Wenn etwas schief läuft, traurig oder eher wütend sein?

vom 30.11.2011, 17:41 Uhr

Wenn etwas nicht so gelaufen ist, wie ihr es euch gewünscht habt, seid ihr dann eher traurig und steht kurz vor den Tränen oder seid ihr eher wütend auf euch selbst und reagiert vielleicht sogar mit Gewalt? Wie ich schon im Thread Lehrprobe - sollte man Fragen lassen? erwähnt habe, stand unser Lehrer heute unter Beobachtung und seine Beurteilung ist wohl nicht allzu gut ausgefallen. Er stand dann wie ich erwähnt habe vorne mit der Hand am Kinn und die Augen auf den Boden gerichtet. Er traute sich anscheinend gar nicht mehr uns in die Augen zu sehen.

Da er am Ende auch schon richtig anfing vor Angst zu schwitzen, was man an seiner Stirn sah, denke ich, hätte es nicht mehr lange gedauert und ihm wären die Tränen in die Augen geschossen. Bei mir ist es ähnlich. Wenn ich irgendetwas versuche und versuche und es klappt einfach nicht, dann mach ich mich auch manchmal innerlich runter und stehe dann kurz vor der Verzweiflung und muss schon die Tränen in den Augen unterdrücken.

Dann gibt es noch die, die gleich gegen alles mögliche treten oder es kaputt machen, wenn irgendetwas nicht klappt. Sie können ihre Aggressionen nicht in Zaum halten und sind dann innerlich so wütend auf sich selbst, dass sie es an irgendjemanden auslassen müssen. Bitte schildert mir nicht genau, wie ihr eure Aggressionen abbaut, wenn ihr Frust habt, denn dazu gibt es ja schon ein Thema.

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es kommt ganz darauf an, ob ich bei einer missglückten Situation eher traurig oder wütend bin. Aber wäre ich in der Situation gewesen, dass ich als Referent nun vor einer Klasse stehe und Prüfer mit drin sitzen und alles läuft schief, dann wäre mir höchstwahrscheinlich auch eher nach weinen, als das ich da irgendwie wütend sein könnte. Und wenn kann man sicherlich eher auf sie selber wütend sein. Wobei du ja nicht gesagt hast, warum du denkst, dass die nicht gut gelaufen ist. Hat er denn irgendetwas falsch gemacht oder dergleichen?

Wir als Klasse haben die Referenten die wir mochten immer unterstützt indem wir keine komischen Fragen gestellt haben, gut mitgearbeitet haben und aufmerksam waren. Der ein oder andere hat sich dann auch nett bei uns bedankt, was darauf schließen lässt, dass das Ergebnis (sicher zum Teil auch durch uns) sehr gut war. Bei schlechten Referenten sah das dann auch schon wieder anders aus und wir hatten sogar mal den Fall, dass eine weinend heraus gegangen ist. Was nicht an uns lag, sondern an der Art und Weise, wie sie ihren Unterricht gestaltet hat oder besser gesagt, wie nicht.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich wäre wohl beides. Vor allem, wenn man unter großem Druck steht, dann bin ich erst einmal total enttäuscht und dann aber auch super wütend auf mich selber, weil man eigentlich immer etwas findet, was man hätte besser machen können. Daher ist das bei mir dann immer relativ abwechselnd und manchmal fange ich dann auch aus Wut an zu heulen und je nachdem, wie schlimm die Sache ist, wechselt das dann mehrmals hin und her.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Bei mir kommt es darauf an, wie sehr mich das schief gelaufene denn nun trifft. Es gibt Dinge, die treffen mich persönlich sehr tief, da kommen mir manchmal auch die Tränen, wenn ich furchtbar wütend darüber bin oder es einfach nicht fassen kann, wenn etwas einfach nicht funktionieren will. So war es auch, als ich meinen Führerschein beim ersten Mal nicht geschafft habe, da bin ich einfach in Tränen ausgebrochen, weil es mich so schockiert hat und ich über mich selbst total wütend war, weil ich Fehler gemacht hatte, die unnötig gewesen sind.

