Wo hört eure Toleranzgrenze auf?

Man sagt ja immer wieder, dass man tolerant sein soll, was andere Mitmenschen betrifft. Aber gibt es Menschen und Situationen, wo bei euch die Toleranzgrenze erschöpft ist und aufhört? Etwas, was ihr einfach nicht tolerieren könnt und auch nie tolerieren wollt? Sind Menschen bei euch in der Umgebung, die ihr nicht tolerieren könnt? Gibt es irgendwelche Situationen, mit denen ihr mit Toleranz nicht weiterkommt? Denkt ihr, dass ihr eigentlich tolerant seid, aber es eben auch Grenzen der Toleranz gibt? Oder toleriert ihr einfach alles?

Ich bezeichne mich eigentlich auch als toleranten Menschen, da ich doch sehr viel Verständnis für andere habe und sehr selten mal sage, dass ich dies oder jenes gar nicht gut finde. Nun ist es aber so, dass es auch bei mir Situationen gibt, die ich nicht tolerieren kann. Das betrifft beispielsweise Menschen, die andere Menschen diskriminieren oder andere Menschen schlagen bzw. generell gewalttätig sind. Das kann ich nicht tolerieren und wenn ich so etwas mitbekomme, mische ich mich auch ein, egal ob dabei für mich eine Gefahr besteht oder nicht. Ich finde das einfach nicht richtig und kann damit nicht leben, wenn ich da nichts machen würde.

Desweiteren toleriere ich auch keine Menschen, die sich arbeitslos melden und sich dann auf dieser Tatsache ausruhen. Normalerweise lebe ich nach der Devise, dass jeder machen soll was er denkt und sein Leben so leben sollte, wie er es für richtig hält. Dies aber dann auch nur, wenn andere nicht darunter leiden oder dafür bezahlen müssen. In solchen Fällen habe ich auch keine Toleranz und sage das derjenigen Person dann auch offen, weil ich einfach kein Verständnis für so etwas habe.

Auch für Tierquälerei kann ich keine Toleranz aufbringen. Hier geht es mir hauptsächlich um Menschen, die Tiere quälen und Freude daran haben oder auch um damit Geschäfte zu machen, wie beispielsweise lebend gerupfte Gänse. Das ist zwar verboten in Europa, wird aber teilweise noch gemacht und das finde ich einfach unmöglich, das toleriere ich auch nicht.

Glücklicherweise gibt es in meiner Umgebung keine Menschen, die meine Toleranz herausfordern. Wenn das so wäre, könnte ich wohl nicht an mich halten und müsste wenigstens verbal meine Meinung äußern. Ich versuche aber erstmal jedem und allem tolerant gegenüber zu treten, versuche auch keine Vorurteile zu haben. Aber manchmal gelingt das nicht immer und die oben genannten Sachen sind für mich absolut inakzeptabel und da kann ich auch nicht tolerant sein.

Ich toleriere vieles, aber bei weitem nicht alles. Im Prinzip kümmere ich mich nicht darum, was andere Menschen tun. Solange sie das, was sie tun, mit sich selbst machen oder mit anderen Menschen, die bei völliger geistiger Reife dabei mitmachen möchten, ist es deren Sache. Wenn aber jemand z.B. anderen schadet oder wehrlosen Gewalt anwendet, dann hört bei mir Toleranz für dieses Tun auf.

Eventuell gibt es hier aber auch schon Probleme bei der Wortwahl beziehungsweise beim Verständnis davon, was Toleranz genau ist. Sofern es tatsächlich Menschen gibt, die jemand nicht zu tolerieren gewillt ist, dann ist dieser jemand schlicht ein Rassist. Es ist keine Frage, dass es Menschen geben mag, die man auf Grund verschiedenster Dinge nicht zu seinen Freunden zählen möchte. Man kann bestimmte Menschen sogar abgrundtief hassen. Das aber hat nichts damit zu tun, diese nicht tolerieren zu wollen. Denn etwas, das man nicht ändern kann (und das ist hoffentlich bei der Existenz andere Menschen der Fall!), kann man nicht "tolerieren" oder "nicht-tolerieren". Das entspricht etwa dem Vorhaben, die Schwerkraft auf der Erde tolerieren zu wollen.

