Mädchen hat nur Online-Freunde
Ein Bekannter von mir hat mir heute erzählt, dass er echt Probleme mit seiner Tochter (14) hat. Sie ist nur noch im Internet und auch ihre sozialen realen Kontakte brechen ab. Sie hatte mal ein paar Freunde, aber diese haben sich wohl von ihr abgewandt, weil sie nichts mehr mit ihnen machen würde, weil sie eben nur im Internet ist. Außerdem hat er gesagt, dass seine Tochter ständig Lügen erzählen würde, um Aufmerksamkeit zu bekommen und sich interessant zu machen. Ihre Freunde hätten das allerdings durchschaut und wollen jetzt nichts mehr mit ihr zu tun haben. Jetzt hockt sie nur noch vor dem PC und isst Schokolade. Sie ist sogar mehrmals schon von zuhause abgehauen und hat sich in den Zug gesetzt, um einen ihrer Internet-Bekanntschaften zu treffen. Sie ist eben ein echtes Problemkind. Mein Bekannter ist da echt ratlos.
Bei einem Psychotherapeuten war sie bereits ein halbes Jahr, aber sie hat die Therapie vor einem Monat abgebrochen, weil sie eben lieber im Internet ist. Mein Bekannter hat schon öfters ihr den Laptop abgenommen, aber dann geht sie einfach mit dem Handy rein. Und das Handy will er ihr nicht abnehmen, weil wenn sie mal wieder von zuhause ausbricht, hat er ja gar keine Möglichkeit mehr, sie zu erreichen.
Kennt jemand ein ähnliches Problemkind und hat da eine Lösung zu? Und vergeht das nach einer Zeit wieder? Ist das nur die Pubertät?
Nun, die Geschichte hört sich echt kurios an. Ich weiß nicht woran es liegen könnte. Gibt es vielleicht Probleme in der Familie? Ist der Vater allein erziehend? Vielleicht liegt es auch einfach an der Pubertät und das Mädchen hat eine Phase momentan.
So war es auch bei meinem Neffen er hat eine Zeit lang sehr viel am Computer gespielt. Die Eltern machten sich große Sorgen, wieso er denn nicht mehr draußen Fußball spielte, wie die anderen Jugendlichen in seinem Alter auch. Er war, wie wir jetzt wissen, in einer Selbstfindungsphase. Er musste für sich selbst herausfinden, was richtig und was falsch ist.
Vielleicht muss das Mädchen einfach erst mal selbst auf "den Kopf gefallen sein" um zu wissen, dass das Internet keine Möglichkeit ist, sich mit Menschen in ihrem Alter auszutauschen. Eine andere Möglichkeit wäre, dass der Vater vielleicht mit ihr über das Problem spricht und was sie bedrückt, dies hilft oftmals auch schon und die pubertierenden Jugendlichen öffnen sich leichter.
Da kann ich einfach nur anraten, für Monate wegschicken und auf keinen Fall einfach in die nächste Therapie oder so, weil das auf Dauer nichts bringend wird, weil sie ständig wieder dem Internet ausgesetzt sein wird, egal wo. Das wäre so als würde man versuchen mitten im Buschbrand stehend, das Feuer zu löschen.
Für so etwas braucht es eine radikale Veränderung, die ihre eine andere Seite vom Leben zeigt, wie das Leben auch ohne Internet sein kann. Auch entsprechende Anmeldungen für Sport oder andere Sachen, wo sie auf Menschen trifft, dürften hilfreich sein, eventuell in eine Therapie Gruppe.
Aber grundsätzlich würde ich dazu raten, sie irgendwo hinzuschicken, weil so wird das Problem immer wieder auftauchen und nicht zu lösen sein. Es müssen ja nicht gleich die strengsten Eltern der Welt sein oder so etwas, bloß kein Bootcamp, sondern eine Änderung, die ihr auch bewusst wird.
Also ein Gespräch mit ihr halte ich auch für dringend angebracht. Denn vielleicht hat sie auch Probleme mit den ehemaligen Freundinnen gehabt, wegen deren sie sich jetzt so abkapselt. Und das sie wegfährt, um Internet-Bekanntschaften zu treffen, finde ich jetzt eigentlich nicht bedenklich, weil das ja zeigt, dass ihr auch an realen Kontakten gelegen ist. Vielleicht sollte der Vater ihr vorschlagen, dass er mal mit bei einem Treffen ist (ihr auch vernünftig seine Gründe dafür erklären, weil mit 14 sind die Mädels ja nicht blöd und wissen, was da für Gefahren lauern können). Vielleicht wird sie dadurch, weil er ihr so zeigt, dass er sich für sie und ihre Gedanken interessiert auch wieder zugänglich.
