Stört Beten den "Schulfrieden"?

vom 01.12.2011, 18:00 Uhr

Momentan hört man in den Nachrichten immer wieder, dass einige Jugendliche angeklagt wurden, weil sie innerhalb der Schule zu Mekka gebetet haben. Ich kann mir um ehrlich zu sein nicht viel unter dem "Schulfrieden" vorstellen. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass man hiermit die Atmosphäre an der Schule meint oder was wird damit gemeint?

Das Beten an sich ist innerhalb der Schule nicht verboten. Nur wenn es diesen Schulfrieden stört, darf es natürlich verboten werden. Ich finde es um ehrlich zu sein nicht gut und kann mir kaum vorstellen, dass jemand durch sein Beten den Schulfrieden stört. Immerhin verletzt man dadurch niemanden oder so. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Schüler während des Unterrichts einfach aufgestanden sind und Richtung Mekka gebetet haben. Aber wieso sollte das Beten dann diesen ach so heiligen Frieden stören? Was haltet ihr davon?

Benutzeravatar

» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich finde allgemein, dass man in einer Schule nicht beten sollte, wenn es nicht extra eine religiöse Schule ist. Auch finde ich es schlimm das die Muslime immer so einen Aufstand machen. In der Türkei oder so will auch keiner Christen beten sehen. Wenns ihnen hier nicht gefällt sollen sie nicht herkommen und sich dauernd über alles beschweren.

» Jessy3794 » Beiträge: 127 » Talkpoints: -0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Meiner Meinung nach soll jeder so leben, wie er will, solange er niemanden verletzt, oder in seiner Freiheit einschränkt. (Hey, das ist doch sogar ein Grundgesetz!) Und dazu gehört meiner Meinung nach auch die freie Religionsausübung. Es gibt doch inzwischen auch Schulen, die das gemerkt haben und für die muslimischen Schüler eigene Gebetsräume eingerichtet haben. Und, wenn man der Meinung ist, dass Religion nicht in die Schule gehört, dann sollte auch der erzwungene Religionsunterricht, aufhören! Es gäbe auch andere Fächer, die man statt dessen unterrichten könnte. (Soziologie/Philosophie oder sowas in der Art).

» AngelHawk » Beiträge: 437 » Talkpoints: 5,40 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Beten den Schulfrieden stört. Auf der anderen Seite beten ja streng gläubige Menschen immer zu bestimmten Uhrzeiten, da kann ich mir es dann schon eher vorstellen. Sie werden wahrscheinlich dann aus dem Unterricht gehen und einfach beten oder es einfach im Klassenraum tun. Das stört natürlich ungemein den Unterricht. Ich finde, man sollte seinen Glauben im Privatleben ausleben und es nicht gerade in der Schule ausleben. In anderen Ländern sieht man es ja auch nicht gern, wenn "Ausländer" dort beten.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Es ist bestimmt an manchen Schulen so, dass es die Mitschüler stören würde. Auf meiner Schule, wurde über so etwas zwar noch nicht diskutiert, jedoch kann ich mir auch da vorstellen, dass es nicht gut angekommen wäre, wenn jemand mit einem muslimischen Glaube Richtung Mekka gebetet hätte. Wir sind nun mal hier in Deutschland, und da bin ich auch der Meinung, dass sich Leute, die einen anderen Glaube haben, hier anpassen, in Bezug darauf, dass sie eben nicht plötzlich in der Öffentlichkeit beten. Aber ich finde, dass man es entweder an allen Schulen verbieten oder eben auch erlauben sollte. Wie man da nun einen Unterschied machen will, ob es den Schulfrieden stört oder nicht, weiß ich nicht.

Benutzeravatar

» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich bin zwar auch der Meinung, dass man sich ein wenig anpassen sollte, aber wenn man nun mal gläubig ist, sollte man seinen Glauben (in gewissen Grenzen) auch leben dürfen. In diesem Fall kann ich mir nicht so richtig eine Meinung bilden. Wenn die muslimischen Schüler nun mitten im Unterricht aufspringen würden und anfangen zu beten, weil sie nun mal genau zu der Uhrzeit beten müssen, würde ich das nicht gutheißen. Da könnte man schon davon reden, dass der Schulfriedne gestört ist. Wenn sie nun ihre Gebete auf die Pausen verlegen, finde ich das nicht weiter schlimm. Ich weiß nicht, wie es nun in diesem konkreten Fall aussieht.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Du schreibst, Jugendliche wurden angeklagt, weil sie gen Mekka beteten. Das stimmt so nicht. Die Jugendlichen an einem Gymnasium in Berlin beteten auf dem Schulflur in Richtung Mekka. Das hatte die Schulleitung untersagt. Daraufhin klagte ein Schüler, der am Verwaltungsgericht Recht bekam. Das Oberverwaltungsgericht urteilte anders und sprach der Schule das Recht zu, das rituelle Gebet zu verbieten. Es handelt sich nicht um ein generelles Verbot.