Natürlich gibt es dann Dinge, welche jeder einzelne Tolerieren kann oder aber auch nicht. Wenn dann die Toleranz nicht mehr gegeben ist, dann wird man versuchen, eine befreite Situation zu schaffen, so dass Toleranz nicht mehr notwendig ist. Ich kann tolerieren, wenn Kinder laut und wild in meiner Nähe spielen. Beginnen diese Kinder beim Spielen dann aber, z.B. mein Auto mit Steinen zu bewerfen, hört die Toleranz auf und ich greife definitiv ein. Sich hier tolerant zeigen zu wollen, wäre jedenfalls der falsche Weg - sofern es einem egal ist, was aus den Kindern wird und wie man sein Auto später vorfindet.

Toleranz ist eigentlich auch ein überhöhter Begriff. Viel mehr leiten sich ja viele Praktiken aus dem Prinzip ab, dass man selber nichts tun soll, was man anderen auch nicht zubilligen wollen würde. "Was du nicht willst das man dir antut, das füge auch niemandem anderen zu." Wobei das nur eine grobe Richtlinie sein kann. Nicht jeder hat die gleiche Empfindsamkeit.

Es kommt für mich immer darauf an, was man als tolerant bezeichnet. Ich würde sagen, dass ich jeden Menschen so akzeptiere, wie er ist. Wenn jemand meint, dass er so sein muss, auch wenn ich das für absolut falsch einstufe, dann ist das eben so. Allerdings werden einige dann auch sagen, dass dazu auch gehört, dass man dann den Kontakt mit den Personen trotzdem aufrecht erhält. Das ist bei mir aber nicht der Fall. Wenn jemand meine Toleranzgrenze erreicht hat, dann hat sich das ehrlich gesagt auch erledigt und ich akzeptiere wirklich schon viel.

Ein Beispiel aus meinem Freundeskreis vielleicht mal, wo meine Toleranzgrenze wirklich überschritten wurde, so dass ich dann auch eine relativ gute Freundschaft beendet habe und der Person aus dem Weg gegangen bin. Eine Freundin von mir war mit ihrem Freund mehrere Jahre zusammen und die beiden waren eigentlich glücklich. Sie ist ihm dann aber fremd gegangen. Gut, das war auch ihre Sache, auch wenn ich das als ziemlich bescheuert empfunden habe. Sie hat ihn dann auch Monate belogen, weil sie es angeblich so sehr bereut hat. Zu der Zeit bin ich zu ihr schon auf Abstand gegangen, da ich das einfach nicht in Ordnung fand und auch ihr Gejammer nicht mehr mit anhören konnte.

Der Oberknaller war für mich aber dann, dass sie ihn noch einmal betrogen hat, diesmal mit einem anderen Kerl. Da ich Fremdgehen allgemein für ziemlich daneben halten und mir die Menschen einfach Leid tun, die so hintergangen werden von der Person, die sie eigentlich lieben, ist da meine Grenze echt schnell erreicht. Das eine Mal fand ich schon nicht so toll, aber dann noch weiter zu betrügen und nicht den Mut zur Wahrheit zu haben, das ging für mich gar nicht. Mit einer solchen Person wollte ich absolut nichts mehr zu tun haben und das habe ich ihr dann auch so gesagt.

Ich bin also eher bei bestimmten Charaktereigenschaften nicht tolerant, als bei generellen Dingen. Ob nun jemand eine andere Hautfarbe, eine andere Religion oder sonstiges hat, dann ist das für mich in Ordnung. Es kommt für mich dann eben darauf an, wie der Mensch an sich sich verhält und ob ich das dann so "akzeptiere", dass ich mit dieser Person zu tun haben möchte, ist eben wieder eine andere Frage.