Also das scheint mir ein ganz klarer Fall zu sein: ich würde Ihr das Internet verbieten. Ich meine, ich bin selber ständig online, wenn ich nicht arbeiten muss. Aber das ist wirklich zu viel. Man kann ja nicht sein reales Leben so vernachlässigen, wenn man noch ein Teenager oder Kind ist. Meiner Meinung nach müsste der Vater definitiv den Internetkonsum seiner Tochter kontrollieren. Nur in seiner Gegenwart soll sie ins Internet, wenn sie sich selbst wieder ein Leben aufgebaut hat, wird sie merken, dass das Internet nicht alles ist.
Ich finde die Geschichte wirklich schlimm und kann die Sorgen deines Bekannten gut nachvollziehen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es sich dabei um eine pubertäre Phase handelt. Natürlich ist das keine Ausrede für alles, aber ich würde das bei einem Mädchen in diesem Alter wirklich auf die Pubertät schieben.
Ich würde das Mädchen auf keinen Fall sofort zur nächsten Therapie schicken. So fühlt sie sich sicherlich nur herumgereicht und wird deinem Bekannten noch mehr vor den Kopf stoßen. Allerdings muss etwas geschehen, da es unter Umständen auch gefährlich sein kann, wenn man dem Internet so sehr verfällt. Nicht zu vergessen, welch schlimmen Ausgang es haben könnte, wenn sie sich einfach mit fremden Personen trifft.
Eine komplette Internetsperrung ist in meinen Augen auch keine Lösung, da das Mädchen so nur noch trotzig reagieren und sich eben in einem Internetcafé oder sonst wo an einen Computer setzen wird. Vielleicht könnte dein Bekannter die Internetzeit seiner Tochter in Absprache mit ihr etwas drosseln. Es sollte vielleicht feste Zeiten geben, in denen sie ins Internet kann.
Um neue soziale Kontakte knüpfen zu können, würde ich vorschlagen, dass sie einem Hobby nachgeht. Sie könnte beispielsweise in einen Tanzkurs gehen oder sich für einen Malkurs oder ähnliches an einer Volkshochschule einschreiben. So lernt man schnell neue Leute kennen und vielleicht vergisst sie so auch das Internet für einige Zeit.
Also bei mir bestand vor Jahren auch eine solche Phase, die ich jedoch mit dem Alter und dem Wandel der Interessen hinter mir gelassen habe. Ich bin zum Beispiel zweimal in meiner Jugend abgehauen, was mir heute ziemlich leid tut. Außerdem habe ich mich von meinem Freundeskreis isoliert. Aber das hat sich bei mir mit der Zeit gegeben. Als ich dann auf eigenen Beinen stehen musste, haben sich meine Interessen verlagert und das Internet hat einen niedrigeren Stellenwert eingenommen.
Dein Bekannter sollte vielleicht mal hinterfragen, warum es zu einem solchen Verhalten kommt. Wird das Mädchen in irgendeiner Art vernachlässigt oder fühlt sie sich in irgendeiner Art unwohl? Ich kann mir jedoch auch vorstellen, dass es nur eine Phase ist. Das Internet ist in dem Alter halt Kommunikationsmedium Nummer 1 und hochinteressant. Vielleicht sollte die Tochter in einen Verein gehen um Kontakte zu pflegen, aber wegschicken und großartige Verbote aussprechen, halte ich für den falschen Weg. Vielleicht muss man das Mädchen halt nur zu Aktivitäten zwingen, Ausflüge und so weiter.
Ich glaube reden bringt da nichts. Die wollen es einfach nicht einsehen wie unreal diese Internetwelt ist, und das dort keine echten Freunde sind, sondern halt nur Internetbekanntschaften.
Meine Beste Freundin ist auch zu sehr vertieft in ihr Internet. Hätte ich ihr mal nie Msn und sowas gezeigt. Als ich es ihr vor vielleicht 3 Jahren installiert habe fing es an. Da war dann mal ein Typ aus Russland..also die haben dann halt in Englisch geschrieben. Manchmal wollte sie sich nicht mit mir treffen, weil sie ja mit ihm im Internet verabredet war. Wenn ihr Internet nicht ging, musste ich mich für sie einloggen um es ihm zu Berichten wieso so nicht kommt etc.
Das hat mich tierisch genervt, aber war noch nicht schlimm genug. Nun hat sie seit eineinhalb Jahren einen festen Freund! Er wohnt in Syrien, sie haben sich noch nie gesehen und die Wahrscheinlichkeit sich die nächsten Jahre zu sehen ist auch bei Null. Und ihr bester Freund lebt in Brasilien.