Es betrifft ein Gymnasium mit 30 verschiedenen Nationalitäten und Schülern aus fünf Weltreligionen. Dieser Fall betraf acht muslimische Schüler. Man kann einem Hindu, einem Shintoisten oder Buddhisten nicht das verbieten, was man einem Moslem erlauben würde. Also wurde das Verbot in der Schule zu Recht ausgesprochen. Es dürfte doch klar sein, dass die acht Muslime durch ihr rituelles Gebet auf dem Boden des Schulflures die anderen Schüler veranlasst haben, zu staunen und sich darüber lustig zu machen oder zu ärgern. Wenn nun jeder seiner Religion gemäß sich auch auf dem Flur betätigen würde, was gäbe das für einen Aufstand bei 30 verschiedenen Nationalitäten? Das konnte die Schulleitung nicht dulden

Was ich davon halte? Gebet hin, Gebet her, das kann zu Hause praktiziert werden. Für alle anderen Schüler ist das einfach nicht zumutbar. Wenn ein Schüler nach Angaben ein solch strenger Muslim ist, muss er entweder die Schule wechseln und sich eine entsprechende suchen, wo nur Muslime sind und das Beten erlaubt ist, oder dem Beten entsagen zu Gunsten der Schulausbildung. Als Moslem kann man nicht nur immer eine Sonderstellung in einem christlichen Land verlangen und dann noch versuchen, die gerichtlich durchsetzen zu wollen. Wenn ihm das in der Schule nicht passt, muss er seine Ausbildung in einem anderen Land zu Ende bringen, wo er freier nach seiner Meinung behandelt wird und seine religiösen Regungen ausleben kann.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich sehe den Glauben als eine reine Privatangelegenheit an und daher finde ich das Beten schon störend in der Schule. Wenn nämlich jeder Schüler seine ganz privaten Dinge mit in die Schule bringt, kann es schon zu einigen Reibereien kommen und damit ist dann auch in der Regel der Schulfrieden erheblich gestört. Die gläubigen Schüler können doch ganz in Ruhe zu Hause ihr Gebet halten, denn dort stören sie die anderen Schüler nicht und können ihren speziellen Glauben nachkommen.

Benutzeravatar

» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also ich bin der Meinung, dass ein Gebet nicht direkt den Schulfrieden stört. Das Problem ist hier wahrscheinlich auch, dass das rituelle Gebet eben auf dem Flur statt gefunden hat und das ist dann natürlich schon etwas anderes. Andernfalls kann man aber nicht von der Schule verlangen, dass man nun einen speziellen Raum für die Gebete der moslemischen Schüler zur Verfügung stellt. Die Gebete finden ja auch immer zu einer gewissen Zeit statt, also würde das wahrscheinlich auch mit den Unterrichtszeiten kollidieren und das würde dann ebenfalls zum Problem werden.

Es ist hier ein christliches Land, das ist schon richtig, aber trotzdem sollte man den anderen Menschen trotzdem erlauben, ihren Glauben auszuleben. Allerdings muss dann auf die anderen Schüler genauso Rücksicht genommen werden. Es ist meiner Meinung nach schon richtig, dass man an der Berliner Schule das Beten auf dem Schulflur verbietet. Wenn man wirklich wahnsinnig gläubig ist und eben beten möchte, muss man dann entweder eine andere Schule besuchen oder die Gebete dann daheim nachholen. Eine Freundin von mir ist aus gläubige Muslima und die kann auf der Arbeitsstelle auch nicht einfach beten, sondern muss das auch daheim nachholen. Dann muss man sich eben damit arrangieren.

Benutzeravatar

» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ehrlich gesagt frage ich mich, wen es gestört hat, außer eben der Schulleitung. Ok, es gibt dort an der Schule Anhänger von fünf großen Religionen und eine Schule verfügt meist über mehrere Etagen. Also warum kann man da nicht entsprechende Gebetsecken einrichten? Das würde der Schule sicherlich großes und vor allem positives Medieninteresse bringen, wenn sie dahingehend offen gehandelt hätten.

Wenn meine Kinder solche Gebetsrituale von Mitschülern berichten würden, dann würde ich ihnen eher versuchen die Unterschiede in den Religionen zu erklären. Denn auf der einen Seite wird doch immer und überall von Toleranz gesprochen und wenn es dann darauf ankommt, dann sieht man wie engstirnig doch manche Menschen sind.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^