Es gibt aber auch Dinge, die treffen mich so tief nicht, dann bin ich einfach nur wütend. Dann muss ich nicht weinen, aber ich bin verärgert und eher still dann. Ich trete nicht nach Dingen oder mache etwas kaputt, so bin ich nicht, aber ich bin dann eher innerlich wütend auf mich selbst, weil ich etwas nicht geschafft habe oder Fehler gemacht habe, die nicht nötig gewesen wären.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Es kommt auch bei mir auch auf die Situation an, in der etwas schiefgelaufen ist, ob ich nun wütend oder doch traurig darauf reagiere.

Beispielsweise musste ich vor einigen Jahren in der Berufsschule einen Vortrag halten, auf den ich mich ziemlich gut vorbereitete. Bereits einige Wochen zuvor begann ich mich in das Thema einzuarbeiten und dazu passende und interessante Fakten herauszusuchen, um diese dann der Klasse zu präsentieren. Obwohl es keine Pflicht war eine Powerpoint-Präsentation zu meinem Vortrag zu erstellen, tat ich dies, um selbigen noch interessanter zu machen. Am Tag des Vortrags war ich zwar angespannt, aber sicher, dass die Präsentation ein Erfolg werden würde. Doch das Gegenteil geschah: Der Lehrer war absolut nicht mit den Themen meines Vortrages einverstanden und bemängelte noch weitere Punkte.

Hätte er verständliche Argumente für seine Meinung gebracht, hätte ich dies selbstverständlich akzeptiert. Doch er machte meinen Vortrag nur schlecht, ohne auf meinen Einwand einzugehen. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte, einerseits war ich wütend, andererseits traurig, da ich viele Stunden in den Vortrag gesteckt habe, was sich nicht ausgezahlt hatte.

» RS1 » Beiträge: 129 » Talkpoints: 6,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke mal, dass es Situationsabhängig ist wie man reagiert. Wenn es etwas ist, was mir nicht so wichtig ist, dann wäre ich bestimmt nur etwas wütend. Wenn man unter hohem Druck steht reagiert man ja eh schnell über.
Wenn es eine Sache ist, die mir sehr wichtig ist oder war und sie dann schiefgeht, könnte ich total ausflippen innerlich zumindest. Ich weiß nicht ob ich Weinen würde, in der Öffentlichkeit wohl eher nicht, aber zu Hause wär es gut möglich. In Extremsituationen neigt man halt schneller zu emotionalen Ausschüttungen, sagen wir es mal so.

» Jessy3794 » Beiträge: 127 » Talkpoints: -0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei mir kommt es auf den Zusammenhang drauf an. Wenn es etwas Zwischenmenschliches ist, also etwas mit anderen Personen zu tun hat, dann bin ich immer den Tränen sehr nahe und kann die auch nicht immer zurück halten. Geht es allerdings um Materielle Dinge, sei es etwas zusammen zu bauen oder dergleichen, dann werde ich eher wütend.

» MissFly » Beiträge: 362 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bei mir hängt es vermutlich auch schwer davon ab, worum es sich bei dem, was schiefgeht, genau handelt. Wenn ich an irgendetwas länger getüftelt habe, oder auch, wenn ich einen konkreten Plan hatte, den ich umsetzen wollte, und wenn das, was am Ende dabei als Ergebnis steht, dann wirklich daneben gegangen ist, dann wundere ich mich häufig einfach nur und suche meinen Fehler, der häufig in solchen Fällen ein rein logischer ist. Ich flippe dann weder aus noch schimpfe ich, ich trete gegen nichts oder ticke sonst irgendwie aus, sondern ich wundere mich einfach nur über den Ausgang meines Vorhabens und frage mich, weshalb das nun nicht geklappt hat.