Aber wehe wenn ich dagegen mal etwas sage. Bloß nicht, dann bin ich nur die böse, die ihr ihre Liebe nicht gönnt. Ich denke einfach, dass man keine so festen Bindungen aufbauen kann mit jemanden den man nie richtig kennen wird, der nicht mal die selbe Sprache spricht. Sie weiß schließlich nicht wie er ist und wie er sich persönlich verhält. Da hilft auch keine Webcam. Ich selbst bin auch sehr oft im Internet und chatte viel mit Ausländern, aber das ist nur so Hobby mäßig. Ich weiß genau das meine realen Freunde und mein Freund immer für mich da sind und so.
Es gibt einfach zu viele Mädchen, die nicht mehr unterscheiden können zwischen Realität und Internet. Ich bin der Meinung, dass sie es irgendwann von alleine merken, wie dumm sie waren. Ich hoffe es jedenfalls. Es kann ja auch gewaltig ins Auge gehen, wenn sie sich mit jemand Fremdes treffen. Man weiß ja nie was da passieren kann.
Für mich liest sich das so, als wäre hier in der Erziehung schon einiges mehr schiefgelaufen, denn nur mit der Pubertät kann ich mir das Verhalten dieses Mädchens nicht wirklich erklären. Es mag ja sein, dass die Pubertät noch erschwerend hinzukommt, aber ich kann mir trotzdem nicht wirklich vorstellen, dass alleine sie der Grund dafür ist, dass ein Teenager dermaßen abrutscht. Irgendwie hört sich das für mich alles so an wie der Lebensverlauf eines jungen Menschen, der überhaupt nicht weiß, wo er steht, um jeden Preis Aufmerksamkeit will und diese eben vor allem mit negativen Mitteln zu erlangen sucht. Das kennt man wiederum allerdings eher von solchen Menschen, die es auf dem positiven Weg versucht haben und gescheitert sind. Zunächst wäre also nicht nur interessant, sondern auch hilfreich zu erfahren, ob dieses Mädchen bei entsprechend angepasstem und normalem Verhalten überhaupt die Aufmerksamkeit bekommt, die sie sich erhofft oder ob sie von ihren Eltern bzw. ihrem Vater nur dann beachtet wird, wenn sie so außer Rand und Band ist.
Vermutlich würde ich als Elternteil hier mal wirklich gut nachdenken, ob mir nicht etwas einfällt, das als Auslöser betrachtet werden kann und auch, ob mein eigenes Verhalten in Bezug auf mein Kind denn immer so korrekt war oder ob ich mir eine emotionale Vernachlässigung meiner Tochter vorwerfen lassen oder selbst zum Vorwurf machen muss. Wenn es hier irgendwelche Anhaltspunkte gibt, lässt sich das Problem vielleicht durch ein entsprechendes Gespräch und verändertes Verhalten der Eltern anpassen.
Für den Fall, dass mir dahingehend keine augenöffnenden Erkenntnisse kämen, würde ich mich vielleicht mal mit einem Pädagogen über diese Problematik unterhalten und eine Familientherapie in Erwägung ziehen. Ich denke nicht, dass dieses Mädchen sich grundlos so verhält und auch ihr Verhältnis zu ihren Eltern kurzerhand und unüberlegt aufs Spiel setzt, wenn sie mit diesem vollkommen zufrieden war, und ich denke, dass entsprechende Problemstellungen sich spätestens im Rahmen einer Familientherapie herausstellen könnten, um dann auch entsprechend angegangen und anschließend gelöst zu werden.
Meiner Meinung nach hört sich die ganze Geschichte sehr traurig an. Dieses Mädchen kämpft wohl um ein wenig Aufmerksamkeit, sei es um die von ihrem Vater (gibt es eine Mutter?) oder um die von vermeintlichen Freunden und Bekannten. Dabei ist Aufmerksamkeit meist mit "ich mag und schätze dich" gleichzusetzen. Je nachdem ob dieses Mädchen vorher echte soziale Kontakte gehabt hat oder immer noch hat, ein wenig verständlich, dass sie sich fehlende Bestätigung anderswo holt.
Eine Familientherapie ist sicher nichts schlechtes, aber es fehlt wohl generell die richtige Kommunikation zwischen Vater und Tochter, zumindest liest es sich so. Das ein Mädchen mit 14 Jahren einfach so von zuhause abhaut finde ich schon sehr bedenklich, obwohl nicht richtig klar wird ob sie wirklich abhaut oder nur ein Eis essen geht. Auch im Bezug auf diese Internetbekanntschaften bin ich etwas zwiegespalten. Meist sind diese ja ganz harmlos, da sich nicht nur Spinner im Netz herumtreiben, allerdings besteht doch immer die geringe Möglichkeit, dass nicht ein anderes Kind in dem gleichen Alter auftaucht oder dieser Mensch ihr böses möchte. Da sollte der Vater aber dringend ein Gespräch mit ihr führen. Ich kann mir aber auch vorstellen, das dies wenig bringt und ein Gespräch mit einer eher neutralen Person mehr fruchten würde.
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