Da Toleranz und Akzeptanz eng beieinanderliegen, glaube ich auch, dass hier beide Begrifflichkeiten oftmals fälschlicherweise in einen Topf geworfen und vermischt werden, obwohl man das wirklich auseinanderziehen und jeden dieser Begriffe für sich behandeln sollte. Tolerant bin ich sicherlich, weil ich zunächst einmal alles gelten lasse. Fremde Überzeugungen kann ich aber nicht in jedem Fall akzeptieren, beispielsweise solche, die mit dem hier bereits erwähnten Rassismus zu tun haben. Auch kann ich es nicht akzeptieren, dass Tiere gequält werden oder Kinder missbraucht, da gibt es sicherlich so einiges, das mir einfiele.

Wenn man sich aber vor Augen hält, dass der Begriff „Tolerieren“ vom lateinischen „tolerare“ kommt, was nicht nur „ertragen“, sondern auch „erdulden“ bedeutet, so muss man sich wohl der Tatsache geschlagen geben, dass man tatsächlich nicht viel daran ändern kann, dass es all diese Schrecklichkeiten, die man nicht akzeptieren kann, dennoch gibt und aller Wahrscheinlichkeit nach auch immer geben wird – wenn nicht in der aktuell gültigen Form, dann zukünftig vielleicht in einer abgewandelten, die nicht unbedingt besser ist. Auch, wenn ich ich es beispielsweise nicht dulden will, dass Tiere gequält werden, so ändert allein mein Wunsch aber doch nichts daran, dass ich es dennoch tun muss. Ich kann das für mich aber ablehnen und jeden, der etwas in dieser Richtung unternimmt, verabscheuen und den Umgang mit diesem Menschen ablehnen.

Der Begriff „akzeptieren“, der übersetzt nichts anderes als „annehmen“ und „billigen“ bedeutet, ist stark mit unserer heutigen Begriffsauffassung des Wortes „tolerieren“ verknüpft. Vermutlich sagen wir aus diesem Grund nicht selten, dass wir irgendetwas „nicht tolerieren“ wollen, obwohl wir das wohl müssen. Wir können uns aber dagegen wehren, indem wir es nicht akzeptieren. Wenn ich hier beispielsweise an eine Kündigung eines Arbeitsvertrages denke, dem irgendein Streit vorangegangen ist und im Rahmen derer sich der Arbeitnehmer zu Recht ungerecht behandelt fühlt, dann kann er aussagen, diese Kündigung nicht tolerieren zu wollen, aber er meint damit dann wohl doch eher, dass er sie nicht annehmen wird, denn erdulden muss er die Tatsache, dass er gekündigt wurde, wohl. Insofern müssen wir alle jegliche Zustände tolerieren, da gebe ich derpunkt vollumfänglich recht. Akzeptieren müssen wir sie allerdings dennoch nicht, und vermutlich hast Du bei Deiner Fragestellung auch eher diesen Begriff gemeint als den, über den wir hier sprechen.

Das Einzige, was ich nicht toleriere ist Intoleranz. Menschen, die zB andere auf Grund lächerlichen Dingen wie Aussehen, Sprache, Herkunft, Hautfarbe, Finanzen, Behinderungen, sexuellen Orientierungen, Krankheiten oder sonstiger Abarten ausgrenzen. Das gleiche gilt auch für Menschen, die mit nichts klar kommen und immer zu Wutausbrüchen neigen und sich dann auch noch im Recht fühlen. So kenne ich einige Menschen.

Ich kann es nicht tolerieren, wenn mir Menschen zu nahe kommen. Also nicht das ich Berührungsangst habe oder ähnliches. Bei meinen Freunden habe ich das natürlich nicht. Aber es gibt so eine Grenze, wie nahe ich fremde Menschen heran lasse. Also wenn z.B. jemand auf mich zu läuft, ab wann es sich komisch anfühlt. Diese Grenze liegt vielleicht bei 20 cm oder einem halben Meter. Ich habe mal gelesen, dass das die meisten Menschen habe, es ist nur den wenigsten bewusst. ihr könnt ja mal drauf achten! Also seitdem ich drauf achte, fällt es mir wirklich unangenehm auf, wenn sich auf einer Party jemand mit mir unterhält und diese Grenze überschreitet, dann empfinde ich diesen Menschen unterbewusst als aufdringlich, egal was er oder sie zu mir sagt.

