MPU wegen Alkohol: Wirklich so schwer?

Der Nachbar einer Bekannten hat den Führerschein abgenommen bekommen und musste vorige Woche zu dieser Medizinisch Psychologischen Untersuchung (MPU). Er ist durchgefallen und darf diese Untersuchung wohl in ein paar Monaten noch einmal machen. Er meinte, dass es unheimlich schwer war. Die Fragen wären unmenschlich gewesen und obwohl er seit dem er den Führerschein weggenommen bekam keinen Alkohol mehr angefasst hat geschweige denn getrunken hat, war er wohl nicht fähig so zu antworten, dass er es geschafft hat.

Was ist an dieser MPU denn so schwer? Was wird da gefragt? Was wird dort verlangt? Welchen Tests wird man da unterzogen? Er selber wollte nicht näher darauf eingehen. Er meinte nur, dass es sozusagen unmöglich ist, dass man das schafft.

Mit den Fragen wird die Einstellung zum Autofahren und in seinem Fall natürlich zum Alkoholkonsum getestet. Wenn der Psychologe dabei meint, dass du bei einigen Fragen die Unwahrheit sagst oder denkt, dass deine Einstellung zum Autofahren ein Risiko für den Straßenverkehr darstellt, dann wird er dir keine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen: Du bestehst die MPU nicht.

Wäre ich in der Rolle des Psychologen, dann würde ich zum Beispiel folgende Frage stellen: "Werden Sie jemals wieder Auto fahren nachdem Sie Alkohol getrunken haben?" Kommt die Antwort nicht sofort und überzeugend, dann würde ich die Unbedenklichkeitsbescheinigung nicht unterschreiben.

Vielleicht gibt es aber auch so tolle Fragen wie früher bei der Bundeswehr: "Sie bekommen einen Anruf, dass ihre Frau im Krankenhaus liegt. Sie haben 2 Bier getrunken. Würden Sie mit dem Auto ins Krankenhaus fahren?", aber genau weiß ich es natürlich nicht. Ich weiß nur, dass mein Nachbar 2 Jahre und 10.000 Euro gebraucht hat um nach seinem 2. Mal mit Alkohol am Steuer die MPU zu schaffen.