner waren, ging es uns eine Zeit lang finanziell sehr schlecht und ich war alleine mit den Kindern. Ich habe sie dennoch gefragt, was sie zu Weihnachten haben wollen und beide hatten sich wohl vorher abgesprochen (sie waren 4 und 6 Jahre alt) . Sie wollten nur einen Weihnachtsbaum und einen Bademantel, damit sie nach dem Baden ohne Decke noch mit ins Wohnzimmer konnten und mit mir kuscheln konnten.
Sie haben selbstverständlich jeder einen Bademantel bekommen und dazu haben sie noch eine Kleinigkeit zum Spielen bekommen. Den Weihnachtsbaum haben sie selbstverständlich auch bekommen.
Meine Kinder hatten immer sehr bescheidene Wünsche. Oder wo findet man einen 5 jährigen, der sich ein Matchboxauto zu Weihnachten wünscht oder eine 6 jährige, die sich für die Schule, die ein halbes Jahr später für sie begann Buntstifte wünscht. Wenn man Kinder auch beibringt, dass an Weihnachten der Konsum gar nicht so wichtig ist, dann bleiben die Wünsche auch bescheiden.
Bei meinem Sohn muss ich mir meist etwas selbst überlegen, da er so kleine Wünsche hat, die für mich keine Wünsche sind. Mein Sohn meinte, er wünscht sich Star Wars - The Clone Wars Karten, wobei die Packung 1 € jeweils kostet. Jedoch bekommt er zwar 1-2 Packungen von den o.g. Karten und noch ein Geschenk. So wird er wohl ein Nintendo DS Spiel bekommen. Da es vor einigen Wochen bei Müller eine Aktion gab, wovon 20% abgingen vom Preis für Spielwaren (auch Nintendo DS Spiele) nutzen wir dies aus und haben für das Geschenk noch einmal knapp 10 € gespart. Hat sich sozusagen gelohnt.
Es gab auch Zeiten, an denen das Geld sehr knapp war und dies verstand mein Sohn auch und wünschte sich "neue Buntstifte", mehr nicht. Ich fand das richtig schön und so bekam er auch richtig tolle Buntstifte, wovon er mir als erstes ein richtig schönes Bild malte. Dies hängt immer noch am Kühlschrank eine schöne Erinnerung!
Bei uns war das eigentlich auch immer so, bis wir größer wurden. Irgendwann wurde ein Betrag X festgelegt. In diesem Wert konnten wir uns etwas wünschen und später haben wir es eben so als Geld bekommen. Es kommt oft gar nicht auf den Wert des Geschenkes an, sondern allein auf die Geste. Wenn man als Kind merkt, dass das Geld knapp ist und man dennoch etwas bekommen soll, dann ist das im Prinzip schon ein schönes Geschenk. Mich konnte man zum Beispiel immer mit Büchern glücklich machen und die kosten nun nicht die Welt. Mein Bruder mochte Hörspielkassetten sehr gerne und auch die waren preislich erschwinglich.
Dennoch muss ich sagen, dass im Fall der Fälle wir auch was teures bekommen hätten. Unsere Mutter hätte dafür definitiv zurückgesteckt und allein das finde ich schon unglaublich toll. Also allein, dass sie dazu bereit wäre. Das macht sie heute übrigens immer noch so, was ich schade finde,aber das kann man nach jahrelanger Gewohnheit sicherlich nicht ändern. So haben meine Eltern einen tausend Jahre alten Fernseher in der Stube stehen und mein Bruder so ein Flachbildfernsehr-Hightech-Ding. Aber das nur mal als Beispiel.
Ich finde es aber schön zu hören, dass es tatsächlich immer noch Kinder gibt, die bescheidene Wünsche haben. Ich habe wirklich gedacht, dass das heutzutage wesentlich seltener ist, als noch vor ein paar Jahren (so als DDR-Kind kennt man das sicher eh, schon allein, weil es gar nicht so viel Auswahl gab, was man sich hätte wünschen können). Heute wird man ja von der Auswahl halb erschlagen, und wenn ich nochmal Kind wäre, wüsste ich wohl gar nicht, was ich mir zuerst wünschen sollte. Wobei ich mich für Spielsachen nie groß begeistern konnte.
In der Verwandtschaft meines Mannes gibt es einen Jungen, der wünscht sich auch Bücher. Wir werden ihm zu Weihnachten auch ein Buch schenken, sonst wünschte er sich nichts weiter. Meistens hat er sich früher auch eher kleine Sachen von Lego oder so gewünscht, aber nie riesige Sachen. Solche Wünsche erfüllen wir gerne, denn ich finde auch, dass ein Buch etwas sinnvolles ist. Wir werden nichts drauf packen, aber man könnte das machen, wenn man weiß, was das Kind sonst noch gerne mag. Dann wäre ich sogar bereit, ein Spielzeug dazu zu schenken.
Eigentlich traurig, dass man auf Wünsche, die nicht überdimensioniert und teuer sind, heute schon mit Erstaunen reagiert. Es ist wohl wirklich schon normal geworden, dass selbst kleinere Kinder schon extrem hohe Ansprüche stellen.
Die Tochter einer Freundin hat sich von mir zu Weihnachten dieses Jahr einen Malkasten für ca. 6 Euro gewünscht. Ich hatte mich auch auf ein teureres Geschenk eingestellt und habe ihr auch Malkästen von anderen Marken gezeigt, die teurer sind. Aber der Kasten, den sie sich ausgesucht hat, hat ein Rosa und ein Pink dabei und zwei Sorten Lila und dafür weniger Braun und wenn man Vier ist, ist das natürlich viel wichtiger als eine bekannte Marke, also bekommt sie eben einen Malkasten für 6 Euro.