Ich kann nicht tolerieren, wenn meine Arbeitskollegen auf meine Kosten „Nichts“ oder „Wenig-Tun“ und ich die Arbeit der anderen zusätzlich zu meiner Übernehmen muss. Ich mag also Leute nicht die sich ausruhen und sich unkollegial verhalten. Ich versuche es hier immer im guten und mit Toleranz bis zu dem Punkt wo meine Toleranzgrenze überschritten wird. Dann kann es gut vorkommen dass ich auch einmal unhöflich oder laut werde.

Ein weiterer Punkt den ich absolut nicht tolerieren kann, sind Autofahrer die sich im Strassenverkehr egoistisch verhalten, z. Bsp. Die Vorfahrt nehmen und sich dann noch beschweren, oder dem Auto vorher fast auf die Stosstange fahren, bzw. die Omi aushupen weil Sie nicht schnell genug über den Zebrastreifen läuft. Aber am allerschlimmsten sind ältere Mitbürger, die durch Ihrer Fahrtätigkeit andere Personen gefährden, weil Sie nicht mehr in Lage sind aufgrund Ihres gesundheitlichen Zustandes einen PKW zu führen. Selbstverständlich bin ich mir bewusst, dass es für diese Leute sicherlich sehr schwierig ist und einen grossen Einschnitt in Ihre Selbständigkeit bedeutet wenn Sie den Führerschein abgeben. Aber ich gebe zu Bedenken, dass die Folgen viel schlimmer sein könnten, z. Bsp. wenn ein Kind überfahren oder angefahren wird.

Für gewöhnlich bin ich eigentlich sehr tolerant. Und solange man mich in ruhe lässt bin ich friedlich . Aber wenn mich etwas nervt beziehungsweise stört, dann werde ich auch schnell mal sauer. Es gibt dann schon einige Dinge bei denen meine Geduld bzw. Toleranz Grenzen hat. Zum Beispiel:

Ich mag gar keine Menschen die Tiere quälen (schlagen, einsperren, misshandeln usw.) oder töten Ich finde das total schrecklich. Ich selbst schaff es kaum ne fliege abzuklatschen. Wenn ich dann sehe wie irgendwelche verrückten, Hunde schlagen aus Spaß und Freude, Elefanten töten nur um an das Elfenbein zu kommen, Tiere nicht angemessen halten etc. Ich hasse es einfach, wenn jemand so etwas tut, versteh ich nicht.

Desweiteren mag ich es nicht wenn jemand sich über schwule oder Lesben herabsetzt. Das sind doch genau so Menschen wie wir und keine abnormalen Kreaturen. Meine Gott dann stehen sie halt auf das gleiche Geschlecht, wen interessiert es denn? Die müssen doch damit glücklich sein und nicht wir. Man kann ja solche Meinungen auch mal für sich behalten. Ist doch heute nichts besonderes mehr.

Ich toleriere ebenfalls keine Kinderschänder und ähnliches. Wie wohl die meisten Menschen. Es ist so abnormal sich an kleinen Kindern zu vergehen.! Und dann bekommen die immer so geringe Strafen im Verhältnis zu anderen Straftaten! Menschen die Steuern hinterziehen oder ähnliches bekommen oft viel höhere Strafen. Das finde ich total unmöglich. Die gehören in eine Psychiatrie und für immer weggesperrt. Ist jedenfalls meine Meinung, wenn man so was macht ist man definitiv nicht normal in seinen Gedankengängen. Wenn ich schon sehe das manche alten Männer extra nach Thailand oder so fahren bzw fliegen nur um den armen Menschen kleine Mädchen oder Jungen abkaufen um sich an ihnen zu vergehen.

Solche Dinge zum Beispiel sprengen bei mir jegliche Tolerant...