Wenn ich allerdings wirklich mit dem Herzen sehr an etwas hänge und insofern einen Plan verfolge, der nicht funktioniert, dann bin ich emotional oft so sehr in diese Sache involviert, dass ich ebenfalls eher mit Ängsten reagiere. Allerdings bemerke ich diese nicht selten schon während der Umsetzung und vor dem Ergebnis meines Vorhabens, indem ich feststellen kann, wie ich bei jedem Zwischenschritt oder Zwischenergebnis nervös bin, außerdem kenne ich es von mir auch, dass ich von dieser Planumsetzung und einem schlechten Ausgang träume.

Ich glaube, wenn irgendetwas bei mir misslungen ist, egal, ob es sich dabei nun um einen Plan handelte oder um etwas, das mir ohne meine Mithilfe passiert ist, dann habe ich höchstens verzweifelt reagiert, aber in den seltensten Fällen aggressiv oder auch einfach nur sauer. Sauer bin ich in der Regel allerdings aber dann, wenn bei mir irgendetwas schiefgeht, an dem jemand anderes mit entsprechendem Fachwissen mitwirken sollte und ich erkennen kann, dass derjenige von Anfang an Mist gebaut hat. Dann entwickle ich schon mal einen Groll gegen denjenigen, vor allem dann, wenn er mir wirklich einen wichtigen Weg vollends verbaut hat. Aber aggressiv werde ich dann trotzdem nicht, sondern ich versuche eher, mich auf die dann neue und erschwerte Situation einzustellen und einen anderen Weg zu suchen, um doch noch zu bewirken, dass das, war ursprünglich schiefgegangen ist, im Endeffekt klappen kann, wenn auch eventuell schlimmstenfalls mit Einschränkungen.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei mir ist es auch situativ. Wenn ich in etwas wirklich Herzblut und Zeit investiert habe, wäre ich wohl eher wütend. Wenn ich dann noch feststellen würde, dass unwiederbringlich weg ist, wäre ich wohl ziemlich traurig darüber. Es wäre also eher eine Reihenfolge, als ein gegenseitiger Ausschluss. Normalerweise ärgere ich mich kurz, aber heftig, wenn etwas schief geht. Danach bin ich aber auch wieder ruhig und kann es nochmal versuchen.

» Italo1980 » Beiträge: 7 » Talkpoints: 2,97 »


Die Ursache des "Unglücks" ist daran Schuld, wie ich reagiere. Meistens bin ich halt schon gefrustet und ärgere mich darüber, aber ich bin nun niemand, der unbedingt aggressiv auf etwas reagiert, sondern eher verletzt oder in sich hineinfressend, zumindest, wenn ich selbst daran Schuld bin. Dass ich Aggressionen abbauen müsste, und beispielsweise Gewalt anwende, kommt so gut wie gar nicht vor. Und wenn, dann lasse ich es eher in freier Natur aus und gehe beispielsweise spazieren, aber ich möchte weder Gegenständen noch anderen Menschen etwas antun, weil die ja nun mal nichts dafür kommen. Allerdings sind gerade während meiner Pubertät gern mal Türen zugeschmissen worden.

Ich denke, der Referent bei Euch hatte nun keine andere Möglichkeit gehabt, um seine Verärgerung oder seiner Enttäuschung Luft zu lassen. Gerade, weil da nicht gerade wenige andere Menschen gewesen sind, die zu der Situation an sich nichts konnten, und vielleicht hat er auch über sich selbst geärgert und damit Frust aufgebaut. Er hätte ja nun da schlecht die Tür zuknallen können und aus dem Raum spazieren können, oder? Ein wenig muss man sich da schon unter Kontrolle haben.

Dass ich weine, weil etwas nicht nach meinem Plan funktioniert, kommt bei mir nicht so vor. Ich habe da einfach keinen Grund dazu und mit Weinen wird es nicht besser. Allerdings kam es bestimmt schon mal vor, wenn ich mich ungerecht behandelt gefühlt habe, wie in der Schule und man mir da nicht hat zuhören wollen, mich nicht hat argumentieren lassen und so weiter. Ich denke, heute würde ich da einfach nur noch den Kopf drüber schütteln und zumindest in Gedanken einen Vogel zeigen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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