Ich finde es aber völlig normal, dass man in dem Alter nicht darauf achtet, was etwas kostet und ganz andere Kriterien hat. Und ich möchte bei einem Kind, das ja nicht mal mein eigenes ist, auch nicht so eine materialistische Einstellung fördern, indem ich jetzt noch irgendwelche anderen Geschenke dazu kaufe, von einem Satz Pinsel mal abgesehen, aber den hätte ich eh gekauft, egal wie teuer der Malkasten ausgefallen wäre, denn sie kann ja schlecht mit den Fingern malen. Ich würde damit ja nur meine eigenen Erwartungen erfüllen, nämlich die, das ein Geschenk für das Kind einen bestimmten Preis kosten sollte.
Ich finde es auch nicht erstaunlich, dass sich jemand, egal in welchem Alter, Bücher wünscht. Das habe ich gemacht, seit ich lesen kann und auch dieses Jahr stehen auf meinem Wunschzettel - gedacht für die Verwandten, die mich explizit nach einem solchen fragen - wieder über 10 Bücher. Bücher sind ja auch nicht unbedingt besonders günstig, vor allem wenn man ein aktuelles Buch in der deutschen Übersetzung will bleibt oft nur die Option, dass man den vollen Preis für eine Hardcoverausgabe bezahlt.
Dass es heutzutage noch Kinder gibt, die bescheiden sind und recht kleine Geburtstagswünsche äußern, finde ich überraschend. Ich höre da im Bekanntenkreis doch eher von Wünschen, die nicht ganz so bescheiden sind. Gerade wenn die Kinder schon in der Schule sind, sehen sie bei ihren Klassenkameraden, welche Geburtstagsgeschenke oft gemacht werden von Eltern, Großeltern und anderen Verwandten. Manchmal finde ich es einfach sehr übertrieben. Die Wünsche der Kinder werden dann bestimmt von Jahr zu Jahr größer und unbescheidener.
Wenn sie einen Wunschzettel mit so bescheidenen Wünschen schreiben, würde ich die sicherlich erfüllen und würde von mir aus noch etwas dazu kaufen. Wünscht sich das Kind ein bestimmtes Buch, würde ich das bestimmt schenken, weil ich es schon toll finde, wenn Kinder von sich aus gerne lesen. Das kann nie verkehrt sein.
Ich war als Kind auch eher bescheiden, muss ich sagen. Ich fand das Schenken an sich schon toll und wollte am liebsten den ganzen Tag nur irgendwelche Dinge auspacken. Ich habe das Geschenkpapier dann auch ganz vorsichtig entfernt und nicht etwa aufgerissen, wie es meine Geschwister getan haben. Ich habe diese Vorgehensweise dann bei meiner Mutter immer damit begründet, dass sie das Geschenkpapier dann nochmals verwenden kann und kein Neues kaufen muss Ich war auch eine richtige Leseratte und mich konnte man mit Büchern einfach am glücklichsten machen. Meine Mutter war auch alleinerziehend und alleine deshalb hatte ich schon keine übertriebenen Wünsche. Ich habe da irgendwie schon früh Rücksicht genommen.
Das Kind einer sehr guten Freundin ist jetzt 7 Jahre alt und wünscht sich zu Weihnachten einen tragbaren DVD-Player und die Wii-Konsole, welche er natürlich auch bekommt. Ich finde diese Wünsche schon ein wenig übertrieben und ich frage mich echt, wozu ein siebenjähriges Kind einen tragbaren DVD-Player braucht. Die Mutter ist auch alleinerziehend und verwöhnt ihren Jungen nach Strich und Faden. Ich habe das auch schon angesprochen, aber sie zeigt da keine Einsicht. Das Kind weiß natürlich längst, dass es alles bekommt, was es sich wünscht und das wird dann natürlich auch ausgenutzt. Ich finde das echt traurig. Ich bin nicht direkt gegen teure Geschenke, aber wenn Kinder sich nur solche Dinge wünschen, würde ich schon mal mit ihnen reden. Mein Kleiner stellt noch keine allzu großen Ansprüche - bin mal gespannt, wann sich das ändern wird
Es ist doch sicher eine Frage der Erziehung und des Alters. Gerade als die Kinder noch jünger waren, war es oft so, dass sie eher sehr günstige Wünsche hatten, da dann auch die Prioritäten andere waren. Aber auch heute sehe ich die Wünsche nicht unbedingt als überteuert an wenn sie teuer sind. So müsste ich beispielsweise ohnehin regelmäßig Bettwäsche kaufen und wenn dann eine bestimmte Bettwäsche gewünscht wird, dann sehe ich eben nur die Differenz zwischen der gewünschten und der sonst gekauften Bettwäsche.
Meine Kinder haben inzwischen auch meist einen größeren und mehrere kleine Wünsche, die sie auf Nachfrage auch äußern. Allerdings wissen sie auch, dass größere Geschenke nicht immer erfüllt werden können. Daher haben sie eben auch einige kleinere Geschenkideen, falls der große Wunsch einfach zu groß ist. Wobei sie bei dem großen Wunsch in der Regel schon allein sagen, dass sie sich diesen beispielsweise von allen Großeltern gemeinsam wünschen. Und je mehr Schenker sich an einem Geschenk beteiligen desto mehr relativiert sich dann ja auch wieder der Preis.
Wobei ich Bücher nun auch nicht unbedingt als günstig empfinde. Wenn ich Bücher verschenke, dann gern Hardcover-Varianten, und die sind in der Regel auch recht preisintensiv, so dass ich mir diese Bücher eher wünsche und auch meine Kinder wünschen sich dann schon mal gern so ein Buch, da sie eben durch ihr Taschengeld auch wissen, dass sie für so ein Buch eben einige Zeit sparen müssen.
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